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Walk of Art – Straßengalerie (C2025)

Straßengalerie im Chemnitzer Stadtpark

Dies ist ein Projektvorschlag von „lebenswertes Chemnitz“ für das Kulturhauptstadtjahr C2025.

Straßenmalerei Beispiel (pixabay 4923099)
Straßenmalerei Beispiel (pixabay 4923099)

Zusammenfassung

Der Heinrich-Sturm-Weg durch den Chemnitzer-Stadtpark (Weg zwischen Heinrich Lorenz-Str. bis Südring) wird als Mitmach-Projekt zu einer Straßengalerie. Während die „Straßengalerie-Sonnenberg„, unsere bisherige größte „outdoor gallery“ langsam verschwindet, entsteht auf dem asphaltierten Weg durch den Stadtpark der neue „Walk of Art“, eine Straßengalerie im wahrsten Sinne des Wortes, mit Straßenmalereien, an der sich jede Interessierte (aus Chemnitz oder Gast) beteiligen kann.
Neben „street-art“ Straßengemälden wird der insgesamt 2,3 km lange Weg durch aufgezeichnete „Spielfelder“ für Kinder, Jugendliche und Erwachsene“ gestaltet, z.B. unterschiedlichste Hüpfspiele, Irrgärten und outdoor-Spiele, die ein „Spielfeld/Spielbrett“ benötigen (siehe Beispielbilder aus Donostia: Kulturhauptstadt 2016):

street games, Beispiel 1, Donostia (CC-BY 4.0, Dirk Liesch)
street games, Beispiel 1, Donostia (CC-BY 4.0, Dirk Liesch, Klick für größeres Bild)

Neben dem Weg, in unmittelbarer Nähe der Spiele, steht jeweils ein „SOL-Infoschildchen“ (8x8cm), über das neben dem Namen der Straßenspiele (street games) auch die Spielregeln erklärt und jeweils ein Beispielvideo gezeigt wird, wie das Spiel gespielt werden kann.

Jede Chemnitzerin & jeder Gast kann auf diesem Fußweg ein Bild oder eine Botschaft hinterlassen, auf unterschiedliche Weise, entweder sehr vergänglich und temporär mit Straßenmalkreiden, oder dauerhafter mit Graffiti-Farben oder anderen geeigneten Farbsystemen, die zu Straßen- und Wegemarkierungen eingesetzt werden.

Straßengemälde (pixabay 390089)
Straßengemälde (pixabay 390089), Klick auf Bild für größere Darstellung

Mehr Details zur den Kunstwerken der Straßengalerie

Der bis zu 2,3 km lange „Walk of Art“  (asphaltierter Teilabschnitt des Heinrich-Sturm-Weg im Stadtpark) ist eine „Mitmach-Gallerie“ für ALLE. Es wechseln sich hochwertige Graffitis mit Kinderzeichnungen (und den Staßenspielen/Street games) in zufälliger, selbstorganisierter Anordnung ab.
Wie schon einmal sehr erfolgreich in Chemnitz bei der „Sonnenberg-Outdoor-Galerie„, können sich Schulen und Schulklassen im Rahmen von GTA (Ganztagesangeboten) oder im Kunstunterricht einbringen. Es kann sich aber auch jede Graffiti – Künstlerin der Stadt oder von auswärts beteiligen, genauso wie unsere Fassaden-Malerbetriebe, die sich schon an zahlreichen Fassaden in Chemnitz eingebracht haben.
Es geht nicht um Perfektion (das war auch bei der Sonnenberg-Outdoor-Galerie nicht der Fall), sondern um Vielfalt der unterschiedlichen Werke und Ideen und der mitmachenden Menschen.

Street Painting (pixabay 4256975)
Street Painting (pixabay 4256975)

Als Fuß- und Radweg im Chemnitzer Stadtpark, mit sehr guter Erreichbarkeit durch den ÖPNV, eignet sich dieser „Walk of Art“ optimal als „Grünes Klassenzimmer“, als Entspannungs- und Erholungsspaziergang durchs Grüne für Chemitzer und Besucherinnen (insbesondere die Kulturhauptstadtbesucher in C2025) und für Ausflüge mit der Familie zum Spielen und Chillen, und das in gesunder Umgebung im größten Park der Stadt, der symbolhaft für das „Grüne Chemnitz“ steht.

Mehr Details zu den „Street-Games“ (Straßenspielen)

Damit wird der „Walk of Art“ auch ein Bewegungs-, Spiel- und Artivitäts-Bereich der Stadt Chemnitz, der Kunst mit aktiver Erholung verbindet, ein gesunder Ort den Kinder genauso gerne regelmäßig besuchen möchten, wie Ihre Eltern. Wahrscheinlich wird es auch ein gesunder Ort im Grünen, an dem sich auch Jugendliche (z.B. wegen der Graffitis und der Selbstverwirklichungs-Option) gerne treffen werden. Ich füge hier einige der „Street Games“ beispielhaft ein, die ich auf den Straßen Donostias (San Sebastian, Kulturhauptstadt 2016) fotografiert habe. Sicherlich gibt es noch unzähliche andere „Street Games“ (auch für Jugendliche & Erwachsene) aus allen Teilen der Welt, die hier vielleicht bisher noch recht unbekannt sind, oder sogar neue Spiel-Ideen (Klick auf die Bilder für größere Darstellung):

street games, Beispiel 2, Donostia (CC-BY 4.0, Dirk Liesch) street games, Beispiel 3, Donostia (CC-BY 4.0, Dirk Liesch)
street games, Beispiel 5, Donostia (CC-BY 4.0, Dirk Liesch) street games, Beispiel 4, Donostia (CC-BY 4.0, Dirk Liesch)
street games, Beispiel 3, Donostia (CC-BY 4.0, Dirk Liesch)

Schon heute werden die angrenzenden Wiesen des Stadtparks als Erholungs- und Spielflächen genutzt. Evtl. lassen sich davon einige Bereiche festlegen (und zukünftig entsprechend pflegen), dass sie die „Straßenspiele“ auch um einige „Rasenspiele“ ergänzen können (z.B. angrenzend an die vorhandenen Spielplätze). Dann könnten diese Rasen-Spielideen (aus aller Welt) ebenfalls mit über die SOL-Infoschilder vorgestellt werden (siehe folgender Abschnitt zur Bildungskomponete).

Bildungskomponente(n) des „Walk of Art“

Beim Bildungskonzept des „Walk of Art“  wird der SOL-Projekt-Ansatz  (SOL-Smart Object Learning), mit seinem objektbasierten Wissens- und Lernansatz über digitalen Lernpfade und freie Bildungsmaterialien (OER), eingestzt.  Entlang der Straßengalerie gibt es deshalb zur Vorstellung und Erklärung der Spiele und „aufwendigerer Kunstwerke“ entsprechende Infostelen (aus der regionalen Werkstatt für Menschen mit Behinderung) mit den 8x8cm Infoschildchen direkt neben dem Weg, möglichst nahe am jeweiligen Spiel oder Kunstwerk. Künstlerinnen (oder auch Schulklassen) können darüber genauso ihre Werke erklären (so sie das möchten) wie jede Familie oder Spaziergängerin sich darüber die unterschiedlichen Spiele oder Werke erschließen kann. Dabei können die Informationen zum „Objekt“, die „digitalen Lernpfade“ direkt durch die unterschiedlichen Mitmacherinnen (Künstler und „Spiele-Bereitsteller“) selbst erstellt werden, vergleichbar mit der Erstellung und Pflege von Beiträgen in der Wikipedia. Das all diese Inhalte als freie Lerninhalte (OER, CC-BY 4.0 Lizenz) entstehen, können sie durch andere Gemeinden in Deutschland, Europa und weltweit wiederverwendet werden. Jede Gemeinde, die z.B. einige dieser Spiele zukünftig auf eigenen Spielstraßen/Spielwegen einsetzt, kann sich einfach das entsprechende 8x8cm Infoschildchen ausdrucken und damit diese Erklärungen zu den jeweiligen Spielen mitnutzen, mit wirklich minimalem Aufwand:

Infostele - Muster der "Werkstatt für Menschen mit Behinderung"
Infostele – Muster der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“
SOL-Infozeichen (Beispiel: 8x8cm), mit Themen-Farbcode
SOL-Infozeichen (Beispiel: 8x8cm), mit Themen-Farbcode (siehe SOL-Projekt)

Machbarkeit, Nachhaltigkeit & Projektkosten

Die „Sonnenberg Outdoor Galerie“ hat bereits bewiesen, dass so ein umfangreiches Mitmach-Projekt in Chemnitz in beeindruckendem Maß möglich ist. Die umfangreichen und teilweise tollen Graffities und Wandgemälde im Chemnitzer Stadtgebiet (insbesondere auch in den verlassenen Gebäuden – „lost places“, wo die Sprayer mehr Zeit und Ruhe haben) zeigen das enorme Potential, was sich auch daraus ergibt. Neben den bekanntesten Straßenspielen (street games), die auch mehrfach auf der 2,3 km langen Strecke vorkommen können, gibt es sicher weltweit zahlreiche Straßenspiele, die auch für Chemnitzerinnen und Besucher interessant sein könnten. Vielleicht ist jemand im Spielemuseum interessiert, dazu weltweit zu recherchieren, oder entsprechende Hinweise von Chemnitzerinnen zu sammeln. Außerdem können Familien auf die Spaziergänge die Straßenmalkreiden für ihre Kinder und sich selbst mitnehmen. Deshalb bin ich überzeugt, dass das ausreichende Potential vorhanden, das Projekt also sehr gut machbar ist.

Graffiti-Spraydosen (pixabay 3349588)
Graffiti-Spraydosen (pixabay 3349588)

Niedrige Projektkosten und Nachhaltigkeit gehören bei diesem Projekt eng zusammen. Die Kosten für die „Outdoor Galerie“ auf dem Sonnenberg waren minimal, da viele Chemnitzer Schüler mitgemacht haben. Beim „Walk of Art“ werden die Kunstwerke auch von vielen Mitmachenden und nicht über „Auftragswerke“ erstellt. Für einzelne Aktionen können durch das C2025-Team die Graffiti-Farben zur Verfügung gestellt werden. Für die dauerhafte Aufzeichnung der Spielfelder mit den Straßenmarkierungs-Farben fallen ggf. etwas höhere Kosten an. Ansonsten bringen die Mitmachenden ihre eigenen Farben mit und erstellen die Werke auf diesem Weg kostenfrei/ehrenamtlich. Die Zeichnungen mit Straßenmalkreide verschwinden sehr schnell wieder, was gut ist, da so immer wieder neue Bilder entstehen können und Familien, für die Kreidemalereien ihrer Kinder immer wieder genügend Platz finden.
Die „Sonnenberg-Outdoor-Galerie“ besteht seit den Anfängen ca. 2010, also über 13 Jahre und verschwindet langsam durch die Sanierung der entsprechenden Häuser. Dieser „Walk of Art“ ist nicht nur für das Kulturhauptstadt Jahr angelegt, sondern hat ebenfalls das Potential für einige Jahrzehnte, also für eine lange Nachhaltigkeit.
Verblichene Bilder können durch Neue ersetzt werden, so wird sich in Zukunft eine Mischung aus Alt und Neu ergeben und es wird jedes Jahr wieder viel Neues zu entdecken geben. Es wird ein über Jahrzehnte lebendes Mitmach-Kunstprojekt. Ein Beispiel: Seit 1962 (seit mehr als 60 Jahren) ist folgendes 120m hohes und 180m breites Felsenkunstwerk des Malers Leovigildo Gonzalez Morillo ein Touristen-Magnet im Viñales-Tal in Kuba (die Farben werden dort immer mal aufgefrischt, auch weil sie auf Kalkstein gemalt sind, der leichter im tropischen Klima abwäscht):

Prehistoria vinales 2011.JPG
Mural de la Prehistoria im Valle de Viñales (Wikipedia, Foto: Fluffi500, public domain),

Erforderliche Unterstützung durch das C2025-Team

  1. Das C2025-Team übernimmt das Marketing, die Pressearbeit und die Bekanntmachung des Projekts, sowohl in den konventionellen als auch in den digitalen  Medien.
  2. Das C2025-Team übernimmt notwendige Abstimmungen mit den für den Weg verantwortlichen Ämtern, ggf.  auch mit dem Grünflächenamt bzgl. Sport- und Freizeitflächen (ausgewählte angrenzende Wiesenbereiche des Stadtparks neben dem „Walk of Art“).
  3. Das C2025-Team koordiniert ggf. stattfindende Graffiti und „Street-Art“ Events mit auswärtigen Künstlern, oder stimmt großformatige Werke mit unseren regionalen Fassaden-Malern und Graffity-Künstler ab und stellt ggf. die dafür erforderlichen Farben zur Verfügung.
  4. Das C2025-Team erarbeitet einige wenige grundlegende Richtlinien, z.B. max. Größe für private – nicht abgestimmte- Werke (z.B. ca. 1m² für Schülerinnen bei Klassenprojekten) und ist Ansprechpartner für Schulen, die sich am Projekt beteiligen möchten.
  5. Das C2025-Team organisiert die Zusammenarbeit z.B. mit dem Spielemuseum hinsichtlich der Spiele und aufzuzeichnenden „Spielbretter“, sowie ggf. einer öffentlichen Ideen- und Vorschlagsammlung zu dafür geeigneten Spielen.
  6. Das C2025-Team organisiert die Zusammenarbeit mit dem Chemnitzer aracube e.V. hinsichtlich der SOL-Lernpfade , der Infostehlen für die 8x8cm Infoschilder und der Einarbeitung der Informationserstellerinen (Spielinformationen, Erläuterungen zu ausgewählten Werken)
  7. Es gibt mindestens eine persönliche verantwortliche Ansprechpartnerin für dieses Projekt im C2025-Team und mindestens eine namentlich genannte Vertretungsperson.

 

Street Art Beispiel (pixabay 1074961)
Street Art Beispiel (pixabay 1074961)

 

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