Tod durch Verzweiflung

Corona-Impfung in Chemnitz

Das Versagen der Stadtverwaltung und des OBs in Chemnitz zu Corona geht bei den Impfungen nahtlos weiter.

Ich habe gerade (18.1.2021, 15:00 Uhr) den geschätzt 200sten erfolglosen Versuch hinter mir, einen Corona Impftermin für meinen über 80jährigen Vater in Chemnitz zu vereinbaren,

geschätzt 200ster erfolgloser Versuch (Screenshot)

was wohl den aktuellen Titel beeinflusst hat.

„Was die Freie Presse für Lügen schreibt, weiß ich doch nicht“ (DRK -Mitarbeiterin – namentlich bekannt – an der Corona-Impfzentrum Hotline am 12.1.2021)

… nachdem die Freie Presse über die Öffnung des Chemnitzer Corona-Impfzentrums am 11.1.2021 berichtete, was offensichtlich eine Falschinformation (Fake News) war. Laut der Mitarbeiterin des DRKs an der Hotline war das Impfzentrum auch am 12.1.2021 NICHT eröffnet, es hat noch keine Impfung dort stattgefunden und es war zu dem Zeitpunkt noch unbekannt, wann es soweit ist und die erste Impfung dort durchgeführt wird.

Aber der Reihe nach:

Beginnen möchte ich mit einem Zitat:

Geschäftsführer, ärztlicher Direktor, Pflegedirektorin: Die Auswahl derer, die am Klinikum Chemnitz im Zuge eines Probedurchlaufs für das neue hausinterne Impfzentrum als Erste gegen das neuartige Coronavirus geimpft wurden, ist bei manchem Chemnitzer auf Unverständnis gestoßen …“ aus „Klinikum Chemnitz nach Impf-Auftakt in der Kritik„, Freie Presse, 29.12.2020

Da es keine plausible Antwort dazu gab, warum das „Krankenhaus-Management“ des Klinikum Chemnitz unbedingt als erstes geimpft wurde, sehe ich diese Auswahl auch kritisch, selbst wenn sich diese Geimpften jetzt nicht gemeinsam mit dem Amtsarzt (Chef vom Gesundheitsamt) für 5 Wochen im „Kuba-Urlaub“ befinden (das mit dem Kuba-Urlaub ist KEIN Scherz … dazu später).

Nahtlos ging es am 30.12.2020 mit Falschaussage zur Corona-Schutzimpfung an der Hotline des Gesundheitsamtes in Chemnitz weiter (ich möchte hier keine bewusste Lüge unterstellen). Da es auf die schriftliche Beschwerde hierzu weder aus dem Büro des Oberbürgermeisters Sven Schulze,  noch vom Amtsarzt Dr. Harald Uerlings irgendeine Reaktion gab (bis heute, 18.1.2021), veröffentliche ich das Beschwerdeschreiben (PDF-Download hier):

Beschwerde: Falschaussage des Gesundheitsamtes

Trotz expliziter Nachfrage und Zweifel, blieb das Gesundheitsamt über seine Hotline bei der Aussage, dass über 80-Jährige in Chemnitz seitens ihrer Krankenkasse zum Impftermin angeschrieben werden und selbst nichts unternehmen müssten. Eine Rückfrage bei zwei Krankenkassen (der Betroffenen) bewies dies als evtl. lebensgefährliche Falschaussage! Zu einer Klarstellung oder auch nur Entschuldigung waren unser Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) und das Büro des Amtsarztes bisher NICHT bereit. Eine telefonische Nachfrage am 18.1.2021 brachte zum Vorschein, dass unser Chemnitzer Amtsarzt Dr. Harald Uerlings  (auf dem Höhepunkt der Corona -Krise, bei völlig überfordertem Gesundheitsamt, im harten Lock-Down und zum Start der Impfungen) für 5 Wochen in den Urlaub nach Kuba geflogen ist !!! (nachdem er zuvor während der Überforderung des Gesundheitsamtes „krank“ war). Jedem Mitarbeiter in der „freien Wirtschaft“ wird in schwierigen Situationen der Urlaub verschoben und der Chef des Chemnitzer Gesundheitsamtes fliegt in der schlimmsten Krise seines Amtes (und während alle „normalen“ Bürger möglichst nicht verreisen, sondern zu Hause in der Wohnung bleiben sollen) für 5 Wochen zum Urlaub nach Kuba.

Allerdings passt dieses Verhalten mit dem „Erbe in Stadtverwaltung und den städtischen Chemnitzer Unternehmen“ zusammen, was uns Barbara Ludwig (SPD) als Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende (der städtischen Unternehmen) überlassen hat. In dieses Bild passt auch die Corona-Impfung des Managements als erste Personen am Klinikum Chemnitz.

Ein zwischenzeitlicher Anruf meiner Eltern bei der sächsischen Corona-Hotline führte zwar nach einigem Warten zu einer Verbindung. An der Hotline meldete sich jedoch eine Frau, die fast kein Deutsch konnte, völlig unverständlich und nicht in der Lage war auch nur ein Wort zu buchstabieren. Das einzige was meine Mutter aus dem Telefonat trotz mehrfachem Nachfragen verstehen konnte, war, dass es Informationen zur Corona-Impfung in Sachsen im Internet gibt, die ich dann letztendlich dank „Google“ gefunden habe. Da auf dieser sächsischen Corona-Hotline hauptsächlich ältere Menschen anrufen, die zum großen Teil auch schwer hören, hat unsere „Staatsministerin für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt“ Frau Petra Köpping (Sozialministerin, SPD) eine typische „Köpping“-Maßnahme getroffen, dort an dieser derzeit wichtigen Hotline-Stelle „Deutschunterricht für Menschen mit Migrationshintergrund“ anzubieten.

Die „Fiktion“ eines Chemnitzer Corona-Impfzentrums

Die verlängerte Wartephase auf den Start der Impfungen in Chemnitz wurde durch die Informationen zur Eröffnung des Chemnitzer Impfzentrums (Wilhelm-Raabe-Str. 6) am 11.1.2021 beendet (verschiedene Medien haben darüber berichtet).

Das dies ebenfalls eine Falschinformation war, zeigt das Anfangszitat dieses Beitrags:

„Was die Freie Presse für Lügen schreibt, weiß ich doch nicht“
(DRK -Mitarbeiterin – namentlich bekannt – an der Corona-Impfzentrum Hotline am 12.1.2021)

Ob bis heute (18.1.2021) bereits ein Patient im Chemnitzer Corona-Impfzentrum auf der Wilhelm-Raabe Straße geimpft wurde, weiß ich nicht. Am 12.1.2021 wusste die DRK-Hotline (DRK ist Betreiber des Impfzentrums) noch nicht, wann es in Betrieb gehen wird.
Nachtrag: Heute (19.1.2021) kam über verschiedene Chemnitzer Medien die Aussage vom DRK-Vorstand, dass im Impfzentrum alles toll funktioniert hat und alle Impfdosen geimpft wurden, in der zweiten Wochenhälfte wohl auch an Ü80. Die persönlichen Erfahrungen des folgenden Abschnitts zeigen jedoch, dass dies wieder eine der völlig übertriebenen „Positiv-Meldungen“ eines Vorstandes sind, zu einer Aktion die kaum schlechter hätte laufen können.  Die aktuell vorhanden Google-Rezensionen lassen einen Impfbeginn ab dem 14.1.2021 vermuten und auch, dass das nicht gut läuft (1 von 5 Sternen, 0 – geht nicht, also schlechtester möglicher Wert):

Bewertung Impfzentrum Chemnitz - schlechtester möglicher Wert
Stand: 19.1.2021

Wie über 80-Jährige von der Corona-Schutzimpfung in Sachsen möglichst ausgeschlossen werden:

Am 15.1.2021 wurde im Chemnitzer Amtsblatt ein „Bürgerbrief der sächsischen Sozialministerin Petra Köpping“ veröffentlicht, in dem beschrieben wurde, wie in „zwei Schritten“ in Sachsen über 80-Jährige zu einer Corona-Impfung kommen.

  • Schritt 1: persönliche Registrierung auf der Website „sachsen.impfterminvergabe.de
  • Schritt 2: „Wenn Sie sich erfolgreich registriert haben, können Sie Ihren Wunschtermin im Impfzentrum wählen“ steht wörtlich, in dem Bürgerbief, meiner Meinung nach eine glatte Irreführung. (warum, folgt gleich)

Es folgt der real viel kompliziertere Weg, der mit bisher ca. geschätzten 200 Fehlversuchen gepflastert war.

Am Besten stellt man sich hier mehrere Menschen zwischen 80-95 Jahren vor (meist nicht mehr so gut sehend und mit gemäßigter IT-Expertise), um die „Einfachheit“ der nachvolgenden Schritte für diese Zielgruppe zu verstehen.

Hier der reale Ablauf in kommentierten Screenshots (mit Klick aufs Bild wird es größer und lesbar angezeigt):

Aus den 2 Schritten lauf Brief von Frau Köpping wurden schon im ersten Bildschirm 7 Schritte!

 

Die „Berechtigungsprüfung“ (erster Bildschirm) ist noch einfach. Daraufhin folgt die Eingabe umfangreicher persönlicher Daten (zweiter Bildschirm).

Spätestens hier ist eigentlich alles klar. Die/der Ü80 hat sich angemeldet und kundgetan, dass er/sie gerne geimpft werden möchte. Da sowohl Adresse, als auch E-Mail und Telefonnummer abgefragt werden, steht nichts mehr im Weg, den „Prozess“ hiernach zu beenden und den/die Ü80 anzurufen oder anzuschreiben, wenn ein Impftermin zur Verfügung steht, aber es geht (ab hier eigentlich unnötig) weiter:

Die Ü80 müssen jetzt (wie bei einem Online-Shop) ein eigenes Zugangspasswort anlegen, welches sie sich merken müssen.

Danach erfolgt eine Bestätigung mit einer Bestätigungsnummer, die im nachhinein noch eine wichtige Bedeutung hat, die erst aus der E-Mail im Posteingang deutlich wird.

Die Bestätigungsnummer ist gleichzeitig die Zugangs-Kennung. Was aber viel wichtiger ist, ist die eindeutige Warnung in der E-Mail:

„Für den Fall, dass Sie keinen Termin vereinbaren, werden Ihre Daten nach 14 Tagen gelöscht.“

Jetzt kommt nur noch der 2.Schritt laut Petra Köpping, der mit der Vergabe des „Wunschtermins“ endet:

Einfach über den Link in der E-Mail zur Terminvereinbarung klicken, deutlich genug ist dieser Link ja für Ü80 gekennzeichnet (Sarkasmus).

Dann einfach „gemerktes“ sicheres Passwort eingeben und einloggen.

Dann auswählen, dass ein Corona-Impftermin gewünscht ist und nicht eine Stornierung (zumindest gibt es offensichtlich Scherzbolde unter den Programmierern und deren Auftraggebern), wobei der letzte Punkt vermuten lässt, dass ein Ü80 nach der Impfung diesen Zugang und seine Daten noch manuell löschen muss, sobald er einmal einen Impftermin haben sollte.

„UUUps“ – „Bei der Verarbeitung der Anfrage ist ein Fehler aufgetreten“.

Kein Beinbruch, seit „LernSax“ erwartet niemand mehr, dass ein sächsischer Online-Service fehlerfrei funktioniert, also noch ein „Neuer Versuch“ und … es geht weiter, „hurra“.

Zwar hat Petra Köpping etwas von „Wunschtermin“ geschrieben, aber Papa ist genügsam. Ab dem ersten möglichen Termin, ohne Einschränkung für „Wochentag oder Wochenende“ und zu „jederzeit“ wäre in Ordnung.
Also „weiter“ und Termin erhalten.

Die Wunschterminbestätigung lautet: „Aufgrund der aktuellen Auslastung der Impfzentren und der verfügbaren Impfstoffmenge können wir Ihnen leider keinen Termin anbieten. Bitte versuchen Sie es in ein paar Tagen erneut.

Seltsam, das RKI teilt für Sachsen mit, dass Stand 12.1.2021 (Tag des hier dokumentierten Versuchs) erst 29% der bereits vorhanden Impfdosen geimpft wurden, während es in Mecklenburg Vorpommern bereits 66% sind. Überlastet ist unser Chemnitzer Impfzentrum offensichtlich auch nicht, eher „leer“ und Impfdosen hat Sachsen wohl auch noch reichlich. Es sieht derzeit wohl eher so aus, als ob einige verfallen, weil niemand sie impft.

Die Begründung, warum es keinen Termin gibt, scheint also eine weitere Falschaussage in der langen Reihe zu sein.

Die 6 Schritte:

  1. E-Mail aufrufen
  2. Link anklicken
  3. Passwort eingeben
  4. „Termin für Impfung“ auswählen
  5. „Chemniter Impfzentrum“, „beliebiger Tag“ , „beliebige Zeit“ auswählen
  6. Absage erhalten

habe ich seit dem 12.1.2021 ca. 200 Mal erfolglos probiert. Bald sind die 14 Tage um und die Registrierungs-Daten der Ü80 Person werden gelöscht, weil sie keinen Termin für die Impfung vereinbart hat (siehe eMail)!!!

Wahrscheinlich wurde dieser Prozessablauf extra für Petra Köpping  entwurfen. Passender geht dieser „Köpping“-Terminfindungs-Prozess kaum um mit ihren Maßnahmen und ihrer Kommunikation in der Corona-Pandemie in Sachsen eine rundes Gesamtbild abzugeben. Zumindest passt so alles zusammen, ein ganzheitlich negatives Bild.

Analysieren wir kurz:

  • In anderen Bundesländern werden die Ü80 seitens ihrer Krankenkassen kontaktiert und die Impfung inklusive Termin organisiert.
  • Der „Köpping“-Prozess schließt erst einmal alle Ü80 aus, die keine E-Mail Adresse haben, oder die E-Mail und Internet nicht mühelos bedienen können. Hinzu kommt noch der Ausschluss von denen, die nicht mehr besonders gut sehen können. Die die nicht gut hören können, werden durch die Hotline mit fremdsprachiger Ansprechpartnerin verhindert.
  • Wer es im „Köpping“-Prozess doch hartnäckig bis zur Online-Terminvereinbarung schafft, wird mittels sinnloser Fehlversuche über die 14 Tage bis zur automatischen Löschung seiner Daten in die Verzweiflung getrieben.
  • Spätestens nach der Eingabe der persönlichen Daten während der Registrierung ist 100% klar, wer sich impfen lassen möchte und wie die Person über unterschiedliche Kontaktwege erreichbar ist. Spätestens dort könnten den Ü80 hunderte Fehlversuche abgenommen werden (Login und Passwort wären gar nicht erforderlich), wenn man die „willigen“ Ü80 kontaktiert, sobald eine Impfung für sie möglich ist.
  • Selbst wenn man diesen „Köpping“-Abwimmel-Prozess beibehalten möchte, würde es nur Minuten dauern, die automatische Löschung nach 14 Tagen auszusetzen. Schon vor der Registrierung oder allerspätestens in der „Registrierungs E-Mail“ könnte man einfach mitteilen, dass derzeit keine Impftermine vergeben werden können.
  • Die Terminvergabe könnte in der Reihenfolge nach zeitlichem Eingang der Registrierung erfolgen, damit nicht permanent „probiert“ werden muss, um den „vielleicht einzigen Termin der kommenden Tage oder Wochen“ zu erhalten.
  • Offensichtlich ist aber eine Vereinfachung des Prozesses für die Ü80 im „Köpping“- Impfverhinderungs-Prozess nicht gewollt, wenn selbst die einfachsten Maßnahmen nicht ergriffen werden.

Ergänzung 21.1.2020:

  • Das Ministerium hat inzwischen reagiert und erste hier enthaltenen Vorschläge umgesetzt. 1. Es wird direkt vor der Registierung hingewiesen, dass es derzeit keine Termine gibt (wobei allerdings die Schuld zu 100% BioNTech / Pfizer zugeschoben wird, so generell nicht ganz ok ist). 2. Es wird in der Bestätigungs-E-Mail hingewiesen, dass die Registrierung erst nach 6 Monaten gelöscht wird.
Screenshot: neue Startseite zur Registrierung
Screenshot: Text aus der Bestätigungsemail – geänderte Löschfrist
  • Der Urlaub des Chemnitzer Amtsarztes hat inzwischen zu einer Diskussion geführt deren Ergebnis noch offen ist und einige Medien sind darauf aufmerksam geworden.

— Ende der Ergänzung vom 21.1.2021

Ich hielt es bisher für „Verschwörungstheorie“, dass Sachsen versucht, über Corona die zukünftigen Gesundheits- und Pflegekosten durch eine geringer Anzahl älterer vorerkrankter Personen zu senken. Wenn man sich aber den Chemnitzer Amtsarzt derzeit im 5-wöchigen Kuba Urlaub vorstellt, während sein Gesundheitsamt bereits seit Anfang der zweiten Welle hoffnungslos im Chaos versunken ist und „normale“ Bürger nur 15 km aus der Wohnung dürfen und nachts Ausgangssperre haben, dann zweifelt man schon. Wenn der Chemnitzer Oberbürgermeister, Sven Schulze (SPD), so ein Verhalten weiterhin deckt und diesen offensichtlich komplett überforderten und auch menschlich offensichtlich völlig ungeeigneten Amtsarzt deckt und nicht sofort absetzt und ersetzt, zweifelt man noch mehr.  Wenn im Klinikum Chemnitz zuerst „das Management“ geimpft wird, vor dem wirklich gefährdeten Personal macht das nachdenklich. Der „Köpping“- Impfverhinderungs-Prozess passt ebenfalls nur dann logisch mit ihrer dazu passenden vorherigen Corona-Politik und Corona-Kommunikation zusammen, wenn die Leben der Ü80 für sie kaum eine Rolle spielen. Nun gibt es eigentlich nur zwei Optionen: Entweder die Corona-Verantwortlichen in Chemnitz und Dresden sind so unglaublich inkompetent (siehe auch die anderen Corona-Beiträge), dass das Chaos der letzten Monate einfach zufällig daraus resultiert, oder die Verschwörungstheoretiker haben recht mit ihrer Vermutung/Theorie. Beide Varianten sind keine gute Vorstellung für Chemnitz und Sachsen.

Gegen die „Inkompetenz“-Vermutung spricht selbstverständlich auch, dass bereits seit vielen Jahren immer wieder seitens OB, Stadtverwaltung und städtischen Unternehmen in Chemnitz betont wurde, dass selbst an kostenlosen Weiterbildungen zum „intelligenten Umgang mit Wissen“ (Wissensmanagement), wie dem Wissensmanagement MOOC, kein Bedarf besteht. Wenn das wahr ist, kommt Inkompetenz nicht in Frage. Dann ist es Absicht. Das musste jetzt als „Seitenhieb“ sein 😉

Fakt ist: Es fällt einem nicht viel ein, was noch schlechter hätte laufen können und trotzdem wird dieses Komplettversagen über die Verantwortlichen und auch die ihnen scheinbar „hörigen“ Medien als Erfolge verkauft.

Erfolg ist für mich, wenn in einem Land wie Vietnam (95 Mio. Einwohner = ca. 10 Mio mehr als Deutschland), die etwa zur gleichen Zeit und mit gleichem Wissensstand in die Corona-Pandemie gestartet sind bis heute (18.1.2021) 35 Menschen an Corona gestorben sind und bisher 1539 infiziert waren (Quelle: Johns Hopkins University – „Corona-Map“). Selbst China, die mit der Pandemie ohne Vorwissen, als erste klarkommen mussten, hat heute im Land seit Monaten ein weitgehend „normales“ Leben und im Verhältnis zur Einwohnerzahl hat Deutschland trotzdem ca. 10.000% (in Worten: Zehntausend Prozent) mehr Corona-Tote. Das heißt, China war trotz viel schlechterer Startposition in der Corona-Bekämpfung ca. 10.000% erfolgreicher als Deutschland! (wenn Menschenleben die Bemessungsgrundlage sind). Die Berechnung für Vietnam ist sinnlos, weil die hohe Prozentzahl, die Vietnam besser war, fast niemand rational im Kopf ins Verhältnis setzen kann.

Warum ist es für Medien (auch Öffentlich-Rechtliche, trotz „Rundfunkbeitrag“) nicht mehr möglich, auch nur einigermaßen objektiv zu berichten? Warum wird auch in diesen „klägliches Versagen“ als „Erfolg“ verkauft und Erfolge in anderen Ländern diskreditiert, statt annerkannt, nur weil das „Gesellschaftsmodell“ in bestimmten Aspekten von unserem abweicht?

Auch weil deutliche Kritik an offensichtlichem Versagen in Medien, die längerfristig auf „Zuarbeiten“ von Politikern angewiesen sind, heutzutage kaum noch vorkommt, sind die kritischen „Meinungsbeiträge“ hier, möglichst deutlich und direkt geschrieben.

Dieser kritische Beitrag ist meine persönliche Meinung, mit entsprechenden Argumenten und Belegen (falls verfügbar). Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein.  Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (übrigens aus dem Wissensmanagement MOOC) kann bei der zukünftigen eigenen Meinungsbildung positiv unterstützen.