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Maker meets Industry (C2025)

Ergänzung für C2025 Flagship:
Makers, Business & Arts

Im Rahmen des Flagship-Projektes „Makers, Business & Arts“ gibt es mit der „Industry Meets Makers“ Challenge eine sehr sinnvolle Initiative, die auf dem „Open Innovation“ Grundkonzept beruht, was ähnlich dem Open Space oder dem Hackathon zu den offenen Methoden gehört, bei denen mit einer vielfältigen Gruppe von Teilnehmerinnen eine Lösung für ein vorgegebenes Problem gesucht/entwickelt wird. Es wird derzeit der Ansatz verfolgt:

  • Unternehmen haben eine Herausforderung und Tüftlerinnen und Kreative suchen/erarbeiten dazu eine Lösung bzw. möglichen Lösungsansatz

Unser Vorschlag ist nun die spiegelbildliche Ausgangslage:

Maker meets Industry

Auch Tüftler und Kreative wollen nicht immer unbedingt ein eigenes Start-Up oder Unternehmen gründen, haben aber teilweise tolle Lösungen entwickelt, entweder als „fertige“ Unikate (Einzelstücke) oder als Prototypen, für die sie entweder bereits aktiv Produzenten und/oder Vertriebspartnerinnen suchen, oder die sich als Serienprodukte eignen würden. Deshalb verfolgt „Maker meets Industry“ den Ansatz:

  • Tüftlerinnen und Kreative haben innovative Lösungen (bzw. Lösungsideeen) und suchen Produktionspartner dafür.

Für Lösungen/Produkte die bereits „fertig“ oder im Prototypen-Stadium sind, werden also „Produktionspartner“ gesucht, Unternehmen, die die Kompetenz mitbringen, wie die Lösung in Serie (oder überhaupt … auch als Einzelstück im „Werkzeugbau“) produziert werden könnte, bzw. diese Fertigung durchführen können.

Was gemeint ist, soll das folgende Beispiel des Multifunktionstisch „Flipper“ von Peter Mayer zeigen, einem Tüftler aus Halle, von dem ich im dem Video die „Handfertigung Nr.10“ dieses Tisches vorstelle, der seitdem nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken ist und der heute auch der „Green Screen“ für meine Hintergrundbilder bei Video-Konferenzen ist, eine Anwendung, die im Video noch nicht enthalten ist. Die Präsentation ist damals als Beispiel für sinnvolle Ausstattung von „Wissensarbeitsplätzen“ am Beispiel meiner eigenen Themen (für den Wissensmanagement-MOOC) entstanden  (Dauer: 7:09 min):

Damals hat Peter noch händeringend sowohl nach einem geeigneten Produzenten als auch nach „Büroausstattern“ gesucht, die diese Innovation mit in ihr Programm nehmen.

Da wirklich innovative Tüftler den „Vertrieb“ hassen, gehen sehr viele Innovationen auf dem Weg zwischen Innovation und Markt verloren, verschwinden also in der berühmten Schublade, da die „Tüftler“ lieber etwas Neues entwickeln, als jahrelang „Klinken zu putzen“.

„Maker meets Industry“ soll deshalb eine Plattform bilden, wo Tüftlerinnen Produzenten und Produzenten neue Produkte finden.

Eine zweite Anwendung betrifft z.B. nicht die direkte Herstellung einer Serie, sondern z.B. die Herstellung optimaler Werkzeuge für eine Serie, auch dazu ein konkretes eigenes Beispiel. Für die Mauerbienen-Aktion (Wildbienen-Aktion C2025) von „lebenswertes Chemnitz“ (gemeinsam mit dem Chemnitzer aracube e.V.)  werden die Nistblöcke in einer „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ hier in der Region (Chemnitz) hergestellt. Hier das Video zum Gesamt-Projekt aus dem „Bienen und Imkerei MOOC (Dauer 56:58 min):

Allerdings werden die 10 Nistgänge pro Brettchen zwar automatisch, aber einzeln, gefräst, was die Herstellungszeit (und damit die Kosten) pro Brettchen sehr erhöht. Ideal wäre nun ein Werkzeugbau aus der Region, der einen geeigneten Fräßer herstellt, mit dem alle 10 Gänge auf einmal gefräßt werden könnten. Da das die Kosten pro Nistblock (ja nach Stückzahl der Blöcke) mehr als halbieren könnte, könnten mehr Teilnehmerinnen aus Chemnitzer Kleingärten für das Projekt gewonnen werden, mit entsprechender positiver Auswirkung zum Wissen über Wildbienen (in der Bevölkerung) und zur Bestäubung in den Kleingarten-Anlagen, ergänzend zu Honigbienen.

Es könnte aber auch darum gehen, wie eine Innovation angepasst werden müsste, damit sie sich für eine kosteneffiziente Serienproduktion, oder besser für den Markt (Kunden) eignet.

Über eine Kombination von

  • Elevator Pitches,
  • 45 min – Worshop-Sessions,
  • Ausstellungstischen/Präsentationswänden und -flächen
  • Gesprächsräumen/Gesprächsecken

könnte das „Maker meets Industry“ Konzept umgesetzt werden. Ziel ist es die „industrielle“ Umsetzung von Tüftler-Ergebnissen zu erreichen.

Wie auch beim „Industry meets Makers“ gilt:  „Für die Verwertung der Ergebnisse gibt es im Rahmen der“ Maker meets Industry „Challenge keine allgemein gültigen Regeln. Dafür sind die im Prozess entstehenden Team-Konstellationen meist zu komplex. Eine Verständigung über die mögliche Verwertung der gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse sollte deshalb bereits beim Auftakttreffen thematisiert werden. “ („Industry meets Makers„, Stand 2.2.2024)