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Impf-Flashmob „NichtFürEuch“

Chemnitzer Impf – Flashmob „Nicht Für Euch“

Vom  3.12.-6.12.2021

gehen möglichst viele bisher ungeimpfte Chemnitzer:innen zur Corona-Schutzimpfung unter dem Motto:  „Nicht Für Euch“ (#NichtFürEuch) um trotzdem den Protest zur aktuellen Politik und Medienberichterstattung auszudrücken. Mit „Nicht Für Euch“ sind Politiker und einseitig berichtende Medien/Journalistinnen gemeint.

Mitmachen als Protest!

Die ausführliche Begründung für diese Aktion ist im Beitrag „Impfen statt Suizid“ beschrieben. Hier der Ausschnitt daraus zur dieser Aktion:

Vorschlag – Kulturhauptstadt – Aktion (C2025):
„Chemnitzer Impf – Flashmob“

Da auch die Kulturhauptstadt-Organisation in Chemnitz bekanntermaßen in die falsche Richtung läuft, z.B. nur eine Elite (die das „richtige“ und derzeit „konforme“ Weltbild hat) entscheidet, was passieren darf (und wer das ganze Geld bekommt),  oder „Kultur“ nur in „Kunst“ umgedeutet wird, möchte ich Euch:

  • eine gemeinsame C2025 Flashmob- Aktion: einen Chemnitzer „Impf-Flashmob“ vom 3.12.-6.12.2021

vorschlagen, UNABHÄNGIG und auch als Protest GEGEN das heutige Kulturhauptstadt-Team in Chemnitz (deshalb das Flashmob-Format als „Kunstform“) und GEGEN die heutige Politik und Medienberichterstattung  und GEGEN die Diskriminierung von „Ostdeutschen“. Es ist eine Aktion FÜR Freiheit und FÜR Solidarität mit dem Pflegepersonal und Menschen mit schwachem Immunsystem.

Alle von Euch, die bis dahin noch nicht geimpft sind, gehen in diesem Zeitraum zum Impfen, entweder zu den impfenden Ärzten (bevorzugte Option) oder auch ins Impfzentrum  auf der Wilhelm-Raabe-Straße (für das Sachsen für die Neueröffnung 4 Millionen Euro an Chemnitz zugesagt hat – also ein finanzielles Gewinngeschäft für die Stadt).

In diesem Zeitraum können alle von Euch, die mitmachen auch wirklich geimpft werden (wenn die Stadt das möchte). Deshalb ist es keine 15min Aktion und auch nicht ganz so kurzfristig und trotzdem noch recht spontan und selbstorganisiert. Wer möchte kann auch sehr gerne eine „Nicht für EUCH!“ Plakette, Plakat o.ä. mitbringen, als Protest gegen die aktuelle Politik (Stadt, Land, Bund) und/oder gegen die bisherige C2025 Organisation in Chemnitz.

Da ich persönlich zu diesem Zeitpunkt sowohl geimpft, als auch geboostert bin, nehme ich nicht teil, verfolge aber die Ergebnisse. Es wäre toll, wenn es danach von Euch ein paar Fotos gibt, von der Aktion und Euren Stickern und Plakaten … und zwei Wochen später eine Impfquote von min. 84% (2×42) in Chemnitz.

Bitte: Wer die Aktion gut findet, sollte diese Information jetzt an Freunde und Bekannte in Chemnitz weiterleiten (da ich nicht so „Social Media“ aktiv bin und deshalb kein entsprechendes Netzwerk habe).

Hinweis: der Text wurde am 1.12.2021 leicht angepasst.

Dieser Beitrag ist meine persönliche Meinung, mit entsprechenden Argumenten und Schlussfolgerungen. Bilden Sie sich Ihre eigenen Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein.  Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (aus dem Wissensmanagement MOOC) vermittelt dazu sehr nützliches Wissen.

Impfen statt Suizid

„Ja“ – zur Corona-Impfung

… warum Ihr Euch gegen Corona impfen lassen solltet, auch als Skeptiker.

Dass ich für die Impfung bin, ist aufgrund der bisherigen „Corona-Beiträge“ auf „lebenswertes Chemnitz“ nicht überraschend. Gerade deshalb lasse ich hier die überall gegenwärtigen Argumente weg.

Ich halte „Nichtimpfen“, auch als Protestaktion, für unklug und schade, da mich dies sehr an die „judäische Volksfront“ und deren „fliegendes Suizidkommando“ erinnert. Für alle, die jetzt keine Zeit haben, sich „Das Leben des Brian“ komplett anzusehen, gibt es den entsprechenden Ausschnitt hier in Youtube (Dauer: 0:55 min):

Ausgangspunkt der Idee für diesen Beitrag ist derAbschnitt eines Artikels von Spiegel-Online („Die vierte Welle ist politisch“ 14.11.2021):
Jetzt sterben für den Widerstand
… Wir haben es mit Leuten zu tun, die jedes Vertrauen in diesen Staat und seine Institutionen verloren haben.
… die Botschaft ist trotzdem erschreckend klar.
Die vierte Welle ist politisch. Jetzt wird gestorben für den Widerstand gegen »das System«.“

Meiner Meinung nach ist diese Einschätzung richtig, wenn man „jedes Vertrauen“ gegen „fast jedes Vertrauen“  ersetzt. Dass dieses oft auch Wähler der AfD sein sollen, hat deshalb auch nur indirekt mit der AfD zu tun, sondern daran, wie man derzeit in Deutschland seinen Protest noch demokratisch ausdrücken kann, wenn es diesen erkannten Vertrauensverlust in die aktuelle Politik und deren Institutionen (inklusive der Presse und sogar die Justiz) gibt. Demzufolge ist die Wahl der AfD noch eine sehr gemäßigte, demokratische und trotzdem sichtbare Form des Protestes.

Diesen Vertrauensverlust kann ich sehr gut verstehen !

… und es ist logisch und überhaupt nicht überraschend, dass es diesen berechtigten Vertrauensverlust gerade in den (nicht mehr) „Neuen Bundesländern“ gibt. Deshalb hier ein kurzer Seitenblick dazu:
Dieser Vertrauensverlust ist die Folge „westdeutsch“ dominierter Politik und Medienberichterstattung in den letzten mehr als 30 Jahren. Nicht nur die Enttäuschung darüber, sondern auch die tatsächliche bis heute vorhandene (demokratische) Machtlosigkeit der „Ostdeutschen“ ist daran schuld … und nicht die AfD.  Nur ca. 20% der Wähler und weniger als 20% des Stimmrechts für „Ostdeutsche“ im Bundestag sind die Basis, mit der Westdeutsche seit mehr als 30 Jahre über die Köpfe der Ostdeutschen hinweg entscheiden. Dies ist das eigentliche „Diskriminierungsproblem“, was der heutigen Situation zugrunde liegt. Menschen auf dem Land und Landwirtinnen, sind übrigens eine weitere größere Gruppe dieser diskriminierten Minderheiten in Deutschland.
Daraus resultieren inzwischen mehr als genug nachvollziehbare Protestgründe und sehr sehr gute Gründe für diesen Vertrauensverlust in die aktuelle deutsche Politik und ihre Institutionen. Die Mehrheitsverhältnisse fundamentierten diese seit mehr als 30 Jahren existierende Diskriminierung  in der heutigen Gesellschaft. Solange es hier kein grundlegendes Umdenken gibt, wird dies  auch so bleiben und sich das Problem verstärken. Das stimmt leider. Um eine Chance zu haben, irgendeine geeignete Lösung dieses tatsächlichen Problems zu finden, brauchen WIR Euch, lebend !

Lasst Euch gegen COVID-19 impfen

…gerade deshalb. Lasst die Anderen, die auch unter diesen grundlegenden Problemen in „Ostdeutschland“ leiden, nicht im Stich! Euer Protest wird benötigt, wenn sich zukünftig wieder etwas verbessern soll. Wenn auch nur wenige von Euch (so sinnlos) sterben, fehlen diese für zukünftige Proteste und diejenigen, wegen denen Ihr das Vertrauen in die deutsche Politik (inkl. Medien) verloren habt, können sich (mehr oder weniger still) freuen. Wenn Ihr Zeit habt, seht Euch „Das Leben des Brian“ komplett an und wenn nicht, dann wenigstens den oben eingebetteten Ausschnitt zum „fliegenden Suizidkommando“. Jede(r) muss seine eigene Art finden, Protest auszudrücken, aber nicht gegen Covid-19 impfen, suggeriert mir diese Bildsequenz der „judäischen Volksfront“.

Es gibt noch einen wichtigen anderen Grund, warum Ihr Euch impfen lassen solltet:
Die Mitarbeiterinnen im Gesundheitsbereich, egal ob im Krankenhaus oder in der Pflege, sind übel dran. Sie leiden seit inzwischen fast zwei Jahren extrem unter der hohen persönlichen Überbelastung durch Corona, auch weil es keine normale (so schon harte) Arbeit ist, sondern wegen der Maßnahmen zum eigenen Schutz (z.B. Schutzkleidung) noch zusätzlich belastet, inkl. der höheren Totenzahl trotz des großen eigenen Einsatzes . Klar gibt es das Problem beim Pflegepersonal schon lange, auch ohne Corona. Das heißt aber auch, diese Pflegekräfte wurden von der Politik und unserer derzeitigen Demokratiesituation genauso im Stich gelassen, wie wir „Ostdeutsche“. Sie sind dem genauso ausgeliefert. Ich finde es unfair und unsolidarisch, wenn diese Menschen unter dem „Impfprotest“ besonders leiden müssen und sich die eigentlichen „Problempersonen“ still und heimlich freuen können, wenn einige ihrer politischen Gegner sterben.  Solidarität mit den Menschen im Krankenhaus und in der Pflege finde ich richtig.

Lasst Euch gegen COVID-19 impfen

NICHT für die heutige Politik, sondern aus Solidarität zu denjenigen, die Ihr sonst „So“ oder „So“ im Stich lasst.

Meine persönliche Impf-Einschätzung

Ja, die Impfreaktionen durch die mRNA-Impfstoffe sind vergleichsweise heftig. Ich selbst habe wohl (auch aufgrund vieler Reisen) deutlich mehr als 100 Impfungen (wahrscheinlich 100te) in meinem Leben erhalten und KEINE hatte bisher so starke Impfreaktionen, wie meine zweite Biontech-Impfung und auch aus meinem Bekanntenkreis erlebe und erfahre ich ähnliches.

Aber ich halte Impfungen für eine der größten Errungenschaften für die Gesundheit der Menschen und obwohl ich die Berichterstattung fast aller deutschen Medien aus Sicht eines „im Osten Aufgewachsenen“ inzwischen oft unerträglich finde, glaube ich, dass das RKI oder die WHO ausreichend unabhängig empfehlen und das die mRNA-Impfstoffe wirksam (und sicherlich auch die Zukunft moderner Impfstoffe) sind. Selbst für Kinder und Jugendliche (die wirklich bei den bisherigen Virus-Varianten nur selten ernsthaft erkranken), glaube ich, dass das Risiko der Impfung (inkl. aller möglichen Nebenwirkungen) sehr deutlich unter dem geringen Risiko ernsthaft zu erkranken liegt. Für alle anderen Menschen sowieso. Auch wenn zukünftig bei den mRNA-Impfstoffen die Impfreaktionen sicherlich noch reduziert werden müssen, vergleiche ich das Risiko (wie bei allen anderen Dingen des Lebens) aufgrund von Wahrscheinlichkeiten mit den Vorteilen/Nutzen.  Hier gibt es für mich keinen Zweifel, dass der Vorteil auch der mRNA-Impfstoffe, selbst für Kinder extrem größer ist, als das Risiko. Eine Malariaprophylaxe oder die Tollwut-Impfung sind meiner Meinung nach deutlich kritischer (hinsichtlich der kritischen Nebenwirkungen) und trotzdem hielt ich den Nutzen (bei entsprechenden Reisezielen und Reisezeiten) für höher und musste mir dann bei dem Kratzer durch eine Affen in Indien eben keine Gedanken mehr machen.

Gerade weil die Russland-, China- und Berichterstattung über andere Länder, die unserer Politik und Medien (aus welchem Grund auch immer) nicht gefallen, immer negativ ausfallen müssen (außer es geht um Oppositionelle), ist der Beitrag über „Bolsonaros Brasilien“ (Beispiel-Beitrag der ARD: „Keine Angst vor Impfungen“) mit seiner inzwischen hohen Impfquote recht interessant und zeigt, warum Impfen auch bei Mutationen der sinnvollste Weg ist, unsere Freiheit wieder zu erlangen. Besonders deutlich wird dies sicherlich beim kommenden „Karneval in Rio“ werden. Mir ist Freiheit auch besonders wichtig und dazu ist in diesem Fall die Impfung der mit Abstand geeignetste Weg, aber nur, wenn genug (>90%) mitmachen.

Es stimmt, ich bin vorgeschädigt. Meine Mutter hat mehr als 40 Jahre (bis zu Ihrem Ruhestand) in der Epidemologie im Chemnitzer Gesundheitsamt gearbeitet (damals war mindestens ein 3jähriges Studium im Fachgebiet dazu Pflicht – keine Verwaltungsfachangestellten-Ausbildung). Ich bin also mit Infektionskrankheiten-Themen groß geworden. Deshal weiß ich auch, dass das gleichzeitige Auftreten vieler Geimpfter und vieler Ungeimpfter eine optimale „Zuchtumgebung“ für Mutationen ist, die den Impfschutz umgehen können.  Auch um unsere Freiheit wiederzuerlangen und nicht wegen immer neuer Varianten noch Jahre mit Einschränkungen (wie in den letzten zwei Jahren) leben zu müssen, finde ich es gut, wen wir eine hohe Impfquote so schnell wie möglich erreichen, am liebsten so, dass auch ein Karneval in Deutschland im Februar 2022 wieder für ALLE unbeschränkt offen sein kann (man kann ja träumen).
Wenn die 90% Impfquote nicht freiwillig erreicht wird (z.B. bis Ende Dezember 2021), bin ich deshalb für eine generelle Impfpflicht. Viel besser finde ich es aber, wenn sich mindestens 90% Freiwillige finden.

Eine Impfpflicht nur für Krankenhaus- und Pflegepersonal (und wenige Andere)  finde ich dagegen extrem ungerecht! Diese Gruppen leiden besonders seit zwei Jahren und dann sollen sie als Einzige mit einer Impfpflicht „bestraft“ werden? Nein! Wenn Impfpflicht, dann ALLE.

Ich persönlich habe mich weniger wegen mir impfen lassen (wenn mir mein Leben und meine Gesundheit zu wichtig wären, würde ich die kritischen Beiträge in „lebenswertes Chemnitz“ nicht so schreiben, wie ich es tue) , sondern wegen der Personen, die sich nicht impfen lassen können oder deren Immunsystem auch mit Impfung nicht ausreichend funktioniert.

Sicherlich werden wir zumindest einige Jahre, auch wegen der Mutationen, mit Auffrischungsimpfungen, auch mit angepassten Impfstoffen leben müssen (was Mist ist) … aber es ist ein sinnvoller und menschlicher Weg zurück in die Freiheit.

Mein Deal-Vorschlag

Da mein persönlicher Nutzen (Freiheit) aus einer höheren Impfquote höher ist, möchte ich Euch auch einen Deal vorschlagen.

Wenn bis Ende Dezember 2021 eine freiwillige Impfquote in Chemnitz von mindestens 84% (2 x42;-) erreicht wird, starte ich im neuen Jahr eine Beitragsreihe darüber: wie, wo und warum der Osten nach der Wiedervereinigung diskriminiert wurde … vor allem an den Beispielen, wo dies bis heute noch existiert und besonders falsch ist.

Das wird mich viel Freizeit kosten. Aber die nehme ich mir, wenn Ihr auch mir meine Freiheit über diese Impfquote zurück gebt und wir so vielleicht sogar ohne Impfpflicht auskommen.

„Protest ja“ – aber sinnvoll

Ich finde es wichtig, dass sich jede(r) gegen die existierenden großen Missstände in der aktuellen Politik und der Medienberichterstattung engagiert. Es ist logisch, dass das vor allem dort passiert, wo die Misstände am größten sind (hier im Osten). Ich bin auch froh, dass sich der gerechtfertigte Frust bisher hauptsächlich auf diese friedliche und demokratische Weise äußert, wie die Wahl der AfD. Es könnte deutlich schlimmer sein und niemand müsste sich darüber wundern. Natürlich liegt der Ball schon seit längerem im Feld der Politik und der Medien, um dies zu ändern, solange es noch nur demokratische „Protestwahlen“ sind. Leider ist bisher kein Erkenntnisgewinn in der gesamtdeutschen Politik und den „öffentlich-rechtlichen“ Medien zu erkennen.

Aber als nächste Eskalationsstufe das „fliegende Suizidkommando“ zu wählen, halte ich für falsch. Lokal gab es hier in Chemnitz sogar  einen allerersten Lichtblick. Ich habe natürlich keine Ahnung, ob mein „Offener Brief  an den Chemnitzer Stadtrat„, den jedes Mitglied des Stadtrates am 23.11.2021 per E-Mail erhalten hat, damit zu tun hatte, aber: Cornelia Utech (die „Altmaier-Option“ für den Chemnitzer Bürgermeisterposten – Dezernat 5) wurde nicht gewählt. In der aktuellen Chemnitzer Politik- und Mediensituation ist das fast ein „Wunder“. Ich danke den Stadträt:innen dafür – übrigens, egal welcher demokratisch gewählten Partei sie angehören.

Jede(r) von Euch sollte einen eigenen Weg des Protestes finden (den ich auch selbst für bitter notwendig halte). Für mich sind ein Weg u.a. diese Kritik-Veröffentlichungen hier im „lebenswerten Chemnitz“ inkl. vieler unveröffentlichter Themen hinsichtlich der Überbürokratisierung und Bürgerunfreundlichkeit der Ämter in Chemnitz. „Nicht Impfen“ trifft aber meiner Meinung nach stärker die Schwächeren (z.B. im Gesundheitswesen oder Menschen mit schwachem Immunsystem) und die Verursacher des eigentlichen gesellschaftlichen Problems freuen sich im Stillen über jede(n), die von Euch stirbt (auch wenn die Wahrscheinlichkeit, wenn Ihr sonst gesund seid, nicht so hoch ist).  „Nicht Impfen“ trifft also zu stark die Falschen (Schwachen) und hilft denen, gegen die Protest angebracht ist (heutige Politik und Medien).

Vorschlag – Kulturhauptstadt – Aktion (C2025):
„Chemnitzer Impf – Flashmob“

Da auch die Kulturhauptstadt-Organisation in Chemnitz bekanntermaßen in die falsche Richtung läuft, z.B. nur eine Elite (die das „richtige“ und derzeit „konforme“ Weltbild hat) entscheidet, was passieren darf (und wer das ganze Geld bekommt),  oder „Kultur“ nur in „Kunst“ umgedeutet wird, möchte ich Euch:

  • eine gemeinsame C2025 Flashmob- Aktion: einen Chemnitzer „Impf-Flashmob“ vom 3.12.-6.12.2021

vorschlagen, UNABHÄNGIG und auch als Protest GEGEN das heutige Kulturhauptstadt-Team in Chemnitz (deshalb das Flashmob-Format als „Kunstform“) und GEGEN die heutige Politik und Medienberichterstattung  und GEGEN die Diskriminierung von „Ostdeutschen“. Es ist eine Aktion FÜR Freiheit und FÜR Solidarität mit dem Pflegepersonal und Menschen mit schwachem Immunsystem.

Alle von Euch, die bis dahin noch nicht geimpft sind, gehen in diesem Zeitraum zum Impfen, entweder zu den impfenden Ärzten (bevorzugte Option) oder auch ins Impfzentrum  auf der Wilhelm-Raabe-Straße (für das Sachsen für die Neueröffnung 4 Millionen Euro an Chemnitz zugesagt hat – also ein finanzielles Gewinngeschäft für die Stadt).

In diesem Zeitraum können alle von Euch, die mitmachen auch wirklich geimpft werden (wenn die Stadt das möchte). Deshalb ist es keine 15min Aktion und auch nicht ganz so kurzfristig und trotzdem noch recht spontan und selbstorganisiert. Wer möchte kann auch sehr gerne eine „Nicht für EUCH!“ Plakette, Plakat o.ä. mitbringen, als Protest gegen die aktuelle Politik (Stadt, Land, Bund) und/oder gegen die bisherige C2025 Organisation in Chemnitz.

Da ich persönlich zu diesem Zeitpunkt sowohl geimpft, als auch geboostert bin, nehme ich nicht teil, verfolge aber die Ergebnisse. Es wäre toll, wenn es danach von Euch ein paar Fotos gibt, von der Aktion und Euren Stickern und Plakaten … und zwei Wochen später eine Impfquote von min. 84% (2×42) in Chemnitz.

Abschließen möchte ich noch einmal mit meiner Bitte:

Lasst Euch gegen COVID-19 impfen

Mit freundlichem Flügelschlag
Dirk Liesch

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 1.12.2021 leicht angepasst (im Text des „Impf-Flashmob“ Vorschlags)


Dieser Beitrag ist meine persönliche Meinung, mit entsprechenden Argumenten und Schlussfolgerungen. Bilden Sie sich Ihre eigenen Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein.  Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (aus dem Wissensmanagement MOOC) vermittelt dazu sehr nützliches Wissen.

Corona: Licht am Ende des Tunnels

Dies ist ein positver Blick in die nächsten Monate, ohne ganz auf Kritik zu verzichten.

Besserung zum Corona-Thema in Sicht

Aus folgenden wesentlichen Gründen, wird das Licht am Ende des Tunnels deutlicher (Stand: 23.1.2021).

  1. Der Lockdown wirkt endlich besser.
  2. Es wird ausreichend Impfungen bis zum Herbst geben.
  3. Wir haben alle etwas gelernt.

Der Lockdown wirkt endlich besser

Es hat im zweiten Lockdown lange gedauert, bis die Menschen und viele sächsische Politiker begriffen haben, dass er notwendig ist und sie mitmachen sollten, damit er „irgendwann“ zu Ende geht oder weil Verstöße ab und zu tatsächlich bestraft werden und das als „unangenehm“ empfunden wurde. Das permanente Verlängern und Verschärfen des Lockdowns hat vielleicht zur Erkenntnis geführt: „Wenn wir hier raus wollen, müssen wir uns doch eine Weile an die Beschränkungen halten.“

Eine gewisse Konsequenz hat sich inzwischen eingeschlichen, was sowohl im öffentlichen als auch im privaten Leben spürbar und sichtbar ist. Abstände werden mehr eingehalten, die Maskenpflicht auch immer öfter und vor allem auch die Rücksicht jüngerer Personen ist deutlich spürbar gestiegen. Bei der Maskenpflicht halten sich jüngere Menschen inzwischen oft konsequenter daran, als Ältere. Warum das so ist, könnte auch an der größeren Belastung liegen, die die Maske für Ältere mit sich bringt. Wer z.B. eine Brille trägt und ohne Brille wirklich „nichts mehr sieht“, steht vor dem Dilemma, entweder nichts zu sehen, weil die Brille (wegen der Maske) beschlagen ist oder nichts zu sehen, weil man sie abnimmt. Wenn man nicht blind durch die Gegend laufen möchte, geht das für viele Ältere nur ohne Maske (vor allem in der kalten Jahreszeit).
Weil mehr Menschen fühlen, dass sich andere ebenfalls an die Beschränkungen halten,machen sie es auch. Wer sich daran hält, ist nicht mehr so oft der „Dumme“. Man bekommt immer öfter mit, dass auch private Treffen, selbst mit einer (erlaubten) Person,  wegen des Lockdowns „freiwillig“ nicht stattfinden. Was genau zu dieser positiven Entwicklung, gerade auch bei jüngeren Menschen, geführt hat, ist sicher ein interessantes (wissenschaftliches) Thema zum Lernen nach der Pandemie.

Das positive Ergebnis: Die Infektionszahlen beginnen endlich spürbar zu sinken und es fühlt sich nachhaltiger an, weil es scheinbar auch in den meisten Köpfen angekommen ist.

Schade war und ist, dass für diesen „Bewusstseinswandel“ auch Maßnahmen (Härten) erforderlich waren, die mit vernünftigem Verhalten der Menschen, nicht notwendig gewesen wären und deshalb auf den ersten Blick unsinnig wirken. Um drei Beispiele zu nennen: Wenn auf dem Wochenmarkt doch 10% der Besucher anderen „auf die Pelle rücken“ oder in Gruppen „essend und ohne Maske“ über den Markt schlendern, dann ist es sinnvoll den Markt zu schließen. Wenn sich vor und nach einer „Veranstaltung“ in der das Hygienekonzept eingehalten wird, vor dem Ausgang Gruppen der Teilnehmer/innen ohne Masken zum rauchen und quatschen ohne Maske treffen, bleibt am Ende nichts anderes, als der Verbot solcher Veranstaltungen. Wenn im Bus junge gesunde Männer sofort die Maske runterreißen, um die ganze Fahrt immer wieder aus ihrer Wasserflasche zu trinken, muss über eine Beschränkung für den Nahverkehr nachgedacht werden usw.
Fazit: Mit vernünftigen Menschen wären viel weniger Einschränkungen für das gleiche Ergebnis nötig.

Es wird ausreichend Impfungen bis zum Herbst geben

Es ist inzwischen wahrscheinlich, dass bis zum Herbst jede Person in Deutschland, die es möchte und viele Menschen der ganzen Welt gegen Corona wirksam geimpft werden können. Jetzt Viktor Orbán direkt dafür zu danken, ist vielleicht etwas übertrieben, aber die Notzulassung von „Sputnik V“ für Ungarn ist ein wichtiges Zeichen für diese Hoffnung. Warum? Darauf möchte ich kurz eingehen. Das „Sputnik V“ ein sehr guter Impfstoff ist, war Experten offensichtlich schon sehr zeitig klar. Der Beitrag aus dem Ärtzteblatt „Warum Sputnik V eine höhere Effektivität gegen SARS-CoV-2 erzielen könnte als AZD1222“ vom 25.11.2020 zeigt dies deutlich und erklärt den Impfstoff auch ganz gut. Auch folgende Meldung beweist dies (warum, folgt danach):

„Im Kampf gegen das Coronavirus soll eine Kombination aus dem russischen Impfstoff „Sputnik V“ und dem Vakzin „AZD1222″ des britischen Pharmakonzerns Astrazeneca zu einem hochwirksamen Schutz vor dem Erreger führen. Das teilten beide Seiten am Montag bei der Unterzeichnung eines Memorandums für eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Impfstoffen mit.“ manager-magazin.de, 21.12.2020

Beide Artikel ergeben folgende Zusammenfassung: Der von Astrazeneca und der Universität Oxford entwickelte Impfstoff (AZD1222), der „im Westen“ salonfähig und politisch tragbar ist, ist auch die große Hoffnung Deutschlands, weil er nicht nur billiger ist, sondern auch im normalen Kühlschrank gelagert und einfach transportiert werden kann. Er eignet sich damit sowohl für Impfungen beim Hausarzt, als auch für Impfungen in der „dritten Welt“ (was für Deutschland natürlich weniger interessant ist). Sowohl Kosten als auch Transport- und Lageranforderungen sind ein sehr großer Vorteil z.B. gegenüber dem BionNTech/Pfizer Impfstoff.

Allerdings hat sich inzwischen herausgestellt, das der „westliche Impfstoff“ (AZD1222) leider an „Sputnik V“ hinsichtlich der Wirksamkeit nicht heranreicht, da beide Impftoffe zwar sehr ähnlich sind, die russischen Forscher aber „geschickter“ waren.  Die zweite Dosis des AZD1222 wird offensichtlich von der Immunabwehr teilweise unschädlich gemacht. Die „Sputnik V“ Entwickler haben das von Anfang an vorhergesehen und schon bei der Entwicklung beachtet. Erste und zweite Dosis des „Sputnik V“ haben deshalb, vereinfacht gesagt, zwei unterschiedliche Transportsysteme, so das die zweite Dosis nicht vom Immunsystem (aufgrund der Reaktion auf die erste Dosis) „vernichtet“ wird.
Wenn es politisch tragfähig wäre, könnte man insgesamt „Sputnik V“ statt AZD1222 nehmen, aber das geht nicht. Das wäre politisch und wirtschaftlich das falsche Signal.  Außerdem hat „Sputnik V“ das „sozialistische Problem“ von tollen Wissenschaftlern hin zu einem langsamen, steinigen Übergang in eine Massenproduktion. Ersetzt man jetzt eine der beiden ATD1222 Dosen durch „Sputnik V“ wird der „neue ATD1222“ genauso gut wie „Sputnik V“, ist aber politisch uns wirtschaftlich (westliche Firma) tragfähig.  Außerdem kann damit westliche „Massenproduktion“ das „Sputnik V“ -Problem lösen und für genügend Impfstoff sorgen. Damit wird es eine „Win-Win-Win“ Situation, sowohl für Astrazeneca, „Sputnik V“ und „die Welt“.
Ob nun Viktor Orbán der EU nur den „Mittelfinger zeigen“ wollte, ist für das Ergebnis letztendlich egal.

  • Es wird einen hochwirksamen Corona-Impfstoff geben der zeitnah in der EU zugelassen wird, der wie „Grippe-Impfungen“ vom Hausarzt geimpft werden kann und der bis Ende des Sommers in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Ob dieser dann „Sputnik V“ heißt, oder „ATZ1222 – Plus“ (nur mit der Hälfte „Sputnik V“ 😉 ist letztendlich egal.

Deshalb sind sowohl die Kooperation von Astrazeneca, als auch das Vorpreschen Ungarns sehr positive Nachrichten.

  • Auch BioNTech / Pfizer , Moderna & Co. werden deutlich höhere Produktionsmengen bis Ende des Sommer haben, so dass Deutschland ausreichend Impfdosen haben wird.
  • Inzwischen sind wohl auch die Impfzentren soweit, dass sie auch diese schwerer lager- und transportfähigen Impfstoffe in „großer Zahl“ impfen können.

Insgesamt ist also wahrscheinlich, dass im Sommer wegen des Wetters/Temperaturen usw. keine Welle droht und bis Ende des Sommers jede(r) selbst die Chance und Möglichkeit hat, sich über die Impung zu schützen. Wahrscheinlich ist ab spätestens Mai wieder ein „normales Leben“ möglich.

Das Problem mit einem „Impfstoff aus Russland“ ist übrigens nicht neu. Ein prominentes Beispiel war die „Kinderlähmung“ (Polio). Während in Westdeutschland tausende Kinder dadurch zu Behinderten wurden, waren ostdeutsche Kinder durch die Schluckimpfung geschützt. Westdeutschland lehte trotz laufender Epidemie den Impfstoff ab, weil er aus Russland kam und impfte dadurch erst Jahre später mit einem eigenen „westlichen“ Impfstoff. Fazit: auch 60 Jahre greifen noch die gleichen Mechanismen.

Wir haben alle etwas gelernt

(Achtung: teilweise etwas satirisch)

  • Auch wenn „der Westen“ eigentlich nichts von Asien lernen kann, ist Mund-Nasen-Schutz (Maske sinnvoll), den Asiaten sinnloserweise schon seit Jahren tragen, um Mitmenschen bei Infektionen nicht anzustecken.
  • Auch in Russland gibt es gute Wissenschaftler, obwohl das eigentlich nicht sein darf und auf keinen Fall aus einem guten Bildungssystem stammen kann.
  • „Asiatische Unfreiheit“ schafft „Freiheit“ schon nach einem Monat und schon vor einem Impfstoff (siehe Vietnam, China), während „westliche Freiheit“ erst nach einem Jahr nur durch einen Impfstoff gerettet werden kann.
  • Obwoh laut Medien und Politikern immer alles sehr gut läuft und alles bestens vorbereitet und organisiert ist, gibt es immer Nörgler und Mimimis, die fälschlicherweise mit dem Finger nach Asien zeigen, statt den sinnvollen Vergleich mit der USA zu ziehen.

Dieser Beitrag ist meine persönliche Meinung. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein.  Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (übrigens aus dem Wissensmanagement MOOC) kann bei der zukünftigen eigenen Meinungsbildung positiv unterstützen.

Tod durch Verzweiflung

Corona-Impfung in Chemnitz

Das Versagen der Stadtverwaltung und des OBs in Chemnitz zu Corona geht bei den Impfungen nahtlos weiter.

Ich habe gerade (18.1.2021, 15:00 Uhr) den geschätzt 200sten erfolglosen Versuch hinter mir, einen Corona Impftermin für meinen über 80jährigen Vater in Chemnitz zu vereinbaren,

geschätzt 200ster erfolgloser Versuch (Screenshot)

was wohl den aktuellen Titel beeinflusst hat.

„Was die Freie Presse für Lügen schreibt, weiß ich doch nicht“ (DRK -Mitarbeiterin – namentlich bekannt – an der Corona-Impfzentrum Hotline am 12.1.2021)

… nachdem die Freie Presse über die Öffnung des Chemnitzer Corona-Impfzentrums am 11.1.2021 berichtete, was offensichtlich eine Falschinformation (Fake News) war. Laut der Mitarbeiterin des DRKs an der Hotline war das Impfzentrum auch am 12.1.2021 NICHT eröffnet, es hat noch keine Impfung dort stattgefunden und es war zu dem Zeitpunkt noch unbekannt, wann es soweit ist und die erste Impfung dort durchgeführt wird.

Aber der Reihe nach:

Beginnen möchte ich mit einem Zitat:

Geschäftsführer, ärztlicher Direktor, Pflegedirektorin: Die Auswahl derer, die am Klinikum Chemnitz im Zuge eines Probedurchlaufs für das neue hausinterne Impfzentrum als Erste gegen das neuartige Coronavirus geimpft wurden, ist bei manchem Chemnitzer auf Unverständnis gestoßen …“ aus „Klinikum Chemnitz nach Impf-Auftakt in der Kritik„, Freie Presse, 29.12.2020

Da es keine plausible Antwort dazu gab, warum das „Krankenhaus-Management“ des Klinikum Chemnitz unbedingt als erstes geimpft wurde, sehe ich diese Auswahl auch kritisch, selbst wenn sich diese Geimpften jetzt nicht gemeinsam mit dem Amtsarzt (Chef vom Gesundheitsamt) für 5 Wochen im „Kuba-Urlaub“ befinden (das mit dem Kuba-Urlaub ist KEIN Scherz … dazu später).

Nahtlos ging es am 30.12.2020 mit Falschaussage zur Corona-Schutzimpfung an der Hotline des Gesundheitsamtes in Chemnitz weiter (ich möchte hier keine bewusste Lüge unterstellen). Da es auf die schriftliche Beschwerde hierzu weder aus dem Büro des Oberbürgermeisters Sven Schulze,  noch vom Amtsarzt Dr. Harald Uerlings irgendeine Reaktion gab (bis heute, 18.1.2021), veröffentliche ich das Beschwerdeschreiben (PDF-Download hier):

Beschwerde: Falschaussage des Gesundheitsamtes

Trotz expliziter Nachfrage und Zweifel, blieb das Gesundheitsamt über seine Hotline bei der Aussage, dass über 80-Jährige in Chemnitz seitens ihrer Krankenkasse zum Impftermin angeschrieben werden und selbst nichts unternehmen müssten. Eine Rückfrage bei zwei Krankenkassen (der Betroffenen) bewies dies als evtl. lebensgefährliche Falschaussage! Zu einer Klarstellung oder auch nur Entschuldigung waren unser Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) und das Büro des Amtsarztes bisher NICHT bereit. Eine telefonische Nachfrage am 18.1.2021 brachte zum Vorschein, dass unser Chemnitzer Amtsarzt Dr. Harald Uerlings  (auf dem Höhepunkt der Corona -Krise, bei völlig überfordertem Gesundheitsamt, im harten Lock-Down und zum Start der Impfungen) für 5 Wochen in den Urlaub nach Kuba geflogen ist !!! (nachdem er zuvor während der Überforderung des Gesundheitsamtes „krank“ war). Jedem Mitarbeiter in der „freien Wirtschaft“ wird in schwierigen Situationen der Urlaub verschoben und der Chef des Chemnitzer Gesundheitsamtes fliegt in der schlimmsten Krise seines Amtes (und während alle „normalen“ Bürger möglichst nicht verreisen, sondern zu Hause in der Wohnung bleiben sollen) für 5 Wochen zum Urlaub nach Kuba.

Allerdings passt dieses Verhalten mit dem „Erbe in Stadtverwaltung und den städtischen Chemnitzer Unternehmen“ zusammen, was uns Barbara Ludwig (SPD) als Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende (der städtischen Unternehmen) überlassen hat. In dieses Bild passt auch die Corona-Impfung des Managements als erste Personen am Klinikum Chemnitz.

Ein zwischenzeitlicher Anruf meiner Eltern bei der sächsischen Corona-Hotline führte zwar nach einigem Warten zu einer Verbindung. An der Hotline meldete sich jedoch eine Frau, die fast kein Deutsch konnte, völlig unverständlich und nicht in der Lage war auch nur ein Wort zu buchstabieren. Das einzige was meine Mutter aus dem Telefonat trotz mehrfachem Nachfragen verstehen konnte, war, dass es Informationen zur Corona-Impfung in Sachsen im Internet gibt, die ich dann letztendlich dank „Google“ gefunden habe. Da auf dieser sächsischen Corona-Hotline hauptsächlich ältere Menschen anrufen, die zum großen Teil auch schwer hören, hat unsere „Staatsministerin für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt“ Frau Petra Köpping (Sozialministerin, SPD) eine typische „Köpping“-Maßnahme getroffen, dort an dieser derzeit wichtigen Hotline-Stelle „Deutschunterricht für Menschen mit Migrationshintergrund“ anzubieten.

Die „Fiktion“ eines Chemnitzer Corona-Impfzentrums

Die verlängerte Wartephase auf den Start der Impfungen in Chemnitz wurde durch die Informationen zur Eröffnung des Chemnitzer Impfzentrums (Wilhelm-Raabe-Str. 6) am 11.1.2021 beendet (verschiedene Medien haben darüber berichtet).

Das dies ebenfalls eine Falschinformation war, zeigt das Anfangszitat dieses Beitrags:

„Was die Freie Presse für Lügen schreibt, weiß ich doch nicht“
(DRK -Mitarbeiterin – namentlich bekannt – an der Corona-Impfzentrum Hotline am 12.1.2021)

Ob bis heute (18.1.2021) bereits ein Patient im Chemnitzer Corona-Impfzentrum auf der Wilhelm-Raabe Straße geimpft wurde, weiß ich nicht. Am 12.1.2021 wusste die DRK-Hotline (DRK ist Betreiber des Impfzentrums) noch nicht, wann es in Betrieb gehen wird.
Nachtrag: Heute (19.1.2021) kam über verschiedene Chemnitzer Medien die Aussage vom DRK-Vorstand, dass im Impfzentrum alles toll funktioniert hat und alle Impfdosen geimpft wurden, in der zweiten Wochenhälfte wohl auch an Ü80. Die persönlichen Erfahrungen des folgenden Abschnitts zeigen jedoch, dass dies wieder eine der völlig übertriebenen „Positiv-Meldungen“ eines Vorstandes sind, zu einer Aktion die kaum schlechter hätte laufen können.  Die aktuell vorhanden Google-Rezensionen lassen einen Impfbeginn ab dem 14.1.2021 vermuten und auch, dass das nicht gut läuft (1 von 5 Sternen, 0 – geht nicht, also schlechtester möglicher Wert):

Bewertung Impfzentrum Chemnitz - schlechtester möglicher Wert
Stand: 19.1.2021

Wie über 80-Jährige von der Corona-Schutzimpfung in Sachsen möglichst ausgeschlossen werden:

Am 15.1.2021 wurde im Chemnitzer Amtsblatt ein „Bürgerbrief der sächsischen Sozialministerin Petra Köpping“ veröffentlicht, in dem beschrieben wurde, wie in „zwei Schritten“ in Sachsen über 80-Jährige zu einer Corona-Impfung kommen.

  • Schritt 1: persönliche Registrierung auf der Website „sachsen.impfterminvergabe.de
  • Schritt 2: „Wenn Sie sich erfolgreich registriert haben, können Sie Ihren Wunschtermin im Impfzentrum wählen“ steht wörtlich, in dem Bürgerbief, meiner Meinung nach eine glatte Irreführung. (warum, folgt gleich)

Es folgt der real viel kompliziertere Weg, der mit bisher ca. geschätzten 200 Fehlversuchen gepflastert war.

Am Besten stellt man sich hier mehrere Menschen zwischen 80-95 Jahren vor (meist nicht mehr so gut sehend und mit gemäßigter IT-Expertise), um die „Einfachheit“ der nachvolgenden Schritte für diese Zielgruppe zu verstehen.

Hier der reale Ablauf in kommentierten Screenshots (mit Klick aufs Bild wird es größer und lesbar angezeigt):

Aus den 2 Schritten lauf Brief von Frau Köpping wurden schon im ersten Bildschirm 7 Schritte!

 

Die „Berechtigungsprüfung“ (erster Bildschirm) ist noch einfach. Daraufhin folgt die Eingabe umfangreicher persönlicher Daten (zweiter Bildschirm).

Spätestens hier ist eigentlich alles klar. Die/der Ü80 hat sich angemeldet und kundgetan, dass er/sie gerne geimpft werden möchte. Da sowohl Adresse, als auch E-Mail und Telefonnummer abgefragt werden, steht nichts mehr im Weg, den „Prozess“ hiernach zu beenden und den/die Ü80 anzurufen oder anzuschreiben, wenn ein Impftermin zur Verfügung steht, aber es geht (ab hier eigentlich unnötig) weiter:

Die Ü80 müssen jetzt (wie bei einem Online-Shop) ein eigenes Zugangspasswort anlegen, welches sie sich merken müssen.

Danach erfolgt eine Bestätigung mit einer Bestätigungsnummer, die im nachhinein noch eine wichtige Bedeutung hat, die erst aus der E-Mail im Posteingang deutlich wird.

Die Bestätigungsnummer ist gleichzeitig die Zugangs-Kennung. Was aber viel wichtiger ist, ist die eindeutige Warnung in der E-Mail:

„Für den Fall, dass Sie keinen Termin vereinbaren, werden Ihre Daten nach 14 Tagen gelöscht.“

Jetzt kommt nur noch der 2.Schritt laut Petra Köpping, der mit der Vergabe des „Wunschtermins“ endet:

Einfach über den Link in der E-Mail zur Terminvereinbarung klicken, deutlich genug ist dieser Link ja für Ü80 gekennzeichnet (Sarkasmus).

Dann einfach „gemerktes“ sicheres Passwort eingeben und einloggen.

Dann auswählen, dass ein Corona-Impftermin gewünscht ist und nicht eine Stornierung (zumindest gibt es offensichtlich Scherzbolde unter den Programmierern und deren Auftraggebern), wobei der letzte Punkt vermuten lässt, dass ein Ü80 nach der Impfung diesen Zugang und seine Daten noch manuell löschen muss, sobald er einmal einen Impftermin haben sollte.

„UUUps“ – „Bei der Verarbeitung der Anfrage ist ein Fehler aufgetreten“.

Kein Beinbruch, seit „LernSax“ erwartet niemand mehr, dass ein sächsischer Online-Service fehlerfrei funktioniert, also noch ein „Neuer Versuch“ und … es geht weiter, „hurra“.

Zwar hat Petra Köpping etwas von „Wunschtermin“ geschrieben, aber Papa ist genügsam. Ab dem ersten möglichen Termin, ohne Einschränkung für „Wochentag oder Wochenende“ und zu „jederzeit“ wäre in Ordnung.
Also „weiter“ und Termin erhalten.

Die Wunschterminbestätigung lautet: „Aufgrund der aktuellen Auslastung der Impfzentren und der verfügbaren Impfstoffmenge können wir Ihnen leider keinen Termin anbieten. Bitte versuchen Sie es in ein paar Tagen erneut.

Seltsam, das RKI teilt für Sachsen mit, dass Stand 12.1.2021 (Tag des hier dokumentierten Versuchs) erst 29% der bereits vorhanden Impfdosen geimpft wurden, während es in Mecklenburg Vorpommern bereits 66% sind. Überlastet ist unser Chemnitzer Impfzentrum offensichtlich auch nicht, eher „leer“ und Impfdosen hat Sachsen wohl auch noch reichlich. Es sieht derzeit wohl eher so aus, als ob einige verfallen, weil niemand sie impft.

Die Begründung, warum es keinen Termin gibt, scheint also eine weitere Falschaussage in der langen Reihe zu sein.

Die 6 Schritte:

  1. E-Mail aufrufen
  2. Link anklicken
  3. Passwort eingeben
  4. „Termin für Impfung“ auswählen
  5. „Chemniter Impfzentrum“, „beliebiger Tag“ , „beliebige Zeit“ auswählen
  6. Absage erhalten

habe ich seit dem 12.1.2021 ca. 200 Mal erfolglos probiert. Bald sind die 14 Tage um und die Registrierungs-Daten der Ü80 Person werden gelöscht, weil sie keinen Termin für die Impfung vereinbart hat (siehe eMail)!!!

Wahrscheinlich wurde dieser Prozessablauf extra für Petra Köpping  entwurfen. Passender geht dieser „Köpping“-Terminfindungs-Prozess kaum um mit ihren Maßnahmen und ihrer Kommunikation in der Corona-Pandemie in Sachsen eine rundes Gesamtbild abzugeben. Zumindest passt so alles zusammen, ein ganzheitlich negatives Bild.

Analysieren wir kurz:

  • In anderen Bundesländern werden die Ü80 seitens ihrer Krankenkassen kontaktiert und die Impfung inklusive Termin organisiert.
  • Der „Köpping“-Prozess schließt erst einmal alle Ü80 aus, die keine E-Mail Adresse haben, oder die E-Mail und Internet nicht mühelos bedienen können. Hinzu kommt noch der Ausschluss von denen, die nicht mehr besonders gut sehen können. Die die nicht gut hören können, werden durch die Hotline mit fremdsprachiger Ansprechpartnerin verhindert.
  • Wer es im „Köpping“-Prozess doch hartnäckig bis zur Online-Terminvereinbarung schafft, wird mittels sinnloser Fehlversuche über die 14 Tage bis zur automatischen Löschung seiner Daten in die Verzweiflung getrieben.
  • Spätestens nach der Eingabe der persönlichen Daten während der Registrierung ist 100% klar, wer sich impfen lassen möchte und wie die Person über unterschiedliche Kontaktwege erreichbar ist. Spätestens dort könnten den Ü80 hunderte Fehlversuche abgenommen werden (Login und Passwort wären gar nicht erforderlich), wenn man die „willigen“ Ü80 kontaktiert, sobald eine Impfung für sie möglich ist.
  • Selbst wenn man diesen „Köpping“-Abwimmel-Prozess beibehalten möchte, würde es nur Minuten dauern, die automatische Löschung nach 14 Tagen auszusetzen. Schon vor der Registrierung oder allerspätestens in der „Registrierungs E-Mail“ könnte man einfach mitteilen, dass derzeit keine Impftermine vergeben werden können.
  • Die Terminvergabe könnte in der Reihenfolge nach zeitlichem Eingang der Registrierung erfolgen, damit nicht permanent „probiert“ werden muss, um den „vielleicht einzigen Termin der kommenden Tage oder Wochen“ zu erhalten.
  • Offensichtlich ist aber eine Vereinfachung des Prozesses für die Ü80 im „Köpping“- Impfverhinderungs-Prozess nicht gewollt, wenn selbst die einfachsten Maßnahmen nicht ergriffen werden.

Ergänzung 21.1.2020:

  • Das Ministerium hat inzwischen reagiert und erste hier enthaltenen Vorschläge umgesetzt. 1. Es wird direkt vor der Registierung hingewiesen, dass es derzeit keine Termine gibt (wobei allerdings die Schuld zu 100% BioNTech / Pfizer zugeschoben wird, so generell nicht ganz ok ist). 2. Es wird in der Bestätigungs-E-Mail hingewiesen, dass die Registrierung erst nach 6 Monaten gelöscht wird.
Screenshot: neue Startseite zur Registrierung
Screenshot: Text aus der Bestätigungsemail – geänderte Löschfrist
  • Der Urlaub des Chemnitzer Amtsarztes hat inzwischen zu einer Diskussion geführt deren Ergebnis noch offen ist und einige Medien sind darauf aufmerksam geworden.

— Ende der Ergänzung vom 21.1.2021

Ich hielt es bisher für „Verschwörungstheorie“, dass Sachsen versucht, über Corona die zukünftigen Gesundheits- und Pflegekosten durch eine geringer Anzahl älterer vorerkrankter Personen zu senken. Wenn man sich aber den Chemnitzer Amtsarzt derzeit im 5-wöchigen Kuba Urlaub vorstellt, während sein Gesundheitsamt bereits seit Anfang der zweiten Welle hoffnungslos im Chaos versunken ist und „normale“ Bürger nur 15 km aus der Wohnung dürfen und nachts Ausgangssperre haben, dann zweifelt man schon. Wenn der Chemnitzer Oberbürgermeister, Sven Schulze (SPD), so ein Verhalten weiterhin deckt und diesen offensichtlich komplett überforderten und auch menschlich offensichtlich völlig ungeeigneten Amtsarzt deckt und nicht sofort absetzt und ersetzt, zweifelt man noch mehr.  Wenn im Klinikum Chemnitz zuerst „das Management“ geimpft wird, vor dem wirklich gefährdeten Personal macht das nachdenklich. Der „Köpping“- Impfverhinderungs-Prozess passt ebenfalls nur dann logisch mit ihrer dazu passenden vorherigen Corona-Politik und Corona-Kommunikation zusammen, wenn die Leben der Ü80 für sie kaum eine Rolle spielen. Nun gibt es eigentlich nur zwei Optionen: Entweder die Corona-Verantwortlichen in Chemnitz und Dresden sind so unglaublich inkompetent (siehe auch die anderen Corona-Beiträge), dass das Chaos der letzten Monate einfach zufällig daraus resultiert, oder die Verschwörungstheoretiker haben recht mit ihrer Vermutung/Theorie. Beide Varianten sind keine gute Vorstellung für Chemnitz und Sachsen.

Gegen die „Inkompetenz“-Vermutung spricht selbstverständlich auch, dass bereits seit vielen Jahren immer wieder seitens OB, Stadtverwaltung und städtischen Unternehmen in Chemnitz betont wurde, dass selbst an kostenlosen Weiterbildungen zum „intelligenten Umgang mit Wissen“ (Wissensmanagement), wie dem Wissensmanagement MOOC, kein Bedarf besteht. Wenn das wahr ist, kommt Inkompetenz nicht in Frage. Dann ist es Absicht. Das musste jetzt als „Seitenhieb“ sein 😉

Fakt ist: Es fällt einem nicht viel ein, was noch schlechter hätte laufen können und trotzdem wird dieses Komplettversagen über die Verantwortlichen und auch die ihnen scheinbar „hörigen“ Medien als Erfolge verkauft.

Erfolg ist für mich, wenn in einem Land wie Vietnam (95 Mio. Einwohner = ca. 10 Mio mehr als Deutschland), die etwa zur gleichen Zeit und mit gleichem Wissensstand in die Corona-Pandemie gestartet sind bis heute (18.1.2021) 35 Menschen an Corona gestorben sind und bisher 1539 infiziert waren (Quelle: Johns Hopkins University – „Corona-Map“). Selbst China, die mit der Pandemie ohne Vorwissen, als erste klarkommen mussten, hat heute im Land seit Monaten ein weitgehend „normales“ Leben und im Verhältnis zur Einwohnerzahl hat Deutschland trotzdem ca. 10.000% (in Worten: Zehntausend Prozent) mehr Corona-Tote. Das heißt, China war trotz viel schlechterer Startposition in der Corona-Bekämpfung ca. 10.000% erfolgreicher als Deutschland! (wenn Menschenleben die Bemessungsgrundlage sind). Die Berechnung für Vietnam ist sinnlos, weil die hohe Prozentzahl, die Vietnam besser war, fast niemand rational im Kopf ins Verhältnis setzen kann.

Warum ist es für Medien (auch Öffentlich-Rechtliche, trotz „Rundfunkbeitrag“) nicht mehr möglich, auch nur einigermaßen objektiv zu berichten? Warum wird auch in diesen „klägliches Versagen“ als „Erfolg“ verkauft und Erfolge in anderen Ländern diskreditiert, statt annerkannt, nur weil das „Gesellschaftsmodell“ in bestimmten Aspekten von unserem abweicht?

Auch weil deutliche Kritik an offensichtlichem Versagen in Medien, die längerfristig auf „Zuarbeiten“ von Politikern angewiesen sind, heutzutage kaum noch vorkommt, sind die kritischen „Meinungsbeiträge“ hier, möglichst deutlich und direkt geschrieben.

Dieser kritische Beitrag ist meine persönliche Meinung, mit entsprechenden Argumenten und Belegen (falls verfügbar). Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein.  Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (übrigens aus dem Wissensmanagement MOOC) kann bei der zukünftigen eigenen Meinungsbildung positiv unterstützen.