Zusammenfassung: Bei dieser Mauerbienen/Wildbienen Mitmach-Aktion können Alle mitmachen, die in und um Chemnitz einen Garten haben, oder einen Balkon mit südlicher/sonniger Ausrichtung. Im Projekt wird umfangreiches und nachhaltiges Wissen zu Wildbienen und Wildbienenschutz vermittelt, für Kinder und Erwachsene. Außerdem wird mit den Wildbienen-Nistblöcken, welche in einer lokalen „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ hergestellt werden, eine weitere (relevante) Option für die Bestäubung in Grundstücken und Gärten in Chemnitz geschaffen, ergänzend zur Bestäubung durch Honigbienen. Die Mauerbienen-Aktion ist optimal als Lernangebot für Schulen zum Thema Wildbienen, Naturschutz und Nachhaltigkeit geeignet.
Die Mauerbienen-Aktion wird ausführlich in der Aufzeichnung „Mauerbienen-Aktion: Ein Wildbienen-Projekt zum Lernen und Nachmachen“ des „Bienen und Imkerei MOOC“ (biMOOC) vorgestellt (Dauer: 56:58 min):
Links zur Projektbeschreibung und deren Ursprüngen:
Unser heutiger Vorschlag für Eure gute Tat heute: Mache mal wieder Frühsport, wenigstens 5 min (Alternativoption: kalt Duschen) (Video-Dauer: 0:49 min)
Alle Inhalte hier stehen unter der freien Lizenz „CC-BY 4.0“ (Dirk Liesch), d.h. Ihr könnt z.B. die Postkarten entsprechend wiederverwenden, drucken und daraus auch einen Papier-Adventskalender für Eure Freunde, Kollegen oder Kunden „basteln“.
Im „Adventskalender 2023“ werden wir zwischen dem 1.-24. Dezember jeden Tag einen Kulturhauptstadt 2025 (C2025) Projektvorschlag von „lebenswertes Chemnitz“ vorstellen (LC2025).
Es ist nur eine Auswahl aus den 42 Vorschlägen (Ihr wisst schon: „Die Antwort auf …“, HHG), von denen in den letzten Jahren auch schon ein großer Teil (bisher vergeblich) beim jeweiligen C2025-Team eingereicht wurden. Hier ist der Link zur jeweils aktuellen veröffentlichten Ideen-Liste mit der Verlinkung zu den konkreten Vorschlägen.
24 Gute Taten und 2x 24 Weihnachtskarten
Außerdem werden wir Euch die 24 Vorschläge für Gute Taten aus dem Weihnachtskalender 2021 mit den jeweils zwei Postkartenmotiven (1x Weihnachtsmotiv aus Chemnitz, 1x Lebensweisheits-Motiv) wieder in Erinnerung rufen. (Nochmals der Hinweis: Die Kartenmotive stehen unter einer freien Lizenz „CC-BY 4.0“ und können deshalb von Euch entsprechend frei genutzt werden, z.B. für eigene „Chemnitzer“- Weihnachtskarten, Glückwunschkarten oder „Postkarten-Kalender“). Hier der Link zum zugehörigen „Adventskalender 2021“:
Kritik: C2025 – Projekt Anträge
Regelmäßig wird unsere Kritik am Kulturhauptstadt-Team zur undurchsichtigen Projektunterstützung kritisiert. Seit 2020 beiteiligen wir uns regelmäßig mit Mikroprojektanträgen und mit Projektvorschlägen (alles Mitmach-Projekte für einfache und normale Menschen) im Rahmen der entsprechenden Aufrufe von C2025. Da intransparent ist, wie die 100% Ablehnungen zustande kommen und wir inzwischen ausgeprägte „Cancel Culture“ als Ursache vermuten, veröffentlichen wir die neuen Vorschläge hier so, dass sie von Anfang an auch von anderen Kommunen umgesetzt werden können, auch wenn diese kein >100 Personen – Team haben (wie C2025) welches sich um solche Themen kümmern kann. Hier ein Beispiel der vergeblichen Projektvorschläge allein vom 16.12. 2022 (als Mikroprojekte = Unterstützungssumme weniger als 50% nur eines Monatsgehalts eines der 100 Mitarbeitenden im C2025 Team):
Bitte fühlt Euch also frei, aus den 24 C2025-Projektvorschlägen dieses Adventskalenders geeignete und interessante Projekte für Eure Kommune herauszusuchen und bei Euch umzusetzen.
Eines der umfangreichsten Mitmachprojekte in der jüngsten Chemnitzer Geschichte war/ist die „Outdoor Galerie“ entlang der Zietenstraße und der angrenzenden Straßen auf dem Sonnenberg .
Viele Jugendliche aus unterschiedlichen Schulen und einrichtungen der Stadt beteiligten sich an diesem „Mitmachprojekt“ und sorgten dafür, dass sich die leeren Fenster der verfallenden, sanierungsbedürftigen, leeren Häuser in eine „outdoor gallery“ entwickelten, in der Chemnitzer Jugendliche ihre Vorstellungen zum „Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ (42) in Bildern festhielten.
Die positive Entwicklung der Sanierung der ehemals verfallenden Gebäude, verdrängt die Galerie der Bilder in den damals „leeren Fenstern“ immer mehr. Ein Teil dieser Bilder sollte an einer geeigneten Stelle (Kaffee, Industriegebäude, anderer öffentlicher Raum – oder in einem Raum eines Museums in Chemnit) bewahrt werden, inkl. der Fotos und der Geschichte dieser Galerie.
Dies wurde bereits im Rahmen der „lebenswertes Chemnitz“ Fotogalerie zur „Straßengalerie – Sonnenberg“ vorgeschlagen. Inzwischen sind viele weitere der Bilder „verschwunden“, die Umsetzung wird dadurch etwas schwerer, aber es ist immer noch möglich einen Teil der Werke und die Erinnerung an dieses künstlerische Mitmachprojekt als Stadtgeschichte zu bewahren.
Wenn ein Schwerpunkt in C2025 die Chemnitzer „Maker“ sind, dann ist die „outdoor gallery“ auf dem Sonnenberg ein tolles Beispiel dafür, auf was wir stolz sein können, weil es zum einen die damaligen Probleme der Stadt (unsanierte graue Häuser) und die Kreativität und Vielfalt der Themen der Jugendlichen der Stadt in der damaligen Zeit (um 2010) widerspiegelt.
konkreter C2025 Projektvorschlag:
Es sollte gemeinsam mit dem C2025 ein geeigneter Raum gefunden werden, in dem noch rettbaren, geeigneten, originalen Bilder der „outdoor gallery“ ausgestellt werden, gemeinsam mit großformatigen Fotos aus der Zeit zwischen ca. 2010-2018 und Beschreibungen und Geschichten zur Entstehung (und Ablösung) dieser Straßengalerie. Ob sich der Raum nun in den Kunstsammlungen Chemnitz, im Industriemuseum, im Tietz, in einer alten Industriehalle … wie dem Kraftverkehr oder in Gängen des Neuen Rathauses, dem Bürgerhaus am Wall oder im zukünftigen „C2025 Headquarter“ (Hartmannfabrik, Fabrikstr.11) entsteht oder auch in einem Gebäude an der Zietenstraße ist nicht soo entscheident.
Die heute sanierten Häuser sollten (in Abstimmung mit den heutigen Eigentümerinnen) jeweils ein „SOL-Infoschildchen“ (8x8cm oder 6x6cm Schild mit Titel und QR-Code) erhalten, über die direkt die Fotos (und die Geschichten) aus dem entstehenden „Museum“ aufgerufen werden können, die das Haus im Zeitraum der „outdor gallery“, also vor der Sanierung zeigen.
Über einen „Aufruf“ könnten die ursprünglichen Malerinnen der Bilder gebeten werden, die Geschichte und Überlegungen zu erzählen, die zur Entstehung des jeweiligen Bildes geführt hat, inkl. evtl. der Info, was die jeweilige Person heute macht.
Da alle Bilder des „lebenswertes Chemnitz“ Fotoprojektes zur Sonnenberg-Galerie unter einer freien Lizenz (CC-BY 4.0) stehen und deshalb einfach nachgenutzt werden können, steht darüber schon ein Grundstock an Fotos von „damals“ (lizenzkostenfrei) zur Verfügung. Bei Bedarf stehen noch deutlich mehr (freie), bisher unveröffentlichte Bilder der Sonnenberg-Outdoor-Gallery aus 2013-2018 seitens „lebenswertes Chemnitz“ zur Verfügung.
Damit möglichst fast keine zusätzlichen Betriebskosten (Kosten für die Stadt) entstehen, sollte die „Sonnenberg-Outdoor-Gallery“ Ausstellung in ein bestehendes Konzept/Gebäude integriert werden, möglichst frei zugänglich und ohne zusätzliche „Bewachungs-Aufwände“.
… warum es verkehrt ist, diese Einstellung zu „canceln“.
Im Thema „Krieg und Frieden“ wird als wichtigstes Beispiel der Ukraine-Krieg für die Argumentation genutzt, obwohl ähnliches für viele weitere Kriege gilt. Enthalten sind sowohl Vorschläge zur nachhaltigen Beendigung des Ukraine-Kriegs, dessen Ursachen und Hintergründe, sowie die Folgen, die ein neuer „Kalter Krieg“ für das Zusammenleben auf der Erde und die Erreichung der 17 Nachhaltigkeits-Ziele der UN hätte. Außerdem thematisiert der Vortrag die „cancel culture“ und den neuen „Krieg ist Frieden“ Mainstream (vor allem unter Grünen und #WHM) u.a. am Beispiel der Hexenjagt gegen die Friedensdemo am 25.2.2023 in Berlin (Aufstand für Frieden). Im verwendeten Vortrag sind viele Quellen und Links enthalten. Deshalb lohnt es sich, den Vortrag hier herunterzuladen, um die Quellen direkt „anklicken“ zu können.
Der Impulsvortrag steht als Video-Aufzeichnung zur Verfügung und kann gerne für ähnliche Diskussionen wiederverwendet werden. Im Anschluss an das Video und den zugehörigen Index, erfolgt eine kurze Zusammenfassung der Veranstaltung hier im „Wissensgarten Chemnitz“ und der Diskussionsergebnisse vom 9.3.2025. (Videodauer 45:45 min):
Zu Anfang wurde darüber gesprochen, ob wir das Thema „Krieg und Frieden“ allgemeiner fassen wollen, oder beim konkreten Beispiel des Ukraine-Kriegs bleiben und welche Prio das Thema aktuelle Diffamierung von Friedensinitiativen und die zugehörige „cancel culture“ und die sich intensivierende Diskriminierung von Ostdeutschen einnehmen sollte. Der Ukraine-Krieg wurde dann als gutes Beispiel angesehen, auch hinsichtlich der medialen Reaktionen rund um die Friedensdemo „Aufstand für Frieden“ in Berlin am 25.2.2023. Das Thema „Diskriminierung von Ostdeutschen“ wurde auf das „#wetoo-Thema“ des Wissensgarten im Dezember vertagt, was diesen Themenbereich explizit mit adressiert. Einigkeit herrschte dazu, dass absolut induskutabel ist, wie massiv und flächendecken derzeit in Deutschland jede Meinung bekämpft wird, die auch nur entfernt nach „Frieden schaffen ohne Waffen“ klingt, oder die Lieferung von Kriegswaffen in einen Krieg in Frage stellt. Außerdem herrschte Einigkeit, dass der öffentlich rechtliche Rundfunk (ÖRR) und die meisten Leitmedien in Deutschland eine 180° Wendung hinlegen müssen, um wieder objektiver und neutraler zu berichten, damit der Auseinanderfall der deutschen Gesellschaft (auch zwischen Ost und West) noch gestoppt werden kann.
Zu folgenden Themen wurde diesmal etwas hitziger diskutiert:
Sind Zusagen von 1989/90 (bzgl. der NATO-Osterweiterung) einzuhalten, wenn sie nicht in einem vökerrechtlichen Vertrag schriftlich festgehalten sind.
War es wirklich seit April 2022 mit den Waffenlieferungen an die Ukraine die Absicht, den Konflikt bis zum Einsatz von taktsichen Atomwaffen in der Ukraine durch Russland zu eskalieren? Alternativmeinungen waren z.B. dass die Schwächung Europas und Russlands durch einen langen Abnutzungskrieg einfach gut in die geopolitischen Interessen der USA passt und natürlich auch die Meinung, dass die Waffen der Ukraine helfen, Frieden zu schaffen, da sonst Russland die ganze Ukraine besetzen würde.
Welche Schuld trifft die desinformative Medienberichterstattung seit 2014 an diesem Krieg? Hätte eine objektive und neutralere Berichterstattung, in dem Zeitraum von 2014-2021 den Krieg verhindert, oder haben unsere Medien den Krieg mit „herbeigeschrieben“ (trifft sie also eine direkte Mitschuld an dem Krieg)?
Warum sind gerade die Grünen besondere Kriegstreiber? Liegt das an ihrem totalitären Charakter als „Verbotspartei“, die ebenfalls wie in einer Diktatur alles bestimmen und betrafen wollen?
Gibt es außer Sahra Wagenknecht noch einen anderen deutschen Politiker, der derzeit als „westlicher Gorbatschow“ in Frage käme, um diesmal den ersten Schritt aus Seite des Westens zu gehen? Reicht es, wenn Deutschland beginnt die Hand auszustrecken, um des „gemeinsame Haus Europa“ doch noch erreichen zu können? Wie würden andere Länder in Europa und die USA darauf reagieren?
Was sind die wahrscheinlichen Ursachen, warum der ÖRR und die Leitmedien so flächendeckend desinformieren, trotz guter Pressefreiheit in Deutschland?
Wenn die Waffenlieferungen an die Ukraine weiter eskallieren, liefert dann nur China Waffen und Munition an Russland, oder werden auch noch andere Länder mit einsteigen und Russland auch millitärisch unterstützen? Welche könnten das sein?
Ist „Make Love Not War“ eine sinnvolle Einstellung oder hat die Flowerpower-Bewegung geszeigt, dass das auch nicht nachhaltig (langfristig) für die Gesellschaft funktioniert?
Ist es sinnvoll und richtig, die #WHM so hart anzugreifen?
Die USA und Russland handeln im Ukraine-Krieg eher logisch und nachvollziehbar aus Sicht ihrer Interessenslage. Deutschland aber handelt eher selbstmörderisch. Liegt dies an der gemäßigten Intelligenz der aktuellen deutschen Politiker oder werden sie doch von den USA so stark beeinflusst („bezahlt“ bzw. gefördert), dass sie deshalb nicht in deutschem Interesse handeln.
Einigkeit herrschte am Ende, dass es in Zukunft wieder mehr Meinungsfreiheit in Deutschland geben muss und eine solche Diskriminierung und Ausgrenzung einer Meinung, wie „Frieden schaffen ohne Waffen“ letztendlich unsere Demokratie zerstört. Einigkeit herrschte in dem Zusammenhang auch, dass Deutschland derzeit ein ernstes Problem mit der „cancel culture“ hat.
Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung, mit entsprechenden Argumenten und Schlussfolgerungen. Bilden Sie sich Ihre eigenen Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein. Das Startthema der kritischen Themen im Wissengarten wurde mit „Wahr oder Falsch“ deshalb als bewusster Einstieg gewählt.
„Wahr oder Falsch“ ist das Einstiegsthema, dass zum Einen die fachlich neutrale Einführung in die Erkennung und Bewertung des Wahrheitsgehaltes von Informationen zum Ziel hat (inkl. Desinformationen, Fake News und kognitive Verzerrungen erkennen) und zum Anderen Thesen zur Spaltung der deutschen Gesellschaft, zur „cancel culture“ und zum Versagen des „Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunks“ (ÖRR) zur Diskussion stellt.
Der Impulsvortrag steht als Video-Aufzeichnung zur Verfügung und kann gerne für ähnliche Diskussionen wiederverwendet werden. Im Anschluss an das Video und den zugehörigen Index, erfolgt eine kurze Zusammenfassung der Veranstaltung und der Diskussionsergebnisse. (Videodauer 30:07 min):
23:46 min : Begründung für den „politischen“ Wissensgarten 27:27 min : Damit Du nicht „gecancelt“ wirst, musst Du: …
29:34 min : Was ist Deine Meinung? – Ist es wirklich so übel?
Wie lief der Wissengarten zu „Wahr oder Falsch“:
Es gab erstaunlicherweise kaum wirklichen Widerspruch zu den Thesen der „cancel culture“, zum Versagen des „Öffentlich Rechtlichen Rundfunks“ (ÖRR) und zur Rolle der deutschen Politik. Allerdings waren unter den Teilnehmerinnen auch keine vom „rechten oder linken Rand“ und auch keine der „extremistischen Grünen“. Zum Themenbereich „Damit Du nicht gecancelt wirst, musst Du:“ wurden einige Formulierungen als zwar im Inhalt richtig, aber als zu hart formuliert empfunden. Außerdem gab es hier noch eine als sehr wichtig angesehene Ergänzung:
… überzeugt sein, dass man Geld essen kann
Mit der Begründung, dass die #WHM denken, dass sich alles mit Geld lösen lässt. Für jedes Problem sollen einfach viele Mrd. € ausgegeben werden, und das solle die jeweilige Herausforderung lösen. Besonders deutlich wurde das dieses Jahr am Beispiel der Lebensmittel gegen die Hungerkrisen in der Welt. Die deutsche Entwicklungshilfe erhält mehr Geld. Gleichzeitig wird offensichtlich, dass Millionen Menschen weltweit verhungern müssten, wenn Russland nicht die Lebensmittel aus der Ukraine (aus konventioneller Landwirtschaft) in die Hungergebiete der Welt liefern lässt (was Russland trotz des Krieges -und westlicher Waffenlieferungen- ermöglicht hat). Scheinbar scheint das deutsche Geld nicht ganz so „nahrhaft“ zu sein, wie beispielsweise Getreide.
Ausgangspunkt war dazu die Disskussion, das Grüne seit Jahrzehnten versuchen, die Lebensmittelproduktion (bzw. die Produktion in Deutschland insgesamt) zu erschweren und zu verteuern und gleichzeitig denken, „mehr Geld“ löst plötzlich die selbst verursachten Probleme, während wir in Wirklichkeit eine Situation erreicht haben, in der Deutschland weder den hungernden Menschen mit Lebensmitteln helfen kann (trotz fruchtbarster Ackerböden in Deutschland), noch die Handwerker oder Produktionskapazitäten mehr hat um viele andere eigene Probleme lösen zu können (z.B. erneuerbare Energien, Gebäudesanierungen etc.). Trotzdem tut Rot-Grün so, als lässt sich einfach alles über „viel mehr Geld“ regeln.
Zustimmung erregte aus der „Cancel-Liste“ auch die neue Abkürzung (Hashtag):
#AAH (Alle außer Heteros), als Alternative zu #LGBTQIA+*…
da diese nicht nur viel kürzer und einprägsamer ist, als die bisherige offizielle Abkürzung, zu der „aller drei Monate“ ein weiterer Buchstabe hinzu kommt, sondern auch das eigentliche Problem adressiert, dass es inzwischen zu einer Stigmatisierung und zunehmenden Diskriminierung von „hetero“ Personen kommt, so dass Kinder und Jugendliche es inzwischen als negativ, uncool und Stigmata empfinden, als „hetero“ geoutet zu werden.
Frühblüherfläche der CAWG (Zeisigwaldstraße 17-25)
Die im Beitrag „Mitmach-Flächen für nachhaltige Blühflächen (LC2025)“ vorgeschlagene Fläche vor der Zeisigwaldstraße 17-25 wird zukünftig von der CAWG als Frühblüherfläche gepflegt und wurde auch als solche gekennzeichnet.
Da auf der Fläche aktuell aber Kanalarbeiten durchzuführen sind, wurde das Schild vorrübergehend für den Zeitraum der Arbeiten entfernt. Auch Mitmacherinnen sollten hier erst dann wieder pflanzen, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, oder wenn klar ist, welche Flächenbereiche nicht betroffen sind, damit ihre Pflanzungen durch die Bauarbeiten nicht geschädigt werden.
Wir verfolgen die Entwicklung dieser „Mitmach-Interventionsfläche“ in den nächsten Jahren, bis zum Kulturhauptstadt-Jahr. Einige erste Eindrücke aus diesem Frühjahr (2022) sind in den folgenden Bildern zu sehen.
Zur Erinnerung: Auf der folgenden Karte sammeln wir die bisher bekannt gewordenen nachhaltigen Blühflächen aus der Frühblüher-Mitmach-Aktion:
Mitmach-Flächen für nachhaltige Blühflächen im Vergleich
Dies ist ein konkreter Vorschlag von „lebenswertes Chemnitz“ für Mitmach-Flächen (C2025-Sprech: „Interventionsflächen“) für NACHHALTIGE Blühflächen-Projekte.
Im Rahmen der „Kulturhauptstadt – Projektvorschläge“ (LC2025) sind mit der „Frühblüher Mitmach-Aktion“ und „Winterling-Aktion“ bereits zwei nachhaltige Blühflächen-Aktionen enthalten, die bereits seit 2018 mit zunehmenden Erfolg stattfinden.
Zwei dieser durch die Guerilla-Mitmacher*innen bekanntgewordenen Flächen eignen sich jedoch auch ausgezeichnet für „offizielle“ Blühflächen Mitmach-Aktionen im Rahmen der Kulturhauptstadt 2025 – Initiativen. Das begründete Konzept dazu wird nachfolgend ausführlicher erläutert. Es handelt sich um die Flächen:
Stadtpark Chemnitz: Fläche über dem Regenüberlaufbehälter (RÜB LU 4) beim Otto-Werner-Garten (verantwortlich: Grünflächenamt Chemnitz) – siehe Karte „Punkt 1“
Frühblüher-Fläche vor der Zeisigwaldstraße 17 im Yorckgebiet (verantwortlich CAWG eG) – siehe Karte „Punkt 3“
Beide Flächen sind in der Karte eingetragen und ihr Ausgangszustand nach den Frühblüher Pflanzungen in 2021 im Bericht über die „Frühblüher Mitmach-Aktion 2021“ fotografisch festgehalten.
Die meisten „offiziellen“ Blühflächenprojekte in Chemnitz waren bisher (bis Ende 2021) nicht nachhaltig und aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten Geldverschwendung. Die Flächen wurden fast alle so angelegt, dass sie aufgrund der ausgewählten Standorte (Bodenbedingungen+Licht) und Blühpflanzen nach ca. 2-3 Jahren neu angelegt werden müssen. Sie haben also keinen natürlichen Bestand. Damit sind sie auch nur ein schlechtes Beispiel für die Themen Insekten- und Bienenschutz, sowie Nachhaltigkeit. „Pilotbeispiele“ bzw. „Leuchtturm-Flächen“ sollten jedoch Vorbildcharakter haben und ein positives Bildungsbeispiel, also tatsächlich nachhaltig sein. Am folgenden Vorschlag der beiden „Leuchtturm-Flächen“ für C2025 soll dies nachfolgend erläutert werden:
Die jeweils in den Bildern als „Frühblüher-Pilotfläche“ gekennzeichneten Flächen sind die bereits bis Ende 2021 in Guerilla-Aktionen bepflanzten Flächen (Fotos der Ausgagssituation siehe „Frühblüher Mitmach-Aktion 2021„)
Als „Leuchtturm- Blühflächen“ besonders geeignet
Warum?
RÜB LU 4 – Stadtpark (Leuchtturm Blühfläche 1)
Zwischen „Rosengarten“ und „Otto-Werner-Garten“ bietet der integrierte „Industriebau“ des „RÜB LU 4“ der eins Energie, dessen Flächen durch das Grünflächenamt gepflegt werden, sehr gute Voraussetzungen sowohl für nachhaltige „Frühblüher-Flächen„, als auch zwei geeignete Flächen für „Sommerblühflächen“ für typische „Blühmischungen“. Die Flächen sind in der Grafik entsprechend gekennzeichnet. Die „Boden- und Stadortdetails“ führen hier zu weit (Anfragen dazu können gerne beantwortet werden) .
Aufgrund der Lage zwischen den beiden „gärtnerischen Bepflanzungen“ (Rosengarten, Otto-Werner-Garten) bieten scih hier nachhaltige, naturnahe, insektenfreundliche Blühflächen an. Die Anlage, Wegeführung und Treppen des „RÜB LU 4“ bieten sich auch für künstlerische Events im Kulturhauptstadtjahr 2025 an, ähnlich den „Events unter Apfelbäumen“ oder in „Garagen“. Die Fläche ist für Besucher des Stadtparks optimal gelegen und eignet sich auch nach 2025 für „Lernexkursionen“ von Schulklassen in den Stadtpark, z.B. zu „gärtnerische Bepflanzungen“, „nachhaltigen Blühflächen“, „naturnahe Wiesenflächen“, „Integration von Industriebauten“ und „Streufrucht-Fläche“ (z.B. Hundewiese am Rosengarten, wo schon Esskastanien, Walnüsse und Kirschbäume stehen) . In Verbindung mit dem Projektvorschlag „Freie Umweltbildung als OER“ (siehe LC2025 Projektvorschlag, derzeit „10.“) ist das ein rundes Gesamt-Konzept auch nach 2025.
Da sowohl die Frühblüher-Flächen, als auch die Sommer-Blühflächen nachhaltig geplant sind, entsteht erfordert es vom Grünflächenamt nur guten Willen, aber keinen Mehraufwand für die längerfristige Pflege. Die Frühblüher-Flächen dürfen von Ende Dezember bis ca. Mitte Juni nicht bearbeitet (gemäht / geharkt) werden, also ca. einmal weniger als bisher. Die Sommerblühflächen sollten zwischen Mitte Mai bis September nicht bearbeitet werden, wobei es gut wäre, wenn ca. 50% der Sommerblühflächen auch über Winter stehenblieben (nicht gemäht würden), also auch ca. eine Bearbeitung weniger als sonst. Selbst wenn dadurch die nachfolgende Bearbeitung etwas aufwändiger wird, sollten die Gesamtpflegekosten etwas niedriger ausfallen oder maximal den gleichen Aufwand erreichen. Es entstehen also dauerhaft keine Zusatzkosten für die Pflege dieser Blühflächen des RÜB LU 4.
Ob der gute Wille seitens des Grünflächenamtes da ist, wird schon das Frühjahr 2022 zeigen.
„CAWG Leuchtturm-Fläche“ – Zeisigwaldstraße
Als „Gute Tat“ für den 18.Dezember wurde im diesjährigen „Adventskalender“ folgender Spaziergang vorgeschlagen: (Video-Dauer: 0:53 min)
Link zur Karte (Map) des Rundwegs im Yorck-Gebiet in Chemnitz. Der Weg wurde mit Blickwinkel „umweltbewusstes Leben“ ausgewählt. Warum? Denke darüber auf dem Weg nach und erfühle es!
Die Frühblüherfläche vor der Zeisigwaldstraße liegt an diesem Rundweg und bildet auf der Verbindung zwischen ehemaliger Kinderkombination an der Zeisigwaldstraße (heute Eigentumswohnungen) und dem Knappteich eine „Frühjahrs-Blühlinie„. Auf dem Gelände der ehemaligen Kinderkombination befindet sich eine der umfangreichsten „Winterling-Blühflächen“ in Chemnitz. Entlang der „Frühlüherfläche – Zeisigwaldstraße“ erreicht man den Knappteich mit seinen naturnahen Aktionen und ebenfalls schon länger bestehenden Frühblüherpflanzungen erreichbar.
Erste spontane Frühblüher Pflanzungen auf der Pilotfläche vor der Zeisigwaldstraße 17 durch Bewohner gab es schon seit einigen Jahren. Diese wurden in 2021 erweitert. Zentrales Ziel der Frühblüher-Mitmacher-Aktion ist es, dass Beweohner eines Stadtteils ihre eigene öffentliche Umgebung schöner machen. In Wohngebieten, wie im Yorckgebiet, ist es eine optimale Lösung, wenn gemeinsam mit der Wohnungsgenossenschaft Flächen entsprechend einer sinnvollen Nutzung gepflegt werden, z.B. als Frühblüherfläche, als Sommerblühflächen, als „Nutzfläche“ (z.B. Trockenplätze) oder Spielfläche (z.B. Fußball). So können Anwohner die Frühblüher-Flächen und nachhaltige Sommerblühflächen mitgestalten, ihr Wohnumfeld als „Mitmach-Aktion“ verschönern und die Pflegeaufwände für die Wohnungsgenossenschaft bleiben konstant (oder verringen sich sogar).
Nahe der vorgeschlagenen „Frühblüherfläche – Zeisigwaldstraße“ befindet sich auch eine mögliche CAWG -Fläche für eine nachhaltige Sommerblühfläche. Diese sollte allerdings -auch wegen offener Fragen – zuerst mit der CAWG besprochen werden.
Ausgangsituation Frühjahr 2022
Die Ausgangssituation zum Jahreswechsel 2021/22 wurde fotografiert und im Beitrag „Frühblüher Mitmach-Aktion 2021“ veröffentlicht, so dass jede Interessierte den Fortgang, die Entwicklung und den „Guten Willen“ (Grünflächenamt) bereits ab dem Frühjahr 2022 selbst verfolgen kann.
Stellen Sie sich dieses Ergebnis auf vielen Flächen in Chemnitz und in allen Chemnitzer Wohngebieten, ähnlich dem Yorckgebiet, vor. Das ist das Ziel der entsprechenden C2025 Blühflächen-Projektvorschläge von „lebenswertes Chemnitz“.
Die nachhaltige Nistblock-Mitmach Aktion für Mauerbienen und andere Wildbienen kann auch 2021 stattfinden.
Wer einen oder mehrere Nistblöcke haben möchte, muss eine E-Mail an „liesch@email.de“ mit dem Titel/Betreff „Mauerbienen-Aktion“ senden und wird dann in die Interessenten-Liste aufgenommen. Alle weiteren Informationen (z.B. Fertigstellung der Herstellung in der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ und Abholungsmöglichkeiten) erfolgen dann per E-Mail.
Die Details zur Aktion (Nutzen, Mitmacherinnen/Partner, fachliche Informationen, Bildungsinhalte) sind in der Projektbeschreibung „Mauerbienen-Aktion“erläutert. Hier geht es zum Lernpfad dieser Mauerbienen-Aktion (Wissenswertes zu den Nistblöcken, zu Mauerbienen, Wilbienen und nachhaltige Blühflächen).
In diesem Beitrag werden „nur“ die laufenden Informationen der Mauerbienen-Aktion in 2021 „protokolliert“.
Ziel ist es, auch dieses Jahr mindesten 100 Mitmacherinnen zu gewinnen, die einen entsprechenden Nistblock unserer Aktion auf ihren Grundstücken oder Balkonen aufstellen/aufhängen.
Zeitplan und aktueller Stand (2021):
Am Donnerstag, den 8.April 2021 wurde die „Mauerbienen Aktion“ als Live-Session im Bienen und Imkerei MOOC (biMOOC) vorgestellt. Die Aufzeichnung unter dem Titel „Mauerbienen-Aktion: Ein Wildbienen-Projekt zum Lernen und Nachmachen“ (Dauer: 56:58 min):
Am 15. April 2021 wurde die Mauerbienen-Aktion als Grundlage für den Projektantrag „Wildbienen-2025“ als Kulturhauptstadt 2025 Mikroprojekt eingereicht (und inzwischen durch das entsprechende „#chemnitz 2025“ Auswahlgremium abgelehnt). Wir sind also weiterhin auf uns allein gestellt.
Ende August 2021: Die konkreten Kosten für die Herstellung der Nistblöcke in 2021 liegen mit dem Angebot der regionalen „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ vor. Sie betragen 26,-€ pro Nistblock (gegenüber 22,-€ in 2021). Grund dafür sind die im letzten Jahr explodierten Holzpreise (sicherlich auch aus den Medien bekannt). Stand heute, darf es in 2021 kein Starterset mit „Mauerbienen-Kokons“(wie in 2020) geben. Die „Untere Naturschutzbehörde“ in Chemnitz hat dies untersagt bzw. mit unerfüllbaren Auflagen für jeden einzelnen Teilnehmer der Aktion unmöglich gemacht. Genaueres dazu ergänze ich noch in einem gesonderten Beitrag, für die Tranzparenz und die eigene Meinungsbildung.
Am 7. September informierte uns die „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“, dass es in 2021 die Möglichkeit gibt, die Nistblöcke auch schon (teilweise) vor Anfang Dezember (wie in 2021) zu erwerben. Es wird ab Ende September bereits erste Abholmöglichkeiten für die Nistblöcke geben. Genaueres über den Newsletter (Interessentenliste).
Am Sa. 2.Oktober , 10-12 Uhr findet der erste Abholtermin für die bisher bestellten Nistblöcke der diesjährigen Mauerbienen-Aktion statt, für alle Interessenten, die bis 20.9.2021 ihre Nistblöcke bestellt haben.
9.Oktober: Die ersten 50 Nistblöcke dieses Jahres wurden den Mitmacher:innen übergeben. Es kann weiter mitgemacht werden. Ein zweiter Termin zur Übergabe ist im November angestrebt.
Am Sa. 4. Dezember und Sa. 11. Dezember findet die zweite und dritte Übergabe statt. Die vorbestellten Nistblöcke dafür erhalte ich heute (30.11.) von der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“. Alle Interessenten haben dazu eine E-Mail erhalten. Falls nicht, bitte im SPAM-Ordner nachsehen und sich sonst bei mir melden.
Hinweis:
Da wir dieses Jahr keine Mauerbienen-Kokons mit ausgeben dürfen, ist es möglich, auch noch einmal bis Mitte Februar 2022 Mauerbienen-Nistblöcke herzustellen, wenn wenigstens 50 Interessenten zusammen kommen, die wir dann in der „Werkstatt für Menschen mit Behinderungen“ hergestellt werden können. Wer noch einen oder mehrere Nistblöcke haben möchte, kann noch eine E-Mail an „liesch@email.de“ mit dem Titel/Betreff „Mauerbienen-Aktion“ senden.
Ein Bericht von den „Mitteleuropäischen Pomologentagen 2021“ in Bad Muskau bezüglich des „WE PARAPOM!“ Projektes und zur aktuellen Projektentwicklung seit dem 25.9.2021.
Zusammenfassung in sechs Sätzen:
Noch ist offen, ob das „WE PARAPOM!“ -Team die Kritik von allen Seiten ignoriert und bei seinem „WE PARAMALUS!“ – Ansatz bleibt, oder ob es ein „WE PARAPOM!“ Projekt daraus macht, also so etwas ähnliches, wie die „Streufruchtparade„. „Malus“ ist der Apfelbaum und „Poma“ das Obst, „Pomarium“ der Obstgarten und die „Pomologie“ die Obstbaukunde.
Pomologen und das derzeit noch „WE PARAMALUS!“ Team stimmen gemeinsamen zukünftigen Abstimmungen zu. Noch ist das Projekt aus mehreren Aspekten weit von Nachhaltigkeit entfernt. Zumindest das Chemnitzer Team des internationalen INTERLACE Projektes und das hoffentlich bald „WE PARAPOM!“ Team sollten sich abstimmen und nicht gegensätzlich argumentieren. Stellt sich bei WE PARAPOM! „Kunst“ über „Leben“ oder wird es doch noch umgekehrt?
„WE PARAPOM!“ Diskussion & Wissenswertes
Vom 1.-3.10.2021 fanden die „Mitteleuropäischen Pomologentage 2021“ in Bad Muskau (Fürst-Pückler-Park , Orangerie) statt, die von der Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LANU) organisiert wurden. Am Vormittag des 1.10. wurde das „WE PARAPOM!“ Projekt durch Elke Falat (für das WE PARAPOM! Team) vorgestellt. Anschließend wurde ausführlich darüber diskutiert, nachdem auch die kritischen Standpunkte aus unterschiedlichen Blickwinkeln (Pomologen Verein, lebenswertes Chemnitz) vorgestellt werden konnten. Ich (Dirk Liesch) war aufgrund der „Apfelbaumprojekt – Kritik“ (12.2.2021) eingeladen, und hatte den konkreten Vorschlag „Apfelbaumparade wird Streufruchtparade“ mitgebracht.
Projektvorstellung und Position des „WE PARAPOM“ Teams
Seitens des „WE PARAPOM!“ -Teams wurde vorgestellt, dass es immer noch nur ein reines Apfelbaum-Projekt sein soll (Anmerkung: also wahrheitsgemäß „WE PARAMALUS!“ heißen sollte). Außerdem wäre es vor allem ein Kunstprojekt. Die Kunst hätte Vorrang. Deshalb ist auch der Weg der Parade (also die Strecke, auf der die Apfelbäume gepflanzt werden sollen) aus künstlerischen Gesichtspunkten und nach den gesellschaftspolitischen Botschaften, die vermittelt werden sollen, festgelegt wurden. Explizit wurde von Frau Falat als sehr wichtiger Wegpunkt der Parade das Erstaufnahmelager für Flüchtlinge genannt. Die bisherige „WE PARAMALUS!“ Route fokussiert also nicht zentral auf das „Leben“, also Plätze auf denen die 4.000 Apfelbäume gut wachsen und überleben können, sondern auf politische Botschaften. Da es aber bereits Anfragen von politisch gewollten Interessenten (Einrichtungen & Organisationen) an der Pflanzung gibt, deren Pflanzorte nicht auf der Route liegen, wird bereits nachgdeacht, auch abweichende Pflanzorte mit einzubeziehen.
Eine Einbeziehung externer Meinungen und Expertise war bisher seitens des „WE PARAPOM!“ Teams nicht möglich, da erst jetzt (Ende September 2021) die „organisatorischen Strukturen“ (Kulturhauptstadt Europas 2025 GmbH) offiziell mit Personal besetzt wurden. Trotzdem ist es unmöglich den geplanten Termin (6.11.2021) zur „künstlerischen-urbanen Intervention“ der Entsiegelung mit Hammer und Meisel zu verschieben (was noch nachvollziehbar ist). Aber auch die besonders kritisierte Pflanzung der ersten Apfelbäume (Schaffung von Tatsachen, bevor ein sinnvolles Konzept existiert) erfolgt am gleichen Tag und soll seitens des „WE PARAPOM!“ Teams keinesfalls verschoben werden.
Erkannt hat man im „WE PARAPOM!“ Team bereits, dass „unter den Apfelbäumen“ in 2025 keine Events stattfinden können, weil sie noch zu klein sein werden. Deshalb hat man den Vorschlag aufgegriffen, die Pflanzpfähle der Bäume bunt anzumalen und das als Ankerpunkt zu nehmen, um an und um dem Bäumen ggf. Aktionen stattfinden zu lassen.
Erkannt hat man im Projektteam auch, dass es wahrscheinlich unmöglich sein wird, bis Ende 2025 4.000 Apfelbäume in dem Projekt zu pflanzen. Das „WE PARAPOM!“ Team geht also bereits selbst davon aus, dass diese überall kommunizierte Zahl nicht erreichbar ist. Andererseits wird bisher ausgeschlossen, dass der gegenwärtige „WE PARAMALUS!“ Ansatz (nur Apfelbäume) auf „WE PARAPOM!“ (Streufruchtparade) konkretisiert werden könnte, weil im Bidbook nur von Apfelbäumen geschrieben wurde. Deshalb müssen es nun NUR Apfelbäume sein. Die „künstlerische Freiheit“ schließt also die Projektweiterentwicklung hin zu „PARAPOM“ nicht mit ein, weshalb Stand heute Projektname und das Konzept (nur Apfelbäume = malus) nicht zusammenpassen und das Projekt, wenn man bei der Wahrheit bleibt, „WE PARAMALUS!“ genannt werden müsste.
Eine Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem „Pomologen Verein“ insbesonderer der Landesgruppe Sachsen und dem LANU wird zukünftig angestrebt. Insbesondere geht es dabei um die Themen rund um die Pflege der Bäume, den Schnitt, die Beschaffung der Sorten usw.
Besonderer Wert wurde noch einmal darauf gelegt, dass „WE PARAPOM!“ zu allererst ein Kunstprojekt ist.
Kritiken und Positionen des Pomologen Vereins, des LANU und mir (Initiative „lebenswertes Chemnitz“, aracube e.V.)
Seitens Sabine Fortak (1.Vorsitzende, Pomologen-Verein e.V.) wurde kritisch bemerkt, dass Hinweise, Vorschläge und das Angebot der Zusammenarbeit aus 2019 durch das Kulturhauptstadt Team und dann das „WE PARAPOM!“ Team unbeachtet und unbeantwortet geblieben sind und so eine Chance vertan wurde, dass Projekt von Anfang an positiv zu gestalten. Der Hinweis zu „Malus = Apfelbaum“, also zum falschen Projektnamen, wenn es nur um Apfelbäume geht, stammt von ihr. Erst jetzt, wo schon ein Pflanztermin feststeht (Tatsachen geschaffen werden), kommt der Kontakt wieder zustande. Seitens des Fachberaters des Pomologen Vereins Sachsen e.V. (Klaus Schwartz), der über 300 Beispielsorten der ausgestellten Äpfel in Bad Muskau bereitgestellt hat (und der über 600 Obstbaumsorten – die Mehrzahl Apfelsorten – für seine Baumschule zur Verfügung hat), wurde erwähnt, dass im letzten Jahr kein Interesse an der Anzucht erster geeigneter Apfel-Sorten auf geeigneten Unterlagen seitens des „WE PARAPOM!“ Teams gezeigt wurde, obwohl das angeboten wurde und nötig gewesen wäre, wenn die Bäume in diesem Jahr gepflanzt werden sollten. Die Experten (Pomologinnen) waren sich einig, dass:
es besser wäre, nicht nur Apfelbäume, sondern verschiedene Obstbäume und auch Sträucher (Strauchobst) zu pflanzen.
Apfelbäume nicht als Randbäume an asphaltierten Straßen, Wegen und Plätzen in der Stadt geeignet sind.
Apfelbäume (als Flachwurzler) besonders unter Trockenperioden (Stichwort: Klimawandel) leiden, insbesondere wenn die Standorte nicht optimal sind.
das Stadtgebiet KEIN geeigneter Raum ist, einen „Genpool“ von 2.000 Apfelsorten anzulegen, sondern, dass für Chemnitz (Klima, Lage, Böden) maximal einige hundert Apfelsorten in Frage kommen, die sich bei guter Pflege längerfristig entwickeln könnten.
die geeignete Standortauswahl zentrale Bedeutung hat, ob die Bäume eine Chance zum Überleben haben.
die Bäume (egal ob nur Apfel oder Obst) für etliche Jahre (ca. 7-10 Jahre) einen professionellen Entwicklungsschnitt benötigen. Diese Expertise ist nach ihrer Erfahrung nur sehr schwer genügend Interessenten beizubringen. Aus Erfahrungen aus ihren „Schnitt-Kursen“ der letzten Jahrzehnte wird angezweifelt, dass es genügend interessierte und motivierte „WE PARAPOM!“ Paten geben wird, die das Durchhaltevermögen haben, den Schnitt von Streuobstbäumen gut genug zu erlernen. Diese Pflege (Entwicklungsschnitt) ist aber nötig, damit die Bäume längerfristig überleben.
insbesondere bei Apfelbäumen nur kleine/junge Bäume für die Pflanzung in Frage kommen, da Größere nur sehr schwer anwachsen. Die Bäume werden also in 2025 noch klein und unscheinbar sein.
es KEINESFALLS reicht, die Apfel-Bäume (Hochstämme) einfach in die Erde zu setzen und ab und zu mit einem Eimer Wasser zu gießen, sondern zumindest ein guter Windschutz (entsprechende Stützpfähle), Wurzelschutz (gegen Mäuse insbesondere Wühlmäuse, z.B. Wurzelschutznetz um den Wurzelballen beim pflanzen) und Winterschutz/Frostschutz (weißer Anstrich gegen Frostrisse in der Rinde) erforderlich ist. Die Kosten nur dafür (ohne Baum, Pflanzloch und Erde) würden ca. 150 € pro Baum betragen.
Fallobst nicht auf gepflasterten/asphaltierten Flächen landen sollte (Unfallgefahr, Akzeptanz der Bäume, Verkehrssicherungspflicht, Klagen, kostenintensive Auflagen für Kommune oder priv. Eigentümer nach Gerichtsentscheiden).
es UNBEDINGT eines GEEIGNETEN Verwertungskonzeptes für die anfallenden Äpfel bzw. besser des Obstes bedarf.
es ein begleitendes Bildungskonzept geben sollte.
es sich hier um Leben (lebende Pflanzen) handelt und dass die Kunst sich nicht über das Wohl des Lebens (Überlebenschancen der gepflanzten Obst-Bäume und Gehölze) hinwegsetzen sollte.
Frau Fortak berichtete aus einem ähnlichen Projekt, mit ca. 300 Apfelbäumen in Braunschweig, bei dem die ursprünglichen Zusagen zur Pflege und zum Entwicklungsschnitt dann doch nicht eingehalten wurden, mit entsprechenden negativen Folgen für die Bäume. Dies war mit dem Zweifel verbunden, ob dann die entsprechende Pflege und Schnitt (zumindest in den ersten 8-10 Jahren) bei 4.000 Apfelbäumen durch Chemnitz zu leisten ist, wenn die Bäume erst einmal gepflanzt sind (was einfacher ist, als die Entwicklungspflege). Diese Zweifel standen insbesondere im Raum, da am 16.9.2021 die „Streuobstveranstaltung“ an der Volkshochschule in Chemnitz wegen zu geringem Interesses abgesagt werden musste (also weniger als 7 Personen), und das nachdem im Amtsblatt, der Freien Presse und in anderen lokalen Medien (inkl. Lokalradio) dafür sehr aktiv geworben wurde!
Außerdem wurde über eine Gerichtsentscheidung (konkrete Stadt habe ich nicht notiert) berichtet, in der die Stadt letztendlich verpflichtet wurde, die Zierapfelbäume (Früchte etwas so groß wie Pflaumen, also sehr klein) jedes Jahr rechtzeitig zu pflücken, ehe die Äpfel auf den Parkplatz fallen (über den die Kronen dieser Bäume reichten). Dabei hatte die Stadt extra Zierapfelbäume gewählt, um Beschwerden wegen der abfallenden Früchte auf den (öffentlichen) Parkplatz zu vermeiden. Deshalb sollte dringlichst darauf geachten werden, dass keine Fallobst der Pflanzungen (auch im ausgewachsenen Zustand der Bäume) auf Wege, Straßen und Plätze fällt, die einer Verkehrssicherungspflicht unterliegen (egal, ob im privaten oder städtischen Eigentum).
Die Vertreterinnen des Pomologen-Vereins betonten, dass sie, auch in dem ungewünschten Fall, dass nur Apfelbäume gepflanzt werden und keine Öffnung des Projektes hin zu „WE PARAPOM!“ erfolgt, mit Ihrer Expertise zur Verfügung stehen, um dann zumindest für die Apfelbäume mitzuhelfen, dass diese sich entwickeln können.
Insgesamt ist die Position der Pomologinnen sehr ähnlich dem der „Streuobstparade„, hinsichtlich Streufruchtpflanzen, Standortauswahl, Pflege, Verwertungskonzept und Bildungskonzept.
Die Vertreterinnen des LANU (Organisatoren der Veranstaltung) haben sich sehr um neutrale Moderation bemüht und nur die Hoffnung formuliert, dass alle Beteiligte an einer möglichst guten und nachhaltigen Lösung interessiert sind, die gegenseitige Expertise nutzen und gemeinsam an einem Strang für ein nachhaltiges Ergebnis ziehen.
Mein (Dirk Liesch) Schwerpunkt lag, neben der Kritik am bisherigen Verhalten des „WE PARAPOM!“ Teams (auch unter dem negativen Eindruck des Gespräches am 25.9.29021 im Bürgerpark Gablenz), vor allem auf:
Als Beispiel hatte ich einen der (erfolgreich belegten) Nistblöcke der Mauerbienen-Aktion mitgebracht, an dem die Verbindung des „realen Lernobjektes“ zum „digitalen Lernpfad“ direkt begutachtet und ausprobiert werden konnte. Zusätzlich hatte ich die Projektkarten zum biMOOC und die Links/QR-Codes zum „Streufrucht“-Vorschlag mitgebracht.
Beide Vorschläge stießen beim „WE PARAPOM!“ Team auf taube Ohren. Es wurde keine Bereitschaft gezeigt, dazu ins Gespräch zu kommen oder auch nur in Kontakt zu bleiben. Leider.
Auch aus den Reihen der Pomologinnen kam der inzwischen vielfach gehörte Spruch: „Kultur ist nicht gleich Kunst„, sondern Kunst ist nur ein Teil der Kultur und Chemnitz ist „Kulturhauptstadt“ und NICHT „Kunsthauptstadt“ geworden. Das sollte, zumindest wenn es um „Leben“ (lebende Pflanzen) geht, nicht ganz aus den Augen verloren werden. Insgesamt sollte das Kulturhauptstadtjahr nicht fast ausschließlich auf „Kunsthauptstadt“ reduziert werden. Diese Gefahr ist leider bereits deutlich zu erkennen, nicht nur bei „WE PARAPOM!“ bzw. „WE PARAMALUS!“.
Allerdings wurden hier nicht nur Mittel in Höhe mehrerer Millionen Euro vom Künstler selbst beschafft, sondern es wird hier in Chemnitz offensichtlich bewusst vergessen, dass selbst Beuys vernünftigen Argumenten gegenüber offen war und es eben nicht nur
Eichen, sondern auch zahlreiche andere Laubbäume geworden sind! (siehe Beispielbilder). Die Frage ist, ob das Chemnitzer „WE PARAMALUS!“ Team bereit ist, ebenfalls vernünftigen Argumenten zu folgen und es tatsächlich ein „WE PARAPOM!“ Projekt werden zu lassen, also eine „Streufruchtparade„.
Kostenbetrachtung zu „WE PARAPOM“
Warum das Projekt nachhaltig werden sollte, zeigt auch ein Blick auf die real zu erwartenden Kosten und den Wert der Arbeitsleistung.
„Hochstämmige“ Obstbäume fachgerecht pflanzen und so entwickeln zu lassen, dass sie längerfristig überleben, bedeutet pro Baum:
ca. 50-150 € für den Baum (je nach Sorte und Unterlage)
ca. 100-150 € für Wind-, Frost- und „Mäuse“-Schutz.
ca. 15-250 € für das Pflanzloch + Standortvorbereitung (Erde etc.) + das Pflanzen selbst
ca. 2-4h pro Jahr für 8-10 Jahre zur Baumpflege (inkl. fachgerechter Erziehungsschnitt ca. 1-2h/Jahr)
Für 4.000 Bäume ergibt dies:
min. 400.000 bis 600.000 € für die Bäume selbst (eher niedrig angesetzt, wenn Hochstämme und seltene Sorten)
min. 400.000 bis 600.000 ,-€ für die Schutzmaßnahmen
min. 400.000 für die Pflanzlöcher, Standortvorbereitung, Pflanzung (auch eher niedrig angesetzt)
min. 120.000 Stunden fachgerechte Pflegearbeit (bei minimalen 20,-€ pro Stunde = Mindestlohn + Lohnnebenkosten + sonstige Arbeitsnebenkosten) mit einem Wert von min. 2,4 Mio. Euro.
Nach einer zurückhaltenden Schätzung kostet die Baumpflanzung allein mindestens 1,5 Mio € (ohne Kosten des Projektteams, der Organisation, der Events und des Marketing).
Selbst bei einer Bewertung aller Arbeitsleistungen nach dem Mindestlohn, ergibt sich ein Wert, der teilweise ehrenamtlichen Arbeit von mindestens 2,4 Mio €. Insgesamt kostet „WE PARAPOM!“ NUR für die Bäume mindestens 3,8 Millionen Euro (eher mehr), da auch ehrenamtliche Arbeit einen Wert hat! Für solch eine Investition MUSS „WE PARAPOM!“ nachhaltig sein. Für ein „flüchtiges kurzzeitiges Kunstprojekt“ ist dieser Aufwand zu hoch … zudem alle künstlerischen Aktionen darum herum (z.B. die Entsiegelungsaktion und alles, was bis 2025 dazu noch geplant ist), zusätzlich ihr eigenes, nicht zu geringes, Geld kosten. Zudem passt fehlende Nachhaltigkeit bei einem „Baumprojekt“ nicht in die heutige Zeit. Das „Leben“ sollte vernünftigerweise vor die „Kunst“ gestellt werden.
Der Chat-Beitrag von Frau Reinhardt ist sicherlich unter dem Eindruck entstanden, dass derzeit gerade 300 Bäume in Chemnitz auf städtischen Flächen gefällt werden (krank wegen der Trockenperioden der letzten Jahre) und nur 150 (also nur 50%) neu gepflanzt werden. Es ist also sehr wohl bekannt, dass es ein zunehmendes Trockenheitsproblem für die Bäume in Chemnitz gibt und bei Neupflanzungen darauf zu achten ist, dass die neu gepflanzten Bäume besser mit diesen Trockenperioden zurecht kommen. Leider kommen gerade Apfelbäume nicht gut mit Trockenheit zurecht. Dazu sprechen beide Projekte (wie der Chat zeigt) bisher eine gegensätzliche Sprache! Wenn der Chat-Beitrag ernst gemeint ist, wären eigentlich die Apfelbäume ganz raus. Zumindest aber sollten die Standorte der Apfelbäume und die genauen Sorten (und Unterlagen) für das Projekt sehr genau (von wirklichen Fachleuten) gewählt werden und vor allem auch andere trockenheitsresistentere „Streufruchtbäume“ in das Projekt einbezogen werden (z.B. „Tiefwurzler“ wie Walnuss, Esskastanie oder Birne).
Zudem sind Apfelbäume nicht so langlebig, wie andere Obstbäume. Wenn man hohle Stämme sucht (kranke Bäume), wird man bei älteren Apfelbäumen eher fündig, als bei anderen Obstarten. Andere Flachwurzler wie Pflaumen/Quitten oder Kirschen bieten nicht so oft hohle Stämme, wie Apfelbäume.
Zahlreiche „Nachhaltigkeits-Gründe“ sprechen eindeutig für eine Anpassung des jetzigen „WE PARAMALUS!“ Konzeptes zu einem „WE PARAPOM!“ Projekt und die Zusammenarbeit mit wirklichen Experten. Es darf nicht nur die Kunst im Fokus stehen. Es geht um konkretes, tatsächliches „Leben“.
Offensichtlicher Widerspruch von „WE PARAMALUS!“ zu den Projektzielen von „WE PARAPOM!“
Selbst die Ziele des Kunstprojektes „WE PARAPOM!“ (Vielfalt, Integration, gegen Ausgrenzung, ökologisch und sozial engagierte Gesellschaft, Hinterfragung von Normen, Migration, Hinterfragung der Repräsentation von Macht, der aktuellen Situation von Demokratie, Engagement der Zivilgesellschaft für aktive demokratische Teilhabe) lassen sich mit „WE PARAPOM!“ und mit weniger „Diktatur“ seitens des Projektteams deutlich besser symbolisieren, als mit mit dem derzeitigen „WE PARAMALUS!“ Ansatz und der weiteren Unterdrückung kritischer Stimmen.
Zu „Paraden“ steht auf der „WE PARAPOM!“ Projektwebsite (Stand 31.10.2021) als Negativbeispiel zu sozialistischen Zeiten: „Hier erfährt das Feiern oft den Beigeschmack von erzwungenem Zujubeln“ – Leider stellt sich dieses Gefühl bisher auch bei der „WE PARAMALUS!“ Apfelbaumparade ein, so wie das Projekt bisher „diktiert“ wird.
In Zeiten, in denen „Fake News“ und Vertrauensverlust in Behörden, Politik und staatliche Stellen (sowie auch unkritische Medien) die „aktuelle Situation der Demokratie“ prägen, sind die unehrlichen Bilder und Texte des „WE PARAPOM!“ Projektes besonders ärgerlich (siehe dazu „C2025 Apfelbaumprojekt – Kritik“ und „C2025: Apfelbaumparade wird Streufruchtparade„). Es wäre ein gutes Konzept, wenn sich Chemnitz offensiv „Ehrlichkeit“ auf die „Kulturhauptstadt – Fahne“ schreibt. Das wäre eine echte „Hinterfragung von Normen„, denn diese Unehrlichkeit, wie bisher auch in der C2025 Kulturhauptstadt Kommunikation, ist eines der Grundübel unserer derzeit angespannten Demokratie -Situation. Bisher lässt sich dieses Grundübel auch sehr gut an „WE PARAPOM!“ zeigen. Ich vermute aber, dass dieses „selbst Negativbeispiel sein“ nicht bewusst zum „Kunstprojekt“ gehört … aber vielleicht doch ;-).
Seit Anfang an (noch in der Kulturhauptstadt Bewerbungsphase und kontinuierlich danach) wollte die Initiative „lebenswertes Chemnitz“ gemeinsam mit dem Apfelbaumparade-Team das Projekt nachhaltig entwickeln. Mal sehen, wie lange das weiterhin unmöglich bleibt.
Dieser Beitrag enthält auch persönliche Meinungen. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein. Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (übrigens aus dem Wissensmanagement MOOC) kann bei der zukünftigen eigenen Meinungsbildung positiv unterstützen.
Weiterentwicklung der „Apfelbaumparade“ in eine „Streufruchtparade“
Leider ist die Kritik von Anfang Februar 2021 am Konzept der Apfelbaumparade (Leuchtturmprojekt der Chemnitzer Kulturhauptstadtbewerbung) bis heute (25.9.2021) seitens des C2025-Projektteams ignoriert worden, wie der heutige Stand der „WE PARAPOM!“ Website deutlich zeigt. Offiziell heißt das Projekt (Stand heute) inzwischen „WE PARAPOM! – Kollektive europäische Parade der Apfelbäume“, nachdem ich noch am 13.9. mitgeteilt bekommen habe, dass das Projekt unbedingt immer „WE PARAPOM! – europäische Parade der Apfelbäume“ zu nennen ist.
Laut offizieller Projektplanung des C2025-Teams sollen ab November die ersten Apfelbäume (trotz der bekannten Kritikpunkte) über folgende Start-Aktion gepflanzt werden:
„Im November wird die Anpflanzung der Apfelbäume mit urbanen Interventionen der Künstlerin Folke Köbberling als öffentlicher Auftakt für WE PARAPOM! und die Kulturhauptstadt starten. In einer kollektiven Aktion wird an verschiedenen Orten entlang der Route der Parade in minutiöser und mühsamer Handarbeit versiegelter Boden aufgebrochen, und damit der Boden für die ersten Pflanzungen der Apfelbäume – und für das gesamte Projekt – bereitet.“ (Quelle: https://weparapom.eu/Prozess, 25.9.2021)
Da diese Absicht (in Bezug auf zukünftige „Apfelbaumpflanzung“) komplett in die falsche Richtung geht und das C2025-Team damit „von oben herab“ negative Tatsachen schafft, veröffentlichen wir hier den konstruktiven Vorschlag zur „Streufruchtparade“ zur Weiterentwicklung der guten Grundidee der „Apfelbaumparade“ in ein nachhaltiges Leuchtturmprojekt. Die durch die „urbane Intervention“ entsiegelten Flächen, können auch anderweitig nachhaltiger genutzt werden.
Die nachhaltige Streufruchtparade
Der grundlegende Gedanke ist nicht neu, sondern wurde bereits 2014 (noch vor dem Modewort „essbare Stadt“) als Konzept für die Gestaltung des Außengeländes des Chemnitzer Schulmodells (CSM) erstellt. Hier ist das damalige Konzept: Vorschlag: „Nutzbäume+Nutzpflanzen“ im CSM Außengelände (als PDF zum Download)vom 6.3.2014.
Zuerst die grundlegenden Eckpfeiler der Streufruchtparade, die sich vom derzeitigen Projekt der Apfelbaumparade grundlegend unterscheiden:
Es werden 4.000 (oder mehr) „Streufruchtgehölze“ gepflanzt. Dazu gehören nicht nur die typischen Obstbäume, sondern auch andere „Streufruchtbäume“, wie Walnüsse oder Esskastanien (Maronen). Dazu gehören aber auch entsprechenden Sträucher- und Kletterpflanzen die essbare Samen und Beeren ausbilden, also über Aronia, Felsenbirne, Holunder, Bayern-Kiwi, Sanddorn, Haselnuss etc. bis hin zum typischen Beerenobst.
Alle Pflanzen werden auf für sie geeignete Stadorte gepflanzt, so dass sie sich langfristig und langlebig an dem Standort entwickeln können und damit einen Vorbildcharakter zu einer sinnvollen Nachahmung (Nachmachen z.B. auf eigfenen Grundstücken) ergeben.
Alle Pflanzen werden auf geeignete Standorte auch für die menschlichen Bewohner gepflanzt, d.h. die Streufrüchte fallen auch im ausgewachsenen Zustand der Pflanzen nicht auf feste/versiegelte/gepflasterte Wege und Straßen (Reduzierung der Ausrutsch- und Sturzgefahr, Verkehrssicherungspflicht). Bei Abstürzen (Unfällen beim Pflücken) von Kindern und Jugendlichen fallen diese zumindest auf Grünflächen, also weicheren Untergrund (Verletzungsrisiko reduzieren).
Die Pflanzen (Sorten und ggf. die „Unterlage“) selbst, müssen zum Einsatzziel („Streufrucht“ und nicht „Plantagen-Anbau“) passen. Es müssen also Sorten sein, die allein mit den Umweltbedingungen ohne chemische und aufwändige Bodenbearbeitungen langlebig zurecht kommen.
Es gibt ein FUNKTIONIERENDES Betreuungs- und Pflegekonzept für die jeweilige Entwicklungszeit, die wichtig ist, dass die konkrete Planze danach gesund und langjährig selbständig weiter gedeiht. (Für die Kronenentwicklung bei Streuobstbäumen sind dies beispielsweise mindestens die ersten 6-10 Jahre! je nach Art und Sorte).
Es gibt für alle Pflanzen der Aktion ein nachhaltiges Verwertungskonzept der entstehenden Lebensmittel (die Samen und Früchte dieser Pflanzen). Lebensmittel an Schafe oder Ziegen verfüttern kann dabei nicht die Option der Wahl sein.
Es gibt für alle bildungsrelevanten Themen der Streufruchtparade (fachübergreifend) ein nachhaltiges, skalierbares Bildungskonzept. Wichtiger Teil dieses Bildungskonzeptes ist eine vollständige, digitale, online Bildungsmöglichkeit mit freien Bildungsmaterialien (OER), die nicht nur durch die Besucherinnen der Pflanzungen dieses Projektes selbständig und intuitiv genutzt werden kann, sondern auch für ähnliche Bildungsaktionen in ganz Europa frei nachnutzbar ist (mindestens in den Sprachen Deutsch und Englisch).
Es ist ein echtes Mitmachprojekt für Chemnitzer Bürger:innen, mit dem sich die Menschen der Stadt wirklich identifizieren und bei dem viele Chemnitzer:innen und Gäste des Kulturhauptstadt-Jahres aller Altersgruppen viel lernen und sich vor allem auch gegenseitig austauschen und kennenlernen. Im Projekt können sich die Mitmachenden zu einem gewissen Anteil selbst verwirklichen und eigene Ideen umsetzen. Die Menschen haben bei der „Streufrucht-Parade“ das Gefühl, „Es ist mein/unser Projekt“ und kein „von oben verordnetes Projekt“. Das Wissen, die eigenen Ideen richtig zu „pflanzen“ ist dabei Teil des ganzheitlichen Bildungskonzepts.
Es gibt keine Limitierung auf 4.000 Planzen und auch nicht auf 2 Planzen pro Sorte. Es gibt keine Limitierung auf eine „von oben verordnete“ feste Route. Es gibt „flächendeckend“ Mitmacher und flächendeckend „Streufrucht“-Pflanzungen. Zwischen den entstehenden zahlreichen (dokumentierten) „Insellösungen“ können in 2025 Besuchern unterschiedliche Routen vorgeschlagen werden. Es gibt nicht nur eine „von oben verordnete Route“ durch die Streufruchtparade.
Die „Streufruchtparade“ berücksichtigt die Herausforderungen des Klimawandels in der Stadt (steigende Temperaturen, häufigere Trockenzeiten, mehr Wetter-Extremereignisse) durch Pflanzung der jeweils geeigneten Arten und Sorten an jeweils geeigneten Stellen.
Warum die „Streufruchtparade“ nachhaltig ist und die „Apfelbaumparade“ nicht:
Teilweise wurde auf dieses Thema bereits ausführlicher in der Kritik von Anfang Februar 2021 am Konzept der Apfelbaumparade eingegangen. Die dort ausgeführten Punkte werden hier jetzt nicht mehr so ausführlich dargestellt, sondern vor allem die dort nur angedeuteten Punkte.
Apfelbäume sind Flachwurzler
Apfelbäume sind wie Kirschen und Pflaumen Flachwurzler. Die Wurzeln breiten sich also flach unter der Oberfläche aus. Bei Trockenheit sind Apfelbäume deshalb deutlich stärker gefährdet als andere „Streufruchtpflanzen“. In der generell höheren Temperatur im Stadtgebiet und mit vielen Drainagen im Boden sind die Standorte im bebauten Stadtgebiet schon generell trockener, auch ohne den Klimawandel. Der Apfelbaum ist also nicht optimal für enger bebaute Bereiche der Stadt geeignet, schon gar nicht mit Blick auf den Klimawandel. Es muss also auf möglichst dauerhaft feuchtere Standorte geachtet werden.
Außerdem wird für Flachwurzler ein relativ großer freier Bodenbereich um den Stamm benötigt, etwa so groß wie die Krone des Baumes, wenn er ungeschnitten wäre, was bei Hochstamm-Apfelbäumen pro Baum eine Kreisfläche mit einem Durchmesser von ca. 12m sein sollte.
Beide Anforderungen schränken die geeigneten nachhaltigen Pflanzorte für Apfelbäume in enger bebauten Bereichen in Chemnitz deutlich ein.
Eine dauerhafte zusätzliche Bewässerung der Bäume, über 50-100 Jahre ist nicht nur unrealistisch, sondern auch nicht umwelt- und klimafreundlich, schon gar nicht, wenn auch noch Trinkwasser dafür genutzt wird. Ungeeignete Standorte sind außerdem ein „schlechtes Vorbild“ für Nachmacher, sind also auch für das Bildungskonzept falsch.
Birnen , Walnüsse und Esskastanien sind beispielsweise Tiefwurzler, die viel besser mit Trockenperioden und kleinen Baumscheiben zurecht kommen. Sie sind also für das Projekt biologisch deutliche besser geeignet, als Apfelbäume.
Deshalb sollte „WE PARAPOM!“ von einer reinen „Apfelbaumparade“ zu einer „Streufruchtparade“ weiterentwickelt werden.
2.000 Apfelsorten in Chemnitz sind „Gigantismus“ und das Gegenteil von umweltfreundlich und natürlich
Sicherlich ist es möglich 2.000 Apfelsorten zu finden, aber das ist dann zu 90% ein „Exotenpark“ von Sorten, die nicht für das Chemnitzer Klima und als „Streuapfel-Sorten“ geeignet sind. Einen gesamten „Apfelsorten-Genpool“ (ich erinnere nur an „Flachwurzler“) im Stadtgebiet von Chemnitz zu pflanzen und zu hoffen, dass das nachhaltig funktioniert, ist eine Schnapsidee und von Anfang an zum scheitern verurteilt. Das ist einfach nur Geld- und Zeitverschwendung (inkl. Enttäuschung der Mitmacherinnen und Demotivation für andere Mitmachprojekte).
Auch für die Umweltbildung bringen 2.000 Apfelsorten eher weniger als 200 geeignete Sorten.
Selbst wenn auch exotische (ungeeignete Sorten) in die Pflanzung mit einbezogen werden, sollten maximal 400 Apfelsorten mehr als als ausreichend (eher zuviel) sein! Dann blieben immer noch 1600 andere Streufruchtsorten für die biologische Vielfalt des Projektes übrig, wenn man unbedingt bei den 2.000 Sorten bleiben möchte.
Nachhaltiger und sinnvoller ist es, etwas weniger Streufruchtsorten auszuwählen, dafür aber die, die einigermaßen natürlich im Chemnitzer Stadtgebiet gedeihen können. 300-500 Sorten insgesamt über alle Streufruchtpflanzen und diese dafür mehrfach an unterschiedlichen Pflanzstellen im Stadtgebiet, ist wahrscheinlich eine deutlich sinnvollere Ausrichtung.
Verwertungskonzept versus Lebensmittelverschwendung
4.000 vor allem hochstämmige „Fallapfelbäume“ produzieren pro Jahr mindestens 400 Tonnen ( 400.000 kg) Äpfel, eher mehr (meine Halbstämme hatten in diesem Jahr teilweise mehr als 250kg/Baum). Da aus ökologischen Gründen richtigerweise zahlreiche Aktionen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln gestartet werden, ist es ein völlig falsches Signal, wenn hier Unmengen an Lebensmitteln (Bio-Äpfel) entweder verfaulen oder an Schafe und Ziegen verfüttert werden. Man stelle sich vor, die Chemnitzer Supermärkte würden ihre Salat-, Gemüse- und Obstreste an Ziegen und Schafe verfüttern oder in solchen Massen verfaulen lassen oder wegwerfen (statt diese z.B. an die „Tafeln“ zu spenden). Wenn ein Verwertungskonzept niederschwellig, einfach und bedarfsorientiert ist, wird es auch nachhaltig tragfähig und kann sogar sozial gerecht sein.
Wenn z.B. eine „Chemnitzer Apfelwein“-Marke aufgebaut wird, die wie die Apfelwein in Frankfurt (am Main) langfristig über 2025 hinaus tragfähig ist und in allen Gastrogewerben und Märkten in Chemnitz angeboten und von den Chemnitzerinnen und Besuchern angenommen wird, wäre das eine nachhaltige Option sogar für mehr als 400 Tonnen, also auch für Falläpfel aus den Kleingartenanlagen in Chemnitz. Dieses Konzept ist aber durch zu viele „wenns“ riskant.
Die Option, z.B. besonders wertvollen mit Handpressen hergestellten „Manufakturapfelsaft“ zu mehreren Euro pro Flasche anzubieten, ist extrem unsozial und ein weiterer Schritt hin auf dem „Öko -Weg“, Kindern aus Geringverdiener-Familien zu zeigen wo sie überall ausgeschlossen werden.
Ein positives Beispiel für ein mögliches (von uns favorisiertes) sinnvolles Verwertungskonzept ist seit Jahren auf der Hundewiese im Stadtpark (neben Rosengarten) zu erleben. Die Esskastanien der beiden Bäume werden kontinuierlich, spätestens ein paar Stunden nach dem Abfall, aufgelesen, durch Chemnitzer:innen unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten (also sozial gerecht). Wer es versuchen möchte: Es ist schwer, eine Mahlzeit damit zusammen zu bekommen, weil zu viele Chemnitzer mit sammeln – ganz ohne öffentliches Marketing im Amtsblatt ;-).
Mit einer Vielfalt an Streufruchtpflanzen mit unterschiedlichen Reifezeiten, kann über das Konzept, dass jede Vorbeikommende essen kann, was sie möchte, eine sozial gerechte niederschwellige Verwertung dieser Lebensmittel erreicht werden. Kombiniert mit Bildungsangeboten in Schulen und Kindergärten, sowie über kleine Gemeinschaftsaktionen in den Wohngebieten (z.B. „Pflaumenkuchen backen“ oder „gebackenen Maronen“ zum Herbstfest), können so die Streufruchterträge niederschwellig verwertet werden, wenn die jeweiligen Einzelmengen zur gleichen Reifezeit überschaubar bleiben. Die Fruchtmenge bei 4.000 Apfelbäumen ist für so ein Konzept zu hoch. Bei 4.000+ Streufruchtpflanzen ist dieses Verwertungskonzept über die Vielfalt und die gestaffelte Reifezeit der unterschiedlichen Streufrüchte möglich.
Für Insekten, Vögel und Kleinsäuger (z.B. Igel) bleibt dabei trotzdem noch ausreichend übrig.
Gestaltungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum
Da in der „Streufrucht-Parade“ auch Hecken-, Strauch- und Kletterpflanzen enthalten sind, lassen sich damit ganz andere und vielfältigere Gestaltungskonzepte, z.B. für Stadtteilparks, Schulgelände, Kindergärten, genossenschaftliche Wohngebiete und öffentliche Grünflächen umsetzen, als nur mit Apfelbäumen. Die Hecken-, Kletterpflanzen- und Strauch-Optionen bieten Vögeln, Insekten und Kleinsäugern auch zusätzliche Ernährungs-, Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten.
Streufrucht-Bildung versus Apfel-Bildung
Selbst mit dem tollsten Bildungskonzept analog (also reales Leben) und digital, ist sofort verständlich, dass allein die Artenvielfalt und biologische Vielfalt des Streufrucht-Ansatzes viel umfangreichere und wertvollere Bildungsmöglichkeiten bietet, als die Monokultur-Einengung nur auf Apfelbäume.
Bildungskonzept der Streufrucht-Parade
Ein sinnvolles Bildungskonzept hat mehrere Dimensionen, z.B. Mitmacherinnen zur Pflanzung/Pflege oderZielgruppen mit Themen am entstehenden Ergebnis (z.B. Umweltbildung für Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene). Zwei andere Dimensionen sind: analoge Veranstaltungen „vor Ort“ mit „Lehrer/Ausbilder/Guru etc.“ (egal ob „Sortenbestimmung“ oder „Kochen“) und digitale freie Bildungsinhalte (OER), die sich zukünftig über QR-Code oder RFID/NFC – Chip direkt mit dem Smartphone von jedem „Walnuss-Baum“ in Europa abrufen lassen (inkl. der „Rezepte mit Walnüssen“). Der Fachbegriff hierfür ist digitales „objektbasiertes Lernen“. Ein praktischen Beispiel aus Chemnitz für diese Art des digitalen Lernens mit freien Bildungsinhalten ist der„Lernpfad“ zur „Mauerbienen-Aktion“ (ein Wildbbienen-Projekt), der vom Chemnitzer „aracube e.V.“ erstellt wurde. Über den QR-Code (oder Link) lässt sich diese „digitale Bildung“ mit jedem ähnlichen Nistblock verbinden, auch europa- und weltweit.
Die Sinnhaftigkeit dieses „Lernpfad“-Ansatzes wird auch bei der Projekt-Zielgruppe „Mitmacherinnen zur Pflanzung/Pflege“(„Paten“ in der „WE PARAPOM!“ Sprachwelt) deutlich:
Man kann einen Kurs vor Ort an einem Apfelbaum mit einer Expertin anbieten, in dem sie praktisch zeigt, wie ein Streuapfelbaum nach ihrer Ansicht richtig zu schneiden ist. Die ca. 20 aufmerksamen Teilnehmerinnen, für die Tag/Zeit und Ort des Kurses gepasst haben, machen das Gelernte an ihrem Patenbaum nach (idealerweise ein paar Stunden später). Falls das Gelernte für die eigene Sorte auch passt, ist dieser Baum in dem Jahr richtig geschnitten. Dann merkt sich die Teilnehmerin das Wissen für ein Jahr (evtl. ist auch ab dem 3. oder 4.Jahr anderes beim Schnitt zu beachten) und wendet es dann, aus ihrer Erinnerung, wieder fehlerarm an ihrem (einzigen) Patenbaum an.
Was ist, wenn diese „Angelernte“ nun nach zwei Jahren umzieht? Ist es dann nicht sinnvoll, wenn über einen QR-Code (oder RFID/NFC-Tag) am Baum oder Busch der Streufrucht-Parade direkt die Pflege- und Schnitthinweise (z.B. Lernvideo zum Schnitt) abgerufen werden können, inkl. z.B. was an diesem Baum, dieser Sorte in diesem Standjahr als Pflegmaßnahme anstehen könnte? Theoretisch könnte darüber jede Chemnitzerin ersatzweise die Pflege durchführen, wenn die ursprüngliche Patin verhindert ist.
Dieses Wissen könnte dann später auch jeder Besucher der Streufruchtpflanze übernehmen (z.B. den Link oder QR-Code auf seinem Smartphone speichern) und als Wissen mitnehmen, um es dann für die gleiche Art und Sorte in seinem eigenen Garten oder Grundstück (irgendwo in Europa 😉 zu nutzen.
So lässt sich dieses Wissen z.B. in alle Grundstücke und Kleingärten Europas bringen, an Tausende von Personen, zu der Zeit (und wiederholt), zu der sie das Wissen wirklich benötigen.
Außerdem gibt es auch in der Kunst des Baum- und Heckenschnitts mehrere unterschiedliche „Schulen“, die an der gleichen Pflanze unterschiedlich schneiden. In der Präsenzschulung lernt man nur EINE Methode und die eine Meinung der jeweiligen Schulungsleiterin. Digital lassen sich verschiedene (geprüfte und anerkannte) Varianten anbieten. Statt „Einengung auf eine Sicht“ wird hier die „Vielfalt für Mitdenkende“ unterstützt. Ein solcher digitaler Bildungsansatz zu freier Bildung fehlt bis heute bei „WE PARAPOM!“ komplett. Er ist jedoch integraler Bestandteil der „Streufrucht-Parade“.
Lebensrisiko & Haftungsrisiko berücksichtigen
Apfelbäume und auch die Streufruchtpflanzen laden natürlich dazu ein, die Früchte zu pflücken und dazu auf die Bäume zu klettern. Früchte auf Wegen, nicht nur Bananenschalen, sind ein großes Risiko für Stürze und Ausrutschen. Wie bereits in der Kritik von Anfang Februar 2021 am Konzept der Apfelbaumparade ausführlicher dargestellt, sind Stürze (beim pflücken der Früchte) von Kindern und Jugendlichen, sowie ungeschickten oder unvorsichtigen Erwachsenen aus 5-7m Höhe zu erwarten, wenn die Bäume nachhaltig (mehr als 30 Jahre) gewachsen sind. Falls die Streufrüchte auf gepflasterte Wege und Straßen fallen, sind ernste Verletzungen insbesondere bei Älteren, z.B. durch ausrutschen zu erwarten.
Zum einen sollte vor dem Projekt geklärt sein, dass Chemnitz zu diesem „Lebensrisiko“ steht und es bewusst eingeht (also die Bäume nach solchen Vorfällen nach 2025 nicht gefällt werden). Zum anderen sollte das Risiko für ernthafte Verletzungen und Todesfälle reduziert werden. Wenn eine „Fallfrucht“ auf „gepflasterter Fläche“ landet, könnte an der Stelle auch das herunterfallende Schulkind landen oder die Rentnerin darauf ausgerutschen. Deshalb werden bei der Streufrucht-Parade alle Pflanzen so gepflanzt, dass auch im ausgewachsenen Zustand keine Früchte auf gepflasterte/versiegelte Wege und Straßen fallen.
Abstürzende Personen fallen so weich(er) und es gibt kein Ausrutschen auf den Früchten auf Wegen und Straßen. Somit wird das Verletzungsrisiko auf ein vernünftiges „Lebensrisiko“ reduziert, was nachhaltig den Bestand der Streufruchtpflanzen des Projektes sichert.
Ob Streufruchtpflanzen mit einem hohen „Wespenrisiko“ (wie die Apfelbäume nach „WE-PARAPOM!“) in der Nähen von Spielplätzen stehen sollten, sollte ebenfalls vor Start der Pflanzungen entschieden werden. Wir meinen ja. Kinder sollten frühzeitig das Wespenrisiko beim Essen von Obst, insbesondere Fallobst, berücksichtigen lernen. Falls dies seitens der Stadt aber nicht gewünscht ist, sollten die Pflanzungen (egal ob Apfelbäume oder andere für Wespen attraktive Früchte) entsprechend weit entfernt von Spiel- und Sportplätzen stattfinden. Das Gegenteil von nachhaltig ist, wenn Bäume des Projektes nach 2025 aus diesem Grund wieder gefällt werden (nachdem vielleicht ein Kind an einem Stich im Hals gestorben ist)! Dieses Risiko ist bereits jetzt vollständig bekannt und kann entschieden/berücksichtigt werden BEVOR die Pflanzung erfolgt.
Eigendarstellung von „WE-PARAPOM!“
Wie unsinnig die Entsiegelung von Pflanzlöchern zum Start der „WE PARAPOM!“ Aktion durch die Künstlerin Folke Köbberling (oben im Artikel verlinkt) ist, sollte nach lesen dieses „Streufrucht-Parade“ Vorschlags mit den bisherigen Informationen offensichtlich sein. „Entsiegelung“ ist ein wichtiges Umwelt-Thema, aber nicht für Pflanzstellen von Apfelbäumen im Stadtgebiet und noch dazu mit versiegelten Flächen um den Baum herum, wie das konkrete Projektbild zur „urbanen Intervention“ (Stand heute: 28.9.2021) deutlich symbolisiert. Auch im „C2025 Apfelbaumprojekt – Kritik“ Beitrag, wurde schon kritisiert, dass manipulative nicht authentische Bilder für das Projekt verwendet werden. Auch hier wird ein manipulatives Bild verwendet, das „suggeriert“, die ausgebrochenen Stücke der Entsiegelung wurden mit den Werkzeugen (Meisel und Hammer) auf dem Bild erreicht, statt mit einem „Presslufthammer“ (oder noch schwererem industriellem Gerät). Wenn man sich über Fake-News aufregt, sollte man zumindest bei so einem Kulturhauptstadt Projekt „ehrlich“ bleiben und nicht manipulieren!
Bisher stimmt die Eigendarstellung von „WE PARAPOM!“ nicht mit der Realität überein. Eigentlich möchte „WE PARAPOM!“ folgendem Entgegentreten:
„Paraden haben eine lange Tradition als Ausdruck von Macht und dem zur Schau stellen von Regierungsinteressen und Ideologien. Hier erfährt das Feiern oft den Beigeschmack von erzwungenem Zujubeln, das einen auch erschauern lassen kann.Paraden haben eine lange Tradition als Ausdruck von Macht und dem zur Schau stellen von Regierungsinteressen und Ideologien. Hier erfährt das Feiern oft den Beigeschmack von erzwungenem Zujubeln, das einen auch erschauern lassen kann.“ (Quelle: https://weparapom.eu/Projekt, Stand 28.9.2021)
durch:
„„WE PARAPOM!“ gibt es nur durch eine Gemeinschaft der Vielen!“ (Quelle: https://weparapom.eu/Projekt, Stand 28.9.2021)
und:
„Deutsche und internationale Künstler:innen werden ab Herbst 2021 künstlerische Interventionen realisieren, die aktuelle gesellschaftliche Themen wie Migration, Arbeitsbedingungen, Ökologie, Bodenversiegelung, Hinterfragung der Repräsentation von Macht ebenso aufgreifen wie Fragen zur aktuellen Situation von Demokratie und neues Engagement der Zivilgesellschaft für aktive demokratische Teilhabe anregen.“ (Quelle: https://weparapom.eu/Projekt, Stand 28.9.2021)
Die Realität bis heute prägt allerdings das „alte Bild“ der Demonstration der Macht :
Der Start von „WE PARAPOM!“ bis heute war „elitär“ und „autoritär“. Es ist bisher kein Mitmachprojekt der Chemnitzerinnen auf Augenhöhe und es ist bisher auch nicht als wirkliches Mitmachprojekt (was diesen Namen verdient) geplant und organisiert. Zwar wurde am Samstag (25.9.2021) von einem „WE PARAPOM!“ Teammitglied behauptet, die meisten Chemnitzer:innen wollen das Projekt nur mit Apfelbäumen. Die Wahrheit ist jedoch: Der „innere Kreis“ des Kulturhauptstadt-Teams hat verhindert, das Interessierte und Experten außerhalb des eigenen Beziehungs-Dunstkreises an den Kulturhauptstadt-Projekten mitwirken durften (ich habe es seit 2019 selbst intensiv vergeblich versucht). So haben auch nur eine Handvoll elitärer Personen festgelegt, wie aus der Apfelbaumparade „WE PARAPOM!“ wurde und auch, dass es NUR Apfelbäume sein dürfen. Genauso autoritär hat diese Elite festgelegt, was das „Kollektiv“ in „WE PARAPOM!“ tun soll und darf. Das „Kollektiv“ wird nach bisheriger Planung nur gebraucht, um die Festlegungen dieser „Elite“ umzusetzen. Deutlich wird dies beispielsweise aus dem „Patensuche-Flyer“ auf der „WE PARAPOM!“ Website, aber auch an der Präsentation des „WE PARAPOM!“ Projektes am 25.9.2021. Im Rahmen der Planungen für den Bürgerpark-Gablenz, wurde die „WE PARAPOM!“-Sicht auf die Mitwirkung des „Kollektivs“ deutlich. Die Bürgerinnen dürfen noch selbst entscheiden, ob im Bürgerpark nun ca. 20, 30 o. 50 Apfelbäume gepflanz werden sollen (die drei vorgegebenen Varianten zum Bürgerinnenfeedback). Mehr Einflussnahme durch die Bürger ist nicht gewünscht.
Laut aktuellem „WE PARAPOM!“ -Fyer bietet die kollektive Gestaltung durch die Mitmacherinnen (Paten) folgende Möglichkeiten: Wie viele Apfelbäume wollen sie pflanzen, wer stellt sein Grundstück für Apfelbäume zur Verfügung, wie viele Apfelbäume möchte jeder Mitmacher bezahlen oder wie viele Apfelbäume möchte jede Mitmacherin pflegen.
Fazit:Es werden lediglich billige Arbeitskräfte und Gelder gesucht, das Projekt der Elite umzusetzen. Das ist zwar in „schönen modernen Floskeln“ auf der „WE PARAPOM!“ Website umschrieben, aber bisher des Pudels-Kern (der konkrete Inhalt). Mitdenken, Mitreden, Mitgestalten, Mitwirken usw. , alles was unter „Augenhöhe“ in wirklichen „Mitmachprojekten“ selbstverständlich ist, wird bis heute in „WE PARAPOM“ abgeblockt und verhindert.
„WE PARAPOM!“ als „Streufrucht-PARADE“
Kein Einziges der künstlerischen Ziele in „WE PARAPOM!“ muss geändert werden, wenn das Projekt im Sinne der „Streufrucht-Parade“ nachhaltig wird. Es ist Zeit für die Zusammenarbeit von allen, die „WE PARAPOM!“ als ein nachhaltiges Kunstprojekt erleben möchten, bei dem die Chemnitzerinnen wirklich mitmachen können und in dem sie nicht nur billige Arbeitskräfte für ein Prestige-Projekt einer autoritären „Elite“ sind.
Wir suchen Unterstützer und Mitmacher:innen für das Konzept der „Streufrucht-Parade“ am liebsten als Teil von „WE PARAPOM!“.
Wenn es sich weiterhin als unmöglich herausstellt, einen nachhaltigen positiven Einfluss auf das „WE PARAPOM!“-Projekt zu nehmen, könnte die „Streufrucht-Parade“ auch ein eigenständiges C2025-„Mitmach-Kunstprojekt“ werden. Dann soll es über seine Nachhaltigkeit auch „künstlerisch“ widerspiegeln, welche Chancen (und Gelder) durch „Verordnung von oben“ durch eine „autoritäre Elite“ vertan werden und welches positive Potential „Vielfalt, Eigeninitiative und Gestaltungsfreiheit“ durch viele Mitmachende auf Augenhöhe hat. „WE PARAPOM!“ wird so oder so enorme finanzielle Mittel verschlingen. Die „Streufrucht -Parade“ müsste dann sicherlich komplett ehrenamtlich bleiben. Es würde ein Wettbewerb (kein Kampf!) David gegen Goliath. Aber noch hoffen wir auf ein nachhaltiges „WE PARAPOM!“ ohne Apelbaum-Monokultur, sondern mit nachhaltiger Vielfalt.
Dieser Vorschlag enthält auch persönliche Meinungen. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein. Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (übrigens aus dem Wissensmanagement MOOC) kann bei der zukünftigen eigenen Meinungsbildung positiv unterstützen.