Es werden an den Chemnitzer Autobahnauffahrten und an den wichtigsten Fernstraßen sichere Einstiegs- und Ausstiegsplätze für Tramper:innen geschaffen und kommuniziert.
Trampen (Hitchhiking) ist eine der ökologischsten, sozialsten und verbindendsten Reisevarianten. Aufgrund der nachhaltigen Zukunftsperspektive unterstützt Chemnitz Trampen/Hitchhiking als An- und Abreise-Variante zum Kulturhauptstadtjahr explizit.
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Die „Secure Hitchhiking Places“ (SHP) sind ein Projektvorschlag von „lebenswertes Chemnitz“ für das Kulturhauptstadtjahr C2025.
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Zusammenfassung
Es werden an den Chemnitzer Autobahnauffahrten und an den wichtigsten Fernstraßen sichere Einstiegs- und Ausstiegsplätze für Tramper:innen geschaffen und kommuniziert.
Trampen (Hitchhiking) ist eine der ökologischsten, sozialsten und verbindendsten Reisevarianten, die in den vergangene Jahren zu unrecht aus der Mode gekommen ist. Aufgrund der nachhaltigen Zukunftsperspektive unterstützt Chemnitz diese An- und Abreise-Variante zum Kulturhauptstadtjahr explizit. Dass dies mit sehr geringem finanziellen Aufwand möglich ist, verdeutlich das „historische“ Foto aus den Niederlanden:
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Wichtig beim Trampen (und heutzutage schwierig) sind verkehrssichere Ein- und Ausstiegsplätze, an denen Autofahrer Tramperinnen/Hitchhiker rechtzeitig sehen und sicher anhalten können. Schwierig ist auch häufig, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln möglichst dicht an optimale Anhalteplätze zu kommen. Außerdem ist es schwer als Ortsfremder die geeigneten Anhalteplätze zu finden. Optimal wäre es also, geeignte Haltestellen des Chemnitzer ÖPNV (Busse) an den Ausfahrtstraßen und in der Nähe der Autobahnauffahrten auch fürs Trampen freizugeben (das Autos hier zum Ein- und Aussteigen von Tramperinnen halten dürfen) und entsprechend zu kennzeichnen.
Die Karte enthält die Vorschläge für die sicheren Tramperplätze in Chemnitz.
Begründung des „Secure Hitchiking Places“-Projektes
Ich bin selbst zwischen meinem 14. Lebensjahr und dem Ende meines Studiums sehr viele meiner längeren überregionalen Fahrten und Reisen getrampt und habe danach zahlreiche Tramper (solange es diese noch gab) und später Mitfahrerinnen (Mitfahrgelegenheit, BlaBlaCar) mitgenommen. Trampen auf Auslandsreisen halte ich bis heute für die sozialste und intensivste Art, andere Länder, Menschen und Kulturen kennenzulernen und auch innerhalb Deutschlands für eine schöne und kommunikative Weise zu reisen. Im Ausland und auch in Deutschland war ich zahlreiche Nächte, aber auch teilweise bis zu einer Woche bei „zuerst Fremden“ zu Gast, oder hatte später selber Gäste, die wegen einbrechender Dunkelheit an dem Tag nicht weiter konnten. Der Rucksack des folgenden Bildes erinnert mich an meinen damals.
Tramper mit altem Alugestell-Rucksack (Wikimedia Commons)
Außerdem ist Trampen eine der nachhaltigsten Reiseformen, da dafür kein Fahrzeug mehr CO₂ außstoßen oder mehr Kilometer fahren muss, als es sowieso fahren würde. Deshalb ist es CO₂ neutral. Prinzipiell gilt das auch ähnlich für „Mitfahrgelegenheiten“, wobei dabei die soziale Komponente nicht so ausgeprägt ist.
Diese soziale Komponente, des Kennenlerns, der Gespräche und des sozialen Austauschs, ist „des Pudels Kern“ (das Besondere) beim Trampen. Oft wird man von „lokalen Insidern“ mitgenommen, die einem, beim Reisen in fremden Regionen und Ländern, gute Tipps für den nächsten Stop (Unterkunft, Events, Lohnenswertes, Essen usw.) geben können. Deshalb währe die aktive Förderung des Trampens zur Kulturhauptstadt 2025 ein großartiges Zeichen der „Willkommenskultur“.
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Die Zukunft wird wahrscheinlich mehr Elektroautos bringen, was den Individualverkehr mit deutlich niedrigerer CO₂-Belastung ermöglicht. Zusätzlich wird dies wahrscheinlich durch das „autonome Fahren“ verstärkt. Nicht nur wegen der Monopole (z.B. Bahn) und möglicher Streiks, sondern vor allem wegen Flexibilität und Unabhängigkeit, also auch persönlicher Freiheit, wird der Individualverkehr bleiben, wenn auch zum größten Teil elektrisch oder über E-Fuels. Außerdem ist bereits heute absehbar, dass zum Einen das „49,-€ Ticket“ deutlich teurer wird, als auch die Bahn ihre Probleme mittelfristig nicht in den Griff bekommen wird (selbst unabhängig von Finanzierung, weil „Monopolproblem“). Deshalb wird „Mitfahren“ und „Trampen“ wieder deutlich interessanter und wichtiger, wobei „Trampen“ davon die sozialere Variante darstellt.
Zimmermänner auf der Walz (Wikimedia Commons)
Deshalb ist es innovativ und zukunftsorientiert, wenn Chemnitz für C2025 diese Reisevariante offensiv durch „Secure Hitchhiking Places“ unterstützt.
Im einfachsten Fall handelt es sich um die Aufstellung ähnlicher Schilder, wie das Foto aus den Niederlanden zeigt, an den Bushaltestellen, die als sichere Tramperplätze dienen (siehe Karte) und der Öffentlichkeitsarbeit zu C2025 hinsichtlich der An- und Abreise nach Chemnitz zum Kulturhauptstadt-Jahr. => Das kostet fast nichts, außer gutem Willen !
Sicheres Ankommen
Ein weiteres wichtiges Thema, welches allerdings das C2025-Team nicht allein lösen kann, sondern höchstens ein „Start-Up“ aus Chemnitz (oder doch von woanders), ist das „Sichere Ankommen“ („sichere Mitfahren“ bzw. „sichere Mitnehmen“).
Deshalb ist entprechende Aufmerksamkeit und Vorsicht selbstverständlich geboten. Man sollte IMMER auf sein Gefühl hören, bei wem man einsteigt, oder wen man mitnimmt. Diese Regel gilt, seitdem es Trampen gibt.
Aber: Solche Verbrechen sind auch in Zügen oder bei anderen Reisevarianten nicht ausgeschlossen UND das Mitfahren/Mitnehmen ist aufgrund der „Digitalisierung“ heute viel sicherer geworden, als noch zu „analogen Zeiten“, wie z.B. bereits „Mitfahrgelegenheit.de“ (heute leider BlaBlaCar) zeigt.
Das nachvollziehbar ist, wer in welchem Fahrzeug welche Person über welche Streckle mitgenommen hat, ist in „Smartphone-Zeiten“ kein Hexenwerk für eine App mehr. Mit diesen Infos sind Verbrechen extrem unwahrscheinlich, insbesondere wenn man das mit der obigen Tramper-Regel kombiniert!
Hitchhiking im Iran (Wikimedia Commons, Klick auf Bild zu Original)
Chemnitzer IT-Unternehmen mit „Tramper -App“?
Überlegungen außerhalb dieses konkreten Projektvorschlags, da nicht im Einflussbereich des C2025-Teams:
Es gibt natürlich die Mitfahrportale, z.B. „blablacar.de“ oder „Fahrgemeinschaft“ und auch einige bisher ungeeignete Versuche zu „Tramper-Apps“, aber diese sind fürs trampen bisher ungeeignet. Deshalb kommen hier ein paar Überlegungen, was eine sinnvolle Tramper-App für Tramper und Mitnehmende unbedingt können müsste und was optional außerdem noch schön wäre.
Unbedingt / muss:
Tramperinnen müssen signalisieren können, dass sie trampen und wo sie warten (Position), möglicht mit einem Klick
Mitnehmer müssen, sobald sie in die Nähe der Warteposition von Trampern kommen (ca. 1km), angezeigt bekommen, wo Tramper warten.
Tramper und Mitnehmer müssen sich registrieren können, optional mit Bild und otional mit Fahrzeug(Typ,Farbe, Kennzeichen) damit möglich ist, zu erkennen mit wem man mitfährt bzw. wen man mitnimmt.
Es sollte eindeutig ekennbar/registriert/nachvollziehbar sein (zumindest für ca. 72h-14 Tage), wer mit wem gefahren ist. Mitfahrende und/oder Mitnehmende sollten das optional mit möglichst nur einem Klick „registieren/festhalten“ können. Ein „löschen“ nach sicherem Abschluss der Fahrt sollte möglich sein.
Die Option, dass jemand ohne registriert zu sein, als Tramper mitfahren kann oder Tramper mitnehmen kann, sollte erhalten bleiben (eigenes Risiko der Beteiligten = old school hitchhiking). App geht also auch prinzipiell ohne Registrierung.
optional: Bewertungsmöglichkeit von Mitnehmenden und Mitfahrenden (Möglichkeit, über Bewertungen, Vertrauen zwischen Trampern und Mitnehmerin zu schaffen)
Optional (nice to have):
Tramperinnen können das Ziel (bzw. Route) schon vorab eingeben und Fahrer kann sich dies schon vorab anzeigen lassen.
Die Route vom Fahrer (falls mit Navi unterwegs) und die der Tramper kann bereits automatisch abgeglichen werden, mit Vorschlag des Teilstücks, was eine Mitnehmerin die Tramper mitnehmen kann (möglicher Ausstiegspunkt)
Vorschläge für gute Ausstiegspunkte (Zwischenstopps), von wo aus die Tramperinnen möglichst gut weiterkommen.
Optional: Recording der gemeinsam gefahrenen Strecke, des Einstiegs- und des Ausstiegspunkten, inkl. Zeiten, sowie Speicherung der Informationen für 72h-14 Tage.