Demonstration zu Bleiberecht der vietnamesischen Familie

17.2.2023: Demonstration auf dem Düsseldorfer Platz, Chemnitz, für:

Bleiberecht der vietnamesischen Familie Pham/Nguyen

Der Vietnamese Pham Phi Son kam 1987 als Vertragsarbeiter aus Vietnam in die Ex-DDR und sollte nun nach 35 Jahren nach Vietnam abgeschoben werden, weil er wegen einer Erkrankung 2016 3 Monate länger als die erlaubten 6 Monate in Vietnam war. Nachdem die sächsische Härtefallkommission seinen Fall abgelehnt hat, gab es zu Recht Proteste (ink. einem starken medialen Echo) für diesen Fall.
Dazu gehörte auch die Demonstration auf dem Düsseldorfer -Platz in Chemnitz, am Freitag den 17.2.2023, ab 17 Uhr. Kurz zuvor (am Freitag 17.2.) hat die Ausländerbehörde in Chemnitz genehmigt, dass die Familie vorerst in Deutschland bleiben darf (wobei der öffentliche Druck dafür sicherlich ein Rolle gespielt hat).

Wer viele Jahre legal in Deutschland gearbeitet hat und zudem auch nicht straffällig geworden ist, gehört nicht abgeschoben (aus welchem sonstigen Grund auch immer). Wenn es Gesetze gibt, die das ermöglichen, sind diese falsch und müssen selbstverständlich umgehend geändert (oder noch besser abgeschafft) werden. Bei 35 Jahren und eigener Familie hier in Deutschland, ist dieser Fall (und natürlich alle ähnlich gelagerten Fälle) eine unglaubliche Ungerechtigkeit. Das war der Grund für einen meiner eher seltenen Demonstrations-Besuche am Freitag auf dem Düsseldorfer Platz. (Ein ausführlicher, ganz ordentlicher, Bericht zur Demo (und mehr), ist hier von den MDR-Nachrichten veröffentlicht).

Ich fand es etwas schade, dass zu so einem sehr ungerechten Fall nur ca. 300 Menschen zur Demonstration gekommen sind. Da das Thema Migration und Flüchtlinge eines der zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft ist, sollte es im Interesse von allen Chemnitzerinnen sein, hier realistische und faire Lösungen zu unterstützen. In Extremfällen, wie diesen, hatte ich gehofft, dass mehr Menschen Position beziehen, auch wenn es in anderen Konstellationen sehr unterschiedliche Einstellungen und verhärtete Positionen gibt.

Im konkreten Fall der Familie Pham/Nguyen geht es jetzt sicher gut aus.

Ziel muss es aber sein, dass es in ähnlich gelagerten Fällen, auch ohne Medienaufmerksamkeit und ohne Anwälte, nicht mehr zu solchen Auswüchsen kommt. Geklärt werden sollte in der Chemnitzer Ausländerbehörde und im zugehörigen Verantwortungsbereich der Stadtverwaltung, wie es überhaupt soweit kommen konnte und wie man das in ähnlichen Fällen zukünftig ausschließen möchte. Mein Vorschlag wäre ja „mitdenken“, wie meist, wenn in der Chemnitzer Stadtverwaltung  Dinge schieflaufen, wo jeder Mensch mit Verstand nur den Kopf schütteln kann.

Kritik an den Veranstaltern der Demo (Orga)

Ein Teil der Teilnehmer kam von der Antifa als „schwarzer Block“ (vermummte Extremisten der Linken und Grünen). Als einer der Redner der Veranstaltung nicht sein Gesicht zeigen (sondern „vermummt“ bleiben) wollte, hat das ein Zuschauer moniert und wollte, dass der Redner auch den Mut hat, sein Gesicht zu zeigen.
Daraufhin sind sofort drei (vermummte) Mitglieder des „schwarzen Blocks“ der „Antifa“ auf die Person zugestürmt, laut schreiend „Halt die Fresse sonst bekommst Du paar aufs Maul“ (Was ähnlich einschüchternd ist, wie drei 1,95m große durchtrainierte Neonazis in Bomberjacken, Springerstiefeln und Vermummung … die Kleidung ist ja ziemlich ähnlich). Dass ein überraschend großer Anteil der Teilnehmer der Demo dazu noch applaudierte, sei hier mal „geschenkt“.  „Geschenkt“ ist auch das Thema „Vermummung“ insgesamt und auch, wie die Redner ihre Reden halten und ob deren Gesicht erkennbar ist, oder nicht.
Aber Veranstalter und Ordner, die in diesem Fall die Aggression eindeutig mitbekommen haben, sollten sich von solchen gewalttätigen Einschüchterungen zumindest distanzieren (diese eigentlich sofort unterbinden). Das haben sie in keiner Weise getan, sondern nur die Person, die nicht wollte, dass der Redner vermummt spricht, in die Schranken gewiesen.  Das der Redner „vermummt“ geblieben ist und der Moderator das unterstützt hat, stört mich nicht. Aber die offensichtliche Zustimmung durch die Organisatoren (und den Moderator) zur Androhung körperlicher Gewalt in einem so extremen Maß,  war falsch und undemokratisch.


Dieser Beitrag ist meine persönliche Meinung, mit entsprechenden Argumenten und Schlussfolgerungen. Bilden Sie sich Ihre eigenen Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein.  Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (aus dem Wissensmanagement MOOC) vermittelt dazu sehr nützliches Wissen.

BiBi-Lehrbienenstand

BiBi: Bienen-Bildung in Chemnitz

Bildungsprojekt mit Schau- und Lehrbienenstand im Botanischen Garten in Chemnitz

Vorwort zu diesem C2025 Kulturhauptstadt-Vorschlag:

Bereits 2020 wurde ein Kulturhauptstadt 2025 Projektvorschlag seitens „lebenswertes Chemnitz“ ausgearbeitet und vorbereitet, der am 9.11.2020 in der Mitgliederversammlung des Imkervereins Chemnitz 1874 e.V. als verfolgenswert beschlossen wurde. Eine bereits vereinbarte Vorstellung des Projektes vor dem „Agenda-Beirat“ der Stadt Chemnitz im Februar 2021 viel den Corona-Bestimmungen zum Opfer. Mit dieser Veröffentlichung sollen Grundkonzepte der Idee auch für andere Kommunen und Imkervereine „nachmachbar“ werden. Der aktualisierte ausführliche Projektvorschlag ist im hier angefügten PDF-Dokument enthalten (schau_und_lehr_bienenstand_chemnitz_20230109.pdf).

Konzept des zentralen Schau- und Lehrbienenstandes im Botanischen Garten Chemnitz
Planung des zentralen Schau- und Lehrbienenstandes im Botanischen Garten Chemnitz

Überblick zum BiBi-Gesamtkonzept

Der Chemnitzer Imkerverein 1874 e.V. errichtet und betreibt einen Schau- und Lehrbienenstand im Botanischen Garten in Chemnitz. Insbesondere dient er zur „Bienen-Bildung“ für KITAs, Schulen und interessierte Bürgerinnen in einem weiten Angebotsspektrum unterschiedlicher Informationstiefe. Ziel ist es auch, dass alle Tätigkeiten eines Hobby-Imkers an diesem Bienenstand auch praktisch gezeigt werden können, wobei auch unterschiedliche Haltungsformen und Betriebsweisen berücksichtigt werden können.

Das Projekt besteht aus dem Bienenstand selbst, auf dem alle Besucher des Botanischen Gartens die Bienenvölker und den Bienenstand besichtigen, die Bienen beobachten und sich zu den meisten Themen auch direkt und digital weiterbilden können. Die zweite Komponente (auch in einem zweiten Realisierungsschritt möglich) besteht aus dem Schleuderraum, in dem auch die Honig- und Wachsgewinnung gezeigt und gelehrt werden kann. Die dritte Komponente ist die Nutzung der „Unterrichtsräume“ des  „Schulbiologiezentrums“ im botanischen Gartens zur theoretischen Wissensvermittlung für KITA-Gruppen, Schulklassen und Jungimker sowohl für Honigbienen-Themen und Imkerei als auch zu Wildbienen- und Blühflächenthemen. Damit kommt es auch zu einer weiteren Aufwertung und Nutzung des Schulbiologiezentrums.

Beispiel "Imker-AG" . Quelle pixabay
Beispiel „Imker-AG“ . Quelle pixabay

Zukünftig können darüber Ganztagesangebote von Schulen (GTA), Projekttage, Imker AGs, Schulprojekte und Jungimkerinnen-Ausbildungen durchgeführt werden. Somit bekommen alle KITAs und Schulen in Chemnitz die Möglichkeit, entsprechende Angebote anzubieten, ohne einen eigenen Bienenstand zu betreiben und eigenes Fachpersonal dafür dauerhaft „vorhalten“ zu müssen. Wie dies in der praktischen Umsetzung ganz konkret erfolgen kann und welche Vorteile das hat, ist dem Beispiel des Lehrbienenstandes im städtischen Schulgarten in Cottbus zu entnehmen, siehe Beitrag „Projekte und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche“ (mit Index) im „Bienen und Imkerei MOOC“ (biMOOC). Hier das Gesamtvideo daraus (Dauer 1:12:48):

In Zusammenarbeit mit dem NABU (oder BUND) ist auch eine Ergänzung des Angebots um das Thema Wildbienen im Botanischen Garten angedacht. Außerdem soll mit der Hochschule Mittweida  im Rahmen der genetischen Pollenanalysen wissenschaftlich untersucht werden, wie sich Honig- und Wildbienen und die Vielfalt von Blühpflanzen gegenseitig beeinflussen. Dazu ist ein kontinuierlicher Zeitraum von ca. 10 Jahren mit relativ gleichbleibendem „Grundsetting“ notwendig, was an einem „privaten“ Bienenstand nicht garantiert werden kann. Erste Untersuchungen gab es 2021 mit parallelen Pollenuntersuchungen zu Honigbienen, Wildbienen und Hummelvölkern.

Außerdem wird mit dem Schau- und Lehrbienenstand das freie Bildungskonzept (digitales objektbasiertes Lernen mit freien Bildungsmaterialien) des Chemnitzer „aracube e.V.“ konsequent umgesetzt. Dieses „Mitmach-Bildungsprojekt“ ist hier als „SOL – digitale Lernpfade in Chemnitz“ ausführlicher beschrieben. Das folgende Bild zeigt ein konkretes Beispiel, wie zukünftig auch „Objekte“ des Schau- und Lehrbienenstandes direkt mit digitalen freien Bildungsinformationen verbunden werden (wobei die 8x8cm „Infozeichen“ aus dem SOL-Projekt zum Einsatz kommen):

Info zum Lernpfad "Mauerbeinen-Aktion"
Info zum Lernpfad „Mauerbeinen-Aktion“

Der Aufbau und dauerhafte Betrieb erfolgt im Rahmen einer Partnerschaft zwischen dem Imkerverein Chemnitz 1874 e.V., dem Botanischen Garten Chemnitz, anderen Bildungsanbietern der Stadt (z.B. Schulen, VHS usw.) und evtl. dem NABU (Wildbienen – Themen).

Die Verbindung zur „Kulturhauptstadt“: Es ist ein gemeinsames Mitmach-Projekt Vieler, sowohl beim Aufbau des Standes inklusive der Aufarbeitung des alten Bienenwagens und der evtl. künstlerischen Gestaltung des Gesamtensembles, als auch bei der Erstellung der Bildungsinformationen. Es ist ein Projekt, was zukünftig in vielen Informations- und Bildungsveranstaltungen Menschen zusammen bringt und verbindet. Da Imkerinnen in Chemnitz ein relativ hohes Durchschnittsalter haben, kommt es hier auch zu einem intensieven Brückenschlag zwischen den Generationen. BiBi schafft (über den SOL-Ansatz) auch freie digitale Bildung , die überall im deutschsprachigen Raum wiederverwendet und weiterentwickelt werden kann (in einer Community über die Grenzen von Chemnitz hinweg) und dabei soziale Schranken überwindet (da auch kostenfrei für Alle nutzbar). Über das wissenschaftliche Forschungsprojekt zur gegenseitigen Beeinflussung von Honig- und Wildbienen, sowie die Auswirkungen auf die Blühpflanzen der Region werden auch fundierte Erkenntnisse zu Nachhaltigkeitsfragen durch dieses Projekt unterstützt.
Außerdem könnte als süße und mitnehmbare Verbindung zu diesem C2025 Mitmach- und Bildungsprojekt ein „Chemnitzer Kulturhauptstadt Honig“ aufgelegt werden, der aus den Honigerträgen des BiBi Schau- und Lehrbienenstandes und den Honigen der am Standaufbau ehrenamtlich beteiligten Chemnitzer Imkerinnen besteht.

Sinn, Zweck und Nutzen des zentralen Schau- und Lehrbienenstandes im Botanischen Garten

Das Thema Bienen und Bienenhaltung, sowie die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen ist von allgemeinem Bildungsinteresse in der Gesellschaft, sowohl für Kinder und Jugendliche (Schulbildung) als auch für Erwachsene (Volksbildung). Gerade in den letzten Jahren hat es durch den Hype um Bienen- und Insektenschutz auch einige Fehlentwicklungen hinsichtlich der Honigbienenhaltung und im Verhältnis Wildbienenunterstützer vs. Honigbienenhalter gegeben, vor allem durch ein Defizit an Wissen auf beiden Seiten. Um GTAs, Imker-AGs und Bienen-Projekte an Schulen und für KITA-Gruppen anzubieten, ist es nicht erforderlich, dass jede Schule einen eigenen Bienenstand und Schleuderraum betreibt, Lagerkapazitäten für das gesamte Imkerei-Zubehör bereitstellt, sowie dauerhaft geschultes Personal benötigt, welches ganzjährig die Betreuung der Bienen sicherstellt (von den bürokratischen Anforderungen mal ganz abgesehen).
Deshalb ist eine gemeinsame Nutzung des zentralen Schau- und Lehrbienenstandes des BiBi –Projektes (Stichwort: „Sharing Economy“) sinnvoll.

Rankgitter Bienenstand, hinten offene Bauweise für ca. 4 Magazinbeuten / Bienenvölker
Rankgitter Bienenstand, hinten offene Bauweise für ca. 4 Magazinbeuten / Bienenvölker

Außerdem ermöglicht der Schaubienenstand hier im Botanischen Garten Chemnitz allen Chemnitzerinnen und Besuchern der Stadt, Bienenvölker live zu erleben und sich auch digital (siehe SOL) dazu weiterzubilden. Der Imkerverein „Chemnitz 1874 e.V.“ betreibt bereits eine Schaubeute und einen Bienenlehrpfad (Schautafeln) im Botanischen Garten. Dieses Angebot wird durch das BiBi-Projekt optimal ergänzt und vervollständigt. Der Tierpark in Chemnitz eignet sich für das Projekt unter anderem deshalb nicht, weil der strenge Geruch der Wildtiere auch eine potentielle Stechgefahr nicht so gut ausschließen lässt, wie im Botanischen Garten.

Errichtung und Betrieb des Schau- und Lehrbienenstandes

An dem mit dem Botanischen Garten Chemnitz (Hr. Berthold) bereits 2020 ausgesuchten Platz erfolgt die Einrichtung eines während der Öffnungszeiten des Botanischen Gartens frei zugänglichen Bienenstandes für Honigbienen-Völker in unterschiedlicher Haltungsform- und Betriebsweisen. Der Stand bietet den Platz sowohl für Magazinbeuten, einen Bienenwagen (mit Hinterbehandlungsbeuten), für Einraumbeuten, für Ablegerkästen, sowie Kästchen zur Königinnen-Aufzucht. Insgesamt sollte es möglich sein, bis zu max. 10 „Wirtschaftsvölker“ auf dem Stand zu halten.

Lageplan Bienen-Bildung (BiBi) im botanischen Garten Chemnitz
Lageplan Bienen-Bildung (BiBi) im botanischen Garten Chemnitz

Es werden jeweils Imkerinnen aus den Mitgliedern des Imkerverein 1874 e.V. gewonnen, die jeweils 1-3 ihrer Völker auf dem Schaubienenstand in ihrer eigenen Haltungsform/Betriebsweise „betreiben“. Dabei wird darauf geachtet, dass dies jeweils unterschiedliche Haltungsformen und Betriebsweisen sind, um einen repräsentativen Ausschnitt aus der Vielfalt der Betriebsweisen der Honigbienen-Haltung darstellen zu können. Im Idealfall führen diese Imker auch den Praxisteil der jeweiligen Bildungsangebote durch, oder einigen sich individuell mit den Durchführenden der Praxisanteile der Bildungsangebote, über die konkreten Arbeiten an den Bienenvölkern. Beispiele und Praxiserfahrungen, wie dies konkret erfolgreich umgesetzt werden kann, können dem Beispiel des „Lehrbienenstandes“ im städtischen Schulgarten in Cottbus („Projekte und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche (biMOOC)“, Youtube „open-academy“ Kanal) entnommen werden.
Aufgrund dieses Konzeptes werden sich wahrscheinlich zwischen 4-7 „Wirtschaftsvölker“ (von 2-3 Imkerinnen) in 2-4 unterschiedlichen „Betriebsarten“ auf dem Stand befinden. „Klotzbeuten“ u.ä. „Betriebsarten“, die keine effektive Varroa-Behandlung und/oder Futterkranzprobe zulassen, werden nicht eingesetzt.

Beispiel für "Einraumbeuten"
Beispiel für „Einraumbeuten“

Da die Mitglieder unseres Vereins und ihre Völker über den Deutschen Imkerbund (DIB) versichert sind und ihre eigenen Völker in den eigenen Beuten/Bienenbehausungen aufstellen, ist die Versicherungsfrage und der Besitz der Bienenvölker geklärt (Verantwortung).

Derzeitiges Ziel ist es, auf dem Schaubienenstand zwei Aufstellplätze für jeweils bis zu 4 Magazinbeuten, einen Bienenwagen (mit Hinterbehandlungsbeuten 2-6), für 2-3 Einraumbeuten sowie 2 Schutzkästen für EWK (Einwabenkästen) und einen Aufstellplatz für Kieler-Begattungskästen bzw. MiniPlus-Beuten zu schaffen, wobei dazu auch die frei werdenden Plätze im Bienenwagen genutzt werden können. Zum Schaubienenstand gehört ein entsprechender Zugang (Weg) für die Beobachtung der Völker durch Besucher und zur Bearbeitung der Völker (z.B. Transport der teilweise schweren Zargen und Behausungen/Beuten).

Bienenwagen, der für den Chemnitzer Lehr- und Schaubienenstand aufgearbeitet werden soll
Bienenwagen, der für den Chemnitzer Lehr- und Schaubienenstand aufgearbeitet werden soll

Lediglich der Bienenwagen mit den Hinterbehandlungsbeuten soll aus gebrauchten Beständen von einem „Altimker“ übernommen (in Vereinsbesitz) und aufgearbeitet werden. Die Aufarbeitung (vor allem neuer Anstrich und Umbau im Innenausbau) erfolgt durch Mitglieder des Imkervereins 1874 e.V. Von den derzeit 28 „Hinterbehandlungsbeuten“ bleiben dabei nur 2-6 erhalten. Die Sanierung des erhaltenen (wiederverwendeten, gebrauchten) Materials wird dazu genutzt, eine Schulung der Chemnitzer Imkerinnen zur „Sanierung von Bienenständen nach amerikanischer Faulbrut“ mit der AFB-Sanierungsausrüstung des Landesverbandes sächsischer Imker (LVSI) durchzuführen. Das stellt neben der Schulung sicher, dass das gesamte übernommene Material des Bienenwagens spätestens nach der Sanierung frei von AFB ist.

Die Bienenvölker dieses Schau- und Lehrbienenstandes werden jedes Jahr mittels Futterkranzprobe untersucht und dürfen auch erst nach einer Futterkranzprobe auf den Stand gebracht werden.
Die Bienenvölker des Standes werden von den beteiligten Imkern des Imkervereins 1874 e.V. auf „Friedfertigkeit“ selektiert, so dass die Stechgefahr auch in unmittelbarer Nähe zu den Bienenkästen (Bienenbeuten) minimiert ist.

Eine Nahrungskonkurrenz zwischen Wildbienen und Honigbienen ist aufgrund dieser sehr begrenzten Anzahl von Honigbienen-Völkern nicht zu befürchten, zudem Wildbienen und Honigbienen meist unterschiedliche Trachtpflanzen anfliegen. Die folgende Grafik zeigt, dass es vor der Wende die ca. 10-fache Anzahl von Bienenvölker in der DDR gab und gleichzeitig war das eine Zeit mit deutlich mehr Wildbienen und Insekten.

Entwicklung der Bienenvölker-Zahlen in Brandenbur nach der Wende
aus „Betrachtungen über den Rückgang der Bienenvölker“, Dr. Gerhard Strauch

Das ist zwar kein Beweis, dass die These stimmt, dass viele Honigbienen auch eine höhere Anzahl von Wildbienen und Insekten fördern, über die Logik „optimale Bestäubung => mehr Blühpflanzen (Blumen) => mehr Bienen+Insekten“, aber auch auf meinem eigenen Grundstück mit mehr als 10 Bienenvölkern (während der kritischen Trachtzeiten ab Mitte Juli) und meinen parallelen Wildbienen-Projekten ist eher eine positive als negative Beeinflussung der Wildbienen und Insektenpopulation festzustellen. Bis zu 10 Bienenvölker im Botanischen Garten Chemnitz, sollten also eher einen positiven als negativen Effekt auf die dortige Wildbienenpopulation haben.  Die typischen „DDR-Bienenwagen“ (sieh Bild oben) hatten jeweils 28 Bienenvölker, was etwas verdeutlicht, dass 10 Völker noch eine vergleichsweise niedrige Anzahl ist. Für Klarheit zu diesem Thema, wird das oben beschriebende  Forschungsprojekt der Hochschule Mittweida unterstützt, welches dazu belastbare (wissenschaftlich korrekte) Untersuchungsergebnisse über einen 10-Jahreszeitraum liefert.

Errichtung und Einrichtung des Schleuderraums

Langfristige Lösung sollte eine Modernisierung des Schulbiologiezentrums durch die Stadt Chemnitz sein (im Rahmen der Beseitigung der derzeitigen Ausnahmegenehmigungen des bestehenden Gebäudes). Dabei sollte auch ein Raum mit Spüle und Fließen vorgesehen werden, der für ein Schulbiologie-Zentrum sowieso Sinn macht, der auch als Schleuderraum nutzbar ist.

Als „Übergangslösung“ (Notlösung) wird ein derzeit ungenutzter Bauwagen des Botanischen Garten Chemnitz in der Nähe des Schaubienenstandes als Schleuderraum ausgebaut und eingerichtet. Dieser Bauwagen ist bereits vorhanden, ist groß genug, „bienendicht“ und hat ein Fenster.

Übergangslösung: "Schleuderraum" im vorhandenen Bauwagen
Übergangslösung: „Schleuderraum“ im vorhandenen Bauwagen

Der Bauwagen kann an die Wasserversorgung (Sommerleitung, Schlauchanschluss) und Kanalisation angeschlossen werden und besitzt eine Stromversorgung. Damit ist ein Betrieb während der typischen Schleuderzeiten (frostfreie Zeit) möglich. Zugang und Nutzung sind während der Öffnungszeiten des Botanischen Gartens möglich.
Entsprechend der Anforderungen für die Honigverarbeitung muss dieser Bauwagen im Innenbereich ausgebaut und eingerichtet werden. Arbeitsfläche mit Spüle, moderne Schleuder (elektronische 4-Waben Selbstwendeschleuder), Entdeckelungsgeschirr und „Siebstrecke“ sind als permanente Basisausstattung vorgesehen. Die Finanzierung muss über Projektmittel erfolgen, die dazu im Rahmen dieses Gesamtprojektes beantragt werden. Die Einrichtungsgegenstände (Schleuder, Entdeckelungsgeschirr, Siebstrecke, Honigrührer etc.) werden Eigentum des Imkervereins 1874 e.V. Der Bauwagen inkl. der festen Ein- und Umbauten verbleibt im Eigentum des Botanischen Garten Chemnitz.

Betriebs-, Nutzungs- und Bildungskonzept des „Lehrbienenstandes“

Der langfristige Betrieb soll weitgehend ohne finanzielle Mittel und personelle Ressourcen der Stadt Chemnitz sichergestellt werden. Ebenso sollen keine Mitgliedsbeiträge des Imkervereins für den Betrieb des BiBi-Projektes eingesetzt werden. Vorbild ist wieder das erprobte Bildungs- und Betriebskonzept des „Lehrbienenstandes“ im städtischen Schulgarten in Cottbus, siehe „Projekte und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche (biMOOC)“( Youtube „open-academy“ Kanal).
Ein entsprechendes Betriebs-, Nutzungs- und Bildungskonzept für Chemnitz wird im Rahmen des Projektes erstellt, getestet und in Zukunft kontinuierlich optimiert. Weitere Details dazu können dem ganz oben verlinkten „Detailkonzept“ (PDF-Dokument) entnommen werden.

Dokumentation und Einsatz freier Bildungsmaterialien (OER)

Die Dokumentation der Arbeiten und Beobachtungen an den Bienen-Völkern soll für alle Völker auf dem Schaubienenstand über die Imker –App des D.I.B. erfolgen, so das auch mehrere Bildungsangebote auf den gleichen Völkern als „Praxisbeispiele“ durchgeführt werden können und jedes „Team“ die Möglichkeit hat, auf die Gesamtdokumentation des jeweiligen Volkes zuzugreifen und diese fortzuführen (online, über Smartphone, Tablet oder PC).
Theoretische Lerninhalte und Lehrmaterialien, die im Rahmen dieser Bildungsangebote entstehen, werden als Freie Bildungsinhalte (OER – Open Educational Resources) erstellt und als solche zur Wiederverwendung und kontinuierlichen Weiterentwicklung online zur Verfügung gestellt.

Beispiel der Kopplung "digitale Bildung" mit der realen Welt
Beispiel der Kopplung „digitale Bildung“ mit der realen Welt

Hinsichtlich der freien Bildungsinhalte (OER) erfolgt eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem aracube e.V. (Chemnitz).
Dabei wird das bereits erwähnte „SOL-Konzept“ für die „digitale Kopplung“ der theoretischen Online Lernmaterialien mit der Praxis am Schau- und Lehrbienenstand eingesetzt. Am Bienenstand, im Schleuderraum und auch an etlichen Geräten und Ausrüstungsgegenständen werden dazu die 8x8cm „Infozeichen“ (mit dem QR-Code) eingesetzt.
Ein „Informationssuchender/Lernender“ fotografiert z.B. den QR-Code an einer Hinterbehandlungsbeute des Bienenwagens ab und landet direkt auf der Information dazu im Internet. Somit lassen sich auch Texte, Bilder, Videos aber auch Interviews und „HowTo“-Erklärvideos kombinieren und auch kontinuierlich aktualisieren und verbessern. Als Plattform für die freien Lernmaterialien wird konkret die OER – Lernmaterialsammlung des „Bienen und Imkerei MOOCs“ (biMOOC) verwendet. Damit ist auch die Möglichkeit gegeben, dass andere Schau- und Lehrbienenstände in „D-A-CH“ diese Materialien ebenfalls in gleicher Weise direkt (mit)nutzen können.

Wildbienen-Themen
(Zusammenarbeit mit den NABU und/oder BUND wünschenswert)

Die Themen „Honig-Bienen/Imkerei“ und „Wildbienen“ lassen sich optimal verbinden, da es zum Einen viele Gemeinsamkeiten und zum Anderen grundlegende Unterschiede gibt, die gerade im Bewusstsein der Bevölkerung nicht so präsent sind, wie es wünschenswert wäre.
Deshalb ist eine Zusammenarbeit in diesem Projekt hinsichtlich der Wildbienen-Themen mit dem NABU und/oder BUND sinnvoll. So könnten z.B. Unterstützungen (z.B. Nistblöcke) für Wildbienen in der Nähe des Schaubienenstandes realisiert werden, die sich in das Gesamtprojekt gemeinsam integrieren ließen, in der Form, dass auch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den Honig-Bienen/Imkerei fokussierbar sind. Die folgende Abbildung ist ein Beispiel aus der Chemnitzer „Mauerbienen-Aktion“ als Wildbienen-Bildungsprojekt und ergänzende Bestäubungsalternative für Kleingärten und private Grundstücke.

Beispiel aus Chemnitzer "Mauerbienen-Aktion"
Beispiel aus Chemnitzer „Mauerbienen-Aktion“

Nutzungsabschätzung pro Jahr (ab ca. 2024)

  • ca. 2-4 Imker-AGs (GTAs von Chemnitzer Schulen pro Bienenjahr, a. 10-15 Schülerinnen) mit jeweils ca. 12-20 Veranstaltungen (Theorie + Praxis an den Völkern und im Schleuderraum)
  • ca. 1-3 Angebote mit Partnern (VHS, Umwelt/Naturschutz-Verbänden) mit jeweils 2-8 Veranstaltungen (Theorie und Praxis) a. 10-30 Teilnehmern
  • ca. 5-15 Besichtigungen und Infoveranstaltungen mit Schulklassen, Kindergartengruppen etc. (a. 10-30 Personen)

Des Weiteren steht allen Besuchern des Botanischen Gartens der Schaubienenstand zur Beobachtung der Bienen als erweitertes Angebot des botanischen Gartens ganzjährig offen.
In Veranstaltungen im Botanischen Garten (z.B. „Tag der Imkerei“ oder „Herbstfest“) können die bestehenden Angebote für die Besucher erweitert werden, z.B. „Drohnenwettfliegen“ oder „Honigwaben entdeckeln und schleudern“ zum Tag der Imkerei, also neue interessante Angebote die bisher nur sehr umständlich oder gar nicht möglich waren.

Des Weiteren können Jungimkerinnen des Imkervereins 1874 e.V. in den ersten 3 Jahren ihrer Bienenhaltung den Schleuderraum in freien Zeiten nutzen und somit die größte Investition der Hobby-Imkerei in eine hochwertige Schleuder und einen eigenen (für die Lebensmittelproduktion geeigneten) Schleuderraum möglichst gut vorbereiten. Das erhöht die Honigqualität und Lebensmittelsicherheit für „Honig aus Chemnitz und Umgebung“.

Kontakt für BiBi-Projekt

Dirk Liesch
Initiator des „Bienen und Imkerei MOOC“ (biMOOC)
Mitglied des Imkervereins Chemnitz 1874 e.V.
Händelstraße 7a, 09120 Chemnitz
Tel.: +49 (0) 171 9320133

Zum Schluss in eigener Sache:

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Zinkblech Garten (ZBG)

Begrüßungs-Garten auf dem Bahnhofsvorplatz

(Projektvorschlag von „lebenswertes Chemnitz“ für C2025. Der Vorschlag ist dem C2025-Team seit 2021 bekannt, wurde aber erst jetzt so detailliert dokumentiert & veröffentlicht)

Mit dem „Zinkblech-Garten“ als  Mitmach-, Bildungs- und Willkommens-Projekt begrüßen die Chemnitzerinnen die Besucher des Kulturhauptstadt-Jahres auf dem Bahnhofsvorplatz.

Dafür entsteht auf dem komplett versiegelten, freien Bahnhofsvorplatz ein vielfältiger Garten aus alten Zinkblech-Wannen.

Zinkblech-Wannen als Beete
Beispiel einer „Zinkblech“ Nutzung für „urbanes Grün“ (Quelle: pixabay)

Das Foto soll die Idee etwas greifbarer machen, wobei auf dem Bahnhofsvorplatz auch Gruppierungen von 2-5 Wannen  (als „Inseln“, „Reihen“, „Winkel“) angedacht sind.
Auf dem freien Chemnitzer-Bahnhofsvorplatz sollte auf diese Weise ein Garten mit ca. 200 (evtl. 300) solchen Zinkblech-Beeten möglich sein.
Stellen Sie sich den Bahnhofsvorplatz als großen Garten aus diesen Zinkwannen-Gruppen vor, jede der Wannen unterschiedlich bepflanzt. Das ist der „Begrüßungs-Garten“, den die Chemnitzerinnen selbst als Mitmach-Projekt erstellen.

Der Zinkblech-Garten als Mitmachprojekt der Chemnitzerinnen

Es ist sofort einsichtig, dass jede Zinkwanne komplett individuell gestaltet werden kann, vom kleinen Teich mit Seerosen, bis hin zur Trockenfläche, von der „Blumenwiese“ über die „Essbare Stadt“ (Pflanzen mit essbaren Früchten) bis hin zu Kaktus-Pflanzungen oder evtl. auch einer Hanf-Wanne. Die Vielfalt der Möglichkeiten und die „sonnige Lage“ gestattet einen abwechslungsreichen Garten vom zeitigen Frühjahr, bis in den Herbst oder sogar Winter (immergrüne Pflanzungen). In jeder Wanne kann also ein individuelles einzigartiges Konzept umgesetzt werden. Der Kreativität der Chemnitzer sind also wenig Grenzen gesetzt. Es können auch Plätze im Zinkblechgarten eingeplant werden, auf denen (nicht lebende) Skulpturen (oder Graffiti-Bilder) anderer Künstlerinnen aufgestellt und in den Garten integriert werden.

Beispiel: Moorbeet-Kübel (Foto: Michael Jaksch, www.mikes-hobby-blog.de, 2023-02-08, Link zur Quelle)

Die alten Zinkblechwannen werden von Chemnitzerinnen zur Verfügung gestellt und von Schulklassen, Privatpersonen, Vereinen, Organisationen und Unternehmen bepflanzt und gepflegt.  Es gibt also immer einen Sponsor einer Wanne und eine Patin für die Bepflanzung und Pflege (wobei das auch in einer Person möglich ist, also eine eigene Wanne bepflanzen).

Beispielpflanzung: Frühblüher von Krokus bis Zierlauch (Blühzeit: Februar-Juli), Dirk Liesch
Beispielpflanzung: Frühblüher von Krokus bis Zierlauch (Blühzeit: Februar-Juli), Dirk Liesch

Der Zinkblechgarten als freies Bildungsprojekt

Jedes „Pflanzgefäß“ (jede Wanne) erhält zwei 8x8cm große Schildchen (oder Aufkleber) nach dem freien Bildungskonzept des „Smart Object Learning“ (Objektbasieres Lernen), wie es hier im „SOL“-Mikroprojektantrag des Chemnitzer „aracube e.V.“ ausführlich beschrieben ist. Über das eine Schildchen kann sich das „Projekteam“, bzw. die Mitmacherin die dieses Objekt  bepflanzt und der Sponsor der die „Zinkblech-Wanne“ zur Verfügung gestellt hat, vorstellen. Über das zweite „Schildchen“ kann das „Planzkonzept“ der jeweiligen Zinkblechwanne vorgestellt und erläutert werden, z.B. die Pflanzen, der Boden, die Nutzen- oder Schönheitsüberlegungen, bis hin zu „Rezepten“, wozu die Früchte/Kräuter (usw.) der integrierten Pflanzen genutzt werden können.  Über dieses Schild kann also das „Pflanzteam“ alles Wissenwerte zu seiner Pflanzung vermitteln, als freien „Lerninhalt“ (OER = Open Educational Resource).
Der Chemnitzer „aracube e.V.“ hat bereits zugestimmt, dieses Projekt hinsichtlich seines freien „SOL“ Bildungs-Konzeptes zu unterstützen und den „Pflanzteams“ bei der Erstellung der Informationen zu ihrer Bepflanzung zu helfen. Hier das SOL-Lernpfad Beispiel des aracube e.V.  zum Mauerbienen-Nistblock der „Mauerbienen-Aktion“ von „lebenswertes Chemnitz“:

Info zum Lernpfad "Mauerbeinen-Aktion"
Info zum Lernpfad „Mauerbeinen-Aktion“

Der Zinkblechgarten als Kultur- und Kunstprojekt

Es enstehen 200 (oder mehr) individuelle lebende Kunstwerke von Chemnitzer Bürgerinnen als Mitmach-Aktion. Es ist kein kurzfristiger Flash-Mob, sondern ein Gesamtkunstwerk aus 200 Einzelkunstwerken (oder mehr) mit langfristiger Wirkung und ökologischem Nutzen, sowie einem sehr nachhaltigen Nutzen für die Bildung. Es entsteht wirkliche Vielfalt und es zeigt im wahrsten Sinne des Wortes dass Chemnitz bunt ist und schön sein kann.

Projektstart des „Chemnitzer Zinkblech-Gartens“

Der Projektstart sollte schon im Herbst 2023, spätestens im Frühjahr 2024 mit den ersten Pflanzungen erfolgen, zum einen, dass die Pflanzteams erste Erfahrungen sammeln können und zum zweiten, dass die Pflanzen (insbesondere „zweijährige/mehrjährige“) sich bereits ein Jahr entwickeln können.

Beispiel: Dachbegrünung des Regenschutzes eines "Insektenhotels" aus der "Mauerbienen-Aktion", Foto: Dirk Liesch
Beispiel: Dachbegrünung des Regenschutzes eines „Insektenhotels“ aus der „Mauerbienen-Aktion“, Dirk Liesch

Nachhaltigkeitsbetrachtungen zum Zinkblech-Garten

Klima- und ökologischer Effekt
Hochbeete auf fruchtbarem Boden sind natürlich ökologischer Unfug. Dazu gehören auch „Zinkblech-Beete“, wie in diesem Konzept. Werden diese allerdings auf versiegelten Flächen aufgestellt, machen sie Sinn. Sie schaffen mehr grün, mehr Blüten, mehr Natur und mehr ökologische Vielfalt auf Flächen, wo sonst nichts wächst. Gerade an heißen Tagen (aufgrund des Klimawandels) schaffen sie durch die gleichmäßige Wasser-Verdunstung durch die Böden und die Blätter der Pflanzen einen kontinuierlichen Kühlprozess. Sie wirken also einer Überhitzung der Flächen entgegen. Aufgrund des Konzepts mit ca. 200 individuellen Einzelprojekten, wird eine besonders hohe Pflanzen- und Artenvielfalt unterstützt.

„Zinkblech-Garten“ Erfahrungssammlung, Dirk Liesch

Bildung & Nachhaltigkeit

Jedes „Zinkblech-Beet“ ist über die „SOL-Lernpfade“ ein eigenes freies Bildungsprojekt zu unterschiedliche Themen aus den Bereichen Klima, Nachhaltigkeit, Ökologie, Landwirtschaft, Beeren- und Obstbau, Stadtnatur usw. Diese freie Bildung lässt sich aufgrund des OER-Ansatzes (CC-BY 4.0 oder CC0-Lizenz) nicht nur an diese Beeten des Zinkblech-Gartens nutzen, sondern auch für viele ähnliche Themen in anderen Regionen nachnutzen. Selbst Privatgärtner, die evtl. das Konzept eines Beetes nachmachen, können die SOL-Lernpfade z.B. für Ihre Enkel nutzen, egal ob in Chemnitz, Wien oder Zürich. Wenn es eine englische Übersetzung geben sollte, ggf. sogar weltweit. Es entsteht ein wertvoller freier Bildungspool für ökologische Bildung, mit Wirkung weit über Chemnitz hinaus.  Allein in Chemnitz sind inzwischen über 400 Lernpfade der „Mauerbienen-Aktion“ (siehe „SOL-Aufkleber“ auf den Nistblöcken) im Einsatz und bereits zahlreiche weitere in ganz D-A-CH (Deutschland-Österreich-Schweiz). Ein ähnliches Potential haben die „SOL-Lernpfade„, die für die „Zinkblech-Beete“ entstehen.

Aufkleber der Mauerbienen-Aktion erklärt auch, was auf diesem Bild zu sehen ist
Aufkleber der Mauerbienen-Aktion erklärt, was auf diesem Bild zu sehen ist …und vieles mehr.

Wiederverwendbarkeit
Auch wenn nach dem Kulturhauptstadtjahr der Bahnhofsvorplatz zu einem Busbahnhof wird, kann der „Zinkblech-Garten“ entweder an einen anderen „überversiegelten Platz“ in Chemnitz umgezogen werden (z.B. auf die riesigen Beton- und Pflasterflächen des Uni-Campus an der Rheichenhainer-Str.), oder die „Pflanzteams“ können ihre Zinkblechbeete verschenken  (z.B. an KITAs) oder in den eigenen Garten übernehmen.

Wildbienen-, Blühflächen- und Zinkblech-Versuche, Dirk Liesch
Wildbienen-, Blühflächen- und Zinkblech-Versuche für Bildungszwecke, Dirk Liesch

Recycling

Natürlich symbolisiert die Verwendung der alten Zinkblech-Wannen auch den Recycling-Gedanken. Die alten Bade- und Waschwannen werden wiederverwendet (bekommen ihr „zweites Leben“, jetzt als Pflanzgefäße und Beete/Hochbeete, wozu sie noch viele Jahre sinnvoll genutzt werden können, ehe sie danach als Metall-Schrott ebenfalls gut recycelt werden können.

Umsetzungsbetrachtungen zum Zinkblech-Garten

Natürlich besteht im öffentlichen Bereich immer das Risiko von Vandalismus. Außerdem stellt sich die Frage nach der „Bewässerung“ (Gießen) der Pflanzen in den Wannen und natürlich nach den Kosten, wenn man z.B. noch den „Sitzstamm“ vor dem smac (Kaufhaus Schocken) für 60.000€ in Erinnerung hat. Außerdem könnte man aus der Bepflanzung selbst eine „Gemeinschafts-Aktion“ machen, was auch das Thema „Erde für die Wannen“ vereinfacht. Deshalb hier einige Überlegungen dazu:

Vandalismus:
Eine einzelne Zinkwanne (z.B. auf dem folgenden Foto) mit feuchter Erde oder Sand wiegt allein ca. 150 kg und ist damit schon recht schwer verschiebbar oder „wegtragbar“.

Zinkblech-Wannen: mit feuchter Erde jeweils ca. 150 kg schwer
Zinkblech-Wannen: mit feuchter Erde jeweils ca. 150 kg schwer

Sind 2-5 Wannen miteinander verbunden, ist das nahezu unmöglich. Mit grober Gewalt ist es sicherlich möglich diese alten Wannen etwas zu zerbeulen (was die meisten sowieso schon sein werden). Eine komplette Zerstörung sollte aber (ohne Trennschneider) extrem schwierig sein. Zudem sind die Platten des Bahnhofsvorplatzes herausnehmbar und es gibt darunter einen Hohlraum. Deshalb können die Wannen (im Bodenbereich) zusätzlich mit den Bodenplatten verschraubt werden, bevor sie mit Erde gefüllt werden. Der „Zinkblech-Garten“ kann also recht Vandalismus-resistent umgesetzt werden. Wie bei jedem „urban gardening“ Ansatz ist natürlich damit zu rechnen, das „Blumen geklaut werden“ und das natürlich die meisten essbaren Früchte von anderen Personen gegessen werden, als die, die die zugehörigen Pflanzen gepflanzt haben. Das liegt aber in der Natur der Sache.  Sollte es bis dahin legal sein, eine begrenzte Zahl von weiblichen Hanf-Pflanzen anzubauen, wären 1-2 Wannen damit auch kein Problem, da die Blüten sowieso nicht reif werden würden, weil sie jemand zu zeitig „erntet“ (bevor es jemand anderes tut).

Bewässerung (Gießen)

Beispiel: 16mm (1/2 Zoll) Tröpfchenbewässerung, Kirschbaum Neupflanzung
Beispiel: 16mm (1/2 Zoll) Tröpfchenbewässerung, Kirschbaum Neupflanzung

Natürlich könnte jedes Pflanzteam selbst das notwendige Wasser mitbringen und regelmäßig gießen. Das ist aber keinesfalls sinnvoll. Im Foto ist eine „Tröpfchenbewässerung dargestellt, wie sie in der Landwirtschaft, vor allem im Gemüseanbau eingesetzt wird. Im Foto ist es ein Obstbaum einer Obst- und Beeren-Neupflanzung mit mehr als 50 Pflanzen (nur der Teil an den Pflanzen mit dem individuellen Absperregler ist überirdisch verlegt, gesamte Verteilung ist unterirdisch). Die gesamte Verlegung hat einen Arbeitstag (eine Person) gekostet.  Verlegt wurde ein ähnliches System, wie in folgendem Kaufland-Angebot:

Tröpchenbewässerung, Beispielangebot "Kaufland" vom 6.2.2023
Tröpchenbewässerung, Beispielangebot „Kaufland“ vom 6.2.2023

Eine ähnliche Bewässerung könnte über den „Hohlboden“ des Bahnhofsvorplatzes zu den Zinkblech-Wannen geführt werden und bei Bedarf von unten in die Wannen (die keine Moorbeete oder Teiche werden sollen) eingeführt werden, mit einem individuellen Absperrhahn (der später unterirdisch liegt). Pro Zinkwanne könnten ca. 2m Tropfschlauch als „unterirdische Schleife“ gelegt werden. Bei 30 cm Tropfabstand sind das 6-7 Tropflöcher pro Wanne. Bei bis zu 200m Tropfschlauch und einem Wasserdruck von 0,8-3 Bar (was recht niedrig und ein guter Toleranzbereich ist) werden über die gesamte Tropflänge ca. 2l Wasser pro Stunde pro Tropfloch abgegeben. Mit zwei separaten Strängen (2x200m Tropfschlauch) lassen sich also die 200 Zinkblechwannen (an trockenen Tagen) in 30 min mit jeweils ca. 6l Wasser / Wanne automatisch bewässern.  Neben den „Moorbeeten“ und den „Teichen“ (die manuell regelmäßig aufgefüllt werden müssten), können die Pflanzteams, die „Trocken“-Konzepte umsetzen möchten, einfach den Absperrhahn schließen (da später unterirdisch, kann den auch nicht einfach jemand „aus Spaß“ aufdrehen). Das folgende Beispiel aus einem ähnlichen Amazon Angebot zeigt diese Bewässerungsart noch etwas deutlicher mit Beispielen aus der Landwirtschaft:

Tröpfchenbewässerung (1/2 Zoll, 16mm PE-Schlauch) , Amazon-Beispiel, 6.2.2023
Tröpfchenbewässerung (1/2 Zoll, 16mm PE-Schlauch) , Amazon-Beispiel, 6.2.2023

Darüber ließen sich mit max. 1.200 l Wasser pro „Trockentag“ die 200 Zinkblech-Beete automatisch bewässern. Aufgrund des relativ niedrigen notwendigen Wasserdrucks von mindestens 0,8 Bar (und maximal 3 Bar) gibt es dafür 2 Ansätze, entweder über Druckreduzierung und Bewässerungscomputer direkt aus einer Trinkwasserleitung, oder aus einem „Öko-Show“ Behälter (z.B. 1300l Edelstahlbehälter), der in 1m Höhe aufgestellt ist und an „Bewässerungstagen“ mit 1.200 l Wasser gefüllt wird, was dann einfach in ca. 30 min (ohne zusätzliche Regelung) zu Bewässerung „ausläuft“. Dazu kann auch einfach Regenwasser genutzt werden (braucht kein Trinkwasser sein).

Gemeinsame Bepflanzungsaktion

An 1-2 Tagen wird über eine gemeinsame zentrale Aktion die Bepflanzung der Wannen durchgeführt. Dies hat neben dem Eventcharakter und der Gemeinschaftsaktion auch einen praktischen Grund. Die pragmatische Bereitstellung der „Erde für die Zinkwannen“. Dazu stellt z.B. der ASR und das Grünflächenamt in entsprechenden Containern die entsprechenden Ausgangsstoffe für die Mischung der entsprechenden Boden-Varianten (vom sauren Moorboden bis zum kalkhaltigen Sandboden inkl. Trainagematerial, z.B. Tongranulat für die Bodenbereiche) zur Verfügung. So muss nicht jedes Pflanzteam die Erdmischung selbst beschaffen und zur Wanne transportieren. Es kann dabei bereits viel über „Boden und Bodenverhältnisse“ voneinander gelernt werden und die Teams können sich vorher bewusst darauf vorbereiten, da sie sich an den 1-2 Tagen ihren Pflanzboden selbst mischen, möglichst passend für das, was sie pflanzen wollen. Das Jahr 2024 kann dabei das „Lehrjahr“ werden, dessen Fehler ggf. für 2025 noch korrigiert werden können.

Zinkwanne mit Zierlauch als Wildbienen- und Insekten-Weide
Zinkwanne mit Zierlauch als Wildbienen- und Insekten-Weide

Grobe Kostenabschätzung

Ich habe die Bewässerung deshalb so ausführlich beschrieben (inkl. Produktbeispiele), um zu zeigen, dass die Kosten dieses Mitmach-Projektes, z.B. verlichen mit dem einzelnen Baumstamm vor dem smac (für 60.000€), und den Summen, die für andere C2025 Projekte geplant sind, überschaubar sind.  Die Materialkosten für die „Bewässerungsanlage“, deren Verlegung und die „Befestigung der Zinkblechwannen“ (Arbeitsleistung) sollten ca. 10-15 T€ nicht überschreiten (wahrscheinlich sind die Planungs- und Genehmigungskosten der Stadt Chemnitz höher ;-). Die zur Verfügung-Stellung der Zinkwannen und der Bepflanzungen erfolgt durch die Chemnitzerinnen ehrenamtlich. Evtl. kann zum Kauf „besonderer Pflanzen“ ein Zuschuss gewährt werden, jetzt grob geschätzt ca. 4 T€ (durchschnittlich 20€ für Pflanzen pro Wanne).
Für die Umsetzung des Bildungskonzeptes brauchen die Pflanzteams eine entsprechend Unterstützung, Einweisung und Hilfe. Hinzu kommen ca. 2-9€pro Wanne für die jeweils zwei 8x8cm „SOL-Infozeichen“ (abhängig davon, ob Aufkleber oder „feste Schildchen“) und ca. 30-50 € pro Monat für den Webdienst auf dem die gigitalen Inhalte (digitalen Lernpfade) erstellt und bereitgestellt werden. Das ergibt insgesamt ca. 10-20T€ über zwei Jahre (insbesondere für die Einarbeitung und Betreuung der Pflanzteams zur Erstellung der „Lernpfade“ als Bildungsinhalte „hinter“ den „SOL-Infozeichen“). Insgesamt könnte dieses Gesamtprojekt also für Kosten realisiert werden, die nicht höher sind, als der einzelne Baumstamm vor dem smac (also ca. 60T€).

Sonstiges

Ich (Dirk Liesch) bin persönlich bereit drei meiner Zinkblechwannen für das Projekt zur Verfügung zu stellen und diese auch selbst zu bepflanzen und in 2024 und 2025 zu pflegen. Außerdem würde ich dazu die entsprechenden Bildungsinhalte nach dem „SOL-Konzept“ erstellen und dafür auch die Schulungen (Einarbeitung) für die anderen „Pflanzteams“ durchführen.

Das erste Bild dieses Projektvorschlags (Beitragsbild) zeigt ein Foto von einem Stand des Flohmarktes am Chemnitz Center in 2022. Es soll symbolisieren, dass noch Tausende solcher Zinkblechwannen in Chemnitzer Gärten vorhanden sind, oder auch relativ einfach auf Flohmärkten erwerbbar sind. Die für das Projekt notwendigen Wannen sind also in aureichender Anzahl vorhanden. Es ist also die Herausforderung, die Chemnitzerinnen für dieses Projekt zu begeistern, zum einen zur Bereitstellung einer Wanne und zum anderen, z.B. Schulklassen zu begeistern, auch als Unterrichtsprojekt, jeweils eine Wanne zu bepflanzen und über mindestens zwei Jahre zu pflegen.
Wenn die Bewässerung entsprechend des obigen Vorschlags geklärt ist, halten sich die notwendigen Pflegeaufwände in Grenzen.

Zum Schluss in eigener Sache:

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Winterling – Aktion 2023

Die Winterling-Mitmach-Aktion 2023 startet

Macht mit, Winterlinge in öffentlichen Anlagen, Parks und Gärten in Chemnitz zu verbreiten!

Es ist wieder soweit. Die ersten Winterlinge beginnen zu blühen.  Das ist der richtige Zeitpunkt zum Start der Winterling-Aktion 2023.
Seht Euch um. Schaut, wo Ihr die gelben Winterlinge entdeckt. Merkt Euch, wo Ihr die Samen und Knollen findet (in Euren eigenen Gärten, oder welche Gartenbesitzerinnen Ihr fragen könnt), die Ihr später im Rahmen dieser Aktion säen oder pflanzen könnt.
Denkt daran, die Samen rechtzeitig zu ernten und beim vergilben der Blätter die Knollen rechtzeitig umzupflanzen, die Ihr (oder der gefragte Gärtner) zuviel habt.

Winterlinge mit bienen lebenswertes chemnitz
Honigbienen an Winterlingen

Hier ist die Winterling-Aktion (inklusive Projektvideo) ausführlich beschrieben (Projekt-Seite):

Winterlinge für Chemnitz, eine „Frühblüher + Bienenweide“ – Aktion

Winterlinge sind sehr wertvolle Pollen- und Nektarspender im sehr zeitigen Frühjahr für viele Insekten, Wildbienen (auch Honigbienen) und allererste Schmetterlinge. Bei sonnigem Wetter könnt Ihr das bereits im Februar beobachten, auch wenn die Blüten teilweise gerade aus dem Schnee ragen.

Deshalb wurde diese „Mitmach-Aktion“ für alle Chemnitzerinnen auch als „Kulturhauptstadt 2025“ – Projekt vorgeschlagen. Die ausführliche Begründung und Projektbeschreibung dazu findet Ihr unter diesem Link:

„Winterling Blühflächen – Kulturhauptstadt 2025“

Aktuell könnt Ihr Euch an den blühenden Winterlingen freuen und Euch dabei auch merken, an welchen Standortbedingungen sie gut gedeihen. Ein tolles Beispiel findet Ihr auf dem ehemaligen KITA-Gelände der Zeisigwaldstraße 2 (ist in der Frühblüherkarte als „Punkt 7: Winterlingblühfläche – Zeisigwaldstraße“ eingetragen).

Im April (meist ab Mitte April) werden die Samen reif. Diese solltet Ihr sammeln und möglichst kurzfristig (möglichst gleich anschließend) an den gewünschten Stellen aussäen. Hier geht es zum ausführlicheren Hinweis dazu  aus dem Jahr 2021:

„Winterling–Samen wird reif „

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Winterling mit Samen (Quelle Wikimedia, siehe Link)

Im Mai (meist zwischen Mitte bis Ende Mai) vergilben die Winterling-Blätter, was recht schnell in wenigen Tagen geht. Das ist der optimale Zeitpunkt die „Winterling-Knollen“ umzupflanzen (sobald die Blätter weg sind, sind die recht kleinen Knollen kaum noch zu finden). Hier geht es zum ausführlicheren Hinweis dazu  aus dem Jahr 2021:

Winterling-Aktion – Zeit zum Knollen verpflanzen

Blätter der Winterlinge beginnen zu vergilben

Dies ist ein Teilprojekt zu „nachhaltigen Frühblüherflächen in Chemnitz“ zu denem auch die „Frühblüher-Mitmach-Aktion“ im Herbst (Okt.-Dez.) gehört. Übrigens könnt Ihr auch abgeblühte Frühblüher aus Töpfen jetzt im Sinne der „Frühblüher-Mitmach-Aktion“ auspflanzen.

Es wäre schön, wenn viele Chemnitzerinnen und vor allem „Gartenvereine“ bei der Winterling-Aktion auch 2023 mitmachen.

Vielen Dank

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Status: Frühblüher Mitmach-Aktion 2022/23 (LC2025)

Frühblüher – Aktion 2022/23

Die seit 2018 jährlich stattfindende „Frühblüher  Mitmach-Aktion“ entwickelt sich kontinuierlich weiter, wie auch in der weiter unten eingefügten Karte der bisher bekannt gewordenen Flächen zu sehen ist (es ist ja immer noch zu großen Teilen eine Guerilla-Aktion und die „Interventionsflächen“ sind deshalb nicht bekannt).

Auch dieses Jahr habe ich wieder ca. 9-10.000 Zwiebeln selbst beigesteuert und mit einigen Bekannten gesteckt:

meine Zwiebeln zur Frühblüher-Mitmach-Aktion 2022
Frühblüher-Mitmach-Aktion 2022

Ein besonderer Dank gilt dabei der jährlichen Abverkaufsaktion bei Dehner, die unsere „Frühblüher Mitmach-Aktion“ darüber seit 2018 indirekt begleitet und darüber auch die größeren Pflanzaktionen ermöglicht, nicht nur von mir, sondern auch von anderen in Chemnitz Mitmachenden!

Hier kommt die aktualisierte Karte der bekannten „Mitmach-Flächen“ (im C2025 – Sprech: „Interventionsflächen“):

Damit sich diese bienen-/insektenfreundlichen und vor allem schönen Frühblüherflächen in den kommenden Jahren in Chemnitz nachhaltig entwickeln können, ist es wichtig, dass sie zwischen Ende Dezember bis ca. Mitte Juni nicht gemäht und bearbeitet werden. Es ist also NUR notwendig, die Flächen einmal weniger zu mähen, damit die Frühblüher noch ihre Kraft für das nächste Jahr sammeln können. Es darf also erst gemäht werden, wenn ihre Blätter bereits gelb (bzw. eingezogen) sind. Es sind deshalb KEIN Mehraufwand und KEINE zusätzlichen finanziellen Mittel notwendig, damit sich diese Frühblüherflächen nachhaltig über viele Jahre entwickeln können und Chemnitz dadurch ein wenig lebenswerter wird.

Eine ganz offizielle Frühblüher-Fläche unserer Aktion befindet sich vor der Zeisigwaldstraße 17 im Yorckgebiet. Wir haben bereits hier darüber berichtet. Etliche Anwohnerinnen haben sich bereits bei der ergänzenden Pflanzaktion im Dez. 2022 bedankt. Ganz vielen Dank der CAWG eG für die offizielle Genehmigung der Fläche.

Fläche der Frühblüher-Mitmach-Aktion (Frühjahr 2022), Zeisigwaldstraße 17, Chemnitz

Auch die Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt hat sich positiv entwickelt. Die folgende Fläche sollte allerdings NICHT mehr durch Bürgerinnen bepflanzt werden, sondern wird evtl. eine „Beispielfläche für eine nachhaltige Frühblüherfläche“ durch das Grünflächenamt selbst:

  • Stadtpark Chemnitz: Fläche über dem Regenüberlaufbehälter (RÜB LU 4)  beim Otto-Werner-Garten (verantwortlich: Grünflächenamt Chemnitz) – siehe Karte „Punkt 1“


RÜB LU4, Stadtpark Chemnitz, 31.12.2021

Allerdings wurde vom Grünflächenamt eine (große) Fläche, ganz in der Nähe, für die Frühblüherbepflanzung durch Bürger freigegeben, siehe „Punkt 6: Am Stadtpark – ehemalige Gärten“ in der Karte (gleich auf der anderen Seite des Weges neben dem „Spielplatz II im Stadtpark  Otto-Werner-Garten“.  Deshalb wurde diese Fläche im Dezember 2022 teilweise (es ist noch viel Platz für andere Mitmacherinnen) mit verschiedenen Frühblüherzwiebeln bepflanzt. Deren Entwicklung kann in den nächsten Jahren beobachtet werden.

Hinweis: Weil die Abverkäufe immer sehr spät im Dezember stattfinden und deshalb auch die Pflanzung recht spät erfolgt, blühen diese Frühblüher im ersten Jahr deutlich später und auch die Blätter vergilbem später (wichtig für den Zeitpunkt der ersten Mahd). Siehe dieses Beispiel anhand von „Frühblüherschalen“:

Zeitverzögerung: linke Schale erst im Dez. 2022 bepflanzt (Foto: 5.2.2023)

Sollten die Pläne des Grünflächenamts hinsichtlich der „Pilotfläche am RÜB LU4“ Realität werden und das C2025-Team dem freien Bildungsprojekt „SOL – digitale Lernpfade in Chemnitz“ (als Mikroprojektvorschlag eingereicht) zustimmen, wären diese Blühflächen Teil der ersten „freien Bildungspfade“ in diesem Projekt.

Allerdings sehen wir der Entscheidung des C2025-Team wenig optimistisch entgegen, denn es gilt leider immer noch:
Beide bisherigen Mitmach-Projekte für nachhaltige Blühflächen von „lebenswertes Chemnitz“ wurden bereits als Mikroprojekte für das Kulturhauptstadt-Jahr (C2025) eingereicht, siehe:

… bisher weiterhin ohne positive Resonanz.

Es gilt weiterhin:
Unsere beiden Blühflächen-Projekte haben Chemnitz KEINEN Euro gekostet und sind zudem noch wesentlich nachhaltiger als die bisherigen (sehr teuren) Blühflächenprojekte im Rahmen von C2025, die aufgrund von Anfängerfehlern bereits nach 2-3 Jahren neu angelegt werden müssen/mussten, da sie eben (trotzt teurer Finanzierung) NICHT nachhaltig sind.
Warum Blühwiesen-Projekte im Rahmen von C2025 finanziert werden, die NICHT fachgerecht und kompetent ausgeführt wurden und deshalb nicht länger als 3 Jahre ohne Neuanlage überleben, wird das Geheimnis des C2025-Teams bleiben, genauso wie die Ignoranz der massiven Kritik zu „WE PARAPOM!“ (Apfelbaumparade), wo auch eine gute Ursprungsidee bisher komplett gegen die Wand gefahren wird (siehe: „WE PARAMALUS! <=> WE PARAPOM!“). Hoffen wir, dass sich diesbezüglich noch etwas ändert, bevor noch mehr Gelder vernichtet werden, statt sie nachhaltig einzusetzen, jetzt, wo bereits 21 Mitarbeiter:innen im C2025-Team angestellt sind.

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Chemnitzer Wissensgarten

Wissensgarten im Wissensgarten ?

Im „Chemnitzer Wissensgarten“ findet seit 2016 ca. 10x pro Jahr die Veranstaltungsreihe „Wissensgarten“ statt. Entstanden ist die Bezeichnung durch das „Wissensgarten-Modell“ aus dem Fachgebiet „Wissensmanagement“ (also dem „intelligenten Umgang mit Wissen“), einem beruflichen Schwerpunkt von Dirk Liesch.

Wissensgarten Chemnitz im Mai

Dies ist der Startbeitrag einer Reihe, die den „Chemnitzer Wissensgarten“ (den Garten) aus unterschiedlichen Perspektiven darstellt, inkl. der Ziele, Überlegungen, Erfolge und Misserfolge die seit der Neuanlage im Jahr 2007 bis zum aktuellen Zustand (2023) geführt haben. Ziel ist es, dass Positives von anderen Gartenbesitzerinnen übernommen werden kann und gemachte Fehler eventuell vermieden werden.
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Ziel des Chemnitzer Wissensgarten und des Gebäudes auf dem Grundstück ist seit 2006, Schönheit und  intelligente Nachhaltigkeit zu erreichen, mit Aufwand (Zeit, Geld, Wissen), den sich eine „Normalfamilie mit berufstätigen Erwachsenen“ leisten kann. Das Richtige, Angemessene zur richtigen Zeit und NICHT das Maximale (Zeit + Geld) ist und war der Weg.

Damit schließt das auch den Kreis zu einigen Nachhaltigkeits- und Bildungsprojekten von „lebenswertes Chemnitz“ und zu einigen Bildungsthemen des „aracube e.V.„, deren Ursprung im „Chemnitzer Wissensgarten“ zu finden ist. Konkret sind dies (bisher):

Chemnitzer Wissensgarten im Herbst

Mit Hilfe und wertvollen Hinweisen eines Chemnitzer (Kleinolbersdorfer) Garten-Guru ist die Erstanlage des „Chemnitzer Wissensgarten“ im Jahr 2007 erfolgt. Dieser Prozess wird in einem kommenden Beitrag beschrieben.

Mit möglichst wenig (langfristiger) Pflegearbeit sollte ein schöner Garten entstehen. Er sollte sowohl für Menschen, Tiere und Pflanzen schön sein, sowie wichtige Klimaaspekte berücksichtigen. Andererseits sollte er praktisch und pflegeleicht sein, so dass sich die nötige Gartenarbeit auch gut parallel zu einer 50h Arbeitswoche erledigen lässt.  „Praktisch“ bedeutet, der Garten wird kein Museum, sondern er kann möglichst zu jeder Jahreszeit möglichst viel genutzt werden, für Kinder zum Spielen, zum Wäschetrocknen, zu Feiern, für Obst, Gemüse, Küchenkräuter und Blumen, zum Entspannen (oder Nachdenken) und zu Treffen, wie die heutige „Wissensgarten“-Veranstaltungsreihe.

Wissensgarten Chemnitz: Brücke im Winter
Wissensgarten Chemnitz: Brücke im Winter

Ein wichtiger weiterer Aspekt war, die Nutzung des Gartens für Pilotversuche, um eigene Erfahrungen zu Themen der nachhaltigen Grundstücksnutzung in der Praxis zu sammeln, ehe entsprechende „Mitmach“-Projekte (oder Erfahrungen und Meinungen) promotet werden. Deshalb sind heute nicht nur die Ursprünge vieler der (oben genannten) „Nachhaltigkeits-Mitmachprojekte“ von „lebenswertes Chemnitz“ im Wissensgarten zu finden, sondern auch von einigen anderen innovativen Projekten und Themen.

Wissensgarten Chemnitz mit Wildbienen-Nistblöcken

Was sind die derzeitigen Möglichkeiten, den Chemnitzer-Wissengarten selbst einmal zu sehen? (wenn man nicht mit Dirk Liesch persönlich befreundet ist):

  • Teilnahme an einem der Themen der „Wissensgarten-Veranstaltungsreihe„. Das Themenspektrum wurde gerade für 2023 angepasst, um mit Hilfe des „intelligenten Umgang mit Wissen“ deutlicher zu wichtigen und dringenden gesellschaftlichen Problemen Verantwortung zu übernehmen. Wer sich im Newsletter von „lebenswertes Chemnitz“ registriert, wird auch über die jeweils aktuellen Themen der Wissensgarten-Veranstaltungsreihe informiert)
  • Einladung zu einer „Honig -Party„.  Dazu sollte man sich für Bienen (Honig- oder Wildbienen), Honig, Bienenprodukte (Wachs, Propolis etc.) interessieren und Dirk (Liesch) erklären, warum man gern bei dieser privaten Veranstaltung mit dabei sein möchte (und ob in „Deutsch“ oder „Englisch“). Als Bienen-Pate“ (nach dem Chemnitzer-Modell) erhält man derzeit dazu auch eine Einladung.
  • Man ist „Mitmacher:in“ bei der „Freien Fotogalerie“ und spricht das nächste Foto-Thema mit eigener Beteiligung ab.
  • Auch für „Mitmacher:innen“ der anderen „lebenswertes Chemnitz“ -Themen/Projekten oder bei interessanten Vorschlägen für neue Projekte  für „lebenswertes Chemnitz“ finden die Abstimmungen oft im Chemnitzer Wissengarten statt (oder man kann ihn sich zeigen lassen).
  • Man ist „Honig-Kunde“ (kauft also Honig bei Dirk Liesch), oder beteiligt sich an der „Mauerbienen-Aktion“ und holt Anfang Dezember (zum entsprechenden Termin) seinen Nistblock von der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ ab.
  • Evtl. besteht für Journalistinnen, Chemnitzer-Stadträte, Chemnitzer Bürgermeisterinnen und Amtsleiter, sowie C2025-Teammitgliederinnen für konstruktive Interviews oder Projektabstimmungen die Möglichkeit, dies im Chemnitzer-Wissensgarten zu tun. (Dass „Konstruktives“ bisher nur sehr eingeschränkt möglich war, sollte allen „lebenswertes Chemnitz“ Interessierten bekannt sein.)
  • In Vorbereitung auf das Kulturhauptstadt-Jahr sind bisher zwei weitere Kultur-Angebote in Planung (die einen persönlichen Besuch des „Chemnitzer Wissensgarten“ notwendig machen), wobei noch unklar ist, ob diese bei weiterer destruktiver Haltung des C2025-Teams auch komplett unabhängig angeboten werden können. Hier sind einige der aktuellen Vorschläge an das C2025-Team seitens „lebenswertes Chemnitz“ zu finden.
Wissensgarten Chemnitz: Hummel und Wildbiene
Chemnitzer Wissensgarten: Hummel und Wildbiene im Sommer

Geplant sind in den kommenden Monaten/Jahren noch ergänzende Beiträge zum:

  • Aufbau des Wissensgartens (von der Planung bis zum heutigen Zustand)
  • zu den „Blühpflanzen- und Bienen/Insekten-Themen“ , sowie der Tier- und Pflanzenvielfalt im Chemnitzer Wissensgarten.
  • zu den Konzeptideen, die im Garten (und Gebäude auf dem Grundstück) stehen
  • zu Nachhaltigkeitsbetrachtungen entsprechend der 17 SDGs (Nachhaltigkeitsziele) der UN, mit Bezug zum Wissensgarten (und dem Gebäude darauf)
  • den Garten über einen Jahresverlauf zu zeigen

Mal sehen, wann ich dazu komme.
Mit freundlichem Summen
Dirk Liesch

Weitere Impressionen:

… auch mit Fehlern und „Lessons Learned“. Wer findet die Fehler?

Chemnitzer Wissensgarten: kämpfende Dachse
Wissensgarten Chemnitz: Holz – zu schade zum verbrennen
Wissensgarten Chemnitz: Mauerbienen - Nistblock
Wissensgarten Chemnitz: Mauerbienen – Nistblock
Chemnitzer Wissensgarten: Vogelhaus im Winter
Wissensgarten Chemnitz: Iglu im Winter
Wissensgarten Chemnitz: Iglu im Winter

Wer zu Beiträgen und Projekten von „lebenswertes Chemnitz“ auf dem Laufenden bleiben möchte, meldet sich bei unserem „Newsletter“ an.

Wissensgarten – verbessertes Konzept

Wissensaustausch – auch konfrontativ zu innovativen Ideen, Projekten und Gesellschaft

Das monatliche Treffen zum Ideen- und Erfahrungsaustausch der „Wissensmanagerinnen in Sachsen“, der „Wissensgarten„, startet in dieses Jahr (2023) mit einem geänderten Konzept für die „festen Themen“ („freie Themen“ bleiben unverändert).

Was ist neu?

Ab 2023 beginnen „festgelegte Themen“ mit einem „Impulsvortrag“, der bewusst gegensätzliche Argumente zu aktuell vorherrschendem „Mainstream in Politik und Medien“ zur Diskussion stellt. Dabei werden gezielt Themen angesprochen, zu denen es aktuell sehr unterschiedliche Meinungen gibt und bei denen mit Hilfe des „intelligenten Umgangs mit Wissen“ die Perspektiven der Teilnehmerinnen, aus der eigenen Blase hinaus, erweitert werden.

Ziel ist es, der weiteren Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken und angemessene Meinungsfreiheit zu unterstützen. Damit bezieht der „Wissensgarten“ Position, hin zum praktischen Einsatz von Wissensmanagement zur Lösung aktueller, die Menschen bewegender, Probleme. Dazu werden bewusst „konfrontative Methoden“ gewählt, um die Teilnehmerinnen dazu zu bringen, ihre Komfortzone zu verlassen, eigene  Überzeugungen zu hinterfragen, gegensätzliche Positionen zuzulassen, sowie zukünftige neue Informationen mit wachem Verstand kritisch zu hinterfragen, also insgesamt „intelligenter mit Wissen umzugehen“.
Das zugrunde liegende Konzept ist nicht wirklich neu, wie die beiden Vortrags- und Session-Themen aus 2015 zeigen: „Streitkultur – Sind Konflikte nicht der bessere Weg“ und „Streiten, Wettstreit, Konflikte – der Weg zu den besten Ideen, Konzepten, Lösungen und Veränderungen„. Seit 2014 ist diese Methode deshalb auch unter „Sparring – Wir machen Sie wütend“ Teil der beruflichen Schwerpunktthemen von Dirk Liesch.

Mit der Bewertung von Informationen und der kritischen Umwandlung von Informationen in persönliches Wissen beschäftigt sich deshalb „Wahr oder Falsch“ am 17.2.2023 (14:00 Uhr) , als erste Veranstaltung nach diesem neuen Konzept.  Ausgangsbasis sind dabei die beiden Live-Sessions aus dem Wissensmanagement-MOOC:

Alle weiteren Termine der „freien Themen“ und „festgelegten Themen“ (und deren jeweiliges Thema) sind hier zu finden.
(Für Newsletter anmelden und kein Thema verpassen)

Die Impulsvorträge werden (in der Regel) aufgezeichnet und online frei zugänglich als Diskussions-Impuls zur Verfügung gestellt. Für die Teilnehmerinnen erfolgt dies bereits im Vorfeld. Diese „flipped classroom“ Methode ermöglicht es, die Zeit des Wissensgartens möglichst intensiv für die Diskussion/Debatte und den Meinungsaustausch zu nutzen.

Die Veröffentlichung des Impulsvortrages soll eine nachfolgende, weiterführende Diskussion und Beschäftigung mit dem Thema für all diejenigen ermöglichen, die aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl (oder des ungünstigen Termins) nicht persönlich teilnehmen konnten.

Außerdem besteht darüber die Möglichkeit, die Impulsvorträge auch als Input für ähnliche Diskussionen an anderen Orten zu nutzen und damit weitere ähnliche „Wissensgärten“ in D-A-CH  (Deutschland-Österreich-Schweiz) durchzuführen und nicht nur hier in Sachsen (Chemnitz).

Hintergrund dieser Konzeptanpassung sind die Ergebnisse der Überlegungen aus: „Persönliche Worte und Wünsche“ der  Neujahrsgrüße 2023 von Dirk Liesch.

SOL – digitale Lernpfade in Chemnitz

Freie Bildung – digitale Lernpfade in Chemnitz

(Als Mikroprojekt am Beispiel von „Stadtnatur“ – Themen zum Nach- und Mitmachen für Gemeinden überall in Europa)

(Gliederung entsprechend aktueller „Checkliste für Mikroprojekte #chemnitz2025“)

Einstieg: Die aracube e.V. Sicht auf digitale Bildung mit OER mit konkretem Bezug auf SOL (Smart Object Learning) ist unter „“ beschrieben und in folgendem Video recht ausführlich erklärt (Dauer: 58:24 min):

Link direkt (nur) zum „SOL“-Abschnitt im Video (auf Youtube):

Projektzusammenfassung (Mikroprojektantrag, C2025)

Das „Smart Object Learning“ (SOL) Bildungs-Konzept des aracube e.V. (Chemnitz), welches im Rahmen des „Denk weiter! – Kongressfestival der Nachhaltigkeit“ im Carlowitz Congresscenter Chemnitz am 5.11.2022 als konkretes Umsetzungsprojekt unter dem Titel „Freie Bildung – digitale Lernpfade in Natur und Stadt“ vorgestellt wurde, wird hiermit als Mikroprojektvorschlag zur Umsetzung von mindestens drei digitalen Pilot-Lernpfaden zu Stadtnatur-Themen in Chemnitz vorgeschlagen.  Die digitalen Lernpfade entstehen als freie, wiederverwendbare, digitale Bildungsinhalte (OER-Open Educational Resources).

Die konkreten Themen und Bildungsobjekte werden gemeinsam mit dem Grünflächenamt Chemnitz und/oder Chemnitzer-Wohnungsgesellschaften abgestimmt. Konkret sind derzeit die Pilot-Themen nachhaltige „Frühblüher-Flächen“ und „Sommerblühflächen“ unter anderem im Chemnitzer Stadtpark im Gespräch.

Zur Realisierung werden 8x8cm große „Infozeichen“ eingesetzt. Diese enthalten jeweils das „Thema“ (Überschrift), einen QR-Code (für Direktzugriff auf den „Lernpfad“ durch Mobilgeräte) und den  Link (auch zum selber eintippen), der durch den QR-Code aufgerufen wird.

Um diese „Infozeichen“ an geeigneter Stelle (z.B. an einer Frühblüherfläche) anzubringen, werden auch passende „Infostelen“ aus Edelstahl eingesetzt, die in einer „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ in Hohenstein-Ernstthal gefertigt werden.

Infostele - Muster der "Werkstatt für Menschen mit Behinderung"
Infostele – Muster der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“

Über den „Link“ (QR-Code, oder durch „Eintippen“) gelangt man zur Webseite des entsprechenden digitalen Lernpfades, der in sinnvoller Reihenfolge die wichtigen Informationsbereiche des jeweiligen Themas erschließt. Dabei können auch Viedos und Soundaufnahmen eingebunden werden, die auf einer „konventionellen Infotafel“ nicht dargestellt werden können. Außerdem lässt sich die digitale Information kontinuierlich anpassen und verbessern. Außerdem ist man nicht auf das Platzangebot (Fläche) einer Infotafel limitiert.

Langfristigs Ziel ist, dass nach dem Mikroprojekt zahlreiche „digitale Lernpfade“ in ganz Chemnitz zu vielen „objektbasierten Bildungsthemen“ entstehen, an deren Entstehung sich viele Chemnitzerinnen beteiligen und dass dieses Bildungskonzept auch überregional nach- und mitgemacht wird.

Ausführliche Projektbeschreibung

Wie die Bezeichnung „Mikroprojekt“ verdeutlicht, geht es hier um ein Pilotprojekt zu mindestens drei digitalen Pilot-Lernpfaden zu Stadtnatur-Themen in Chemnitz. An mindestens drei „Stadtnatur-Objekten“, mindestens zwei davon wahrscheinlich im Chemnitzer-Stadtpark (Abstimmung mit dem Grünflächenamt erforderlich) werden die 8x8cm großen „Infozeichen“ mit Hilfe der „Infostelen“ aufgestellt. Außerdem werden von entsprechenden „Fachexpertinnen“ die zugehörigen freien „Lernpfade“ (Webseiten) erstellt, die das Wissen zum jeweiligen „Objekt“ (z.B. Frühblüher-Fläche) vermitteln.
Im Pilotprojekt werden dabei (neben den mindestens drei digitalen Lernpfaden) die Prozesse zur:

  • Herstellung der Infostelen in der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ (Lebenshilfewerk Hohenstein Ernstthal e.V.)
  • Aufstellung und Verankerung der Infostelen
  • Erstellung der digitalen Lernpfade durch „interessierte und engagierte Fachexperten“
  • Gestaltung, Herstellung und Befestigung der 8×8 großen „Infozeichen“
  • Abstimmung der Stadtnatur-Objekte und der Aufstellungs- bzw. Befestigungspunkte der „Infozeichen“ mit den jeweiligen Verantwortlichen (z.B. Grünflächenamt, Wohnungsgenossenschaften, GGG usw.)

entwickelt, so dass auf dieser Basis weitere „digitale Lernpfade“ nach Abschluss dieses Mikroprojektes in Chemnitz realisiert werden können. Die „digitalen Lernpfade“ (Webseiten auf die die QR-Codes führen) werden als „WordPress -Beiträge(Open Source Content Management System, sehr weit verbreitete Standardlösung) erstellt, auf der Website „https://natur.open-academy.com“ (damit die Nachnutzung durch überregionale „Dritte“ auch den ländlichen Raum nicht diskriminiert, was z.B. mit einer Bezeichnung „stadtnatur“ der Fall gewesen wäre). Die Website wird im ersten Projektmonat des Mikroprojektes eingerichtet und freigeschaltet. Alle „digitalen Lernpfade“ werden unter der freien Lizenz „CC-BY 4.0“ erstellt und sind somit OER (Open Educational Resources, freie Bildungsinhalte), die von jeder Person und Organisation wiederverwendet werden können. Zusammen mit dem Konzept der „WordPress-Beiträge“ ist auch eine standardisierte, automatische Übernahme (Export /Import) in andere technische Lösungen und andere IT-Plattformen möglich (systemtechnische Offenheit).

Damit werden die Voraussetzungen für ein systematisches „Ausrollen“ dieses digitalen Bildungskonzeptes geschaffen.

Das einheitliche Bildungskonzept der „digitalen Lernpfade“ mit den 8x8cm „Infozeichen“ lässt sich auf alle wissens- und bildungsrelevanten „Objekte“ im Chemnitzer Stadtgebiet skalieren/übertragen (Stadtnatur, Architektur, Geschichte, Kulturhaupstadt relevante „Objekte“ und „Interventionsflächen“ …), bis hin zu „Lernpfaden“ zu MINT-Fächern in öffentlichen Bereichen der Stadt.

Die jeweilige digitale Bildungsinformation lässt sich an gleichen „Objekten“ (z.B. „Frühblüherflächen“) in allen Stadtteilen, bis hin zu anderen Ländern, für die die Sprachversionen passen, einfach mitnutzen (wiederverwenden).

Dieses Kulturhauptstadt-Projekt ist, wenn es wie geplant nach dem Pilotstadium des Mikroprojektes „ausgerollt“ wird, ein Mitmach-Projekt an dem sich nicht nur eine große Anzahl von Chemnitzerinnen beteiligen kann, sondern auch Menschen aus anderen Regionen in Deutschland und auch aus anderen Ländern.

Das Prinzip der digitalen Lernpfade klingt erst einmal sehr einfach und unspektakulär:

  • Ein kleines Schild, mit Überschrift, QR-Code und Link, über das man mit dem Smartphone zu einer Webseite gelangt, die mittels  kurzer Zusammenfassungen (abstracts) und einer sinnvollen Struktur (Lernpfad), zu den besten Informationen führt, die derzeit zu dem „Objekt“ im Internet zur Verfügung stehen, vertiefend vom „Einfachen zum Speziellen“.

Diese „Einfachheit“ ist gewollt und die eigentliche Innovation, welcher mehrere durch den aracube e.V. verfolgte freie Bildungskonzepte und Jahrzehnte Erfahrung in der digitalen Bildung zugrunde liegen. Zum Verständnis wird hier auf zwei wichtige Hintergrundkonzepte verwiesen:

Smart Object Learning (Smartes Objektbasiertes Lernen):

SOL - smart object learning (Smartes Objektbasiertes Lernen)
SOL – smart object learning (Smartes Objektbasiertes Lernen)

Da QR-Codes inzwischen akzeptiert, bekannt und einfach in der Handhabung sind, werden diese im Projekt zur „Objektidentifikation“ genutzt. Die SOL-Grafik zeigt, welche gegenwärtigen und zukünftigen Lösungen technisch möglich sind, um die jeweiligen „Objekte“ für dieses Bildungskonzept auch automatisch zu erkennen. Ein „RFID/NFC“-Tag kann jederzeit unter dem „Infozeichen“ auch nachträglich angebracht werden. Eine spezielle App könnte auch alle weiteren in der SOL-Grafik dargestellten „Objekterkennungstechnologien“ (Bilderkennung, Positionserkennung, Ton-/Spracherkennung etc.) nutzen.  Diese Wege werden über die gewählte Lösung nicht behindert und sind nachträglich jederzeit möglich. Aktuell kann die Lösung, so wie jetzt konzipiert, auch ohne spezielle „digitale Lernpfad – App“ genutzt werden.  Das Lernkonzept ist ein augmented reality“ Konzept, was reale Objekte mit virtueller Information (Wissen) verbindet, mit minimaler „Zutrittsbarriere“ (KEINE extra App und Technik notwendig) .

Das „abstract – Modell“
ist ein Lösungskonzept um aus kleinen, wiederverwendbaren OER-Bildungsbausteinen (Wissensbausteine, knowledge nuggets) komplexere Wissensthemen zu vermitteln.  Im Beitrag „Abstract-Modell“ (aracube.de) ist das Konzept erklärt und sind die zugehörigen Quellen verlinkt.  Das folgende Video (Lizenz CC-BY 4.0) erklärt in Kurzform, wie das „abstract – Modell“ für komplexe OER-Weiterbildungen funktioniert (Dauer: 4:37 min):

Hier finden Sie die Präsentation zum „abstract – Modell“ aus diesem Lightning – Talk (Lizenz: CC-BY 4.0, Größe ca. 2,5 MByte).

Im Projekt entsteht für jedes „Objekt“ (z.B. „Frühblüher-Fläche“) ein spezifischer Lernpfad, der an anderen „gleichen Objekten“ („Frühblüher Flächen“) wiederverwendet werden kann.

Mit den Lernpfaden nach dem „abstract modell“ wird ein „best of breed“ Bildungsansatz verfolgt, indem die besten frei im Internet verfügbaren Informationen (Wissensbausteine) für die Lernpfade sinnvoll strukturiert „wiederverwendet“ werden (statt immer wieder das Gleiche im mittlerer Qualität zum Xten Mal neu zu erstellen). Das ist die Basis für eine effiziente Nachnutzung von freien Bildungsbausteinen (OER) und eine Motivation für die Qualitätssteigerung freier Bildungsinformationen.

Wen spricht das Projekt primär an?

Alle Chmnitzerinnen und Besucher vor, nach und während des Kulturhauptstadt Jahres. Alle Interessensgruppen, die innovative freie Bildungskonzepte auf Basis objektbasierter, freier, digitaler Lernpfade umsetzen möchten. Alle Personen, die Ihr Fachwissen zu Themen weitergeben möchten, die sich mit real existierenden „Objekten“ verbinden lassen.

Welcher (gesellschaftliche) Mehrwert ergibt sich aus dem Projekt?

Es ist ein innovativer Beitrag zu freier Bildung mit großem gesellschaftlichen Potential zu unterschiedlichen Themenbereichen (weit über Stadtnatur-Themen hinaus). Als „Mitmach-Projekt“ bezieht es zahlreiche Chemnitzer:innen (und darüber hinaus) aktiv mit ein.  Es ist ein langjährig und nachhaltig angelegtes Projekt, was auch nach 2025 seine positive Wirkung kontinuierlich weiter entfaltet. Bildung ist der zentrale Mehrwert.

Ist das Projekt in 6 Monaten umsetzbar?

Das Mikroprojekt (mit den mindestens 3 digitalen Lernpfaden) ist nach der Zusage innerhalb von 4-5 Monaten umsetzbar. Erste Abstimmungen mit dem Grünflächenamt sind erfolgt. Ein erstes Muster der Infostelen ist mit der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ erstellt. Die theoretischen Konzepte sind in den letzten Jahren durch den aracube e.V. entstanden. Alle IT-technischen Abläufe sind erprobt. Deshalb ist das Pilotprojekt in dem Zeitraum wie geplant realisierbar.

Ist dem Projekt ein Finanzplan (Einnahmen /Ausgaben) beigelegt?

Nein

Ist die beantragte Unterstützung max. 3.000 €?

ja

Welche Kosten sollen mit der Unterstützung beglichen werden?

Notwendige zusätzliche Abstimmungs- und Koordinierungsaufwände.  Aufwände für die Erstellung, Erprobung Optimierung und Dokumentation der notwendigen Prozesse. Tipps, Hinweise für alle Mitmachenden. Aufwandsentschädigungen und evtl. Honorare, wenn im Einzelfall notwendig. Marketingaufwände um das Projekt bekannt zu machen.

Wer zu Beiträgen und Projekten von „lebenswertes Chemnitz“ auf dem Laufenden bleiben möchte, meldet sich bei unserem „Newsletter“ an.

Mitmach-Frühblüherflächen (2022)

Frühblüherfläche der CAWG (Zeisigwaldstraße 17-25)

Die im Beitrag „Mitmach-Flächen für nachhaltige Blühflächen (LC2025)“ vorgeschlagene Fläche vor der Zeisigwaldstraße 17-25 wird zukünftig von der CAWG als Frühblüherfläche gepflegt und wurde auch als solche gekennzeichnet.

Frühblüherwiese der CAWG vor der Zeisigwaldstr. 17-25

Da auf der Fläche aktuell aber Kanalarbeiten durchzuführen sind, wurde das Schild vorrübergehend für den Zeitraum der Arbeiten entfernt. Auch Mitmacherinnen sollten hier erst dann wieder pflanzen, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, oder wenn klar ist, welche Flächenbereiche nicht betroffen sind, damit ihre Pflanzungen durch die Bauarbeiten nicht geschädigt werden.

Wir verfolgen die Entwicklung dieser „Mitmach-Interventionsfläche“ in den nächsten Jahren, bis zum Kulturhauptstadt-Jahr. Einige erste Eindrücke aus diesem Frühjahr (2022) sind in den folgenden Bildern zu sehen.

Zur Erinnerung: Auf der folgenden Karte sammeln wir die bisher  bekannt gewordenen nachhaltigen Blühflächen aus der Frühblüher-Mitmach-Aktion:

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Chemnitzer-Friedenstag: Friedensaufruf

Aufruf zum Chemnitzer – Friedenstag

Der Ukraine-Krieg muss sofort (schnellstmöglich) beendet werden, ohne noch mehr Leid und Waffen.

„Stoppt den Krieg sofort, ohne neue Waffen“

druckt die Zettel dieser Aktion aus und gebt sie weiter, oder gebt einfach den Link weiter.

Hinweis:
Der Link auf dem Zettel führt zum ausführlichen Beitrag:

der sich neben dem reinen Friedens- und Hilfsaufruf auch mit den Hintergründen, Lösungsmöglichkeiten und Verantwortlichkeiten zum Krieg auseinandersetzt.