Projekt: BiBi – Bienenbildung
(Schau- und Lehrbienenstand im botanischen Garten Chemnitz)
Zusammenfassung: Das Projekt zur „BiBi“ (Bienenbildung) mit einem Schau- und Lehrbienenstand im Botanischen Garten Chemnitz kämpft seit 2020 um eine Zustimmung seitens den Verantwortlichen der Stadt Chemnitz und des Stadtrates. Es wurde auch als C2025-Projektvorschlag unterbreitet. Deshalb ist das Projekt auch bereits sehr detailliert ausgearbeitet. Den Schau- und Lehrbienenstand können alle an der Bienenhaltung Interessierte gemeinsam nutzen. Es müssen also nicht vielfach „Schulbienenstände“ aufgebaut, betrieben und fachlich betreut werden, was in den Ferien und bei erkrankten Lehrerinnen (fehlende Vertretungen) an Schulen oft schwierig ist. Das zentrale Angebot steht ALLEN Schulen und Kita’s offen, auch nur temporär für „Infotage“, auch wenn sie z.B. nicht die finanziellen Mittel für eine eigene (vernünftige) Imkerei (>7.000,-€), keinen geeigneten Standplatz für die Bienen oder geeignete Räume zum Honig-Schleudern, Abfüllen oder zur Lagerung des Material/Ausrüstung haben. Hinzu kommt die Verbindung von digitalem Wissen (SOL-Ansatz) mit direkter praktischer Erfahrungsmöglichkeit für alle Arbeiten einer Hobby-Imkerei. Eine hohe (prüfbare) Qualität der Wissensweitergabe an alle Teilnehmenden kann darüber ebenfalls erreicht werden. Allen Chemnitzer Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, sowie Besuchern steht somit qualitativ hochwertiges Wissen und eine praktische Erfahrungsmöglichkeit zur Honigbienenhaltung offen. Außerdem könnte der „BiBi-Honig“ in C2025 als „Chemnitzer Kulturhauptstadt-Honig“ oder „Chemnitzer Stadthonig“ an die Gäste im Kulturhauptstadtjahr verkauft werden, um auf dieses Bildungsprojekt i Chemnitz hinzuweisen.
Unser heutiger Vorschlag für Eure gute Tat heute: Kaufe Honig bei einer lokalen Imkerin oder ein anderes Erzeugnis von einer lokalen Landwirtin. (Video-Dauer: 0:51 min)
Alle Inhalte hier stehen unter der freien Lizenz „CC-BY 4.0“ (Dirk Liesch), d.h. Ihr könnt z.B. die Postkarten entsprechend wiederverwenden, drucken und daraus auch einen Papier-Adventskalender für Eure Freunde, Kollegen oder Kunden „basteln“.
Bildungsprojekt mit Schau- und Lehrbienenstand im Botanischen Garten in Chemnitz
Vorwort zu diesem C2025 Kulturhauptstadt-Vorschlag:
Bereits 2020 wurde ein Kulturhauptstadt 2025 Projektvorschlag seitens „lebenswertes Chemnitz“ ausgearbeitet und vorbereitet, der am 9.11.2020 in der Mitgliederversammlung des Imkervereins Chemnitz 1874 e.V. als verfolgenswert beschlossen wurde. Eine bereits vereinbarte Vorstellung des Projektes vor dem „Agenda-Beirat“ der Stadt Chemnitz im Februar 2021 viel den Corona-Bestimmungen zum Opfer. Mit dieser Veröffentlichung sollen Grundkonzepte der Idee auch für andere Kommunen und Imkervereine „nachmachbar“ werden. Der aktualisierte ausführliche Projektvorschlag ist im hier angefügten PDF-Dokument enthalten (schau_und_lehr_bienenstand_chemnitz_20230109.pdf).
Überblick zum BiBi-Gesamtkonzept
Der Chemnitzer Imkerverein 1874 e.V. errichtet und betreibt einen Schau- und Lehrbienenstand im Botanischen Garten in Chemnitz. Insbesondere dient er zur „Bienen-Bildung“ für KITAs, Schulen und interessierte Bürgerinnen in einem weiten Angebotsspektrum unterschiedlicher Informationstiefe. Ziel ist es auch, dass alle Tätigkeiten eines Hobby-Imkers an diesem Bienenstand auch praktisch gezeigt werden können, wobei auch unterschiedliche Haltungsformen und Betriebsweisen berücksichtigt werden können.
Das Projekt besteht aus dem Bienenstand selbst, auf dem alle Besucher des Botanischen Gartens die Bienenvölker und den Bienenstand besichtigen, die Bienen beobachten und sich zu den meisten Themen auch direkt und digital weiterbilden können. Die zweite Komponente (auch in einem zweiten Realisierungsschritt möglich) besteht aus dem Schleuderraum, in dem auch die Honig- und Wachsgewinnung gezeigt und gelehrt werden kann. Die dritte Komponente ist die Nutzung der „Unterrichtsräume“ des „Schulbiologiezentrums“ im botanischen Gartens zur theoretischen Wissensvermittlung für KITA-Gruppen, Schulklassen und Jungimker sowohl für Honigbienen-Themen und Imkerei als auch zu Wildbienen- und Blühflächenthemen. Damit kommt es auch zu einer weiteren Aufwertung und Nutzung des Schulbiologiezentrums.
Zukünftig können darüber Ganztagesangebote von Schulen (GTA), Projekttage, Imker AGs, Schulprojekte und Jungimkerinnen-Ausbildungen durchgeführt werden. Somit bekommen alle KITAs und Schulen in Chemnitz die Möglichkeit, entsprechende Angebote anzubieten, ohne einen eigenen Bienenstand zu betreiben und eigenes Fachpersonal dafür dauerhaft „vorhalten“ zu müssen. Wie dies in der praktischen Umsetzung ganz konkret erfolgen kann und welche Vorteile das hat, ist dem Beispiel des Lehrbienenstandes im städtischen Schulgarten in Cottbus zu entnehmen, siehe Beitrag „Projekte und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche“ (mit Index) im „Bienen und Imkerei MOOC“ (biMOOC). Hier das Gesamtvideo daraus (Dauer 1:12:48):
In Zusammenarbeit mit dem NABU (oder BUND) ist auch eine Ergänzung des Angebots um das Thema Wildbienen im Botanischen Garten angedacht. Außerdem soll mit der Hochschule Mittweida im Rahmen der genetischen Pollenanalysen wissenschaftlich untersucht werden, wie sich Honig- und Wildbienen und die Vielfalt von Blühpflanzen gegenseitig beeinflussen. Dazu ist ein kontinuierlicher Zeitraum von ca. 10 Jahren mit relativ gleichbleibendem „Grundsetting“ notwendig, was an einem „privaten“ Bienenstand nicht garantiert werden kann. Erste Untersuchungen gab es 2021 mit parallelen Pollenuntersuchungen zu Honigbienen, Wildbienen und Hummelvölkern.
Außerdem wird mit dem Schau- und Lehrbienenstand das freie Bildungskonzept (digitales objektbasiertes Lernen mit freien Bildungsmaterialien) des Chemnitzer „aracube e.V.“ konsequent umgesetzt. Dieses „Mitmach-Bildungsprojekt“ ist hier als „SOL – digitale Lernpfade in Chemnitz“ ausführlicher beschrieben. Das folgende Bild zeigt ein konkretes Beispiel, wie zukünftig auch „Objekte“ des Schau- und Lehrbienenstandes direkt mit digitalen freien Bildungsinformationen verbunden werden (wobei die 8x8cm „Infozeichen“ aus dem SOL-Projekt zum Einsatz kommen):
Der Aufbau und dauerhafte Betrieb erfolgt im Rahmen einer Partnerschaft zwischen dem Imkerverein Chemnitz 1874 e.V., dem Botanischen Garten Chemnitz, anderen Bildungsanbietern der Stadt (z.B. Schulen, VHS usw.) und evtl. dem NABU (Wildbienen – Themen).
Die Verbindung zur „Kulturhauptstadt“: Es ist ein gemeinsames Mitmach-Projekt Vieler, sowohl beim Aufbau des Standes inklusive der Aufarbeitung des alten Bienenwagens und der evtl. künstlerischen Gestaltung des Gesamtensembles, als auch bei der Erstellung der Bildungsinformationen. Es ist ein Projekt, was zukünftig in vielen Informations- und Bildungsveranstaltungen Menschen zusammen bringt und verbindet. Da Imkerinnen in Chemnitz ein relativ hohes Durchschnittsalter haben, kommt es hier auch zu einem intensieven Brückenschlag zwischen den Generationen. BiBi schafft (über den SOL-Ansatz) auch freie digitale Bildung , die überall im deutschsprachigen Raum wiederverwendet und weiterentwickelt werden kann (in einer Community über die Grenzen von Chemnitz hinweg) und dabei soziale Schranken überwindet (da auch kostenfrei für Alle nutzbar). Über das wissenschaftliche Forschungsprojekt zur gegenseitigen Beeinflussung von Honig- und Wildbienen, sowie die Auswirkungen auf die Blühpflanzen der Region werden auch fundierte Erkenntnisse zu Nachhaltigkeitsfragen durch dieses Projekt unterstützt.
Außerdem könnte als süße und mitnehmbare Verbindung zu diesem C2025 Mitmach- und Bildungsprojekt ein „Chemnitzer Kulturhauptstadt Honig“ aufgelegt werden, der aus den Honigerträgen des BiBi Schau- und Lehrbienenstandes und den Honigen der am Standaufbau ehrenamtlich beteiligten Chemnitzer Imkerinnen besteht.
Sinn, Zweck und Nutzen des zentralen Schau- und Lehrbienenstandes im Botanischen Garten
Das Thema Bienen und Bienenhaltung, sowie die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen ist von allgemeinem Bildungsinteresse in der Gesellschaft, sowohl für Kinder und Jugendliche (Schulbildung) als auch für Erwachsene (Volksbildung). Gerade in den letzten Jahren hat es durch den Hype um Bienen- und Insektenschutz auch einige Fehlentwicklungen hinsichtlich der Honigbienenhaltung und im Verhältnis Wildbienenunterstützer vs. Honigbienenhalter gegeben, vor allem durch ein Defizit an Wissen auf beiden Seiten. Um GTAs, Imker-AGs und Bienen-Projekte an Schulen und für KITA-Gruppen anzubieten, ist es nicht erforderlich, dass jede Schule einen eigenen Bienenstand und Schleuderraum betreibt, Lagerkapazitäten für das gesamte Imkerei-Zubehör bereitstellt, sowie dauerhaft geschultes Personal benötigt, welches ganzjährig die Betreuung der Bienen sicherstellt (von den bürokratischen Anforderungen mal ganz abgesehen).
Deshalb ist eine gemeinsame Nutzung des zentralen Schau- und Lehrbienenstandes des BiBi –Projektes (Stichwort: „Sharing Economy“) sinnvoll.
Außerdem ermöglicht der Schaubienenstand hier im Botanischen Garten Chemnitz allen Chemnitzerinnen und Besuchern der Stadt, Bienenvölker live zu erleben und sich auch digital (siehe SOL) dazu weiterzubilden. Der Imkerverein „Chemnitz 1874 e.V.“ betreibt bereits eine Schaubeute und einen Bienenlehrpfad (Schautafeln) im Botanischen Garten. Dieses Angebot wird durch das BiBi-Projekt optimal ergänzt und vervollständigt. Der Tierpark in Chemnitz eignet sich für das Projekt unter anderem deshalb nicht, weil der strenge Geruch der Wildtiere auch eine potentielle Stechgefahr nicht so gut ausschließen lässt, wie im Botanischen Garten.
Errichtung und Betrieb des Schau- und Lehrbienenstandes
An dem mit dem Botanischen Garten Chemnitz (Hr. Berthold) bereits 2020 ausgesuchten Platz erfolgt die Einrichtung eines während der Öffnungszeiten des Botanischen Gartens frei zugänglichen Bienenstandes für Honigbienen-Völker in unterschiedlicher Haltungsform- und Betriebsweisen. Der Stand bietet den Platz sowohl für Magazinbeuten, einen Bienenwagen (mit Hinterbehandlungsbeuten), für Einraumbeuten, für Ablegerkästen, sowie Kästchen zur Königinnen-Aufzucht. Insgesamt sollte es möglich sein, bis zu max. 10 „Wirtschaftsvölker“ auf dem Stand zu halten.
Es werden jeweils Imkerinnen aus den Mitgliedern des Imkerverein 1874 e.V. gewonnen, die jeweils 1-3 ihrer Völker auf dem Schaubienenstand in ihrer eigenen Haltungsform/Betriebsweise „betreiben“. Dabei wird darauf geachtet, dass dies jeweils unterschiedliche Haltungsformen und Betriebsweisen sind, um einen repräsentativen Ausschnitt aus der Vielfalt der Betriebsweisen der Honigbienen-Haltung darstellen zu können. Im Idealfall führen diese Imker auch den Praxisteil der jeweiligen Bildungsangebote durch, oder einigen sich individuell mit den Durchführenden der Praxisanteile der Bildungsangebote, über die konkreten Arbeiten an den Bienenvölkern. Beispiele und Praxiserfahrungen, wie dies konkret erfolgreich umgesetzt werden kann, können dem Beispiel des „Lehrbienenstandes“ im städtischen Schulgarten in Cottbus („Projekte und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche (biMOOC)“, Youtube „open-academy“ Kanal) entnommen werden.
Aufgrund dieses Konzeptes werden sich wahrscheinlich zwischen 4-7 „Wirtschaftsvölker“ (von 2-3 Imkerinnen) in 2-4 unterschiedlichen „Betriebsarten“ auf dem Stand befinden. „Klotzbeuten“ u.ä. „Betriebsarten“, die keine effektive Varroa-Behandlung und/oder Futterkranzprobe zulassen, werden nicht eingesetzt.
Da die Mitglieder unseres Vereins und ihre Völker über den Deutschen Imkerbund (DIB) versichert sind und ihre eigenen Völker in den eigenen Beuten/Bienenbehausungen aufstellen, ist die Versicherungsfrage und der Besitz der Bienenvölker geklärt (Verantwortung).
Derzeitiges Ziel ist es, auf dem Schaubienenstand zwei Aufstellplätze für jeweils bis zu 4 Magazinbeuten, einen Bienenwagen (mit Hinterbehandlungsbeuten 2-6), für 2-3 Einraumbeuten sowie 2 Schutzkästen für EWK (Einwabenkästen) und einen Aufstellplatz für Kieler-Begattungskästen bzw. MiniPlus-Beuten zu schaffen, wobei dazu auch die frei werdenden Plätze im Bienenwagen genutzt werden können. Zum Schaubienenstand gehört ein entsprechender Zugang (Weg) für die Beobachtung der Völker durch Besucher und zur Bearbeitung der Völker (z.B. Transport der teilweise schweren Zargen und Behausungen/Beuten).
Lediglich der Bienenwagen mit den Hinterbehandlungsbeuten soll aus gebrauchten Beständen von einem „Altimker“ übernommen (in Vereinsbesitz) und aufgearbeitet werden. Die Aufarbeitung (vor allem neuer Anstrich und Umbau im Innenausbau) erfolgt durch Mitglieder des Imkervereins 1874 e.V. Von den derzeit 28 „Hinterbehandlungsbeuten“ bleiben dabei nur 2-6 erhalten. Die Sanierung des erhaltenen (wiederverwendeten, gebrauchten) Materials wird dazu genutzt, eine Schulung der Chemnitzer Imkerinnen zur „Sanierung von Bienenständen nach amerikanischer Faulbrut“ mit der AFB-Sanierungsausrüstung des Landesverbandes sächsischer Imker (LVSI) durchzuführen. Das stellt neben der Schulung sicher, dass das gesamte übernommene Material des Bienenwagens spätestens nach der Sanierung frei von AFB ist.
Die Bienenvölker dieses Schau- und Lehrbienenstandes werden jedes Jahr mittels Futterkranzprobe untersucht und dürfen auch erst nach einer Futterkranzprobe auf den Stand gebracht werden.
Die Bienenvölker des Standes werden von den beteiligten Imkern des Imkervereins 1874 e.V. auf „Friedfertigkeit“ selektiert, so dass die Stechgefahr auch in unmittelbarer Nähe zu den Bienenkästen (Bienenbeuten) minimiert ist.
Eine Nahrungskonkurrenz zwischen Wildbienen und Honigbienen ist aufgrund dieser sehr begrenzten Anzahl von Honigbienen-Völkern nicht zu befürchten, zudem Wildbienen und Honigbienen meist unterschiedliche Trachtpflanzen anfliegen. Die folgende Grafik zeigt, dass es vor der Wende die ca. 10-fache Anzahl von Bienenvölker in der DDR gab und gleichzeitig war das eine Zeit mit deutlich mehr Wildbienen und Insekten.
Das ist zwar kein Beweis, dass die These stimmt, dass viele Honigbienen auch eine höhere Anzahl von Wildbienen und Insekten fördern, über die Logik „optimale Bestäubung => mehr Blühpflanzen (Blumen) => mehr Bienen+Insekten“, aber auch auf meinem eigenen Grundstück mit mehr als 10 Bienenvölkern (während der kritischen Trachtzeiten ab Mitte Juli) und meinen parallelen Wildbienen-Projekten ist eher eine positive als negative Beeinflussung der Wildbienen und Insektenpopulation festzustellen. Bis zu 10 Bienenvölker im Botanischen Garten Chemnitz, sollten also eher einen positiven als negativen Effekt auf die dortige Wildbienenpopulation haben. Die typischen „DDR-Bienenwagen“ (sieh Bild oben) hatten jeweils 28 Bienenvölker, was etwas verdeutlicht, dass 10 Völker noch eine vergleichsweise niedrige Anzahl ist. Für Klarheit zu diesem Thema, wird das oben beschriebende Forschungsprojekt der Hochschule Mittweida unterstützt, welches dazu belastbare (wissenschaftlich korrekte) Untersuchungsergebnisse über einen 10-Jahreszeitraum liefert.
Errichtung und Einrichtung des Schleuderraums
Langfristige Lösung sollte eine Modernisierung des Schulbiologiezentrums durch die Stadt Chemnitz sein (im Rahmen der Beseitigung der derzeitigen Ausnahmegenehmigungen des bestehenden Gebäudes). Dabei sollte auch ein Raum mit Spüle und Fließen vorgesehen werden, der für ein Schulbiologie-Zentrum sowieso Sinn macht, der auch als Schleuderraum nutzbar ist.
Als „Übergangslösung“ (Notlösung) wird ein derzeit ungenutzter Bauwagen des Botanischen Garten Chemnitz in der Nähe des Schaubienenstandes als Schleuderraum ausgebaut und eingerichtet. Dieser Bauwagen ist bereits vorhanden, ist groß genug, „bienendicht“ und hat ein Fenster.
Der Bauwagen kann an die Wasserversorgung (Sommerleitung, Schlauchanschluss) und Kanalisation angeschlossen werden und besitzt eine Stromversorgung. Damit ist ein Betrieb während der typischen Schleuderzeiten (frostfreie Zeit) möglich. Zugang und Nutzung sind während der Öffnungszeiten des Botanischen Gartens möglich.
Entsprechend der Anforderungen für die Honigverarbeitung muss dieser Bauwagen im Innenbereich ausgebaut und eingerichtet werden. Arbeitsfläche mit Spüle, moderne Schleuder (elektronische 4-Waben Selbstwendeschleuder), Entdeckelungsgeschirr und „Siebstrecke“ sind als permanente Basisausstattung vorgesehen. Die Finanzierung muss über Projektmittel erfolgen, die dazu im Rahmen dieses Gesamtprojektes beantragt werden. Die Einrichtungsgegenstände (Schleuder, Entdeckelungsgeschirr, Siebstrecke, Honigrührer etc.) werden Eigentum des Imkervereins 1874 e.V. Der Bauwagen inkl. der festen Ein- und Umbauten verbleibt im Eigentum des Botanischen Garten Chemnitz.
Betriebs-, Nutzungs- und Bildungskonzept des „Lehrbienenstandes“
Der langfristige Betrieb soll weitgehend ohne finanzielle Mittel und personelle Ressourcen der Stadt Chemnitz sichergestellt werden. Ebenso sollen keine Mitgliedsbeiträge des Imkervereins für den Betrieb des BiBi-Projektes eingesetzt werden. Vorbild ist wieder das erprobte Bildungs- und Betriebskonzept des „Lehrbienenstandes“ im städtischen Schulgarten in Cottbus, siehe „Projekte und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche (biMOOC)“( Youtube „open-academy“ Kanal).
Ein entsprechendes Betriebs-, Nutzungs- und Bildungskonzept für Chemnitz wird im Rahmen des Projektes erstellt, getestet und in Zukunft kontinuierlich optimiert. Weitere Details dazu können dem ganz oben verlinkten „Detailkonzept“ (PDF-Dokument) entnommen werden.
Dokumentation und Einsatz freier Bildungsmaterialien (OER)
Die Dokumentation der Arbeiten und Beobachtungen an den Bienen-Völkern soll für alle Völker auf dem Schaubienenstand über die Imker –App des D.I.B.erfolgen, so das auch mehrere Bildungsangebote auf den gleichen Völkern als „Praxisbeispiele“ durchgeführt werden können und jedes „Team“ die Möglichkeit hat, auf die Gesamtdokumentation des jeweiligen Volkes zuzugreifen und diese fortzuführen (online, über Smartphone, Tablet oder PC).
Theoretische Lerninhalte und Lehrmaterialien, die im Rahmen dieser Bildungsangebote entstehen, werden als Freie Bildungsinhalte (OER – Open Educational Resources) erstellt und als solche zur Wiederverwendung und kontinuierlichen Weiterentwicklung online zur Verfügung gestellt.
Hinsichtlich der freien Bildungsinhalte (OER) erfolgt eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem aracube e.V. (Chemnitz).
Dabei wird das bereits erwähnte „SOL-Konzept“ für die „digitale Kopplung“ der theoretischen Online Lernmaterialien mit der Praxis am Schau- und Lehrbienenstand eingesetzt. Am Bienenstand, im Schleuderraum und auch an etlichen Geräten und Ausrüstungsgegenständen werden dazu die 8x8cm „Infozeichen“ (mit dem QR-Code) eingesetzt.
Ein „Informationssuchender/Lernender“ fotografiert z.B. den QR-Code an einer Hinterbehandlungsbeute des Bienenwagens ab und landet direkt auf der Information dazu im Internet. Somit lassen sich auch Texte, Bilder, Videos aber auch Interviews und „HowTo“-Erklärvideos kombinieren und auch kontinuierlich aktualisieren und verbessern. Als Plattform für die freien Lernmaterialien wird konkret die OER – Lernmaterialsammlung des „Bienen und Imkerei MOOCs“ (biMOOC) verwendet. Damit ist auch die Möglichkeit gegeben, dass andere Schau- und Lehrbienenstände in „D-A-CH“ diese Materialien ebenfalls in gleicher Weise direkt (mit)nutzen können.
Wildbienen-Themen
(Zusammenarbeit mit den NABU und/oder BUND wünschenswert)
Die Themen „Honig-Bienen/Imkerei“ und „Wildbienen“ lassen sich optimal verbinden, da es zum Einen viele Gemeinsamkeiten und zum Anderen grundlegende Unterschiede gibt, die gerade im Bewusstsein der Bevölkerung nicht so präsent sind, wie es wünschenswert wäre.
Deshalb ist eine Zusammenarbeit in diesem Projekt hinsichtlich der Wildbienen-Themen mit dem NABU und/oder BUND sinnvoll. So könnten z.B. Unterstützungen (z.B. Nistblöcke) für Wildbienen in der Nähe des Schaubienenstandes realisiert werden, die sich in das Gesamtprojekt gemeinsam integrieren ließen, in der Form, dass auch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den Honig-Bienen/Imkerei fokussierbar sind. Die folgende Abbildung ist ein Beispiel aus der Chemnitzer „Mauerbienen-Aktion“ als Wildbienen-Bildungsprojekt und ergänzende Bestäubungsalternative für Kleingärten und private Grundstücke.
Nutzungsabschätzung pro Jahr (ab ca. 2024)
ca. 2-4 Imker-AGs (GTAs von Chemnitzer Schulen pro Bienenjahr, a. 10-15 Schülerinnen) mit jeweils ca. 12-20 Veranstaltungen (Theorie + Praxis an den Völkern und im Schleuderraum)
ca. 1-3 Angebote mit Partnern (VHS, Umwelt/Naturschutz-Verbänden) mit jeweils 2-8 Veranstaltungen (Theorie und Praxis) a. 10-30 Teilnehmern
ca. 5-15 Besichtigungen und Infoveranstaltungen mit Schulklassen, Kindergartengruppen etc. (a. 10-30 Personen)
Des Weiteren steht allen Besuchern des Botanischen Gartens der Schaubienenstand zur Beobachtung der Bienen als erweitertes Angebot des botanischen Gartens ganzjährig offen.
In Veranstaltungen im Botanischen Garten (z.B. „Tag der Imkerei“ oder „Herbstfest“) können die bestehenden Angebote für die Besucher erweitert werden, z.B. „Drohnenwettfliegen“ oder „Honigwaben entdeckeln und schleudern“ zum Tag der Imkerei, also neue interessante Angebote die bisher nur sehr umständlich oder gar nicht möglich waren.
Des Weiteren können Jungimkerinnen des Imkervereins 1874 e.V. in den ersten 3 Jahren ihrer Bienenhaltung den Schleuderraum in freien Zeiten nutzen und somit die größte Investition der Hobby-Imkerei in eine hochwertige Schleuder und einen eigenen (für die Lebensmittelproduktion geeigneten) Schleuderraum möglichst gut vorbereiten. Das erhöht die Honigqualität und Lebensmittelsicherheit für „Honig aus Chemnitz und Umgebung“.
Kontakt für BiBi-Projekt
Dirk Liesch
Initiator des „Bienen und Imkerei MOOC“ (biMOOC)
Mitglied des Imkervereins Chemnitz 1874 e.V.
Händelstraße 7a, 09120 Chemnitz
Tel.: +49 (0) 171 9320133
Der biMOOC ist eine kostenlose Online-Weiterbildung aus Chemnitz zur Bienenhaltung und Imkerei, für alle Interessierte rund um Honigbienen, Wildbienen, Imkerei, Blühflächen und Insektenschutz. Der Schwerpunkt liegt auf der Honigbiene und der Imkerei. Viele Inhalte des biMOOC lassen sich auch für Schulen, Kinder und Imker-AGs nutzen.
Ein Beginn ist jederzeit auch später möglich und sinnvoll. Für die Interaktion ist es aber am besten, bereits möglichst „im Zeitplan“ mit dabei zu sein.
Mehr Informationen zum Kurs selbst findet ihr hier auf der „Kursseite“ des biMOOC, über die auch die Anmeldung möglich ist. Der Kurs und alle Lernmaterialien sind kostenlos.
Zeitraum des biMOOCs: 22.2.2021 – 8.8.2021
Zitat aus dem Rundschreiben Nr. 01-2021 des Landesverband Sächsischer Imker e.V. (LVSI) vom 27.1.2021:
„In Zusammenarbeit mit dem LVSI wurden die Schulungsinhalte für Anfängerlehrgänge in einer Onlineschulung zusammengestellt. Informationen zur Onlineplattform erhalten Sie unter: https://www.oncampus.de/bimooc. Eine Teilnahme ist mit der Anmeldung unter https://bienen.open-academy.com nicht nur für neue Imker möglich. In mehreren Online-Modulen zu verschiedenen Terminen wird das theoretische Wissen der Bienenhaltung vermittelt.“
Wie jeder MOOC, lebt auch der biMOOC von seinen Mitmachern. Ideen und Vorschläge, wie Ihr mitmachen könnt, findet Ihr im Beitrag „Mitmachen – aber wie?“ Aber schon, wenn Ihr Euch in den Foren und Themen beim Erfahrungsaustausch während des biMOOCs einbringt, helft Ihr mit, den Nutzen für alle zu erhöhen.
Habt Ihr Freunde oder Bekannte, die sich dafür interessieren, wie man Insekten über nachhaltige Blühflächen, Trachtfolgen und Bienenweidepflanzenunterstützen kann, oder wie sich Wildbienen optimal unterstützen lassen? Dann könnt Ihr sie auch nur für das zweite Modul (Ende März – Mitte April) einladen, mitzumachen. Diese Themen werden konzentriert im Modul 2 behandelt. Das gilt für alle Themen: Jede(r) braucht nur bei den Themen dabei zu sein, die für ihn/sie interessant sind. Das kann auch nur ein Modul oder nur eines der Themen sein. Probiert es aus.
Zu Anfang von innovativen Veränderungen gibt es immer viele Bedenken, wenig Zeit, ganz viel Arbeit und wenig Unterstützung. Mit dem Beitrag „Unterstützer(in) werden“ zeigen wir Unterstützungsmöglichkeiten auch für Dich oder evtl. eine Organisation die Du kennst.
Deshalb möchte ich mich bedanken, bei den Teilnehmern, die „einen Kaffee spendiert“ haben und besonders bei den „Becker Umweltdiensten“, die den biMOOC bereits im ersten Jahr (als es „noch gar nichts gab“, außer der Idee und dem Konzept) unterstützt haben.
Ich würde mich freuen, wenn viele von euch und euren Bekannten beim biMOOC 2021 mit dabei sind. Meldet Euch gleich an, bevor es wieder in Vergessenheit gerät: Link zur Kursinformation und zur Anmeldung.
Herzliche Grüße
Dirk Liesch
PS: Ein MOOC (hier in Wikipedia detaillierter erklärt) ist ein Online Kurs, der gleichzeitig von vielen Teilnehmern auch aus entfernten Orten besucht wird und in dem interaktiver Austausch (Teilnehmer lernen auch sehr stark voneinander), Experten-Vorträge und digitale Lerninhalte (Inhalte im Internet) nach einem sinnvollen Plan (Curriculum) ausgewählt sind, um Wissen möglichst gut zu vermitteln, zu lernen und auszutauschen.
Link zur kostenlosen Veranstaltung „Urbane Bienenhaltung – Mythos und Realität“ (19.9.19, 17:30 Uhr, OpenSpace , Dresdner Straße 38B, 09130 Chemnitz)
Bitte melden Sie sich bei Interesse über den Link an, da nur 60 Plätze zur Verfügung stehen und nicht sicher ist, ob man abends ohne Anmeldung noch rein kommt.
Die Veranstaltung wird von mir (Dirk Liesch) mitorganisiert und ich würde mich über viele Teilnehmer freuen.
offizielle Veranstaltungsinformationen:
Urbane Bienenhaltung – Mythos und Realität
Das Bewusstsein, wie wichtig Bienen für unser Ökosystem sind, ist in der Gesellschaft angekommen. Doch gut gemeinte Unterstützung kann bei unzureichenden Kenntnissen über die Bienen und die Imkerpraxis auch schnell ins Gegenteil umschlagen. Wieso beispielsweise das Bienenfüttern mit Honig aus dem Supermarkt fatale Folgen haben kann oder ob sich wirklich jede Haltungsform, wie z.B. die Bienenkiste für eine fachgerechte Bienenhaltung eignet, erklärt die Bienen-Expertin vom Chemnitzer Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt Ute Wetzel in einem Vortrag zum Thema Bienengesundheit und Bienenhaltung.
Anschließend wird Dirk Liesch, Imker aus dem Imkerverein Chemnitz 1874 e.V., ein paar Worte darüber verlieren, wie man zur Hobby-Imkerei kommt, weshalb umfangreiches Wissen und Erfahrungen hierbei wichtiger sind, als zuerst vermutet und wie Bienen-Patenschaften dies unterstützen. Zusätzlich zeigt er für interessierte Mitmenschen und Unternehmen Möglichkeiten, sich nachhaltig und ohne großen Aufwand für die Insekten- und Bienen-Vielfalt in Chemnitz einzusetzen.
Im Anschluss:
entspanntes Zusammensein mit Honigverkostung und -verkauf
Ausstellung und Erklärung von Imkereizubehör und Bienenbehausungen
Besichtigung des Paten-Bienenstandes der DMK E-BUSINESS GmbH
Agenda
Vortrag zur Bienengesundheit und Bienenhaltung von Bienen-Expertin Heike Janthur
Impulsvortrag Dirk Liesch (Imker in Chemnitz)
Erfahrungsbericht DMK E-BUSINESS GmbH als Bienenpate
Erfahrungsbericht Becker Umweltdienste GmbH als Unterstützer des freien Bildungsprojektes zu Bienen “BiMOOC”
Seit April 2019 gibt es eine Bienenpatenschaft der DMK E-BUSINESS GmbH aus Chemnitz, die als Pilot gedacht ist, für möglichst viele Nachahmer in Chemnitz und darüber hinaus.
Bei diesem Nachhaltigkeitsprojekt für Bienen-und Naturschutz geht es darum, dass Organisationen ein oder mehrere Bienenvölker unterstützen, indem sie zum Beispiel einen Bienenstand auf ihrem Gelände zur Verfügung stellen und die Bienenvölker auf diesem Stand von einem Imker bereitgestellt und betreut werden. Dafür erwerben die Organisationen den größten Teil des Honigs dieser Völker zu einem höheren vorher vereinbarten Preis, so dass der Mehraufwand des Imkers für die Betreuung damit zumindest teilweise abgedeckt ist. Außerdem können die Firmen so den Honig von ihrem eigenen Stand mit passendem Etikett verwenden und auch darüber auf ihr Engagement aufmerksam machen. (Link zur Sicht des Pilotpaten DMK E-BUSSINESS GmbH)
Jedoch die größeren Vorteile ergeben sich für den Natur-, Bienen- und Insektenschutz, weil:
die Mitarbeiterinnen, aber auch die Kunden und Besucher der Paten-Organisation, können live die Entwicklung „Ihres“ Bienenvolkes miterleben und damit selbst sehr viel über Bienen und angrenzende Themengebiete lernen. Im aktuellen Pilotprojekt kommen bei den Volks-Durchsichten regelmäßig einige Mitarbeiter in die Nähe, stellen Fragen, fotografieren und entwickeln so ein emotional unterstütztes Wissen zu Bienen. Jede Bienendurchsicht wird so zu einem kleinen „Bildungsimbiss“, nicht nur zu Honigbienen, sondern auch zu Wildbienen, anderen Insekten und Blühflächen.
Über die Blühflächen- und Wildbienen-Themen wird die Grundlage und Motivation für weitere nachhaltige „Insektenpflanzen“ (nicht nur Blühflächen), Überwinterungsplätze und Brutplätze/Behausungen (nicht nur Insektenhotels) in unserer Stadt gelegt.
Wenn diesem Modell ab 2020 mehrere Chemnitzer-Organisationen und Chemnitzer-Imkerinnen folgen, entstehen über das Stadtgebiet verteilt neue Bienenstände und Bienenvölker. Es werden nicht nur in den Gärten und Parks der Stadt die Pflanzen besser bestäubt, sondern es erfolgt über die „Bildungsimbisse“ auch eine intensive Verbreitung des Wissens und der Sensibilisierung für Bienen und Natur.
Das Naturschutzthema wird somit direkt in die Unternehmen und Organisationen der Stadt getragen, belohnt mit dem eigenen süßen Honig der Organisation vom eigenen Stand.
Imker und Organisationen/Unternehmen der Stadt arbeiten gemeinsam Hand in Hand. Es entsteht ein positives Netzwerk zwischen Menschen unserer Stadt über ein Naturschutz-Thema als Ankerpunkt.
Für Hobby-Imker wird es mit Bienen-Patenschaften interessanter, mehr als nur 2-3 Völker zu halten, da der Verkauf des Honigs (der sonst oft bei mehr als 3 Völkern „nervig“ wird) über die Patenschaft gesichert ist. Mit mehr Völkern lohnt sich auch für Hobby-Imker eine bessere Ausrüstung und ein besseres Wissen/Ausbildung. Beides kommt den Bienen und der Gemeinschaft/Stadt zugute.
Somit haben sowohl der Bienenpate (Organisation), die Imkerin, die Bienen, die Umwelt und die Stadt etwas Positives von diesem Projekt.
Ziel der Bienen-Paten Pilotprojekte ist es, konkrete Erfahrungen zu sammeln, Prozesse zu entwickeln, aufkommende Fragen und Herausforderungen klären und Vorlagen zu schaffen, so dass andere Imker und Organisationen diese Wissen und diese Vorarbeiten ab 2020 nutzen können um möglichst barrierefrei ebenfalls Bienen-Patenschaften eingehen können.
Winterlinge (Eranthis hyemalis) gehören zu den ersten Frühblühern im neuen Jahr. Ihre gelben Blüten sind nicht nur sehr schön, sondern sie sind außerdem eine erste sehr wichtige Bienen- und Insektenweide, denn zu der Zeit (Anfang/Mitte Februar) gibt es sonst nicht viel an Pollen und Nektar in der Natur zu holen. Bei entsprechendem Wetter ist überall zu sehen, dass die Winterlinge voll von Bienen und anderen Insekten sind und einen wichtigen Anteil am Start der Frühjahrsentwicklung (Pollen für Bienen, Pollen und Nektar für Hummeln) haben. Sogar ein paar Schmetterlinge sind manchmal bereits unterwegs.
Macht mit, die Winterlinge in öffentlichen Anlagen, Parks und Gärten in Chemnitz zu verbreiten und zu vermehren! Wenn Du Fragen hast oder Dich dazu vernetzen möchtest, nimm einfach Kontakt zu uns auf.
Nach einiger Zeit bilden sie tolle gelbe Flächen, die besonders schön in Kombination mit Schneeglöckchen aussehen.
Wenn Sie in Ihrem Garten oder Gelände Winterlinge (Wurzelknollen oder Samen) übrig haben, weil es zu viele geworden sind, Sie die Fläche anderweitig benötigen oder Sie die Samen selbst nicht benötigen, dann machen Sie doch bei unserer Winterling-Aktion mit, indem Sie:
die Knollen und Samen selbst im öffentlichen Bereich in Chemnitz pflanzen oder aussäen, oder
die Knollen und/oder Samen anderen Freiwilligen zur Verfügung stellen, die sie dann im öffentlichen Bereich in Chemnitz aussäen oder pflanzen (stecken).
Organisieren sie die eigene Pflanzung oder den Austausch der Knollen und Samen selbst in Ihrer:
Gartensparte / Kleingartenanlage / Wohnsiedlung
Genossenschaft / Wohngebiet
auf öffentlichen Flächen in Chemnitz
Falls Sie Knollen oder Samen übrig haben (und es z.B. keinen Sammelplatz in ihrer Gartensparte, Wohnungsgenossenschaft oder beim Grünflächenamt gibt, den Sie kennen, dann legen Sie die Knollen oder Samen unter folgender Adresse in den abbgebildeten Korb:
Händelstraße 7a, 09120 Chemnitz
Wir garantieren Ihnen, dass die hier abgegebenen Wurzelknollen und Samen innerhalb von drei Tagen im öffentlichen Bereich in Chemnitz an geeigneten Stellen gepflanzt und ausgesäht werden.
Wenn Sie in Grundstücken, oder in Gartensparten im Frühjahr viele Winterlinge sehen, dann können Sie das folgende Anschreiben (Vorlage) verwenden, um die Gartensparte oder den Grundstückeigentümer auf die Aktion aufmerksam zu machen (z.B. an Gartentor binden/kleben, wenn Adresse nicht bekannt ist:lebenswertes_chemnitz_winterling_aktion_mitmachen_vorlage_20190516 (Dokumentvorlage, Word => grüne Felder mit Ihren Daten ausfüllen). Sie können das Schreiben auch beliebig anpassen.
Winterlinge gedeihen in Chemnitz sehr gut, wie wir in unseren Gartensparten, aber auch z.B. am Wasserschloss in Klaffenbach, im Februar bewundern können. Die folgenden Fotos aus Chemnitz geben Ihnen einen Eindruck und Ideen, wo Winterlinge besonders gut wachsen und zur Geltung kommen. So fallen Ihnen bestimmt sehr schnell Stellen auf, unter Hecken und Bäumen, die im Frühjahr noch keine Blätter haben, an denen sich die Winterlinge sehr schön ausbreiten können. Nach den Bildern (für hohe Auflösung anklicken) kommen noch ein paar spezifische Tipps und Hinweise:
Samen und Wurzelknollen sammeln und sähen/stecken:
Wenn die Samen reif sind (siehe Bild), also sobald die Samenkapseln sich öffnen, sollten sie gesammelt werden. Die Wurzelknollen gräbt man aus, sobald die Blätter gelb geworden, aber noch sichtbar sind (so dass man die Knollen einfach findet). Es werden auch im Herbst im Handel „Winterlinge“ angeboten. Wenn Winterlings-Knollen jedoch länger außerhalb der Erde gelagert waren, soll jedoch das Risiko bestehen, dass sie sich nicht mehr zur Vermehrung teilen, was sehr ärgerlich wäre. Auch deshalb macht unsere Aktion am Ende des Frühjahrs Sinn.
Stecken Sie die Wurzelknöllchen ca. 5 cm tief in die Erde. Die Knollen blühen bereits im nächsten Jahr.
Mit der Aussaat braucht man Geduld !!! Die ersten Blüten zeigen sich hier erst nach 3-5 Jahren. Deshalb ist es schön, wenn man neben dem Samen auch gleich zu Anfang ein paar Knollen mit setzen kann, um einen zeitnahen Erfolg zu sehen, und auch um die im ersten Jahr sehr kleinen Sämlinge an der typischen Blätterform zu erkennen. Winterlinge sind „Lichtkeimer“! Deshalb den Boden, auf dem ausgesät wird, nur auflockern und die Samen oben drauf streuen. Sie sollten möglichst NICHT mit Erde bedeckt sein. Gerade die Jungpflanzen und Sämlinge sollten in den ersten ca. 2 Jahren möglichst nicht gestört werden (müssen), also möglichst kein tieferes Harken, Hacken oder Jähten. Danach wird es einfacher, da sich dann die Wurzelknollen ca. 5cm tief im Boden befinden.
Damit sich größere gewachsene „Winterling-Flächen“ und „Winterling – Wiesen“ bilden, dauert es ca. 8-10 Jahre. Auch deshalb ist es schade, wenn Flächen mit Winterlingen im Garten „umgeackert“ werden, um sie anderweitig zu nutzen, ohne vorher die Winterlinge „herausgesammelt“ zu haben.
Der Boden sollte nicht stark sauer sein, also nicht zwischen Heidelbeeren und Rhododendren pflanzen/säen.
An Plätzen, die im Sommer durch Laub beschattet sind, aber im Winter/Frühjahr ohne Laub sonnig sind, fühlen sich die Winterlinge am wohlsten => günstige Standorte: an und unter laubabwerfenden Hecken, unter Laubbäumen und in durch Laubbäume schattigen Parks.
Unsere Aktion – wie mitmachen ?
Wir möchten, dass viele von Ihnen selbst aktiv werden und Winterlinge im öffentlichen Bereich in Chemnitz an geeigneten Stellen auspflanzen oder aussäen. Damit dies nicht alles an Chemnitzerinnen „hängen bleibt“, die schon viele Winterlinge in ihren Gärten und Grundstücken haben, können diese auch ihre Samen und Wurzelknollen für diese Aktion zur Verfügung stellen und andere Chemnitzerinnen pflanzen diese dann im öffentlichen Bereich. Natürlich wäre es sehr hilfreich, wenn die Besitzer öffentlicher Flächen, diese explizit dafür bereitstellen. Aber das kann es schon wieder viel zu bürokratisch machen. Deshalb folgende Vorschläge:
Kleingartenanlagen: bietet Euren Kleingärtnern einen Sammelbehälter für die Samen und Knollen, und gebt diese an Mitglieder Eurer Sparte oder Chemnitzer Bürger (auch Initiativen oder Wohnungsgenossenschaften) weiter, die die Pflanzung und Aussaat im öffentlichen Bereich dann übernehmen.
Wohnungsgenossenschaften, Grünflächenamt, GGG usw.: Beteiligt Euch mit Euren Flächen, Mitgliedern und Mietern an der Aktion. Nehmt Kontakt mit Gartensparten auf, oder bietet selbst Sammelbehälter für Samen und Knollen an, mit der Garantie, dass diese sehr zeitnah gepflanzt und gesät werden. Dann wisst Ihr auch, wo sich die Winterling-Flächen auf Euren Grundstücken befinden.
Grundstücks- und Kleingartenbesitzer: Wenn Ihr, aus welchen Gründen auch immer, Winterling-Knollen oder Winterling Samen entbehren könnt, stellt sie für diese Aktion zur Verfügung! Entweder Ihr pflanzt/sät sie selbst im öffentlichen Bereich, oder Ihr stellt die Samen und Knollen an einer der Sammelstellen dafür zur Verfügung. (mindestens die „erste Chemnitzer Sammelstelle“ auf der Händelstraße 7a, 09120 Chemnitz (siehe Bild mit dem grünen Korb weiter oben, steht dafür ab 2019 im Zeitraum Mai/Juni zur Verfügung).
Chemnitzer Medien und „Influencer“: Ihr könnt die Aktion bekannt und damit erfolgreich machen.
Die Aktion soll jährlich, zumindest in den nächsten 7-8 Jahren stattfinden, bis es „genügend“ Winterling-Blühflächen über ganz Chemnitz verteilt im öffentlichen Raum gibt. Gerne sendet uns (Initiative: „lebenswertes Chemnitz“) die Bilder Eurer Erfolge (oder die Links dahin) in den kommenden Jahren zu.
Wie bei allen Aktionen von „lebenswertes Chemnitz“, freuen wir uns auch hier über Nachahmer in anderen Städten und Gemeinden. Toll wäre es, wenn Sie uns eine Info zukommen lassen. Es motiviert uns, wenn wir mit unseren Aktionen etwas bewegen.
Dies ist nur eine Projektidee und ein Projektvorschlag von „lebenswertes Chemnitz“, die auf einige Resonanz gestoßen ist und deshalb weiterverfolgt wird. Jede die diese Idee aufgreift und mitmacht, tut dies auf eigene Verantwortung, Risiko und Kosten. Jede Grünfläche in Chemnitz gehört jemandem (und wenn es die Stadt oder Wohnungsgesellschaft ist). Falls Ihr ohne Genehmigung der Eigentümerin pflanzt, müsst Ihr das individuelle Risiko dieser Rechtsverletzung selbst einschätzen und tragen. Wir leben schließlich in Deutschland, wo vieles geregelt ist.
Noch ein wichtiger Hinweis:
Winterlinge gelten nicht als heimischen Naturpflanzen, sondern die nächsten anerkannten Wildvorkommen befinden sich in Südeuropa . Seit März 2020 darf laut einer neuen Regelung im § 40
Bundesnaturschutzgesetz nur noch gebietsheimisches Saatgut außerhalb des Siedlungsbereiches (in der freien Landschaft) ausgebracht werden (gebietsfremdes Saatgut nur mit Erlaubnis der
Behörde, Ausnahmen gelten für die Land- und Forstwirtschaft). Deshalb beschränkt Euch bei dieser Aktion bitte auf das Stadtgebiet und die öffentlichen Flächen von Chemnitz. (Wir bedanken uns für den Hinweis zur Neuregelung des §40 Bundesnaturschutzgesetzt beim Umweltamt, untere Naturschutzbehörde der Stadt Chemnitz und geben diese Information gerne an Euch weiter)
Warum finden wir dieses Projekt gut, unterstützen es als Multiplikator und machenes mit bekannter?
Es ist ein positives Projekt von Chemnitzern für Chemnitzerinnen, auch wenn es sich an den gesamten deutschsprachigen Raum (D-A-CH) wendet.
Das biMOOC-Projekt hilft Chemnitz lebenswerter zu machen.
Das Projekt hilft dem Bienenschutz und der Imkerei. Aufgrund der großen Überschneidungen ist es damit auch ein Projekt für den Insektenschutz, den Umweltschutz und den Naturschutz.
Das biMOOC – Projekt setzt moderne effektive Bildungsansätze (Modebegriffe: „Bildung 4.0“, „Lernen 4.0“ und „flipped classroom“) in der Realität um. Damit macht das Projekt diese neuen Bildungsformen für eine größere Anzahl von Chemnitzerinnen (und darüber hinaus) verständlich und erfahrbar und macht diese modernen Bildungsformen damit bekannter.
Das biMOOC – Projekt setzt konsequent auf FREIE Bildung. Sowohl alle entstehenden und eingebundenen Lernmaterialien und Informationsmaterialien sind sogenannte OER (Open Educational Resources), als auch die Teilnahme am interaktiven Onlinekurs, begleitend zum Bienenjahr ab 2020 (MOOC – Massive Open Online Course) ist kostenlos.
Die unterschiedlichen Lernpfade und „Lehrpläne“ (Curricula) des biMOOC-Projektes richten sich an unterschiedliche Zielgruppen mit unterschiedlichen Verantwortlichkeiten (Ministerien) im deutschen Bildungssystem. So ist es ein gutes Pilotbeispiel für den Einsatz der neuen freien Lernformen („flipped classroom“) in den unterschiedlichen Bildungsbereichen:
Bienenjahrbegleitung für Bestandsimker – Weiterbildung
Bäuerinnen und Landwirte – Weiterbildung/Landwirtschaft
Interessierte Bürgerinnen – Volksbildung (Umwelt- und Naturschutz)
Wir hoffen, dass weitere moderne und effektive Bildungsangebote in Chemnitz nach diesem Vorbild entstehen und das Chemnitz im Bereich „Bildung 4.0“ ein „Leuchtturm“ wird (um noch ein paar Buzzwords zu verwenden 😉
Wir möchten, dass sich freie Bildungsinhalte (OER) und kostenfreier Bildungszugang in Zukunft stärker durchsetzen. Solange es noch von Steuergeldern bezahlte Angestellte oder Beamte an Schulen, Hochschulen und anderen Institutionen in Sachsen gibt, die die durch sie erstellten Bildungsmaterialien/Lernmaterialien noch nicht als OER frei zur Verfügung stellen, ist dieses Ziel noch weit und verfolgenswert.
Das biMOOC -Projekt braucht aufgrund des doch erheblichen Aufwandes Unterstützung für eine erfolgreiche Realisierung.
Ein Pilotbeispiel im Bereich moderne „Bildungskultur“ ist vielleicht auch ein Beitrag für eine „Kulturhauptstadt“-Bewerbung 😉
Warum wir denken, das biMOOC-Projekt passt zu Chemnitz?
Chemnitz ist eine grüne Stadt. In den Parks und Wohngebieten gibt es bereits im bestehenden Baumbestand viele gute Bienenweidepflanzen (Hasel, Weide, Kastanie, Linde, Robinie etc.). Außerdem gibt es in Chemnitz (wie generell im Osten Deutschlands) noch viele Kleingarten-Sparten und Wohnungsgenossenschaften (Plattenbau-Siedlungen). Dies ist eine tolle Grundlage um auch eine noch bienen- und insektenfreundlichere Stadt zu werden. Deshalb sollte Chemnitz diese Chance ergreifen und umsetzen.
Früher gab es einmal ein sehr gutes Bildungssystem in Chemnitz. Heute ist es im Deutschlandvergleich wahrscheinlich noch „ok“. Aber es lohnt sich, wieder ein sehr gutes Bildungssystem in Chemnitz anzustreben und auch mit erfolgversprechenden und begründeten Maßnahmen die ersten Schritte dahin zu gehen. Ein sehr gutes Bildungssystem hat eine hohe Priorität in den Zielen unserer Initiative „lebenswertes Chemnitz“. Außerdem gibt es noch ein paar positive Beispiele in der Chemnitzer Bildungslandschaft, die sich als Kristallisationspunkte eignen würden, um diese Zielstellung mittel- und langfristig zu erreichen (wenn man denn will).
in dem ein großer Teil der Chemnitzer Imker organisiert ist. Ehrenamtlich, mit vielen Stunden ihrer Freizeit und Engagement setzen sie sich nicht nur für das Überleben und Wohl der Bienen ein. Viele Imkerinnen engagieren sich auch für andere Insekten und den Natur- und Artenschutz.
Jedes Bienenvolk hat im Sommer um die 50.000 Bienen. Einige der Imker betreuen damit mehr als 500.000 Bienen in ihrer Freizeit, die in Chemnitzer Grundstücken, Gärten und Parks die Blüten und Bäume bestäuben und sorgen damit dafür, dass wir Chemnitzerinnen in unseren Gärten und Parks, Obst, Gemüse, Beeren ernten, aber auch, dass unsere Kinder Kastanien finden.
Durch die Varoa-Milbe, ist derzeit wohl kein Honigbienen-Volk in der Lage, in der freien Natur (ohne Behandlung) mehr als 2 Jahre zu überleben (weswegen auch Schwärme möglichst gemeldet un eingefangen werden sollten). Deshalb ist dieses ehrenamtliche Engagement unserer Chemnitzer Imkerinnen mit überlebenswichtig für unsere Bienen. Obwohl es in den letzten Jahren erste (unbestätigte) Gerüchte gab, das einzelne Völker wieder mehr als 2 Sommer in einem Dachstuhl oder Baum (ohne Behandlung) überlebt haben, was toll wäre.
Unsere Imker und ihre Arbeit sind ein Baustein eines lebenswerten Chemnitz und es bringt uns einen weiteren kleinen Schritt voran, wenn sich noch mehr junge Chemnitzer für die Imkerei als Hobby entscheiden. Auch ist es eine kleine Anerkennung der Leistung unserer Imker, wenn Chemnitzer ab und zu den Honig unserer Imker kaufen.
Es gab mehrere Gründe, mich auch selbst für dieses Hobby zu entscheiden. An was ich dabei ursprünglich nicht dachte, ist der meditative Einfluss und der Stressabbau, den das eigentliche Arbeiten an den Bienen hat. Sie merken, wenn man hektisch ist, so dass eine Erziehung zu ruhigem, gelassenem und überlegtem Arbeiten stattfindet, etwas, was man auch in den beruflichen Alltag mitnimmt.