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Lebenswerte Plattenbausiedlungen (LPS 2030)

Yorckgebiets-Rundweg als Zukunftsvision (C2025)

Das Pilotbeispiel „Yorckgebietsrundweg“ als Zukunftsvision für „Lebenswerte Plattenbausiedlunen“ ist ein Projektvorschlag von „lebenswertes Chemnitz“ für das Kulturhauptstadtjahr C2025.

Zusammenfassung

Auf einem Rundweg im Chemnitzer Yorckgebiet wird eine Zukunftsvision gezeigt, wie nachhaltiges, klimafeundliches und „lebenswertes“ Wohnen in der „Stadt der Zukunft“ aussehen kann. Mehrfamilienhaus-Viertel sind für nachhaltiges urbanes Wohnen mit Abstand die beste Lösung. Das Chemnitzer Yorckgebiet ist ein sehr gutes Beispiel für das positive Lebenspotential von Plattenbausiedlungen. Der für C2025 entstehende Rundweg im Yorckgebiet lässt erfühlen, warum das Wohnen in Plattenbausiedlungen lebenswerter ist, als zum Beispiel im Einfamilienhaus. Dazu wird der Rundweg mit entsprechenden Wissen zur Vergangenheit, zum IST-Zustand und vor allem zu den Zukunftsvisionen ausgestaltet. Diese „digitale Begleitung/Führung“ auf dem Yorckgebiet-Rundweg erfolgt über „SOL-Infoschilder“ („freie digitale Lernpfade“ des SOL-Projekts). Der Rundweg ist eine Vision für die Zukunft von Plattenbausiedlungen nicht nur in Ostdeutschland, sondern in ganz Europa und wahrscheinlich darüber hinaus. Dies Vision können Gäste ind C2025 auf diesem Weg erleben und mit in ihre Heimat nehmen.

Der Vorschlag der „Guten Tat“ : „Mache einen Spaziergang im Chemnitzer Yorck-Gebiet mit dem Blickwinkel: umweltbewusstes Leben“ zeigt bereits den Rundweg, mit seinen wesentlichen Informationspunkten und Wegabschnitten:
(Video-Dauer: 0:53 min)

Link zur Karte (Map) des Rundwegs im Yorck-Gebiet in Chemnitz. Der Weg wurde mit Blickwinkel „umweltbewusstes Leben“ erstellt und enthält dabei schon die meisten wesentlichen Stationen, um die Zukunftsvision zu verdeutlichen.

Einige Ideen und Konzepte der Vision hinter dem „Yorckgebiets-Rundweg“ werden bereits in Halle-Neustadt im Projekt „Zusammenleben 4.0“ umgesetzt. Diese konkreten Maßnahmen würden hier zu weit führen (hier geht es um die Vermittlung der Zukunfts-Vision).

Attraktives, nachhaltiges Wohnen in Plattenbausiedlungen

Plattenbausiedlungen, auch in Ostdeutschland, driften nach der Wende, nach dem Vorbild westeuropäischer Städte, immer mehr weiter in Richtung Problemviertel ab. Dabei sind gerade die Plattenbausiedlungen in Ostdeutschland oft so geplant und gebaut, dass sie ein „lebenswerteres Wohnen“ gestatten, als in anderen urbanen Bereichen , insbesondere lebenswerter, als in Einfamilienhaussiedlungen.

Chemnitzer Yorckgebiet im Frühjahr
Chemnitzer Yorckgebiet im Frühjahr (Foto: Dirk Liesch, CC-BY 4.0)

Ich nutze beim Yorckgebiets-Rundweg bewusst die ursprünglichen Bezeichnungen zu Zeiten der Planung, des Baus und während der 27-28 jährigen Nutzungszeit bis zur Wende (1989), um das ursprüngliche Konzept zu verdeutlichen, von dem Einiges seitdem zerstört wurde.

Was zeigt uns der Yorckgebietsrundweg ?

  • auf direktem Weg ist jeder Punkt dieses Rundwegs weniger als 1km entfernt. Befindet man sich im inneren Bereich, sind es meist weniger als 500m.
  • Es sind also alle Einrichtungen, Erholungs- und Sportmöglichkeiten fußläufig erreichbar.
  • Es sind in diesem Bereich weder Auto, noch öffentlicher Personennahverkehr, noch Fahrrad oder Roller und Fahrräder mit Hilfsmotor (z.B. eBikes) erforderlich.
  • Auf dem Rundweg passieren wir:
    1. zwei Kaufhallen (heute Diska und Edeka)
    2. mehrere Kinderkombinationen aus Kindergarten und Kindergrippe mit jeweils großem Außengelände (heute teilweise Eigentumswohnungen)

      Kinderkombination Yorckgebiet mit großem Außengelände
      Kinderkombination Yorckgebiet mit großem Außengelände
    3. mehrere 10-klassige Polytechnische Oberschulen, jeweils mit eigenen Turnhallen, Außensportanlagen, Schulhof, Schulgarten und Schulklub, in die Schülerinnen alle von Klasse 1-10 gegangen sind (heute z.B. Montessori-Schule)

      ehemalike Matrossow- und Komarow-Schule mit beiden Turnhallen (POS, 10 klassig)
      ehemalike Matrossow- und Komarow-Schule mit beiden Turnhallen (POS, 10 klassig)
    4. das Versorgungszentrum Yorckgebiet, mit ehemals Kaufhalle, Einkaufsmöglichkeiten, Bibliothek, Post, Friseur, Schulspeisung usw. (heute Yorck-Center)
    5. die Polyklinik (mit den verschiedensten Ärzten in einem Haus) und das Zeisigwaldkrankenhaus (heute Zeisigwaldkliniken)

      Yorckgebiet Polyklinik
      Yorckgebiet Polyklinik
    6. die Schwimmhalle Gablenz, für Freizeit- und Schulschwimmen

      Schwimmhalle Gablenz, Yorckgebiet
      Schwimmhalle Gablenz, Yorckgebiet
    7. zahlreiche Spielplätze die überall im Wohngebiet verteilt waren (heute teilweise Parkplätze, Grünflächen oder ziemlich verfallen)

      Spielplatz, Yorckgebiet, ziemlich verfallen
      Spielplatz, Yorckgebiet, ziemlich verfallen
    8. ehemals öffentlich zugänglich Sportanlagen (heute z.B. eingezäumter Sportplatz Vogelweide, oder Grünflächen, oder verfallen)

      heute eingezäumter Sportplatz Vogelweide
      heute eingezäumter Sportplatz Vogelweide
    9. drei Kleingartensparten: Vogelweid, Zeisigwaldlehne Höhenluft, mit jeweils ihren Gaststätten mit grüner Außenanlage
    10. der Ententeich, als Beispiel für Erholungsbereiche (heute Knappteich)

      Yorckgebiets-Rundweg Chemnitz, Knappteich
      Yorckgebiets-Rundweg Chemnitz, Knappteich
    11. der Zeisigwald als Naherholungsgebiet

      Naherholungsgebiet Zeisigwald
      Naherholungsgebiet Zeisigwald
    12. Altenheim, Pflegeheim (heute Altenpflegeheim „Am Zeisigwald“)
    13. Hinweis: Das ehemalige Kino „Welt Echo“ (ca. 3 min. vom Rundweg entfernt) und das ehemalige „Zeisigwaldbad“ (Freibad, ca. 7-10 min vom Rundweg entfernt) wurden weggelassen, da diese der „Wende“ zum Opfer gefallen sind (bzw. nur der Name „Welt Echo“ in einem anderen Stadtgebiet erhalten wurde).

Ein Beispiel für die negativen Entwicklungen im Bildungssystem seit der Wende ist zum Beipiel der Verfall des Schulhofes (heute teilweise Lehrerparkplatz), des Schulgartens und der ehemaligen Außensportanlagen des Schulkomplexes der Matrossow- und Komarow POS:

verfallener ehemaliger Schulhof der Matrossow und Komarow POS
verfallener ehemaliger Schulhof der Matrossow und Komarow POS

Nachhaltigkeitsbetrachtungen „Plattenbausiedlung“, am Beispiel Yorckgebiet

  • keine Überlastung des ÖPNV in Spitzenzeiten und weniger überflüssigen Fahrten mit ÖPNV, PKWs, Fahrrädern mit Hilfsmotor usw. (Schulbeginn, KITA, Einkaufen für täglichen Bedarf, Sport, Schwimmen, Arztbesuche, Spaziergänge, Gartenarbeit …), z.B. keine „Elterntaxis“ in KITAs und Schule, keine ÖPNV-Schulwege bis Klasse 10
  • 5-10min Fußwege zur Schule, auch zu den Arbeitsgemeinschaften (AGs, heute „Ganztagesangebote“ – GTAs)  am Nachmittag oder Abend (=> 1-2 Stunden Zeitersparnis für die Schüler/Tag). Allein das bedeutet 21-42 Stunden/Monat mehr Zeit für Aktivitäten und Freizeit
  • Zeiteinsparungen auch für erwachsene Bewohner jeden Alters von ca. 4-20 Stunden/Monat (je nach Tätigkeit und Lebenssituation)
  • Minimale Bodenversiegelungen und maximale „Grünzonen“(bezogen auf die Bewohnerzahl) für die Wohngebäude und zur Erreichung der regelmäßig erforderlichen Infrastruktur (Schulen, Kitas, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten)
  • Minimale Imissionen und CO₂-Ausstoß, u.a. auch für Heizen und Warmwasser, durch sehr gute Dämmbarkeit der Wohngebäude und effektive Versorgungsmöglichkeit durch Fernwärme.
  • Optimale Kombination von „großen Bäumen“ im Wohngebiet und Solaranlagen auf den Flachdächern (bei Gebäuden ab 4-5 Etagen) möglich (Bei Einfamilienhäusern heißt es, „entweder Solar oder große Bäume“!)
  • Einfachere Infrastruktur zu Entsorgung und Recycling der „Reststoffe“ (Abwasser, Müll etc.)
  • viel höhere Biodiversität und Vielfalt durch zahlreiche Kleingärten und Naherholungsgrundstücke (kostenfrei für die öffentliche Hand durch die Kleingarten-Besitzerinnen gepflegt), teilweise Selbstversorgung und besseres Wissen zu biologischen Zusammenhängen.
  • Weniger Fahrten, Umweltbelastungen und Ressourcenverbrauch durch weniger Reisen zu externen, intensiven, ressourcenverbrauchenden „Events“ und externen „Unterhaltungsangeboten“

„Parklet“ – Mahnmal für Fehlentwicklungen

Das „Parklet Yorckgebiet“ sollte als „Denkmal/Mahnmal für Fehlentwicklungen“ wieder aufgestellt werden“!

Parklet Yorckgebiet, sollte als Mahnmal wieder aufgestellt werden
Parklet Yorckgebiet, sollte als Mahnmal wieder aufgestellt werden

Während Spielplätze (siehe Bänke auf Spielplatz, Bild oben), Schulgärten und Schulhöfe verfallen, wurden jeweils 5-stellige Summen für „Parklets“, wie obiges im Yorckgebiet, ausgegeben, vor allem um PKW-Nutzer zu ärgern. Dieses Parklet wurde weder durch die Anwohner genutzt, noch „nachhaltig“ errichtet. Es war ein Verkehrshindernis und musste, wie auf dem Bild erkennbar, deswegen extra gesichert werden. Die Vorbeifahrt der PKWs wurde eingeschränkt.

Parklet Yorckgebiet, Verfallserscheinungen nach weniger als einem Jahr
Parklet Yorckgebiet, Verfallserscheinungen nach weniger als einem Jahr

Bereits nach wenigen Monaten zeigte sich die Verrottung des Holzes der Bank (sie schwarze Stellen auf der Liegefläche) durch stümperhaften völlig ungeeigneten Holzschutz. Nach weniger als einem Jahr war der Tisch durch Vandalismus kaputt, nur extrem gefährliche Schraubenspitzen waren über Monate noch als „Tretfallen“ an der Stelle vorhanden, wo vorher der Tisch befestigt war. Dort wo „die grüne Lunge der Stadt“ wuchern sollte, befanden sich weniger als ein Jahr nach der Bepflanzung nur noch „Lebensmittelabfälle“, zum Beispiel inzwischen hochgiftiges verrottetes Hackfleisch:

Lebensmittel Abfälle im Parklet Yorckgebiet
Lebensmittel Abfälle im Parklet Yorckgebiet

Statt also z.B. die Bänke auf den Spielplätzen in Ordnung zu bringen, die früheren Schulgärten wiederzubeleben, Sportplätze wieder für die Allgemeinheit zugänglich zu machen oder das erfolgreiche 10klassige Bildungskonzept des „Chemnitzer Schulmodells“ (CSM) auf mehr „fußläufige“ Schulen im Stadtgebiet „auszurollen“ (siehe „Bildung 4.0“-Konzept des Chemnitzer aracube e.V.), wurden in Chemnitz Unsummen für symbolischen, unwirksammen  „Nachhaltigkeitsblödsinn“ wie dieses „Parklet Yorckgebiet“ ausgegeben, statt wirklich für Nachhaltigkeit aktiv zu werden. Für diese Fehlentwicklung sollte das „Parklet Yorckgebiet“ als Mahnmal wieder aufgestelt werden. (Ich ärgere mich etwas, weil es aufgrund meiner Kritiken entfernt wurde. „Nobody is perfekt“)

Fläche der Frühblüher-Mitmach-Aktion vor der Zeisigwaldstraße 17, Chemnitz

Sozialer Zusammenhalt und Mitmachkultur

Die Wohngemeinschaften (Familien in einem Hauseingang eines Plattenbaus) waren in vielen Fällen eine soziale Gemeinschaft, unterschiedlich starker Ausprägung.
Bis heute werden teilweise Geburtstage, Silvester und andere Events in der Hausgemeinschaft zusammen gefeiert. Die gegenseitige Entgegennahme von Paketen, die Urlaubsbetreuung der Wohnung (Post, Pflanzen gießen etc.) ist im Haus untereinander genauso selbstverständlich, wie das Abholen vom Arzt, das Mitbringen von Einkäufen oder ähnliche nachbarschaftliche Hilfe.
Auch wenn sich das seit der „Wende“ immer weiter auflöst, da wohlhabendere Bevölkerungsgruppen (nach „Wessi -Menthalität“) Plattenbauten eher als Ghettos ansehen, statt als lebenswerte Wohnumgebung, werden nachhaltige Mitmachbrojekte und Mitmachkultur sehr gerne unterstützt, wenn man das denn fördert (statt „Parklets“), wie das Beispiel der Frühblüherfläche vor der Zeisigwaldstraße 17 im Yorckgebiet (im Rahmen der „Frühblüher-Mitmach-Aktion“ entstanden) zeigt.

Aufgrund der größeren „Dichte“ an Kindern und Jugendlichen waren gemeinsame Aktivitäten, wie z.B. Sport (Fußball, Basketball, Federball, Tischtennis usw.), gemeinsame Kino-, Schwimmhallen-, Freibad- und Disko-Besuche (alles fußläufig) selbsverständlich (gelebte Realität, „common sense“) … und natürlich auch einiger „Blödsinn“.

Weitere Vorteile von Plattenbau-Siedlungen

Viele Plattenbausiedlungen in Ostdeutschland werden durch Wohnungsgenossenschaften betrieben, also kostendeckend und nicht profitorientiert. Damit steigen die Mietkosten nur im Rahmen der gesellschaftlichen Inflation (also derzeit trotzdem recht stark), aber systembedingt nur zur Deckung der tatsächlichen Kosten. Bei Schäden und notwendigen Reparaturen reicht bei guten Wohnungsgenossenschaften ein Anruf und das Problem wird kurzfristig behoben.  Bis zur Wende galt der Spruch „Trocken, Sicher und Warm“. Selbst das „Sicher“ ist auch heute oft noch (im relativierenden Vergleich zur Innenstadt) gegeben. Aufgrund des negativen „Vorbilds“ der Plattenbausiedlungen in Westeuropa ist es aber eine gesellschaftliche Aufgabe der Stadt Chemnitz, den negativen Trend beim Thema „Sicherheit“ durch geeignete Maßnahmen zu stoppen. Auch das ist wichtiger als Symbol-Aktionismus wie die „Parklets“.

Wenn man aus dem Gesichtspunkt „helle Wohnräume“ und Nutzung der geografischen Möglichkeiten auf die Wohnblöcke im Yorckgebiet schaut, erkennt man, dass der Ausrichtung der Wohnblöcke (und der Abstände) zuvorige Berechnungen zur Mindestdauer von Sonnen- und Lichteinfall in die Wohnräume (auch im Winter) zugrunde lagen. Die Haup-Wohnräume liegen also auf der Sonnenseite, die Schlafzimmer und „Versorgungsräume“ entweder auf der Schattenseite oder im Innern. Die Grünflächen schließen auf der Sonnenseite an die Häuser an, während sich die Zufahrtsstraße und die Parkplätze auf der Schattenseite befinden.

Es lohnt sich, beim Yorckgebietsrundweg auch auf diese kleineren Dinge zu achten. Wieviel Grün, wieviel mögliche Spiel- und Erholungsflächen, wieviel Potential für soziale Gemeinschaft und Vorteile für Nachhaltigkeit entdeckt Ihr?

Diese Zukunftsvision zu „lebenswerten Plattenbausiedlungen“ sollen die C2025-Besucherinnen aus Chemnitz mit nach Hause nehmen.

Zeisigwald im Herbst
Zeisigwald im Herbst
Dirk Liesch [CC BY 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0)]
Zeisigwaldschänke in Chemnitz im Schnee bei Nacht (Dirk Liesch, CC BY 4.0, https://creativecommons.org/licenses/by/4.0)

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Chemnitzer Wissensgarten

Wissensgarten im Wissensgarten ?

Im „Chemnitzer Wissensgarten“ findet seit 2016 ca. 10x pro Jahr die Veranstaltungsreihe „Wissensgarten“ statt. Entstanden ist die Bezeichnung durch das „Wissensgarten-Modell“ aus dem Fachgebiet „Wissensmanagement“ (also dem „intelligenten Umgang mit Wissen“), einem beruflichen Schwerpunkt von Dirk Liesch.

Wissensgarten Chemnitz im Mai

Dies ist der Startbeitrag einer Reihe, die den „Chemnitzer Wissensgarten“ (den Garten) aus unterschiedlichen Perspektiven darstellt, inkl. der Ziele, Überlegungen, Erfolge und Misserfolge die seit der Neuanlage im Jahr 2007 bis zum aktuellen Zustand (2023) geführt haben. Ziel ist es, dass Positives von anderen Gartenbesitzerinnen übernommen werden kann und gemachte Fehler eventuell vermieden werden.
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Ziel des Chemnitzer Wissensgarten und des Gebäudes auf dem Grundstück ist seit 2006, Schönheit und  intelligente Nachhaltigkeit zu erreichen, mit Aufwand (Zeit, Geld, Wissen), den sich eine „Normalfamilie mit berufstätigen Erwachsenen“ leisten kann. Das Richtige, Angemessene zur richtigen Zeit und NICHT das Maximale (Zeit + Geld) ist und war der Weg.

Damit schließt das auch den Kreis zu einigen Nachhaltigkeits- und Bildungsprojekten von „lebenswertes Chemnitz“ und zu einigen Bildungsthemen des „aracube e.V.„, deren Ursprung im „Chemnitzer Wissensgarten“ zu finden ist. Konkret sind dies (bisher):

Chemnitzer Wissensgarten im Herbst

Mit Hilfe und wertvollen Hinweisen eines Chemnitzer (Kleinolbersdorfer) Garten-Guru ist die Erstanlage des „Chemnitzer Wissensgarten“ im Jahr 2007 erfolgt. Dieser Prozess wird in einem kommenden Beitrag beschrieben.

Mit möglichst wenig (langfristiger) Pflegearbeit sollte ein schöner Garten entstehen. Er sollte sowohl für Menschen, Tiere und Pflanzen schön sein, sowie wichtige Klimaaspekte berücksichtigen. Andererseits sollte er praktisch und pflegeleicht sein, so dass sich die nötige Gartenarbeit auch gut parallel zu einer 50h Arbeitswoche erledigen lässt.  „Praktisch“ bedeutet, der Garten wird kein Museum, sondern er kann möglichst zu jeder Jahreszeit möglichst viel genutzt werden, für Kinder zum Spielen, zum Wäschetrocknen, zu Feiern, für Obst, Gemüse, Küchenkräuter und Blumen, zum Entspannen (oder Nachdenken) und zu Treffen, wie die heutige „Wissensgarten“-Veranstaltungsreihe.

Wissensgarten Chemnitz: Brücke im Winter
Wissensgarten Chemnitz: Brücke im Winter

Ein wichtiger weiterer Aspekt war, die Nutzung des Gartens für Pilotversuche, um eigene Erfahrungen zu Themen der nachhaltigen Grundstücksnutzung in der Praxis zu sammeln, ehe entsprechende „Mitmach“-Projekte (oder Erfahrungen und Meinungen) promotet werden. Deshalb sind heute nicht nur die Ursprünge vieler der (oben genannten) „Nachhaltigkeits-Mitmachprojekte“ von „lebenswertes Chemnitz“ im Wissensgarten zu finden, sondern auch von einigen anderen innovativen Projekten und Themen.

Wissensgarten Chemnitz mit Wildbienen-Nistblöcken

Was sind die derzeitigen Möglichkeiten, den Chemnitzer-Wissengarten selbst einmal zu sehen? (wenn man nicht mit Dirk Liesch persönlich befreundet ist):

  • Teilnahme an einem der Themen der „Wissensgarten-Veranstaltungsreihe„. Das Themenspektrum wurde gerade für 2023 angepasst, um mit Hilfe des „intelligenten Umgang mit Wissen“ deutlicher zu wichtigen und dringenden gesellschaftlichen Problemen Verantwortung zu übernehmen. Wer sich im Newsletter von „lebenswertes Chemnitz“ registriert, wird auch über die jeweils aktuellen Themen der Wissensgarten-Veranstaltungsreihe informiert)
  • Einladung zu einer „Honig -Party„.  Dazu sollte man sich für Bienen (Honig- oder Wildbienen), Honig, Bienenprodukte (Wachs, Propolis etc.) interessieren und Dirk (Liesch) erklären, warum man gern bei dieser privaten Veranstaltung mit dabei sein möchte (und ob in „Deutsch“ oder „Englisch“). Als Bienen-Pate“ (nach dem Chemnitzer-Modell) erhält man derzeit dazu auch eine Einladung.
  • Man ist „Mitmacher:in“ bei der „Freien Fotogalerie“ und spricht das nächste Foto-Thema mit eigener Beteiligung ab.
  • Auch für „Mitmacher:innen“ der anderen „lebenswertes Chemnitz“ -Themen/Projekten oder bei interessanten Vorschlägen für neue Projekte  für „lebenswertes Chemnitz“ finden die Abstimmungen oft im Chemnitzer Wissengarten statt (oder man kann ihn sich zeigen lassen).
  • Man ist „Honig-Kunde“ (kauft also Honig bei Dirk Liesch), oder beteiligt sich an der „Mauerbienen-Aktion“ und holt Anfang Dezember (zum entsprechenden Termin) seinen Nistblock von der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ ab.
  • Evtl. besteht für Journalistinnen, Chemnitzer-Stadträte, Chemnitzer Bürgermeisterinnen und Amtsleiter, sowie C2025-Teammitgliederinnen für konstruktive Interviews oder Projektabstimmungen die Möglichkeit, dies im Chemnitzer-Wissensgarten zu tun. (Dass „Konstruktives“ bisher nur sehr eingeschränkt möglich war, sollte allen „lebenswertes Chemnitz“ Interessierten bekannt sein.)
  • In Vorbereitung auf das Kulturhauptstadt-Jahr sind bisher zwei weitere Kultur-Angebote in Planung (die einen persönlichen Besuch des „Chemnitzer Wissensgarten“ notwendig machen), wobei noch unklar ist, ob diese bei weiterer destruktiver Haltung des C2025-Teams auch komplett unabhängig angeboten werden können. Hier sind einige der aktuellen Vorschläge an das C2025-Team seitens „lebenswertes Chemnitz“ zu finden.
Wissensgarten Chemnitz: Hummel und Wildbiene
Chemnitzer Wissensgarten: Hummel und Wildbiene im Sommer

Geplant sind in den kommenden Monaten/Jahren noch ergänzende Beiträge zum:

  • Aufbau des Wissensgartens (von der Planung bis zum heutigen Zustand)
  • zu den „Blühpflanzen- und Bienen/Insekten-Themen“ , sowie der Tier- und Pflanzenvielfalt im Chemnitzer Wissensgarten.
  • zu den Konzeptideen, die im Garten (und Gebäude auf dem Grundstück) stehen
  • zu Nachhaltigkeitsbetrachtungen entsprechend der 17 SDGs (Nachhaltigkeitsziele) der UN, mit Bezug zum Wissensgarten (und dem Gebäude darauf)
  • den Garten über einen Jahresverlauf zu zeigen

Mal sehen, wann ich dazu komme.
Mit freundlichem Summen
Dirk Liesch

Weitere Impressionen:

… auch mit Fehlern und „Lessons Learned“. Wer findet die Fehler?

Chemnitzer Wissensgarten: kämpfende Dachse
Wissensgarten Chemnitz: Holz – zu schade zum verbrennen
Wissensgarten Chemnitz: Mauerbienen - Nistblock
Wissensgarten Chemnitz: Mauerbienen – Nistblock
Chemnitzer Wissensgarten: Vogelhaus im Winter
Wissensgarten Chemnitz: Iglu im Winter
Wissensgarten Chemnitz: Iglu im Winter

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Bienen, Imkerei, Blühflächen und Umweltschutz

Wissen zu Bienen, Imkerei, Blühflächen und Umweltschutz – Live-Sessions des Chemnitzer Bienen und Imkerei MOOC (biMOOC)

Der Chemnitzer „Bienen und Imkerei MOOC“ (biMOOC), eine kostenfreie Online Weiterbildung zu Bienen (Honigbienen und Wildbienen), Imkerei, Blühflächen und Umwelt- und Naturschutzthemen hat (Stand 18.3.2021) mehr als 1.100 angemeldete Teilnehmer aus 18 Ländern (obwohl er in Deutsch stattfindet). Dieses von Dirk Liesch ehrenamtlich aufgebaute Bildungsprojekt mit freien Lerninhalten (OER) bietet auch zahlreiche kostenfreie sogenannte „Live Session“ an, in denen unterschiedliche Experten der jeweiligen Themenbereiche Vorträge halten und dann für Fragen und Ratschläge zur Verfügung stehen. Daran kann auch jede interessierte Chemnitzerin teilnehmen, wenn sie sich im kostenfreien biMOOC anmeldet (oder Imkerin im Imkerverein Chemnitz 1874 e.V. ist). Dort gibt es jeweils die Einwahldaten für diese Live-Sessions.

Hier folgt die Liste der Themen und Zeiten der biMOOC Live-Sessions bis zum 23.April 2021:

Dienstag, 23. März, 19:00 Uhr
„Wie ich imkere und warum ich es so tue“
 mit Dr. Michael Hardt, Vorsitzender des Landesverbandes Sächsischer Imker e.V., Mitglied im Präsidiums des Deutschen Imkerbundes (Themenschwerpunkte: Bienengesundheit, Jugendarbeit).
In dieser Live Session stellt Michael Hardt als langjähriger Imker vor, wie er selbst imkert und erklärt, warum er es so tut und beantwortet Eure Fragen. Gerade als Jungimker und Anfänger ist eine der entscheidenden Fragen, wie möchte man imkern (Betriebsweise). Erfahrenen Imkern „über die Schulter“ zu sehen und an deren Erfahrungsweg und Überlegungen teilzuhaben, ist eine Entscheidungshilfe, den eigenen Weg zu finden, oder zu verbessern auch wenn man nicht alles 1:1 nachmacht oder seinen eigenen Weg geht.

Dienstag, 30. März, 17:00 Uhr
„Die Bienenentwicklung unter der Lupe: Videos und Verhaltensanalysen aus dem Bienenvolk “ 
mit Dr. Paul Siefert, Institut für Bienenkunde, Polytechnische Gesellschaft Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereich Biowissenschaften
Dr. Paul Siefert hat in den letzten Jahren eine Videobeobachtungsmethode entwickelt, um damit das Verhalten von Arbeiterinnen und Brut zu erforschen. Seine hochauflösenden Videos der Bienenentwicklung in der Zelle sollte jeder gesehen haben, der sich mich Bienen befasst – Varroa und Wachsmotten tragen ihren Teil zu einem wahren „Bienenthriller“ bei. Ein toller Vortrag erwartet Euch zur Verhaltensanalyse im Bienenvolk, mit beeindruckenden Videos aus dem Volk und interessanten und nützlichen aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ein Thema sowohl für Anfängerinnen als auch für langjährige Imker.

Donnerstag, 8. April 2021, 18:00 Uhr
„Mauerbienen-Aktion: Ein Wildbienen-Projekt zum Lernen und Nachmachen“ 
mit Dirk Liesch, Initiator des Bienen und Imkerei MOOC (biMOOC), stellv. Vorsitzender Imkerverein Chemnitz 1874 e.V., Initiator der „Mauerbienen-Mitmach-Aktion
Dies ist ein konkretes Praxisbeispiel eines Mauerbienen-Mitmach-Projektes in Chemnitz, was sich nicht nur für Euch als Wildbienen-Interessierte selbst eignet, sondern Menschen aus Eurer Region mitnimmt. Es eignet sich sehr gut als praktisches Bildungsprojekt für Kinder und Jugendliche zum Thema Wildbienen- und Insektenschutz, auch als Angebot durch Imkervereine.

Donnerstag, 15. April 2021, 18:00 Uhr
„Frühjahrsentwicklung der geschiedeten Völker, Arbeiten am Bienenvolk und Antworten auf Fragen“ 
mit Rolf Schülbe, Landesverband Sächsischer Buckfastimker, 50 Jahre persönliche Imkererfahrung
Auf vielfachen Wunsch ist dies ein Folgevortrag auf „Benutzung des Wärmeschiedes im angepassten Brutraum“ (Link zur Youtube Aufzeichnung). Ihr habt auch hier noch einmal die Möglichkeit ihn persönlich auszufragen, wie er imkert und warum er es so macht. Der Vorgängervortrag war bisher der von erfahrenen Imkern meistgesehene und auch meistkommentierte Vortrag. Deshalb haben wir Rolf noch einmal dazu gewonnen.


Montag, 19. April, 19:00 Uhr
„Droplegverfahren – ein Beitrag zur Risikominderung“
mit Anke Hoppe, Sächsisches Landesamt für Umwelt Landwirtschaft und Geologie (LfULG)

„Spritzen“ in der Landwirtschaft und im Obstanbau führt regelmäßig zu Spannungen zwischen Naturschützern, Imkerinnen und Landwirten. Die „Dropleg“-Technik wird als eine Lösung gesehen, die beiden Seiten besser gerecht wird.

Kann das Verfahren einen Beitrag zur Risikominderung bei der Durchführung von Pflanzenschutzmaßnahmen leisten? Ist es praxistauglich und bekämpft es ertragsrelevante Krankheiten genauso effektiv wie konventionelle Verfahren?
Im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens sowie einem Strategieversuch wurde das Dropleg-Verfahren hauptsächlich im Winterraps geprüft. Auch zur Abdrift im Winterweizen wurde die Technik getestet.


Freitag, 23. April, 19:00 Uhr
„Projekte und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche“ 
mit Sven Hoffmann, Imkerverein Cottbus e.V., Jugendobmann
Aus den Erfahrungen in der der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen des Imkerverein Cottbus berichten wir über Projekte, die bisher an unserem zentralen Lehrbienenstand im städtischen Schulgarten stattfinden und über den Aufbau und Betrieb einer Schulimkerei. Neben Anregungen zur Planung und zur Durchführung dieser Bildungsangebote sollen auch Hinweise zu gut nutzbaren Informationsmaterialien und für die Verknüpfung mit relevanten, schulischen Themen gegeben werden. Wir wollen Mut machen, Honigbienen und ihre wilden Schwestern als Sympathieträger in der Umweltbildung zu nutzen und damit auch auf andere Umweltthemen aufmerksam zu machen. Wenn Bildungsthemen für Kinder und Jugendliche für Euch ein Thema sind, solltet Ihr diese Live-Session nicht verpassen.

Es sind noch weitere Themen und Referenten angefragt, teilweise schon mit Zusagen, aber noch ohne festgelegten Termin (evtl. auch noch im Zeitraum) bis 23.4.2021. Außerdem gibt es noch bis zum Ende des biMOOC 2021, am 8.8.2021, noch aller 14 Tage jeweils mindestens eine Live-Session.

Wenn Euch Themen aus dieser Liste interessieren, holt Euch die Zugangsdaten aus dem biMOOC, oder vom Imkerverein Chemnitz 1874 e.V.  und seid kostenfrei und live dabei.