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Light Our Vision 2025- ganz ok

Lichtkunstfestival Chemnitz 2024, 02 o. T. – ohne Details (Chemnitz Hbf) (12)
Lichtkunstfestival Chemnitz 2024, Aagnverglaser, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (noch keine „freien Bilder“ für 2025 verfügbar)

Light our Vision 2025 – schön aber bieder

Klar war das LOV – Das Lichtkunstfestival vom 24.-27.9.2025 im Kulturhauptstadtjahr schön. In lokalen Medien war auch viel über die „Vision“ zu lesen, die die Werke vermitteln wollten und auch entsprechende Begeisterung zu den Lichtinstallationen fand sich. Sogar die Choreografien und tontechnische Begleitung wurden sehr gelobt. Entsprechend waren auch die eigenen Erwartungen beim Besuch. Diese wurden aber nur teilweise erfüllt.

Mein Maßstab bei diesen „Lichtkunstevents“ stammt von der „Fountains Closing Ceremony“ im Peterhof (bei Sankt Petersburg) 2014. Hier ein Eindruck des Events aus 2013 auf Youtube:

Obwohl ich die ca.  einstündige Gesamtshow 2014 noch deutlich beeindruckender fand, gibt auch dieses Video einen Eindruck zum Maßstab, den ich in 2025 in C2025 für gerechtfertigt halte, hinsichtlich Choreografie und Potentialen der Lichtkunst (auch ohne Feuerwerk).
Ich hatte meine Fragezeichen, warum man Angestellte der Chemnitzer Stadtverwaltung nach Costa Rica geschickt hat, um etwas  über klimafreundliche Bepflanzung der Stadt zu lernen (INTERLACE Projekt) aber ein vorheriger Besuch z.B. der „Fountains Closing Ceremony“ vom Peterhof durch LOV-Beteiligte wäre wahrscheinlich hilfreich gewesen.

Doch nun zur „Light Our Vision“ (LOV) im Einzelnen:

Hauptbahnhof Chemnitz

Insgesamt war die Lichtshow am Bahnhofsgebäude optisch recht schön.  Die Gesamtidee einer Story rund um die Dampfloks von Richard Hartmann passte und bot großartiges Potential für eine tolle Umsetzung und Choregrafie. Herausgekommen ist aber „Bildungsfernsehen auf dem Bahnhofsgebäude“, hübsch anzusehen und informativ, wenn man die Chemnitzer Geschichte nicht so gut kennt. Aber der Stil war „emotionsarmer Geschichtsunterricht“. Der Text war eher „belehrender Vortrag für die Grundschule“. Wieviel Emotion hätten die Themen um Gießereien, Heizräume in Dampfloks, Industriearbeit, staubige, verschwitzte Körper bei harter Arbeit usw. geboten … Leider wurde diese Chance, der Schaffung eines „LichtKUNSTwerks“ verpasst. Herausgekommen ist handwerklich solide Arbeit im Bildungsstil.
(siehe oben, zum Vergleich die „Fountains Closing Ceremony“ vom Peterhof von 2013)

Universitätsbibliothek (Aktienspinnerei am Busbahnhof)

Auch hier war das Thema der Chemnitzer Industriekultur gut gewählt und hatte Potential. Aber auch hier hatte man das Gefühl, das Thema war vorgegeben und wurde dann „pflichtbewusst“, handwerklich „ok“ … aber ohne Begeisterung und tiefere Emotionen (sich in die Zeit hineinzuversetzen) umgesetzt. Einige „EKG-Kurven“ erinnerten an das Bild an der VW-Motorenfabrik (Kauffahrtei). Die begleitende Musik klang wie billige „eiapopeia“ Wohlfühl-Hintergrundmusik aus irgendeiner freien Musikquelle (KI hätte es mit vernünftigen Quotes wahrscheinlich besser hinbekommen). Es entstand auch an der Universitätsbibliothek kein tiefer nachhaltiger Eindruck. Es gab keine wirklichen Gänsehautmomente (wie 2014 zur „Fountains Closing Ceremony“ bestimmt die Hälfte der Zeit). Auch hier wurden deshalb die Chancen der Chemnitzer Industriekultur großteils vertan oder zumindest nicht annähernd ausgereizt. Schade.

Schillerplatz

Die „Leuchtkugel im Nebel“, die „Selfie-Spielkarten“ und die abstrakte Lichtprojektion auf den Bäumen, waren die Hauptattraktionen auf dem Schillerplatz. Im rötlichen Licht der Nebelkugel konnte man tatsächlich in tiefere Gedanken versinken und sogar einen leichten Gänsehautmoment spüren, wenn man sich ganz aus der Nähe hinein vertiefte und die Umgebung vergaß. Die „Selfi-Spielkarten“ kamen bei den Besuchern gut an, um etwas im eigenen SM-Umfeld (Social Media Kanal – z.B. WhatsApp, Insta etc.) zu posten.  Als „Selfi-Installation“ war das eine gute Idee und Umsetzung. Aus der Lichtprojektion auf die Bäume inkl. begleitender Musik wäre deutlich mehr herauszuholen gewesen, als nur „ganz nett/hübsch“. Ein paar herumlaufende, hier „beleuchtete“, Fabelwesen gehören inzwischen zum Standard vieler Feste … weil es das Flair direkt zwischen die Besucher transportiert. Das hat auch hier bei LOV funktioniert (sind über das gesamte Veranstaltungsgebiet „gewandert“). Etwas neues Kreatives war damit nicht verbunden, aber es war hübsch und belebend, also durchaus berechtigt.

Theaterplatz (mit Oper)

Hauptprojektionsfläche für die „Mechanical Opera“ war das Opernhaus. Ja, „fliegende Schmetterlinge“  und die fließenden „Collage-Visionen“ waren inspirierend und fesselnd … für ein Paar Minuten (also ca. 2 min.) Mehr Abwechslung zwischen ruhigen und intensiven Phasen, sowohl bei grafischer Visualisierung, aber  insbesondere bei der Musik, hätten eine deutlich spektakulärere und einprägsamere Wirkung erzeugt. So ist ein „ganz schön“ geblieben. Aber es hat sich nichts bleibend in die Erinnerung eingebrannt.

Marienplatz (hinter „Parteisäge“)

Der „vielleicht Platz“ der fiktiven Niners Arena mit umliegendem Sportpark á la „Konkordiapark“ sollte neue Konzepte und Visionen für diesen Platz und die Stadt visualisieren, im Zusammenspiel mit der „Stadtgesellschaft“.  Das konnten die mehreren kleineren Installationen durchaus verdeutlichen. Hier war es ok, dass es mehr um die Visualisierung des Anliegens, als um tiefe künstlerische Eindrücke ging. Gespannt war ich auch auf die Entwürfe der Studenten für diesen Parkplatz hinter der Parteisäge im „Open Space“ hinter dem Marxkopf. Ich hatte im Vorfeld soviel über den Bilbao-Effekt in lokalen Medien gelesen (nachdem ich mehrfach in den letzten Jahren in Bilbao war – meist auf der Durchreise nach Donostia), dass ich auf die Entwürfe gespannt war, zudem das Projekt wohl 200 Mio. Euro (also realistisch in Deutschland wohl eher 400-500 Mio.) kosten soll, wobei sich wohl 50% der Kosten einsparen ließen, wenn die Utopien und ausufernden (grenzenlos übertriebenen) Forderungen des Chemnitzer Umweltamtes eingeschränkt würden.  Man konnte im „Open Space“ zwischen den Entwürfen abstimmen. Wirklich überzeugt hat mich allerdings Keiner, schon gar nicht, wenn man den „Bilbao-Effekt“ Anspruch hat. Kein Konzept greift die 5- oder 6-eckigen Strukturen der Innenstadt (Stadthalle, Pentagon) oder auch nur die eckigen Strukturen der Parteisäge auf. Es gibt keinen Entwurf einer wirklichen Synergie (Einbeziehung der „Parteisäge“ in die Halle). Selbst zum Gesamtkomplex passende „eckige Strukturen“ gibt es nicht als wirklich überzeugenden Entwurf. Allerdings gibt es einige Vorschläge zur „Dopplung“ des Konkordia-Parks.
Ein „geiles“ Gesamtkonzept (unter Reduktion der Umweltamt-Anmaßungen) könnte wirklich sinnvoller sein, als eine neue Arena am Eissportkomplex, die nur 1/4 kostet, auch einen Glasboden hat und dafür auch mit PKW viel besser erreichbar ist. Aber das „geile Gesamtkonzept“ mit angemessenen Umweltauflagen ist im „Open Space“ hinter dem Nischl bisher noch nicht zu erkennen.

Marxkopf – Nischl

Die „Dreams in Color“ Installation auf dem Marxkopf, „asiatische Popkultur“ an der Grenze zum Kitsch, konnte mich nicht überzeugen. Außer „schön Bunt“ und einem „K-Pop“ Vergleich konnte ich dieser Installation nichts besonderes entnehmen. Auch die etwas abwechslungsreichere Musik war letztlich zu „rund“ und „geschliffen“ um den Eindruck irgendwie bleibend zu verstärken. Mit einer konsequenten Choreographie aus „buntem Kitsch“ und konsequent  unterstützender Audio-Unterstützung (Musik), wäre aber auch bei diesem Konzept deutlich mehr möglich gewesen.

Roter Turm und Stadthallenpark

Die Projektion spielte vor allem mit dem Wasser des Springbrunnens und fabelhaften Visionen und Wesen auf der Projektionsfläche des Roten Turmes. Das war schön, etwas mystisch und auch Musik und Projektion passten ganz gut zusammen. Meiner Meinung nach waren diese „Dissolving Boundaries“ der gelungendste Teil der LOV, gemessen am Potential, was die anderen Ideen eigentlich hatten und teilweise sehr, sehr deutlich verfehlten.

Fazit:

Es war schöner Abend in der Chemnitzer Innenstadt. Diese Lichtinstallationen sind einfach schön, mit ihren audiovisuellen Möglichkeiten. Aber gemessen an den Ansprüchen, die im Vorfeld sehr selbstbewusst kommuniziert wurden, war das Ergebnis, verglichen mit dem eigenen Maßstab („Fountains Closing Ceremony“ im Peterhof bei Sankt Petersburg, 2014) doch eine Enttäuschung. Dabei waren gute Ideen mit Potential (Hauptbahnhof, Unibibliothek und Opernhaus) vorhanden. Das wirklich Mitreißende, was sich in die Erinnerung und Emotionen einbrennt, hat allerdings gefehlt. Das war etwas schade.

Zu den (fehlenden) Bildern:

Leider wurden ja alle Initiativen zu „freien Bildern“ von Chemnitz, egal ob als „Mikroprojekt“ oder als C2025-Projektidee (siehe C2025-Vorschlag) vom C2025-Team (wie schon vom Vorgänger-Team) „gecancelt“. So ist es auch nicht verwunderlich, dass bis jetzt noch keine „freien Bilder“ zum LOV 2025 verfügbar sind (deshalb hier keine aktuellen Bilder).

Zum Schluss in eigener Sache:

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Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung, mit entsprechenden Argumenten und Schlussfolgerungen. Bilden Sie sich Ihre eigenen Meinung.  Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (aus dem Wissensmanagement MOOC) vermittelt dazu sehr nützliches Wissen. Auch der Impulsvortrag „Wahr oder Falsch“ des Wissensgartens gibt dazu sinnvolle Impuls.

Bürgerrat – klingt gut, ist aber falsch

Vorgeschlagener Bürgerrat ist undemokratisch

Der Stadtrat sollte im Sinne der Demokratie und des Bürgerwillens diesen Vorschlag abwählen. Warum ist das so?

Die Chemnitzer Grünen schlagen aus gutem Grund einen Bürgerrat ergänzend zum Stadtrat vor (siehe Link hier, 24.9.2025). Damit wollen sie die demokratischen Mehrheiten zu ihren Gunsten verschieben, was in der vorgeschlagenen Form zutiefst undemokratisch ja sogar demokratiefeindlich ist.

Was klingt an dem Vorschlag so gut?

Die Bürger können mitgestalten, klingt zunächst sehr gut. Begründet wird die Notwendigkeit mit:
„Trotzdem werden im Stadtrat sinnvolle Maßnahmen zu Einsparungen oder Einnahmeerhöhungen häufig zerredet oder aus politischen Gründen blockiert“ (siehe Link oben).

Der aktuelle Vorschlag der Grünen soll erreichen, dass dieser Bügerrat bei Haushaltsentscheidungen direkt mitbestimmen kann.

Jede Meinung, Idee oder Vorschlag der Bürger aus der Stadt kann somit in die Entscheidung des Stadtrats einfließen. Der „Bürgerwille“ entscheidet direkt mit, wie die Stadt ihr Geld ausgibt und einnimmt. Das ist doch viel demokratischer? Oder?

Warum ist dies falsch und zutiefst undemokratisch?

undemokratischer "Bürgerrat"
AI generiert: aktivistischer „Bürgerrat“

Egal wie die Mitglieder des „Bürgerrates“ ausgewählt werden, es wird welche geben, die viel Zeit haben oder die sich als „Lautsprecher“ (Aktivisten) verstehen und ihre Meinungen und Vorstellungen „durchdrücken“, einfach weil sie mehr Zeit, Ausdauer oder Rücksichtslosigkeit haben.

Einfache Bürger, die „wirklich arbeiten“, haben viel weniger Zeit, neben Arbeiten, Fahrzeiten (z.B. durch „Autofeindlichkeit“) und Familie, sich hartnäckig genug in den Bürgerrat mit ihren Anliegen einzubringen.
Ganz anders sieht es bei Rot-Grünen Aktivisten und „woken“ Mitgliedern aus, die viel Zeit, Hartnäckigkeit und die Eigenschaft „sich in den Vordergrund zu drängen“ mitbringen, um letztendlich ihre Anliegen durchzusetzen, ganz egal, ob sie sinnvoll oder die Meinung der Mehrheit sind. Denken wir nur beispielsweise an „Die letzte Generation“ oder auch nur Elternvertreter-Versammlungen in KiTa oder Schule. Wer setzt sich hier durch? Wer drückt hier seine Meinung durch? Ist es nicht einfach so, dass die Mehrheit, die nicht „unendlich Zeit hat“, letztendlich genervt aufgibt?
Wer setzt sich in unserer Gesellschaft, auch hier in Chemnitz, mit teilweise unsinnigen Themen und „Verhinderungen“ durch? Sind es nicht die 5-10% „Lautsprecher“, die so lange nerven, bis sie ihren Willen bekommen? Ist das wirklich die Meinung und das Ziel der demokratischen Mehrheit, die meist stiller ist, weil sie „wirklich arbeiten“ muss?

Den „Lautsprechern“ noch mehr Einfluss auf Entscheidungen in Chemnitz zu geben, wie es die Grünen mit ihrem Vorschlag wollen, ist falsch. Es ist schädlich für Chemnitz und es ist zutiefst undemokratisch.

Außerdem ist es ein typischer „woker“ Vorschlag, immer mehr Bürokratie zu fordern, statt Lösungen zu entwickeln. Ein ergänzend zum Stadtrat agierender Bürgerrat, sowie die Zusammenarbeit und Abstimmung von beiden ist ein riesiges zusätzliches Bürokratiemonster und zusätzlicher Zeitfresser. Außerdem macht EIN Bürgerrat zu „allen Themen“ (nicht zu spezifischen Bereichen) null Sinn. Das ist Schwachsinn.

„Stadtrat“ ist demokratisch

Das  Prinzip des Stadtrats ist demokratisch und bereits bürokratisch genug. Der Stadtrat wird demokratisch gewählt, wobei ALLE Bürger, auch die Stillen, die „wirklich arbeiten“, gleichberechtigt mitwählen können (mit vertretbarem eigenen Aufwand mitbestimmen).
Der Stadtrat ist somit das derzeit beste mögliche Abbild des Bürgerwillens. Die Bürger haben „ihre Vertreter“ gewählt, die ihre Interessen bei den Entscheidungen im Stadtrat vertreten.
JEDE, auch jede Initiative oder themenspezifische „Bürgerrat“ kann Vorschläge an die Vertreter im Stadtrat unterbreiten oder dort ggf. in den Arbeitsgruppen sogar vorstellen. Die gewählten Bürervertreter (Stadtrat) entscheiden dann im Sinne ALLER Bürger … und nicht nur die Vorschläge der „Schreihälse“, Aktivisten oder Extremisten.
Wenn es im Stadtrat Grabenkämpfe, Brandmauern und politische Machtspiele gibt, weil Parteiideologie vor dem Wohl der Chemnitzer Bürger stehen, dann ist das natürlich negativ und die Büger können das bei der nächsten Stadtratswahl entsprechend honorieren.

Vielleicht wurden zu viele Parteivertreter in den Chemnitzer Stadtrat gewählt, als parteilose Personen, denen das Wohl von Chemnitz wirklich am Herzen liegt? Vielleicht sollte statt „Bürgerrat“ der Vorschlag sein, dass zukünftig nur noch „Parteilose“ in den Stadtrat von Chemnitz gewählt werden können 😉 .. aber das ist ein anderes Thema.

Der Vorschlag sollte sein, dass sich alle Mitglieder des Stadtrats mehr auf die wirklichen Probleme in Chemnitz und deren Lösung  konzentrieren, statt auf politische Animositäten!

Warum Grüne „Bürgerräte“ wollen

Aufgrund ihrer katastrophalen Bilanz für „wirklich Arbeitende“ und ärmere Bevölkerungsschichten, insbesondere auch in Chemnitz, haben die Grünen aktuell deutlich an Einfluss für ihre schädlichen Vorschläge für Chemnitz verloren. Das zeigt sich auch in Stadtratsentscheidungen, was den Grünen nicht gefällt.

Nun versuchen sie über „Bürgerräte“ mit ihren Aktivisten, die meist viel mehr Zeit haben, als „wirklich Arbeitende“ einen wesentlich größeren Einfluss auf Stadtratsentscheidungen zu erlangen, als es ihre demokratische Legitimation über die Wahlen zulässt. DAS ist undemokratisch.

Was wäre sinnvoll

Das sich der Stadtrat darauf konzentriert, wofür er gewählt wurde:

Das Beste für die Chemnitzer Bürger zu schaffen unter 100% Berücksichtigung der gewählten Stimmenanteile (Mehrheiten), ohne Brandmauern, politische Ränkespiele, dafür aber mit fachlichem und sachlichem Verstand und langfristiger Strategie. Vorschläge für Lösungen, Entscheidungen und Strategien kann schon heute jede Chemnitzerin einbringen (ohne Bürgerrat) … und das reicht völlig, wenn alle Stadträtinnen ihrer durch die Wählerinnen gewünschten Rolle, Aufgabe, Arbeit, Verantwortung und Ehre nachkommen.

Es wäre sinnvoll, wenn jede Stadträtin, jeder Stadtrat und jede mit öffentlichen Geldern finanzierte Person in Chemnitz objektiv und fachlich zwischen Sinnvollem und „Lautsprecher-Themen“ (ideologischem Aktivisten-Druck) differenziert und im Sinne der Vernunft praxisorientiert und pragmatisch entscheidet und nicht unter Angst vor der möglichen Diffamierung durch „Aktivisten“, die ihren Willen nicht bekommen.

Gegen das erpresserische  Potential der „cancel culture“ helfen keine Bürgerräte, insbesondere nicht solche, wie sie die Grünen vorschlagen. Dagegen würde eine „Brandmauer“ gegen „cancel culture“ durchaus überlegenswert sein.

ähnliche Themenbereiche – „Lobbisten-Themen“

Es gibt und gab Initiativen die KMU und Handwerksbetriebe in Wirtschafts-Entscheidungen der Stadt (Chemnitz), des Landes (Sachsen), des Bundes oder der EU einzubeziehen. Auch dazu werden Arbeitsgruppen, Räte, Fachausschüsse oder ähnliches „Bürokratisches“ gebildet.  Unternehmen und Verbände, die ausreichend Geld haben, Personen für „ewige“ Verhandlungs- und Abstimmungsprozesse in Chemnitz, Dresden, Berlin oder Brüssel auf ihre eigenen Kosten freizustellen (also genügend Zeit und Ressourcen übrig haben) nehmen teil, oder haben Lobbyisten die auch unabhängig davon Einfluss nehmen.  Die wirklich Betroffenen, die in der Zeit „wirklich arbeiten“ müssen und keine Aktivisten bzw. Influencer sind, z.B. Bauern (nicht die Verbände), Handwerksmeister und Eigentümer kleiner KMU sind ausgeschlossen, ganz einfach, weil sie „wirklich arbeiten“ MÜSSEN.
Auch eine einfache handschriftliche Notiz einer Dachdeckerin oder eines Bauern muss die gleiche Wirkung entfalten können, wie die Aktivitäten der Lobbisisten von VW,  der Aktivisten der „Letzten Generation“, von „Friday for Future“ oder „Buntmacher:innen“. Ob ein Vorschlag von einem AfD-Wähler oder einem „woken“ Anwalt kommt, sollte bei einem Sachthema irrelevant sein. Sache und Aufwand/Nutzen sollten entscheidender sein als Ideologie, Masse und Macht (so die Utopie).

Zum Schluss in eigener Sache:

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Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung, mit entsprechenden Argumenten und Schlussfolgerungen. Bilden Sie sich Ihre eigenen Meinung.  Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (aus dem Wissensmanagement MOOC) vermittelt dazu sehr nützliches Wissen. Auch der Impulsvortrag „Wahr oder Falsch“ des Wissensgartens gibt dazu sinnvolle Impuls.

Chemnitzer Wissensgarten

Wissensgarten im Wissensgarten ?

Im „Chemnitzer Wissensgarten“ findet seit 2016 ca. 10x pro Jahr die Veranstaltungsreihe „Wissensgarten“ statt. Entstanden ist die Bezeichnung durch das „Wissensgarten-Modell“ aus dem Fachgebiet „Wissensmanagement“ (also dem „intelligenten Umgang mit Wissen“), einem beruflichen Schwerpunkt von Dirk Liesch.

Wissensgarten Chemnitz im Mai

Dies ist der Startbeitrag einer Reihe, die den „Chemnitzer Wissensgarten“ (den Garten) aus unterschiedlichen Perspektiven darstellt, inkl. der Ziele, Überlegungen, Erfolge und Misserfolge die seit der Neuanlage im Jahr 2007 bis zum aktuellen Zustand (2023) geführt haben. Ziel ist es, dass Positives von anderen Gartenbesitzerinnen übernommen werden kann und gemachte Fehler eventuell vermieden werden.
(Für Newsletter anmelden und nichts Neues verpassen)

Ziel des Chemnitzer Wissensgarten und des Gebäudes auf dem Grundstück ist seit 2006, Schönheit und  intelligente Nachhaltigkeit zu erreichen, mit Aufwand (Zeit, Geld, Wissen), den sich eine „Normalfamilie mit berufstätigen Erwachsenen“ leisten kann. Das Richtige, Angemessene zur richtigen Zeit und NICHT das Maximale (Zeit + Geld) ist und war der Weg.

Damit schließt das auch den Kreis zu einigen Nachhaltigkeits- und Bildungsprojekten von „lebenswertes Chemnitz“ und zu einigen Bildungsthemen des „aracube e.V.„, deren Ursprung im „Chemnitzer Wissensgarten“ zu finden ist. Konkret sind dies (bisher):

Chemnitzer Wissensgarten im Herbst

Mit Hilfe und wertvollen Hinweisen eines Chemnitzer (Kleinolbersdorfer) Garten-Guru ist die Erstanlage des „Chemnitzer Wissensgarten“ im Jahr 2007 erfolgt. Dieser Prozess wird in einem kommenden Beitrag beschrieben.

Mit möglichst wenig (langfristiger) Pflegearbeit sollte ein schöner Garten entstehen. Er sollte sowohl für Menschen, Tiere und Pflanzen schön sein, sowie wichtige Klimaaspekte berücksichtigen. Andererseits sollte er praktisch und pflegeleicht sein, so dass sich die nötige Gartenarbeit auch gut parallel zu einer 50h Arbeitswoche erledigen lässt.  „Praktisch“ bedeutet, der Garten wird kein Museum, sondern er kann möglichst zu jeder Jahreszeit möglichst viel genutzt werden, für Kinder zum Spielen, zum Wäschetrocknen, zu Feiern, für Obst, Gemüse, Küchenkräuter und Blumen, zum Entspannen (oder Nachdenken) und zu Treffen, wie die heutige „Wissensgarten“-Veranstaltungsreihe.

Wissensgarten Chemnitz: Brücke im Winter
Wissensgarten Chemnitz: Brücke im Winter

Ein wichtiger weiterer Aspekt war, die Nutzung des Gartens für Pilotversuche, um eigene Erfahrungen zu Themen der nachhaltigen Grundstücksnutzung in der Praxis zu sammeln, ehe entsprechende „Mitmach“-Projekte (oder Erfahrungen und Meinungen) promotet werden. Deshalb sind heute nicht nur die Ursprünge vieler der (oben genannten) „Nachhaltigkeits-Mitmachprojekte“ von „lebenswertes Chemnitz“ im Wissensgarten zu finden, sondern auch von einigen anderen innovativen Projekten und Themen.

Wissensgarten Chemnitz mit Wildbienen-Nistblöcken

Was sind die derzeitigen Möglichkeiten, den Chemnitzer-Wissengarten selbst einmal zu sehen? (wenn man nicht mit Dirk Liesch persönlich befreundet ist):

  • Teilnahme an einem der Themen der „Wissensgarten-Veranstaltungsreihe„. Das Themenspektrum wurde gerade für 2023 angepasst, um mit Hilfe des „intelligenten Umgang mit Wissen“ deutlicher zu wichtigen und dringenden gesellschaftlichen Problemen Verantwortung zu übernehmen. Wer sich im Newsletter von „lebenswertes Chemnitz“ registriert, wird auch über die jeweils aktuellen Themen der Wissensgarten-Veranstaltungsreihe informiert)
  • Einladung zu einer „Honig -Party„.  Dazu sollte man sich für Bienen (Honig- oder Wildbienen), Honig, Bienenprodukte (Wachs, Propolis etc.) interessieren und Dirk (Liesch) erklären, warum man gern bei dieser privaten Veranstaltung mit dabei sein möchte (und ob in „Deutsch“ oder „Englisch“). Als Bienen-Pate“ (nach dem Chemnitzer-Modell) erhält man derzeit dazu auch eine Einladung.
  • Man ist „Mitmacher:in“ bei der „Freien Fotogalerie“ und spricht das nächste Foto-Thema mit eigener Beteiligung ab.
  • Auch für „Mitmacher:innen“ der anderen „lebenswertes Chemnitz“ -Themen/Projekten oder bei interessanten Vorschlägen für neue Projekte  für „lebenswertes Chemnitz“ finden die Abstimmungen oft im Chemnitzer Wissengarten statt (oder man kann ihn sich zeigen lassen).
  • Man ist „Honig-Kunde“ (kauft also Honig bei Dirk Liesch), oder beteiligt sich an der „Mauerbienen-Aktion“ und holt Anfang Dezember (zum entsprechenden Termin) seinen Nistblock von der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ ab.
  • Evtl. besteht für Journalistinnen, Chemnitzer-Stadträte, Chemnitzer Bürgermeisterinnen und Amtsleiter, sowie C2025-Teammitgliederinnen für konstruktive Interviews oder Projektabstimmungen die Möglichkeit, dies im Chemnitzer-Wissensgarten zu tun. (Dass „Konstruktives“ bisher nur sehr eingeschränkt möglich war, sollte allen „lebenswertes Chemnitz“ Interessierten bekannt sein.)
  • In Vorbereitung auf das Kulturhauptstadt-Jahr sind bisher zwei weitere Kultur-Angebote in Planung (die einen persönlichen Besuch des „Chemnitzer Wissensgarten“ notwendig machen), wobei noch unklar ist, ob diese bei weiterer destruktiver Haltung des C2025-Teams auch komplett unabhängig angeboten werden können. Hier sind einige der aktuellen Vorschläge an das C2025-Team seitens „lebenswertes Chemnitz“ zu finden.
Wissensgarten Chemnitz: Hummel und Wildbiene
Chemnitzer Wissensgarten: Hummel und Wildbiene im Sommer

Geplant sind in den kommenden Monaten/Jahren noch ergänzende Beiträge zum:

  • Aufbau des Wissensgartens (von der Planung bis zum heutigen Zustand)
  • zu den „Blühpflanzen- und Bienen/Insekten-Themen“ , sowie der Tier- und Pflanzenvielfalt im Chemnitzer Wissensgarten.
  • zu den Konzeptideen, die im Garten (und Gebäude auf dem Grundstück) stehen
  • zu Nachhaltigkeitsbetrachtungen entsprechend der 17 SDGs (Nachhaltigkeitsziele) der UN, mit Bezug zum Wissensgarten (und dem Gebäude darauf)
  • den Garten über einen Jahresverlauf zu zeigen

Mal sehen, wann ich dazu komme.
Mit freundlichem Summen
Dirk Liesch

Weitere Impressionen:

… auch mit Fehlern und „Lessons Learned“. Wer findet die Fehler?

Chemnitzer Wissensgarten: kämpfende Dachse
Wissensgarten Chemnitz: Holz – zu schade zum verbrennen
Wissensgarten Chemnitz: Mauerbienen - Nistblock
Wissensgarten Chemnitz: Mauerbienen – Nistblock
Chemnitzer Wissensgarten: Vogelhaus im Winter
Wissensgarten Chemnitz: Iglu im Winter
Wissensgarten Chemnitz: Iglu im Winter

Wer zu Beiträgen und Projekten von „lebenswertes Chemnitz“ auf dem Laufenden bleiben möchte, meldet sich bei unserem „Newsletter“ an.

SOL – digitale Lernpfade in Chemnitz

Freie Bildung – digitale Lernpfade in Chemnitz

(Als Mikroprojekt am Beispiel von „Stadtnatur“ – Themen zum Nach- und Mitmachen für Gemeinden überall in Europa)

(Gliederung entsprechend aktueller „Checkliste für Mikroprojekte #chemnitz2025“)

Einstieg: Die aracube e.V. Sicht auf digitale Bildung mit OER mit konkretem Bezug auf SOL (Smart Object Learning) ist unter „“ beschrieben und in folgendem Video recht ausführlich erklärt (Dauer: 58:24 min):

Link direkt (nur) zum „SOL“-Abschnitt im Video (auf Youtube):

Projektzusammenfassung (Mikroprojektantrag, C2025)

Das „Smart Object Learning“ (SOL) Bildungs-Konzept des aracube e.V. (Chemnitz), welches im Rahmen des „Denk weiter! – Kongressfestival der Nachhaltigkeit“ im Carlowitz Congresscenter Chemnitz am 5.11.2022 als konkretes Umsetzungsprojekt unter dem Titel „Freie Bildung – digitale Lernpfade in Natur und Stadt“ vorgestellt wurde, wird hiermit als Mikroprojektvorschlag zur Umsetzung von mindestens drei digitalen Pilot-Lernpfaden zu Stadtnatur-Themen in Chemnitz vorgeschlagen.  Die digitalen Lernpfade entstehen als freie, wiederverwendbare, digitale Bildungsinhalte (OER-Open Educational Resources).

Die konkreten Themen und Bildungsobjekte werden gemeinsam mit dem Grünflächenamt Chemnitz und/oder Chemnitzer-Wohnungsgesellschaften abgestimmt. Konkret sind derzeit die Pilot-Themen nachhaltige „Frühblüher-Flächen“ und „Sommerblühflächen“ unter anderem im Chemnitzer Stadtpark im Gespräch.

Zur Realisierung werden 8x8cm große „Infozeichen“ eingesetzt. Diese enthalten jeweils das „Thema“ (Überschrift), einen QR-Code (für Direktzugriff auf den „Lernpfad“ durch Mobilgeräte) und den  Link (auch zum selber eintippen), der durch den QR-Code aufgerufen wird.

Um diese „Infozeichen“ an geeigneter Stelle (z.B. an einer Frühblüherfläche) anzubringen, werden auch passende „Infostelen“ aus Edelstahl eingesetzt, die in einer „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ in Hohenstein-Ernstthal gefertigt werden.

Infostele - Muster der "Werkstatt für Menschen mit Behinderung"
Infostele – Muster der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“

Über den „Link“ (QR-Code, oder durch „Eintippen“) gelangt man zur Webseite des entsprechenden digitalen Lernpfades, der in sinnvoller Reihenfolge die wichtigen Informationsbereiche des jeweiligen Themas erschließt. Dabei können auch Viedos und Soundaufnahmen eingebunden werden, die auf einer „konventionellen Infotafel“ nicht dargestellt werden können. Außerdem lässt sich die digitale Information kontinuierlich anpassen und verbessern. Außerdem ist man nicht auf das Platzangebot (Fläche) einer Infotafel limitiert.

Langfristigs Ziel ist, dass nach dem Mikroprojekt zahlreiche „digitale Lernpfade“ in ganz Chemnitz zu vielen „objektbasierten Bildungsthemen“ entstehen, an deren Entstehung sich viele Chemnitzerinnen beteiligen und dass dieses Bildungskonzept auch überregional nach- und mitgemacht wird.

Ausführliche Projektbeschreibung

Wie die Bezeichnung „Mikroprojekt“ verdeutlicht, geht es hier um ein Pilotprojekt zu mindestens drei digitalen Pilot-Lernpfaden zu Stadtnatur-Themen in Chemnitz. An mindestens drei „Stadtnatur-Objekten“, mindestens zwei davon wahrscheinlich im Chemnitzer-Stadtpark (Abstimmung mit dem Grünflächenamt erforderlich) werden die 8x8cm großen „Infozeichen“ mit Hilfe der „Infostelen“ aufgestellt. Außerdem werden von entsprechenden „Fachexpertinnen“ die zugehörigen freien „Lernpfade“ (Webseiten) erstellt, die das Wissen zum jeweiligen „Objekt“ (z.B. Frühblüher-Fläche) vermitteln.
Im Pilotprojekt werden dabei (neben den mindestens drei digitalen Lernpfaden) die Prozesse zur:

  • Herstellung der Infostelen in der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ (Lebenshilfewerk Hohenstein Ernstthal e.V.)
  • Aufstellung und Verankerung der Infostelen
  • Erstellung der digitalen Lernpfade durch „interessierte und engagierte Fachexperten“
  • Gestaltung, Herstellung und Befestigung der 8×8 großen „Infozeichen“
  • Abstimmung der Stadtnatur-Objekte und der Aufstellungs- bzw. Befestigungspunkte der „Infozeichen“ mit den jeweiligen Verantwortlichen (z.B. Grünflächenamt, Wohnungsgenossenschaften, GGG usw.)

entwickelt, so dass auf dieser Basis weitere „digitale Lernpfade“ nach Abschluss dieses Mikroprojektes in Chemnitz realisiert werden können. Die „digitalen Lernpfade“ (Webseiten auf die die QR-Codes führen) werden als „WordPress -Beiträge(Open Source Content Management System, sehr weit verbreitete Standardlösung) erstellt, auf der Website „https://natur.open-academy.com“ (damit die Nachnutzung durch überregionale „Dritte“ auch den ländlichen Raum nicht diskriminiert, was z.B. mit einer Bezeichnung „stadtnatur“ der Fall gewesen wäre). Die Website wird im ersten Projektmonat des Mikroprojektes eingerichtet und freigeschaltet. Alle „digitalen Lernpfade“ werden unter der freien Lizenz „CC-BY 4.0“ erstellt und sind somit OER (Open Educational Resources, freie Bildungsinhalte), die von jeder Person und Organisation wiederverwendet werden können. Zusammen mit dem Konzept der „WordPress-Beiträge“ ist auch eine standardisierte, automatische Übernahme (Export /Import) in andere technische Lösungen und andere IT-Plattformen möglich (systemtechnische Offenheit).

Damit werden die Voraussetzungen für ein systematisches „Ausrollen“ dieses digitalen Bildungskonzeptes geschaffen.

Das einheitliche Bildungskonzept der „digitalen Lernpfade“ mit den 8x8cm „Infozeichen“ lässt sich auf alle wissens- und bildungsrelevanten „Objekte“ im Chemnitzer Stadtgebiet skalieren/übertragen (Stadtnatur, Architektur, Geschichte, Kulturhaupstadt relevante „Objekte“ und „Interventionsflächen“ …), bis hin zu „Lernpfaden“ zu MINT-Fächern in öffentlichen Bereichen der Stadt.

Die jeweilige digitale Bildungsinformation lässt sich an gleichen „Objekten“ (z.B. „Frühblüherflächen“) in allen Stadtteilen, bis hin zu anderen Ländern, für die die Sprachversionen passen, einfach mitnutzen (wiederverwenden).

Dieses Kulturhauptstadt-Projekt ist, wenn es wie geplant nach dem Pilotstadium des Mikroprojektes „ausgerollt“ wird, ein Mitmach-Projekt an dem sich nicht nur eine große Anzahl von Chemnitzerinnen beteiligen kann, sondern auch Menschen aus anderen Regionen in Deutschland und auch aus anderen Ländern.

Das Prinzip der digitalen Lernpfade klingt erst einmal sehr einfach und unspektakulär:

  • Ein kleines Schild, mit Überschrift, QR-Code und Link, über das man mit dem Smartphone zu einer Webseite gelangt, die mittels  kurzer Zusammenfassungen (abstracts) und einer sinnvollen Struktur (Lernpfad), zu den besten Informationen führt, die derzeit zu dem „Objekt“ im Internet zur Verfügung stehen, vertiefend vom „Einfachen zum Speziellen“.

Diese „Einfachheit“ ist gewollt und die eigentliche Innovation, welcher mehrere durch den aracube e.V. verfolgte freie Bildungskonzepte und Jahrzehnte Erfahrung in der digitalen Bildung zugrunde liegen. Zum Verständnis wird hier auf zwei wichtige Hintergrundkonzepte verwiesen:

Smart Object Learning (Smartes Objektbasiertes Lernen):

SOL - smart object learning (Smartes Objektbasiertes Lernen)
SOL – smart object learning (Smartes Objektbasiertes Lernen)

Da QR-Codes inzwischen akzeptiert, bekannt und einfach in der Handhabung sind, werden diese im Projekt zur „Objektidentifikation“ genutzt. Die SOL-Grafik zeigt, welche gegenwärtigen und zukünftigen Lösungen technisch möglich sind, um die jeweiligen „Objekte“ für dieses Bildungskonzept auch automatisch zu erkennen. Ein „RFID/NFC“-Tag kann jederzeit unter dem „Infozeichen“ auch nachträglich angebracht werden. Eine spezielle App könnte auch alle weiteren in der SOL-Grafik dargestellten „Objekterkennungstechnologien“ (Bilderkennung, Positionserkennung, Ton-/Spracherkennung etc.) nutzen.  Diese Wege werden über die gewählte Lösung nicht behindert und sind nachträglich jederzeit möglich. Aktuell kann die Lösung, so wie jetzt konzipiert, auch ohne spezielle „digitale Lernpfad – App“ genutzt werden.  Das Lernkonzept ist ein augmented reality“ Konzept, was reale Objekte mit virtueller Information (Wissen) verbindet, mit minimaler „Zutrittsbarriere“ (KEINE extra App und Technik notwendig) .

Das „abstract – Modell“
ist ein Lösungskonzept um aus kleinen, wiederverwendbaren OER-Bildungsbausteinen (Wissensbausteine, knowledge nuggets) komplexere Wissensthemen zu vermitteln.  Im Beitrag „Abstract-Modell“ (aracube.de) ist das Konzept erklärt und sind die zugehörigen Quellen verlinkt.  Das folgende Video (Lizenz CC-BY 4.0) erklärt in Kurzform, wie das „abstract – Modell“ für komplexe OER-Weiterbildungen funktioniert (Dauer: 4:37 min):

Hier finden Sie die Präsentation zum „abstract – Modell“ aus diesem Lightning – Talk (Lizenz: CC-BY 4.0, Größe ca. 2,5 MByte).

Im Projekt entsteht für jedes „Objekt“ (z.B. „Frühblüher-Fläche“) ein spezifischer Lernpfad, der an anderen „gleichen Objekten“ („Frühblüher Flächen“) wiederverwendet werden kann.

Mit den Lernpfaden nach dem „abstract modell“ wird ein „best of breed“ Bildungsansatz verfolgt, indem die besten frei im Internet verfügbaren Informationen (Wissensbausteine) für die Lernpfade sinnvoll strukturiert „wiederverwendet“ werden (statt immer wieder das Gleiche im mittlerer Qualität zum Xten Mal neu zu erstellen). Das ist die Basis für eine effiziente Nachnutzung von freien Bildungsbausteinen (OER) und eine Motivation für die Qualitätssteigerung freier Bildungsinformationen.

Wen spricht das Projekt primär an?

Alle Chmnitzerinnen und Besucher vor, nach und während des Kulturhauptstadt Jahres. Alle Interessensgruppen, die innovative freie Bildungskonzepte auf Basis objektbasierter, freier, digitaler Lernpfade umsetzen möchten. Alle Personen, die Ihr Fachwissen zu Themen weitergeben möchten, die sich mit real existierenden „Objekten“ verbinden lassen.

Welcher (gesellschaftliche) Mehrwert ergibt sich aus dem Projekt?

Es ist ein innovativer Beitrag zu freier Bildung mit großem gesellschaftlichen Potential zu unterschiedlichen Themenbereichen (weit über Stadtnatur-Themen hinaus). Als „Mitmach-Projekt“ bezieht es zahlreiche Chemnitzer:innen (und darüber hinaus) aktiv mit ein.  Es ist ein langjährig und nachhaltig angelegtes Projekt, was auch nach 2025 seine positive Wirkung kontinuierlich weiter entfaltet. Bildung ist der zentrale Mehrwert.

Ist das Projekt in 6 Monaten umsetzbar?

Das Mikroprojekt (mit den mindestens 3 digitalen Lernpfaden) ist nach der Zusage innerhalb von 4-5 Monaten umsetzbar. Erste Abstimmungen mit dem Grünflächenamt sind erfolgt. Ein erstes Muster der Infostelen ist mit der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ erstellt. Die theoretischen Konzepte sind in den letzten Jahren durch den aracube e.V. entstanden. Alle IT-technischen Abläufe sind erprobt. Deshalb ist das Pilotprojekt in dem Zeitraum wie geplant realisierbar.

Ist dem Projekt ein Finanzplan (Einnahmen /Ausgaben) beigelegt?

Nein

Ist die beantragte Unterstützung max. 3.000 €?

ja

Welche Kosten sollen mit der Unterstützung beglichen werden?

Notwendige zusätzliche Abstimmungs- und Koordinierungsaufwände.  Aufwände für die Erstellung, Erprobung Optimierung und Dokumentation der notwendigen Prozesse. Tipps, Hinweise für alle Mitmachenden. Aufwandsentschädigungen und evtl. Honorare, wenn im Einzelfall notwendig. Marketingaufwände um das Projekt bekannt zu machen.

Wer zu Beiträgen und Projekten von „lebenswertes Chemnitz“ auf dem Laufenden bleiben möchte, meldet sich bei unserem „Newsletter“ an.

Chemnitzer-Friedenstag: Friedensaufruf

Aufruf zum Chemnitzer – Friedenstag

Der Ukraine-Krieg muss sofort (schnellstmöglich) beendet werden, ohne noch mehr Leid und Waffen.

„Stoppt den Krieg sofort, ohne neue Waffen“

druckt die Zettel dieser Aktion aus und gebt sie weiter, oder gebt einfach den Link weiter.

Hinweis:
Der Link auf dem Zettel führt zum ausführlichen Beitrag:

der sich neben dem reinen Friedens- und Hilfsaufruf auch mit den Hintergründen, Lösungsmöglichkeiten und Verantwortlichkeiten zum Krieg auseinandersetzt.

Impf-Flashmob „NichtFürEuch“

Chemnitzer Impf – Flashmob „Nicht Für Euch“

Vom  3.12.-6.12.2021

gehen möglichst viele bisher ungeimpfte Chemnitzer:innen zur Corona-Schutzimpfung unter dem Motto:  „Nicht Für Euch“ (#NichtFürEuch) um trotzdem den Protest zur aktuellen Politik und Medienberichterstattung auszudrücken. Mit „Nicht Für Euch“ sind Politiker und einseitig berichtende Medien/Journalistinnen gemeint.

Mitmachen als Protest!

Die ausführliche Begründung für diese Aktion ist im Beitrag „Impfen statt Suizid“ beschrieben. Hier der Ausschnitt daraus zur dieser Aktion:

Vorschlag – Kulturhauptstadt – Aktion (C2025):
„Chemnitzer Impf – Flashmob“

Da auch die Kulturhauptstadt-Organisation in Chemnitz bekanntermaßen in die falsche Richtung läuft, z.B. nur eine Elite (die das „richtige“ und derzeit „konforme“ Weltbild hat) entscheidet, was passieren darf (und wer das ganze Geld bekommt),  oder „Kultur“ nur in „Kunst“ umgedeutet wird, möchte ich Euch:

  • eine gemeinsame C2025 Flashmob- Aktion: einen Chemnitzer „Impf-Flashmob“ vom 3.12.-6.12.2021

vorschlagen, UNABHÄNGIG und auch als Protest GEGEN das heutige Kulturhauptstadt-Team in Chemnitz (deshalb das Flashmob-Format als „Kunstform“) und GEGEN die heutige Politik und Medienberichterstattung  und GEGEN die Diskriminierung von „Ostdeutschen“. Es ist eine Aktion FÜR Freiheit und FÜR Solidarität mit dem Pflegepersonal und Menschen mit schwachem Immunsystem.

Alle von Euch, die bis dahin noch nicht geimpft sind, gehen in diesem Zeitraum zum Impfen, entweder zu den impfenden Ärzten (bevorzugte Option) oder auch ins Impfzentrum  auf der Wilhelm-Raabe-Straße (für das Sachsen für die Neueröffnung 4 Millionen Euro an Chemnitz zugesagt hat – also ein finanzielles Gewinngeschäft für die Stadt).

In diesem Zeitraum können alle von Euch, die mitmachen auch wirklich geimpft werden (wenn die Stadt das möchte). Deshalb ist es keine 15min Aktion und auch nicht ganz so kurzfristig und trotzdem noch recht spontan und selbstorganisiert. Wer möchte kann auch sehr gerne eine „Nicht für EUCH!“ Plakette, Plakat o.ä. mitbringen, als Protest gegen die aktuelle Politik (Stadt, Land, Bund) und/oder gegen die bisherige C2025 Organisation in Chemnitz.

Da ich persönlich zu diesem Zeitpunkt sowohl geimpft, als auch geboostert bin, nehme ich nicht teil, verfolge aber die Ergebnisse. Es wäre toll, wenn es danach von Euch ein paar Fotos gibt, von der Aktion und Euren Stickern und Plakaten … und zwei Wochen später eine Impfquote von min. 84% (2×42) in Chemnitz.

Bitte: Wer die Aktion gut findet, sollte diese Information jetzt an Freunde und Bekannte in Chemnitz weiterleiten (da ich nicht so „Social Media“ aktiv bin und deshalb kein entsprechendes Netzwerk habe).

Hinweis: der Text wurde am 1.12.2021 leicht angepasst.

Dieser Beitrag ist meine persönliche Meinung, mit entsprechenden Argumenten und Schlussfolgerungen. Bilden Sie sich Ihre eigenen Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein.  Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (aus dem Wissensmanagement MOOC) vermittelt dazu sehr nützliches Wissen.

Impfen statt Suizid

„Ja“ – zur Corona-Impfung

… warum Ihr Euch gegen Corona impfen lassen solltet, auch als Skeptiker.

Dass ich für die Impfung bin, ist aufgrund der bisherigen „Corona-Beiträge“ auf „lebenswertes Chemnitz“ nicht überraschend. Gerade deshalb lasse ich hier die überall gegenwärtigen Argumente weg.

Ich halte „Nichtimpfen“, auch als Protestaktion, für unklug und schade, da mich dies sehr an die „judäische Volksfront“ und deren „fliegendes Suizidkommando“ erinnert. Für alle, die jetzt keine Zeit haben, sich „Das Leben des Brian“ komplett anzusehen, gibt es den entsprechenden Ausschnitt hier in Youtube (Dauer: 0:55 min):

Ausgangspunkt der Idee für diesen Beitrag ist derAbschnitt eines Artikels von Spiegel-Online („Die vierte Welle ist politisch“ 14.11.2021):
Jetzt sterben für den Widerstand
… Wir haben es mit Leuten zu tun, die jedes Vertrauen in diesen Staat und seine Institutionen verloren haben.
… die Botschaft ist trotzdem erschreckend klar.
Die vierte Welle ist politisch. Jetzt wird gestorben für den Widerstand gegen »das System«.“

Meiner Meinung nach ist diese Einschätzung richtig, wenn man „jedes Vertrauen“ gegen „fast jedes Vertrauen“  ersetzt. Dass dieses oft auch Wähler der AfD sein sollen, hat deshalb auch nur indirekt mit der AfD zu tun, sondern daran, wie man derzeit in Deutschland seinen Protest noch demokratisch ausdrücken kann, wenn es diesen erkannten Vertrauensverlust in die aktuelle Politik und deren Institutionen (inklusive der Presse und sogar die Justiz) gibt. Demzufolge ist die Wahl der AfD noch eine sehr gemäßigte, demokratische und trotzdem sichtbare Form des Protestes.

Diesen Vertrauensverlust kann ich sehr gut verstehen !

… und es ist logisch und überhaupt nicht überraschend, dass es diesen berechtigten Vertrauensverlust gerade in den (nicht mehr) „Neuen Bundesländern“ gibt. Deshalb hier ein kurzer Seitenblick dazu:
Dieser Vertrauensverlust ist die Folge „westdeutsch“ dominierter Politik und Medienberichterstattung in den letzten mehr als 30 Jahren. Nicht nur die Enttäuschung darüber, sondern auch die tatsächliche bis heute vorhandene (demokratische) Machtlosigkeit der „Ostdeutschen“ ist daran schuld … und nicht die AfD.  Nur ca. 20% der Wähler und weniger als 20% des Stimmrechts für „Ostdeutsche“ im Bundestag sind die Basis, mit der Westdeutsche seit mehr als 30 Jahre über die Köpfe der Ostdeutschen hinweg entscheiden. Dies ist das eigentliche „Diskriminierungsproblem“, was der heutigen Situation zugrunde liegt. Menschen auf dem Land und Landwirtinnen, sind übrigens eine weitere größere Gruppe dieser diskriminierten Minderheiten in Deutschland.
Daraus resultieren inzwischen mehr als genug nachvollziehbare Protestgründe und sehr sehr gute Gründe für diesen Vertrauensverlust in die aktuelle deutsche Politik und ihre Institutionen. Die Mehrheitsverhältnisse fundamentierten diese seit mehr als 30 Jahren existierende Diskriminierung  in der heutigen Gesellschaft. Solange es hier kein grundlegendes Umdenken gibt, wird dies  auch so bleiben und sich das Problem verstärken. Das stimmt leider. Um eine Chance zu haben, irgendeine geeignete Lösung dieses tatsächlichen Problems zu finden, brauchen WIR Euch, lebend !

Lasst Euch gegen COVID-19 impfen

…gerade deshalb. Lasst die Anderen, die auch unter diesen grundlegenden Problemen in „Ostdeutschland“ leiden, nicht im Stich! Euer Protest wird benötigt, wenn sich zukünftig wieder etwas verbessern soll. Wenn auch nur wenige von Euch (so sinnlos) sterben, fehlen diese für zukünftige Proteste und diejenigen, wegen denen Ihr das Vertrauen in die deutsche Politik (inkl. Medien) verloren habt, können sich (mehr oder weniger still) freuen. Wenn Ihr Zeit habt, seht Euch „Das Leben des Brian“ komplett an und wenn nicht, dann wenigstens den oben eingebetteten Ausschnitt zum „fliegenden Suizidkommando“. Jede(r) muss seine eigene Art finden, Protest auszudrücken, aber nicht gegen Covid-19 impfen, suggeriert mir diese Bildsequenz der „judäischen Volksfront“.

Es gibt noch einen wichtigen anderen Grund, warum Ihr Euch impfen lassen solltet:
Die Mitarbeiterinnen im Gesundheitsbereich, egal ob im Krankenhaus oder in der Pflege, sind übel dran. Sie leiden seit inzwischen fast zwei Jahren extrem unter der hohen persönlichen Überbelastung durch Corona, auch weil es keine normale (so schon harte) Arbeit ist, sondern wegen der Maßnahmen zum eigenen Schutz (z.B. Schutzkleidung) noch zusätzlich belastet, inkl. der höheren Totenzahl trotz des großen eigenen Einsatzes . Klar gibt es das Problem beim Pflegepersonal schon lange, auch ohne Corona. Das heißt aber auch, diese Pflegekräfte wurden von der Politik und unserer derzeitigen Demokratiesituation genauso im Stich gelassen, wie wir „Ostdeutsche“. Sie sind dem genauso ausgeliefert. Ich finde es unfair und unsolidarisch, wenn diese Menschen unter dem „Impfprotest“ besonders leiden müssen und sich die eigentlichen „Problempersonen“ still und heimlich freuen können, wenn einige ihrer politischen Gegner sterben.  Solidarität mit den Menschen im Krankenhaus und in der Pflege finde ich richtig.

Lasst Euch gegen COVID-19 impfen

NICHT für die heutige Politik, sondern aus Solidarität zu denjenigen, die Ihr sonst „So“ oder „So“ im Stich lasst.

Meine persönliche Impf-Einschätzung

Ja, die Impfreaktionen durch die mRNA-Impfstoffe sind vergleichsweise heftig. Ich selbst habe wohl (auch aufgrund vieler Reisen) deutlich mehr als 100 Impfungen (wahrscheinlich 100te) in meinem Leben erhalten und KEINE hatte bisher so starke Impfreaktionen, wie meine zweite Biontech-Impfung und auch aus meinem Bekanntenkreis erlebe und erfahre ich ähnliches.

Aber ich halte Impfungen für eine der größten Errungenschaften für die Gesundheit der Menschen und obwohl ich die Berichterstattung fast aller deutschen Medien aus Sicht eines „im Osten Aufgewachsenen“ inzwischen oft unerträglich finde, glaube ich, dass das RKI oder die WHO ausreichend unabhängig empfehlen und das die mRNA-Impfstoffe wirksam (und sicherlich auch die Zukunft moderner Impfstoffe) sind. Selbst für Kinder und Jugendliche (die wirklich bei den bisherigen Virus-Varianten nur selten ernsthaft erkranken), glaube ich, dass das Risiko der Impfung (inkl. aller möglichen Nebenwirkungen) sehr deutlich unter dem geringen Risiko ernsthaft zu erkranken liegt. Für alle anderen Menschen sowieso. Auch wenn zukünftig bei den mRNA-Impfstoffen die Impfreaktionen sicherlich noch reduziert werden müssen, vergleiche ich das Risiko (wie bei allen anderen Dingen des Lebens) aufgrund von Wahrscheinlichkeiten mit den Vorteilen/Nutzen.  Hier gibt es für mich keinen Zweifel, dass der Vorteil auch der mRNA-Impfstoffe, selbst für Kinder extrem größer ist, als das Risiko. Eine Malariaprophylaxe oder die Tollwut-Impfung sind meiner Meinung nach deutlich kritischer (hinsichtlich der kritischen Nebenwirkungen) und trotzdem hielt ich den Nutzen (bei entsprechenden Reisezielen und Reisezeiten) für höher und musste mir dann bei dem Kratzer durch eine Affen in Indien eben keine Gedanken mehr machen.

Gerade weil die Russland-, China- und Berichterstattung über andere Länder, die unserer Politik und Medien (aus welchem Grund auch immer) nicht gefallen, immer negativ ausfallen müssen (außer es geht um Oppositionelle), ist der Beitrag über „Bolsonaros Brasilien“ (Beispiel-Beitrag der ARD: „Keine Angst vor Impfungen“) mit seiner inzwischen hohen Impfquote recht interessant und zeigt, warum Impfen auch bei Mutationen der sinnvollste Weg ist, unsere Freiheit wieder zu erlangen. Besonders deutlich wird dies sicherlich beim kommenden „Karneval in Rio“ werden. Mir ist Freiheit auch besonders wichtig und dazu ist in diesem Fall die Impfung der mit Abstand geeignetste Weg, aber nur, wenn genug (>90%) mitmachen.

Es stimmt, ich bin vorgeschädigt. Meine Mutter hat mehr als 40 Jahre (bis zu Ihrem Ruhestand) in der Epidemologie im Chemnitzer Gesundheitsamt gearbeitet (damals war mindestens ein 3jähriges Studium im Fachgebiet dazu Pflicht – keine Verwaltungsfachangestellten-Ausbildung). Ich bin also mit Infektionskrankheiten-Themen groß geworden. Deshal weiß ich auch, dass das gleichzeitige Auftreten vieler Geimpfter und vieler Ungeimpfter eine optimale „Zuchtumgebung“ für Mutationen ist, die den Impfschutz umgehen können.  Auch um unsere Freiheit wiederzuerlangen und nicht wegen immer neuer Varianten noch Jahre mit Einschränkungen (wie in den letzten zwei Jahren) leben zu müssen, finde ich es gut, wen wir eine hohe Impfquote so schnell wie möglich erreichen, am liebsten so, dass auch ein Karneval in Deutschland im Februar 2022 wieder für ALLE unbeschränkt offen sein kann (man kann ja träumen).
Wenn die 90% Impfquote nicht freiwillig erreicht wird (z.B. bis Ende Dezember 2021), bin ich deshalb für eine generelle Impfpflicht. Viel besser finde ich es aber, wenn sich mindestens 90% Freiwillige finden.

Eine Impfpflicht nur für Krankenhaus- und Pflegepersonal (und wenige Andere)  finde ich dagegen extrem ungerecht! Diese Gruppen leiden besonders seit zwei Jahren und dann sollen sie als Einzige mit einer Impfpflicht „bestraft“ werden? Nein! Wenn Impfpflicht, dann ALLE.

Ich persönlich habe mich weniger wegen mir impfen lassen (wenn mir mein Leben und meine Gesundheit zu wichtig wären, würde ich die kritischen Beiträge in „lebenswertes Chemnitz“ nicht so schreiben, wie ich es tue) , sondern wegen der Personen, die sich nicht impfen lassen können oder deren Immunsystem auch mit Impfung nicht ausreichend funktioniert.

Sicherlich werden wir zumindest einige Jahre, auch wegen der Mutationen, mit Auffrischungsimpfungen, auch mit angepassten Impfstoffen leben müssen (was Mist ist) … aber es ist ein sinnvoller und menschlicher Weg zurück in die Freiheit.

Mein Deal-Vorschlag

Da mein persönlicher Nutzen (Freiheit) aus einer höheren Impfquote höher ist, möchte ich Euch auch einen Deal vorschlagen.

Wenn bis Ende Dezember 2021 eine freiwillige Impfquote in Chemnitz von mindestens 84% (2 x42;-) erreicht wird, starte ich im neuen Jahr eine Beitragsreihe darüber: wie, wo und warum der Osten nach der Wiedervereinigung diskriminiert wurde … vor allem an den Beispielen, wo dies bis heute noch existiert und besonders falsch ist.

Das wird mich viel Freizeit kosten. Aber die nehme ich mir, wenn Ihr auch mir meine Freiheit über diese Impfquote zurück gebt und wir so vielleicht sogar ohne Impfpflicht auskommen.

„Protest ja“ – aber sinnvoll

Ich finde es wichtig, dass sich jede(r) gegen die existierenden großen Missstände in der aktuellen Politik und der Medienberichterstattung engagiert. Es ist logisch, dass das vor allem dort passiert, wo die Misstände am größten sind (hier im Osten). Ich bin auch froh, dass sich der gerechtfertigte Frust bisher hauptsächlich auf diese friedliche und demokratische Weise äußert, wie die Wahl der AfD. Es könnte deutlich schlimmer sein und niemand müsste sich darüber wundern. Natürlich liegt der Ball schon seit längerem im Feld der Politik und der Medien, um dies zu ändern, solange es noch nur demokratische „Protestwahlen“ sind. Leider ist bisher kein Erkenntnisgewinn in der gesamtdeutschen Politik und den „öffentlich-rechtlichen“ Medien zu erkennen.

Aber als nächste Eskalationsstufe das „fliegende Suizidkommando“ zu wählen, halte ich für falsch. Lokal gab es hier in Chemnitz sogar  einen allerersten Lichtblick. Ich habe natürlich keine Ahnung, ob mein „Offener Brief  an den Chemnitzer Stadtrat„, den jedes Mitglied des Stadtrates am 23.11.2021 per E-Mail erhalten hat, damit zu tun hatte, aber: Cornelia Utech (die „Altmaier-Option“ für den Chemnitzer Bürgermeisterposten – Dezernat 5) wurde nicht gewählt. In der aktuellen Chemnitzer Politik- und Mediensituation ist das fast ein „Wunder“. Ich danke den Stadträt:innen dafür – übrigens, egal welcher demokratisch gewählten Partei sie angehören.

Jede(r) von Euch sollte einen eigenen Weg des Protestes finden (den ich auch selbst für bitter notwendig halte). Für mich sind ein Weg u.a. diese Kritik-Veröffentlichungen hier im „lebenswerten Chemnitz“ inkl. vieler unveröffentlichter Themen hinsichtlich der Überbürokratisierung und Bürgerunfreundlichkeit der Ämter in Chemnitz. „Nicht Impfen“ trifft aber meiner Meinung nach stärker die Schwächeren (z.B. im Gesundheitswesen oder Menschen mit schwachem Immunsystem) und die Verursacher des eigentlichen gesellschaftlichen Problems freuen sich im Stillen über jede(n), die von Euch stirbt (auch wenn die Wahrscheinlichkeit, wenn Ihr sonst gesund seid, nicht so hoch ist).  „Nicht Impfen“ trifft also zu stark die Falschen (Schwachen) und hilft denen, gegen die Protest angebracht ist (heutige Politik und Medien).

Vorschlag – Kulturhauptstadt – Aktion (C2025):
„Chemnitzer Impf – Flashmob“

Da auch die Kulturhauptstadt-Organisation in Chemnitz bekanntermaßen in die falsche Richtung läuft, z.B. nur eine Elite (die das „richtige“ und derzeit „konforme“ Weltbild hat) entscheidet, was passieren darf (und wer das ganze Geld bekommt),  oder „Kultur“ nur in „Kunst“ umgedeutet wird, möchte ich Euch:

  • eine gemeinsame C2025 Flashmob- Aktion: einen Chemnitzer „Impf-Flashmob“ vom 3.12.-6.12.2021

vorschlagen, UNABHÄNGIG und auch als Protest GEGEN das heutige Kulturhauptstadt-Team in Chemnitz (deshalb das Flashmob-Format als „Kunstform“) und GEGEN die heutige Politik und Medienberichterstattung  und GEGEN die Diskriminierung von „Ostdeutschen“. Es ist eine Aktion FÜR Freiheit und FÜR Solidarität mit dem Pflegepersonal und Menschen mit schwachem Immunsystem.

Alle von Euch, die bis dahin noch nicht geimpft sind, gehen in diesem Zeitraum zum Impfen, entweder zu den impfenden Ärzten (bevorzugte Option) oder auch ins Impfzentrum  auf der Wilhelm-Raabe-Straße (für das Sachsen für die Neueröffnung 4 Millionen Euro an Chemnitz zugesagt hat – also ein finanzielles Gewinngeschäft für die Stadt).

In diesem Zeitraum können alle von Euch, die mitmachen auch wirklich geimpft werden (wenn die Stadt das möchte). Deshalb ist es keine 15min Aktion und auch nicht ganz so kurzfristig und trotzdem noch recht spontan und selbstorganisiert. Wer möchte kann auch sehr gerne eine „Nicht für EUCH!“ Plakette, Plakat o.ä. mitbringen, als Protest gegen die aktuelle Politik (Stadt, Land, Bund) und/oder gegen die bisherige C2025 Organisation in Chemnitz.

Da ich persönlich zu diesem Zeitpunkt sowohl geimpft, als auch geboostert bin, nehme ich nicht teil, verfolge aber die Ergebnisse. Es wäre toll, wenn es danach von Euch ein paar Fotos gibt, von der Aktion und Euren Stickern und Plakaten … und zwei Wochen später eine Impfquote von min. 84% (2×42) in Chemnitz.

Abschließen möchte ich noch einmal mit meiner Bitte:

Lasst Euch gegen COVID-19 impfen

Mit freundlichem Flügelschlag
Dirk Liesch

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 1.12.2021 leicht angepasst (im Text des „Impf-Flashmob“ Vorschlags)


Dieser Beitrag ist meine persönliche Meinung, mit entsprechenden Argumenten und Schlussfolgerungen. Bilden Sie sich Ihre eigenen Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein.  Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (aus dem Wissensmanagement MOOC) vermittelt dazu sehr nützliches Wissen.

Inzidenz über 1.000 – Warum?

Chemnitzer Inzidenz wohl weit über 1.000  und das Chemnitzer Gesundheitsamt gibt auf

Wer ist verantwortlich?


… ein Meinungsbeitrag auf Basis der bekannten Tatsachen.

Wenn positive Coronafälle selbst unter Schülern in Chemnitz durch Überlastung des Gesundheitsamtes nicht mehr gezählt werden können, die offizielle Inzidenz heute aber bereits bei 954 liegt, bedeutet das, die tatsächliche Inzidenz (selbst die Zählbare aufgrund positiver Tests)  liegt in Chemnitz weit über 1.000!

Corona-Inzidenz Chemnitz: 954, 22.11.2021, Quelle: zeit.de

Im konkreten Fall war es den Eltern des zweifach positiv getesteten Chemnitzer Schülers weder möglich (trotz zahlreicher Versuche und ewigen Zeiten in Warteschleifen) das Chemnitzer Gesundheitsamt zu erreichen, noch über die Informationen des Gesundheitsamtes im Internet herauszufinden, was nun zu tun ist. Weder gab es Hinweise, wo der PCR-Test dafür durchzuführen ist, noch was danach für die Familie gilt. Nach Feststellung der Corona -Infektion des Bruders antwortete beispielsweise die Person im Sekretariat des Geschwisterkindes: „Wenn Sie es unbedingt wollen, kann XYZ (das Geschwisterkind) zu Hause bleiben.“ Das Geschwisterkind hätte aber auch in die Schule kommen können. Der Schule wäre das recht gewesen. Der Arbeitgeber eines Elternteiles sagte „Wenn Sie selbst beim Schnelltest negativ sind, können Sie auf Arbeit kommen.“
Das ist das Ergebnis der Führung des Pandemie-Managements des Chemnitzer Gesundheitsamtes und der Kommunikation und des Handelns unseres Oberbürgermeisters. Deshalb liegt auch die Dunkelziffer bei den Corona-Infektionen in Chemnitz besonders hoch, wenn bereits vor dem 22.11.2021 positive (bekannte) Fälle nicht einmal gezählt werden.

Wer ist dafür verantwortlich?

Einen wesentlichen Anteil daran trägt meiner Meinung nach unsere zukünftige Bürgermeisterin Cornelia Utech (Dezernat 5:  Bildung, Soziales, Jugend, Kultur und Sport). Sie ist seit Anfang 2021 für das Corona-Management des Gesundheitsamtes zuständig. Als Leiterin des Sozialamtes ist Cornelia Utech auch für die unglaublichen Steuerverschwendungen in diesem Amt durch weit überbürokratisierte Prozesse (inkl. der vorletzte Woche dargestellten „Aufforderung zu einer Straftat„) verantwortlich. Aber zuerst einmal zur aktuellen Chemnitzer Corona-Situation in der 4.Welle.

Chemnitzer Gesundheitsamt gibt auf …

und lässt positiv geteste Schüler ohne Hilfe (und Zählung). Die Zählung des infizierten Schülers (dessen Beispiel ich persönlich kenne) erfolgte bereits vor dem 22.11.2021 NICHT mehr. Heute (22.11.2021) hat nun das Chemnitzer Gesundheitsamt selbst das Handtuch geworfen und eine Verordnung erlassen, dass Infizierte nun selbst verantwortlich sind, Kontaktpersonen zu benachrichtigen, da das Gesundheitsamt seine Aufgaben trotz Hilfe durch die Bundeswehr NICHT mehr leisten kann.

Sven Schulze kommentiert heute daraufhin (z.B. in Radio Chemnitz), dass man bei diesen Fallzahlen nicht mehr alles im Überblick haben kann. Wohlgemerkt hat Sven Schulze persönlich die sächsische Landesregierung aufgefordert  die Weihnachtsmärkte offen zu lassen, als die Triage in den Krankenhäusern schon absehbar wurde und nachdem sich der Chef vom Klinikum Chemnitz in den Tod gestürzt hat. Noch gestern (21.11.2021) durften in Chemnitz Großveranstaltungen mit mehreren Tausend Besuchern stattfinden, weil der aktuelle sächsische Lockdown erst heute offiziell in Kraft trat. Hätte es keine sächsiche „Landesnotbremse“ gegeben, würden in Chemnitz selbst bei „Triage“ in den Kliniken ohne jede Rücksicht auf vermeidbare Tote (Corona und andere schwere Krankheiten, die nicht mehr behandelt werden können) und Verzweiflung beim Personal in den Kliniken der Weihnachtsmarkt und Großveranstaltungen stattfinden. Sven Schulzes „rechte Hand“ für diese Entscheidungen, die ihm seitens des Gesundheitsamtes den Rücken für diesen Wahnsinn freigehalten hat, ist seit spätestens Anfang 2021, Cornelia Utech.

Zum Dank dafür (und ihre Überbürokratisierungsleistungen im Sozialamt) soll Cornelia Utech auf ausdrücklichen Wunsch von Sven Schulze am 24.11.2021 zur Bürgermeisterin (Dezernat 5:  Bildung, Soziales, Jugend, Kultur und Sport) gewählt werden. Für diese Loyalität gegenüber Sven Schulze (und früher auch schon gegenüber Barbara Ludwig) und nicht etwa gegenüber den Chemnitzer Bürger:innen, soll diese Wahl erfolgen.  Völlig unnötige Überbürokratisierung und Prozesse die das Vielfache des eigentlich erforderlichen Aufwandes beanspruchen (wie im Sozialamt), sind auch ihr Markenzeichen nach ca. einem Jahr „Gesundheitsamt“-Einsatz in der Corona-Pandemie. Während andere „Untergebene“ des Oberbürgermeisters (z.B. Chef des Chemnitzer Klinikums) offensichtlich Schwierigkeiten mit ihrer Situation hatten, kann sich Sven Schulze darauf verlassen, das Cornelia Utech liefert, was er sich wünscht und nicht, was die Situation erfordert.

Die Epidemiologie (die Experten für Infektionskrankheiten)  des Gesundheitsamtes hätte schon lange ganz klar öffentlich Position beziehen müssen, dass strengere Maßnahmen (bis hin zu einer Impfpflicht, zumindest 2G in allen öffentlichen Bereichen) in Chemnitz erforderlich sind. Das Gesundheitsamt hat aufgrund medizinischen und gesundheitlichem Fachwissens die Gesundheit der Menschen zu schützen und nicht politische Interessen zu decken.
Ob sich die Chemnitzer-Politik dann danach richtet, ist eine andere Sache, aber es ist die Pflicht des Gesundheitsamtes sich für die Gesundheit und das Leben  der Menschen in Chemnitz fachlich kompetent einzusetzen und nicht dem Oberbürgermeister und der Politik nach dem Mund zu reden (Diener der Politik und nicht gegenüber den Chemnitzer Bürgern zu sein).

Mit dem früheren fähigen Amtsarzt, Dr. Monzer (leider im Ruhestand), wäre das selbstverständlich gewesen und Chemnitz stände heute ganz anders da.
Doch bereits seit der Barbara Ludwig  Ära werden in Chemnitz leitende Posten der Stadtverwaltung mit „loyalen“ Personen besetzt, die keine eigene fachlich kompetente Position auch einmal gegen die Bürgermeister einnehmen, sondern nur „liefern“ was gewünscht wird. Die katastrophalen Folgen sehen wir bei Cornelia Utech jetzt z.B. in der Aufgabe des Gesundheitsamtes in einer bereits länger vorhersehbaren Situation (siehe „Corona Chaos in Chemnitz: Die Übersicht„).

Wie unkritisch die „?Freie Presse?“ dieser Unfähigkeit in der Führung des Gesundheitsamtes und im Sozialamt gegenüber steht, zeigt auch die Tatsache, dass sie den wirklich fähigen ehemaligen Gesundheitsamtsleiter Dr. Monzer nicht zu dem Thema kontaktiert hat. Er kennt auch Cornelia Utech aus der beruflichen Tätigkeit und wahrscheinlich ist meine Meinung zu ihr im Vergleich noch gemäßigt. Aber auf so eine auf der Hand liegende Option, die evtl. zu kritischen Ergebnissen gegenüber Sven Schulze und Cornelia Utech führt, kommt die „?Freie Presse?“ natürlich nicht. Warum wohl?

Was bedeutet die Bankrotterklärung des Chemnitzer Gesundheitsamtes

Da, wie das oben gezeigte Beispiel zeigt, selbst infizierte und positiv getestete Schulkinder in Chemnitz nicht mehr gezählt wurden (schon vor dem 22.11.2021 nicht mehr) und nun seit dem 22.11.2021 Infizierte selbst ihre Kontaktpersonen benachrichtigen sollen und es auch keine sinnvolle Hilfe für Betroffene auf der Website seitens des Gesundheitsamtes gibt, ist dies meiner Meinung nach ein vollständiger Kontrollverlust unter der Verantwortung von Cornelia Utech. Bereits mit Anforderung der Bundeswehr war das absehbar. Trotzdem hat sich Frau Utech NICHT für angemessene härtere Maßnahmen eingesetzt um die Pandemie untzer Kontrolle zu bekommen!
Was bedeutet das jetzt:

  • Die Erfassung von Kontaktdaten in Geschäften und Restaurants in Chemnitz ist absoluter Blödsinn und sinnlos geworden!
  • Jede Besucherin muss in Zukunft selbst die Kontaktdaten der Menschen an ihren „Nachbartischen“ erfragen und notieren.
  • Das Gesundheitsamt zieht sich nach Komplettversagen seiner Führung aus der Pandemie-Verantwortung zurück und überlässt die Chemnitzer:innen ihrem eigenen Schicksal.

Mit der Verordnung, dass alle Infizierten nun selbst verantwortlich sind, ihre Kontaktpersonen zu benachrichtigen, ist es notwendig, dass diese die Kontaktdaten zu allen Personen (z.B. in Restaurants) erhalten, die in ihrer Nähe waren. Ein himmelschreiender Unsinn, wie sicherlich sofort ersichtlich ist.

Wenn das Gesundheitsamt aufgibt, dann gehört in die Verordnung selbstverständlich auch, dass in der Zeit, in der das Gesundheitsamt die erfassten Daten eh nicht verwendet, diese Daten auch nicht erfasst werden müssen. Sie dürfen lt. Datenschutzgesetzt in so einem Fall gar nicht erfasst werden.  Denn zur Erfassung der Daten und des Umfangs muss es einen konkreten Grund geben. Wenn das Gesundheitsamt offiziell verkündet, dass es nun die Aufgabe von jeder Bürgerin selbst ist, die Kontakte zu benachrichtigen und die Daten in den Restaurants und Geschäften durch das Gesundheitsamt nicht mehr genutzt werden (können), dann dürfen diese Daten dort eigentlich auch nicht mehr erfasst werden (lt. Datenschutzgesetz: Erfassung sinnloser Daten nicht erlaubt)!

In solch einer Situation ließ Chemnitz weiter (bis Sonntag 21.11.2021) Großveranstaltungen mit Tausenden Zuschauern zu (und diese wurden auch tatsächlich durchgeführt!) und Chemnitz wollte unbedingt den Weihnachtsmarkt durchführen, quasi feiernd in die Triage-Katastrophe schlittern. Die damit erreichte Situation (offizielle Kapitulation des Gesundheitsamtes trotz Hilfe der Bundeswehr) ist meiner Meinung nach eindeutig die Verantwortung von Sven Schulze und Cornelia Utech.

Dieser Beitrag ist meine persönliche Meinung, mit entsprechenden Argumenten und Schlussfolgerungen. Bilden Sie sich Ihre eigenen Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein.  Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (aus dem Wissensmanagement MOOC) vermittelt dazu sehr nützliches Wissen.

Sozialamt fordert zu Straftat auf

Das Sozialamt in Chemnitz fordert zu Straftat auf – Ausnahme oder System?

Entscheiden Sie nach dem Beitrag selbst, ob das eine Ausnahme, systematische Diskriminierung oder nur eine gewisse Abgehobenheit  im Chemnitzer Sozialamt ist.

Ich habe mich für den Beitrag entschieden, weil es einer von zwei krassen Fällen in Chemnitz mit BAföG-Bezug ist, die mir fast gleichzeitig bekannt wurden.

Der hier geschilderte Fall endete meiner Meinung nach mit der Aufforderung eine Straftat zu begehen, was deutlich macht, was sich im Chemnitzer Sozialamt in den letzten Jahren eingeschlichen hat. Der zweite Fall ist im BAföG Amt des SWCZ bekannt und kann vielleicht noch „intern“ gelöst werden. Das sich so ein Verhalten ausbreiten konnte, hat auch mit der Führung der Ämter in den letzten Jahren zu tun. Leiterin des Sozialamtes ist Cornelia Utech.

In beiden Fällen sind jeweils (sehr gut integrierte) junge Frauen mit Migrationshinergrund betroffen, die jeweils auch sehr gut Deutsch sprechen.  Ob es einfach nur Schludrigkeit ist und nur zufällig zwei schwarze junge Frauen mit Migrationshintergrund betrifft, sollte jede(r) selbst entscheiden. Da die Fälle sehr zeitnah gleich bei zwei meiner Bekannten auftraten, ist es zumindest kein Einzelfall und weil beide schwarz sind, stellt sich natürlich die Frage, ob Diskriminierung für die jeweilige Schikane eine Ursache ist.

Hintergrund:

Aufgrund des Fachkräftemangels werden auch durch Chemnitzer Gesundheitseinrichtungen potentielle Pflegekräfte u.a. in Afrika angeworben, zuerst im Rahmen des „Freiwilligen Sozialen Jahres“ (FSJ, ca. 1 -1,5 J), dann als Azubi (ca. 3J.) und danach vielleicht als ausgebildete Fachkräfte. Das ermöglicht, über die ersten 4 1/2 Jahre eine kostengünstige Abschwächung des Fachkräftemangels im Pflegebereich. Die konkret Betroffene aus dem Senegal hat  auch aufgrund ihres Germanistikstudiums in Dakar sehr gute Deutschkenntnisse (Stufe B2), ist im Januar 2020 zum FSJ nach Chemnitz gekommen und hat die Anfangszeit (Frühjahr 2020) auf einer Coronastation in Chemnitz gearbeitet. Anfang September 2021 hat sie in Chemnitz ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau aufgenommen (die Abläufe bis zur Arbeitsgenehmigung in Chemnitz dazu wären evtl. auch ein Thema hier).

Im Gegensatz zu „Flüchtlingen“ sind diese „angeworbenen“ Azubi, die von außerhalb Europas kommen, nicht berechtigt, Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) oder BAföG zu erhalten. Ein solcher Bescheid über wenigsten 1 Euro ist jedoch erforderlich, um z.B.  von der Rundfunkgebühr (inzwischen rund 19 €/Monat) befreit zu werden.  Da diese Azubi auch kein Kindergelt erhalten, ist es sehr eng, mit der Azubi-Vergütung über die Runden zu kommen und die Rundfunkgebühr eine sehr große Belastung. Die Belastung durch die Rundfunkgebühr war der konkrete Grund, dann doch wenigstens einen Wohngeldantrag zu stellen. Daraus ergab sich folgender

Ablauf mit dem Chemnitzer Sozialamt

… der in einer Anstiftung zu einer Straftat seitens des Chemnitzer Sozialamtes mündete:

  1. Azubi: Wohngeldantrag, auch mit Hinweis, dass dies wegen der Rundfunkgebühr erfolgt
  2. Rückmeldung Wohngeldstelle (Sozialamt): dass Antrag eingegangen ist, sie aber zusätzlich zu Mietvertrag und Azubi-Vertrag auch noch ihren BAföG Bescheid – als Mitwirkungspflicht- einreichen müsste (Antwort Wohngeldstelle 27.9.2021, PDF)
  3. Azubi: Antwort, dass sie nicht antragsberechtigt für BAföG ist und deshalb keinen solchen Bescheid hat:

    Schreiben an die Wohngeldstelle vom 30.9.2021 (Klick für größeres Bild)
  4. Antwort Wohngeldstelle: Hier beginnt die erste Schikane: Sie soll trotzdem einen BAföG – Antrag stellen (obwohl die BAföG-Bearbeitung des Sozialamtes quasi „nebenan“ mit im Gebäude sitzt und eine kurze Nachfrage im Haus, ggf. Anruf das geklärt hätte!):

    Aufforderung trotzdem BAföG-Antrag zu stellen, (Klick für größeres Bild)
  5. Azubi: Anschreiben ans BAföG-Amt um eine Bestätigung vom BAföG -Amt zu erhalten, dass sie nicht antragsberechtigt ist, oder falls sie doch einen Antrag stellen soll, Anfrage eines Termins, um Hilfe bei der Ausfüllung der Antragsformulare zu erhalten. Ebenso bereits Erklärung zur Situation der Eltern. (Schreiben vom 4.10.2021, PDF)
  6. BAföG-Amt (Sozialamt Chemnitz): Antwort, dass ein vollständiger BAföG-Antrag gestellt werden soll, weil das Wohngeldamt (zur Erinnerung: Kolleg:innen aus den „Nachbarzimmern“) das fordert. Außerdem wurde die Terminanfrage abgeleht, mit dem Hinweis, dass die Antragstellung so einfach wäre, dass dazu kein Termin erforderlich wäre. (Herkunft und Aufenthaltsstatus – also das Ausschlusskriterium für den BAföG-Antrag – waren sowohl der Wohngeldstelle als auch dem BAföG-Amt -beides Chemnitzer Sozialamt- zu dem Zeitpunkt bekannt). Kompletter Antrag inkl. Einkommen der Eltern wird gefordert (Schreiben von BAföG-Amt, 7.10.20217, PDF )
  7. Azubi: Schreiben an BAföG Amt, dass sie nun den Antrag stellt, und hofft, dass es nicht nur Schikane ist. Außerdem begründet Sie, warum sie das Einkommen der Eltern nicht über die mitgesendeten Formulare nachweisen kann (Schreiben vom 9.10.2021 ans BAföG Amt, PDF)
  8. BAföG -Amt (Sozialamt Chemnitz):  Explizite Aufforderung seitens des Sozialamtes Chemnitz, Falschangaben bei der Antragstellung zu machen und zu unterschreiben. Im Formular selbst steht, dass das strafrechtlich verfolgt wird! Meiner Meinung nach ist das eine Aufforderung/Anstiftung zu einer Straftat. Angefügt: E-Mail des Chemnitzer BAFöG-Amts, an welche das hier angefügte Formular des Chemnitzer Sozialamtes angefügt war, vom  14.10.2021:

    E-Mail mit Aufforderung zu Betrug in der Antragstellung, 14.10.2021

    Anhang der EMail.(Formular des Chemnitzer Sozialamtes, welches falsch ausgefüllt werden sollte)

    Die vorherige Kommunikation macht mehrfach klar, dass die Azubi zu ihren Eltern Kontakt hat und deren Aufenthaltsort und Adresse kennt. So dass es meiner Meinung nach seitens des Sozialamtes eine bewusste Aufforderung/Anstiftung zu einer Straftat ist (und kein zufällige Versehen) .

  9. Azubi:  Antragsabgabe: Nachdem es auch große Verwunderung an der Berufsschule gab, die auch der Meinung waren, dass sie nicht antragsberechtigt ist und der Antrag sinnlos ist, hat sie dann trotzdem das ausgefüllte Formular der Berufsschule erhalten und den Antrag mit folgendem Anschreiben abgegeben, in dem sie ablehnt, ihre Eltern zu verleugnen und nochmals bittet, dass sich die benachbarten Kolleg:innen der beiden Ämter bitte untereinander abstimmen. Schreiben zur Antragsabgabe (19.10.2021), mit expliziter Ablehnung der Falschangaben (Schreiben zur Antragsabgabe vom 19.10.2021, mit expliziter Ablehnung der Falschangabe).  Zusätzliche Information der Wohngeldstelle und wiederholte Bitte des Austausches zwischen den Kolleg:innen:

    E-Mail an Wohngelsstelle des Chemnitzer Sozialamtes 22.10.2021 (Klick für großes Bild)
  10. Wohngeldstelle: Jetzt, nachdem die Aufforderung zur Straftat seitens des Sozialamts nicht funktioniert hat und von der Azubi im Anschreiben zum Antrag thematisiert wurde, gibt es die allererste „bürgerfreundliche“ Rückmeldung seitens des Sozialamtes: Die Kolleg:innen können sich doch untereinander austauschen:

    E-Mail 25.10.2021, Austausch innerhalb des Sozialamtes doch möglich
  11.  BAföG Amt (Sozialamt): eingegangen am 5.11.2021, deshalb nachträgliche Ergänzug zu diesesm Beitrag: Ablehnung des BAföG-Antrags mit der Begründung, das die Azubi aus dem Senegal kommt (welche Überraschung). Das ist genau die Begründung die bereits seit Antragstellung im Wohngeldamt von der Azubi selbst vorgebracht hatte, warum sie die BAföG-Antragstellung für sinnlos hielt (sie Dokumente von 1.-10. !!!) Hier der Bescheid, der beweist, was für eine unglaubliche „moralische Sauerei“ hier durch das Chemnitzer Sozialamt praktiziert wurde: Ablehnungsbescheid, am 5.11.2021 bei der Azubi eingegangen, PDF
    Kommentar: als „Angeworbene“
  12. … wie geht es jetzt mit dem ursprünglichen Ausgangspunkt weiter, dem Wohngeldantrag … der nur wegen der Rundfunkgebühr gestellt wurde, wie wir uns erinnern, weiter ?

Es hätte so einfach sein können, ein kurzer Anruf oder Besuch von Frau Tröbs bei Frau Einenkel im „Nachbarzimmer“ und das gesamte hier beschriebene Thema wäre in 2 min. schon vor dem 27.9.2021 erledigt gewesen!!!

Was für eine Verschwendung an Lebenszeit, wieviel komplett unnötiger Ärger, Frust und Stress, mal von der Verschwendung von Steuergeldern für den gesamten sinnlosen Aufwand ganz abgesehen.

Meine Meinung zum Thema:

Diese gut integrierten jungen Frauen haben aufgrund ihres Migrationshintergrundes natürlich Angst etwas falsch zu machen und mit den Behörden in Konflikt zu kommen. Deshalb lassen sie sich vieles gefallen. Dies scheint sich in den Chemnitzer Ämtern herumgesprochen zu haben. Vermutlich wird nur diese „Schwäche“ ausgenutzt und es ist kein direkter vorsätzlicher Rassismus.

Ob diese Situation nun ausgenutzt wird, um die eigene Arbeit zu vereinfachen oder um die Personen zu schikanieren (also mehr oder weniger bewusst zu diskriminieren) ist letztendlich zweitrangig.

Betroffen sind in dem Fall (und in dem anderen BAföG-Fall im SWCZ) aber genau die Menschen mit Migrationshintergrund, die sich zum einen integrieren und zum anderen wichtige Berufe (mit Fachkräftemangel) erlernen, wie im hier beschriebenen Fall der Pflegefachfrau. Im konkreten Fall wurde die Betroffene sogar wegen des  Mangels an Pflegekräften angeworben.

In diesen Fällen ist unseren Chemnitzer Ämtern offensichtlich bewusst, dass hier keine Anwälte und Klagen drohen. Das wird scheinbar vermehrt ausgenutzt. Wenn potentiell ein rechtlicher Konflikt droht, reagieren Chemnitzer Ämter (nicht nur das Sozialamt) deutlich freundlicher und entgegenkommender. Es ist aber keine Lösung, wenn Chemnitzer:innen nur über Anwälte mit der Stadtverwaltung kommunizieren können, wenn sie „gleichberechtigt“ wahrgenommen und behandelt werden möchten.

Insofern ist selbst dieser krasse Fall nur die Spitze des Eisbergs.

Ein in den letzten 14-15 Jahren kontinuierlich gewachsenes Problem, nicht nur im Chemnitzer Sozialamt oder Gesundheitsamt, kann nicht von Personen gelöst werden, die selbst in diesem System „groß geworden sind“ und dies als „normal“ wahrnehmen und diese Entwicklung sogar gefördert haben.

Kommen wir noch kurz auf dieses konkrete Beispiel zurück:
Aus der Ferne könnte der ganze Ablauf auch so interpretiert werden, dass hier bewusst mit der Aufforderung zu einer Straftat, eine Falle gestellt werden sollte um einen Abschiebungsgrund zu erzeugen, da ja nun offensichtlich ist, dass die gesamte Aufforderung den BAföG-Antrag zu stellen, völlig unsinnig war und die Azubi den Ablehnungsgrund von Anfang an genannt hat, das Chemnitzer Sozialamt dies aber komplett ignoriert hat und stattdessen versucht hat, die Azubi in die Falle zu treiben.

Selbst wenn „Rassismus & Diskriminierung“ nicht die Ursache dieses Verhaltens des Chemnitzer Sozialamtes sind, macht es die Sache nicht besser. Das würde nämlich bedeuten, das „flächedeckend“ in wahrscheinlich vielen Prozessen über viele Einwohnergruppen in Chemnitz, solch ein unglaublicher, unsinniger, bürokratischer Wahnsinn seitens der Chemnitzer Stadtverwaltung „ausgeschüttet“ wird.
Statt 2 min Telefonat mit dem „Nachbarzimmer“ (wenn man das beim „Wohngeld“ schon nicht selber weiß, was die Azubi oder ihre Berufsschule sofort wussten) hätten diese schier unglaubliche Bürokratie inkl. der Aufforderung zur Straftat völlig überflüssig gemacht.

Welch riesige personelle Kapazität würde in der Chemnitzer Stadtverwaltung frei werden (in vielen Ämtern, denn dort ist es durchaus ähnlich wie im Sozialamt), für sinnvolle Tätigkeiten für ein „lebenswertes Chemnitz“, wenn solch Irrsinn unterbunden würde. Wer hat nicht schon das Jammern aus der Chemnitzer Stadtverwaltung von „Überlastung“ oder „Zeitmangel“ gehört. Dieses Beispiel zeigt sehr konkret, wo die riesigen Potentiale liegen und dass zur Verbesserung zusätzliches Personal oder mehr Geld, das komplett falsche Vorgehen ist. Das würde nur zu noch mehr solcher Bürokratie, wie in diesem Beispiel, führen! Im konkreten Fall ergäbe sich ein Einsparungspotential von sicherlich mehr als 98% an Arbeitszeit (vom Frust, Ärger und Stress mal abgesehen). Dieses Sozialamt (mit diesem Wahnsinn) wurde seit mehr als 7 Jahren von Cornelia Utech gestaltet!

Ich möchte das nicht für die Zukunft von Bildung, Sport, Kultur, Soziales und Gesundheit in Chemnitz.

Deshalb ist für „lebenswertes Chemnitz“ der Prozess zu einer bürgerorientierten Stadtverwaltung ein zentrales Thema (inkl. Servicegedanke  + Mitdenken + Eigeninitiative).

Stellungnahme von Frau Cornelia Utech erwünscht

Gerne veröffentliche ich hier auch eine Stellungnahme, Richtigstellung oder Gegendarstellung der Leiterin des Chemnitzer Sozialamtes, Frau Cornelia Utech zu diesem konkreten Beispiel, wie es dazu kommen konnte und  ob es gemeinsam mit dem zweiten Fall (bisher nur  intern im BAföG Amt des SWCZ bekannt) nur zufällig zwei zeitnahe Einzelfälle sind, die ich zufällig persönlich kenne.

Bisher (25.11.2021) habe ich keine Stellungnahme oder Antwort von Frau Utech erhalten.

 


Dieser Beitrag enthält persönliche Meinungen. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein.  Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (übrigens aus dem Wissensmanagement MOOC) kann bei der zukünftigen eigenen Meinungsbildung positiv unterstützen.

C2025: Apfelbaumparade wird Streufruchtparade

Vorschlag:

Weiterentwicklung der „Apfelbaumparade“ in eine „Streufruchtparade“

Leider ist die Kritik von Anfang Februar 2021 am Konzept der Apfelbaumparade (Leuchtturmprojekt der Chemnitzer Kulturhauptstadtbewerbung) bis heute (25.9.2021) seitens des C2025-Projektteams ignoriert worden, wie der heutige Stand der „WE PARAPOM!“ Website deutlich zeigt. Offiziell heißt das Projekt (Stand heute) inzwischen „WE PARAPOM! – Kollektive europäische Parade der Apfelbäume“, nachdem ich noch am 13.9. mitgeteilt bekommen habe, dass das Projekt unbedingt immer „WE PARAPOM!europäische Parade der Apfelbäume“ zu nennen ist.

Laut offizieller Projektplanung des C2025-Teams sollen ab November die ersten Apfelbäume (trotz der bekannten Kritikpunkte) über folgende Start-Aktion gepflanzt werden:

„Im November wird die Anpflanzung der Apfelbäume mit urbanen Interventionen der Künstlerin Folke Köbberling als öffentlicher Auftakt für WE PARAPOM! und die Kulturhauptstadt starten. In einer kollektiven Aktion wird an verschiedenen Orten entlang der Route der Parade in minutiöser und mühsamer Handarbeit versiegelter Boden aufgebrochen, und damit der Boden für die ersten Pflanzungen der Apfelbäume – und für das gesamte Projekt – bereitet.“ (Quelle: https://weparapom.eu/Prozess, 25.9.2021)

Da diese Absicht (in Bezug auf zukünftige „Apfelbaumpflanzung“) komplett in die falsche Richtung geht und das C2025-Team damit „von oben herab“ negative Tatsachen schafft, veröffentlichen wir hier den  konstruktiven Vorschlag  zur „Streufruchtparade“ zur Weiterentwicklung der guten Grundidee der „Apfelbaumparade“ in ein nachhaltiges Leuchtturmprojekt. Die durch die „urbane Intervention“ entsiegelten Flächen, können auch anderweitig nachhaltiger genutzt werden.

Die nachhaltige Streufruchtparade

Der grundlegende Gedanke ist nicht neu, sondern wurde bereits 2014 (noch vor dem Modewort „essbare Stadt“) als Konzept für die Gestaltung des Außengeländes des Chemnitzer Schulmodells (CSM) erstellt. Hier ist das damalige Konzept: Vorschlag: „Nutzbäume+Nutzpflanzen“ im CSM Außengelände (als PDF zum Download) vom 6.3.2014.
Zuerst die grundlegenden Eckpfeiler der Streufruchtparade, die sich vom derzeitigen Projekt der Apfelbaumparade grundlegend unterscheiden:

  1. Es werden 4.000 (oder mehr) „Streufruchtgehölze“ gepflanzt. Dazu gehören nicht nur die typischen Obstbäume, sondern auch andere „Streufruchtbäume“, wie Walnüsse oder Esskastanien (Maronen). Dazu gehören aber auch entsprechenden Sträucher- und Kletterpflanzen die essbare Samen und Beeren ausbilden, also über Aronia, Felsenbirne, Holunder, Bayern-Kiwi, Sanddorn, Haselnuss  etc. bis hin zum typischen Beerenobst.
  2. Alle Pflanzen werden auf für sie geeignete Stadorte gepflanzt, so dass sie sich langfristig und langlebig an dem Standort entwickeln können und damit einen Vorbildcharakter zu einer sinnvollen Nachahmung (Nachmachen z.B. auf eigfenen Grundstücken) ergeben.
  3. Alle Pflanzen werden auf geeignete Standorte auch für die menschlichen Bewohner gepflanzt, d.h. die Streufrüchte fallen auch im ausgewachsenen Zustand der Pflanzen nicht auf feste/versiegelte/gepflasterte Wege und Straßen (Reduzierung der Ausrutsch- und Sturzgefahr, Verkehrssicherungspflicht). Bei Abstürzen (Unfällen beim Pflücken) von Kindern und Jugendlichen fallen diese zumindest auf Grünflächen, also weicheren Untergrund (Verletzungsrisiko reduzieren).
  4. Die Pflanzen (Sorten und ggf. die „Unterlage“) selbst, müssen zum Einsatzziel („Streufrucht“ und nicht „Plantagen-Anbau“) passen. Es müssen also Sorten sein, die allein mit den Umweltbedingungen ohne chemische und aufwändige Bodenbearbeitungen  langlebig zurecht kommen.
  5. Es gibt ein FUNKTIONIERENDES Betreuungs- und Pflegekonzept für die jeweilige Entwicklungszeit, die wichtig ist, dass die konkrete Planze danach gesund und langjährig selbständig weiter gedeiht. (Für die Kronenentwicklung bei Streuobstbäumen sind dies beispielsweise mindestens die ersten 6-10 Jahre! je nach Art und Sorte).
  6. Es gibt für alle Pflanzen der Aktion ein nachhaltiges Verwertungskonzept der entstehenden Lebensmittel (die Samen und Früchte dieser Pflanzen). Lebensmittel an Schafe oder Ziegen verfüttern kann dabei nicht die Option der Wahl sein.
  7. Es gibt für alle bildungsrelevanten Themen der Streufruchtparade (fachübergreifend) ein nachhaltiges, skalierbares Bildungskonzept. Wichtiger Teil dieses Bildungskonzeptes ist eine vollständige, digitale, online Bildungsmöglichkeit mit freien Bildungsmaterialien (OER), die nicht nur durch die Besucherinnen der Pflanzungen dieses Projektes selbständig und intuitiv genutzt werden kann, sondern auch für ähnliche Bildungsaktionen in ganz Europa frei nachnutzbar ist (mindestens in den Sprachen Deutsch und Englisch).
  8. Es ist ein echtes Mitmachprojekt für Chemnitzer Bürger:innen, mit dem sich die Menschen der Stadt wirklich identifizieren und bei dem viele Chemnitzer:innen und Gäste des Kulturhauptstadt-Jahres aller Altersgruppen viel lernen und sich vor allem auch gegenseitig austauschen und kennenlernen. Im Projekt können sich die Mitmachenden zu einem gewissen Anteil selbst verwirklichen und eigene Ideen umsetzen. Die Menschen haben bei der „Streufrucht-Parade“ das Gefühl, „Es ist mein/unser Projekt“ und kein „von oben verordnetes Projekt“. Das Wissen, die eigenen Ideen richtig zu „pflanzen“ ist dabei Teil des ganzheitlichen Bildungskonzepts.
  9. Es gibt keine Limitierung auf 4.000 Planzen und auch nicht auf 2 Planzen pro Sorte. Es gibt keine Limitierung auf eine „von oben verordnete“ feste Route. Es gibt „flächendeckend“ Mitmacher und flächendeckend „Streufrucht“-Pflanzungen. Zwischen den entstehenden zahlreichen (dokumentierten) „Insellösungen“ können in 2025 Besuchern unterschiedliche Routen vorgeschlagen werden. Es gibt nicht nur eine „von oben verordnete Route“ durch die Streufruchtparade.
  10. Die „Streufruchtparade“ berücksichtigt die Herausforderungen des Klimawandels in der Stadt (steigende Temperaturen, häufigere Trockenzeiten, mehr Wetter-Extremereignisse) durch Pflanzung der jeweils geeigneten Arten und Sorten an jeweils geeigneten Stellen.

Warum die „Streufruchtparade“ nachhaltig ist und die „Apfelbaumparade“ nicht:

Teilweise wurde auf dieses Thema bereits ausführlicher in der Kritik von Anfang Februar 2021 am Konzept der Apfelbaumparade eingegangen. Die dort ausgeführten Punkte werden hier jetzt nicht mehr so ausführlich dargestellt, sondern vor allem die dort nur angedeuteten Punkte.

Apfelbäume sind Flachwurzler

Apfelbäume sind wie Kirschen und Pflaumen Flachwurzler. Die Wurzeln breiten sich also flach unter der Oberfläche aus. Bei Trockenheit sind Apfelbäume deshalb deutlich stärker gefährdet als andere „Streufruchtpflanzen“.  In der generell höheren Temperatur im Stadtgebiet und mit vielen Drainagen im Boden sind die Standorte im bebauten Stadtgebiet schon generell trockener, auch ohne den Klimawandel.  Der Apfelbaum ist also nicht optimal für enger bebaute Bereiche der Stadt geeignet, schon gar nicht mit Blick auf den Klimawandel. Es muss also auf möglichst dauerhaft feuchtere Standorte geachtet werden.

Außerdem wird für Flachwurzler ein relativ großer freier Bodenbereich um den Stamm benötigt, etwa so groß wie die Krone des Baumes, wenn er ungeschnitten wäre, was bei Hochstamm-Apfelbäumen pro Baum eine Kreisfläche mit einem Durchmesser von ca. 12m sein sollte.

Beide Anforderungen schränken die geeigneten nachhaltigen Pflanzorte für Apfelbäume in enger bebauten Bereichen in Chemnitz deutlich ein.

Eine dauerhafte zusätzliche Bewässerung der Bäume, über 50-100 Jahre ist nicht nur unrealistisch, sondern auch nicht umwelt- und klimafreundlich, schon gar nicht, wenn auch noch Trinkwasser dafür genutzt wird. Ungeeignete Standorte sind außerdem ein „schlechtes Vorbild“ für Nachmacher, sind also auch für das Bildungskonzept falsch.

Birnen , Walnüsse und Esskastanien sind beispielsweise Tiefwurzler, die viel besser mit Trockenperioden und kleinen Baumscheiben zurecht kommen. Sie sind also für das Projekt biologisch deutliche besser geeignet, als Apfelbäume.

Deshalb sollte „WE PARAPOM!“  von einer reinen „Apfelbaumparade“ zu einer „Streufruchtparade“  weiterentwickelt werden.

2.000 Apfelsorten in Chemnitz sind „Gigantismus“ und das Gegenteil von umweltfreundlich und natürlich

Sicherlich ist es möglich 2.000 Apfelsorten zu finden, aber das ist dann zu 90% ein „Exotenpark“ von Sorten, die nicht für das Chemnitzer Klima und als „Streuapfel-Sorten“ geeignet sind. Einen gesamten „Apfelsorten-Genpool“ (ich erinnere nur an „Flachwurzler“) im Stadtgebiet von Chemnitz zu pflanzen und zu hoffen, dass das nachhaltig funktioniert, ist eine Schnapsidee und von Anfang an zum scheitern verurteilt. Das ist einfach nur Geld- und Zeitverschwendung (inkl. Enttäuschung der Mitmacherinnen und Demotivation für andere Mitmachprojekte).

Auch für die Umweltbildung bringen 2.000 Apfelsorten eher weniger als 200 geeignete Sorten.

Selbst wenn auch exotische (ungeeignete Sorten) in die Pflanzung mit einbezogen werden, sollten maximal 400 Apfelsorten mehr als als ausreichend (eher zuviel) sein! Dann blieben immer noch 1600 andere Streufruchtsorten für die biologische Vielfalt des Projektes übrig, wenn man unbedingt bei den 2.000 Sorten bleiben möchte.

Nachhaltiger und sinnvoller ist es, etwas weniger Streufruchtsorten auszuwählen, dafür aber die, die einigermaßen natürlich im Chemnitzer Stadtgebiet gedeihen können. 300-500 Sorten insgesamt über alle Streufruchtpflanzen und diese dafür mehrfach an unterschiedlichen Pflanzstellen im Stadtgebiet, ist wahrscheinlich eine deutlich sinnvollere Ausrichtung.

Verwertungskonzept versus Lebensmittelverschwendung

4.000 vor allem hochstämmige „Fallapfelbäume“ produzieren pro Jahr mindestens 400 Tonnen ( 400.000 kg) Äpfel, eher mehr (meine Halbstämme hatten in diesem Jahr teilweise mehr als 250kg/Baum). Da aus ökologischen Gründen richtigerweise zahlreiche Aktionen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln gestartet werden, ist es ein völlig falsches Signal, wenn hier Unmengen an Lebensmitteln (Bio-Äpfel) entweder verfaulen oder an Schafe und Ziegen verfüttert werden.  Man stelle sich vor, die Chemnitzer Supermärkte würden ihre Salat-, Gemüse- und Obstreste an Ziegen und Schafe verfüttern oder in solchen Massen verfaulen lassen oder wegwerfen (statt diese z.B. an die „Tafeln“ zu spenden).
Wenn ein Verwertungskonzept niederschwellig, einfach und bedarfsorientiert ist, wird es auch nachhaltig tragfähig und kann sogar sozial gerecht sein.
Wenn z.B. eine „Chemnitzer Apfelwein“-Marke aufgebaut wird, die wie die Apfelwein in Frankfurt (am Main) langfristig über 2025 hinaus tragfähig ist und in allen Gastrogewerben und Märkten in Chemnitz angeboten und von den Chemnitzerinnen und Besuchern angenommen wird, wäre das eine nachhaltige Option sogar für mehr als 400 Tonnen, also auch für Falläpfel aus den Kleingartenanlagen in Chemnitz. Dieses Konzept ist aber durch zu viele „wenns“ riskant.
Die Option, z.B. besonders wertvollen mit Handpressen hergestellten „Manufakturapfelsaft“ zu mehreren Euro pro Flasche anzubieten, ist extrem unsozial und ein weiterer Schritt hin auf dem „Öko -Weg“, Kindern aus Geringverdiener-Familien zu zeigen wo sie überall ausgeschlossen werden.

Ein positives Beispiel für ein mögliches (von uns favorisiertes) sinnvolles Verwertungskonzept ist seit Jahren auf der Hundewiese im Stadtpark (neben Rosengarten) zu erleben. Die Esskastanien der beiden Bäume werden kontinuierlich, spätestens ein paar Stunden nach dem Abfall, aufgelesen, durch Chemnitzer:innen unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten (also sozial gerecht). Wer es versuchen möchte: Es ist schwer, eine Mahlzeit damit zusammen zu bekommen, weil zu viele Chemnitzer mit sammeln – ganz ohne öffentliches Marketing im Amtsblatt ;-).

Mit einer Vielfalt an Streufruchtpflanzen mit unterschiedlichen Reifezeiten, kann über das Konzept, dass jede Vorbeikommende essen kann, was sie möchte, eine sozial gerechte niederschwellige Verwertung dieser Lebensmittel erreicht werden. Kombiniert mit Bildungsangeboten in Schulen und Kindergärten, sowie über kleine Gemeinschaftsaktionen in den Wohngebieten (z.B. „Pflaumenkuchen backen“ oder „gebackenen Maronen“ zum Herbstfest), können so die Streufruchterträge niederschwellig verwertet werden, wenn die jeweiligen Einzelmengen zur gleichen Reifezeit überschaubar bleiben. Die Fruchtmenge bei 4.000 Apfelbäumen ist für so ein Konzept zu hoch. Bei 4.000+ Streufruchtpflanzen ist dieses Verwertungskonzept über die Vielfalt und die gestaffelte Reifezeit der unterschiedlichen Streufrüchte möglich.

Für Insekten, Vögel und Kleinsäuger (z.B. Igel) bleibt dabei trotzdem noch ausreichend übrig.

Gestaltungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum

Da in der „Streufrucht-Parade“ auch Hecken-, Strauch- und Kletterpflanzen enthalten sind, lassen sich damit ganz andere und vielfältigere Gestaltungskonzepte, z.B. für Stadtteilparks, Schulgelände, Kindergärten, genossenschaftliche Wohngebiete und öffentliche Grünflächen umsetzen, als nur mit Apfelbäumen. Die Hecken-, Kletterpflanzen- und Strauch-Optionen bieten Vögeln, Insekten und Kleinsäugern auch zusätzliche Ernährungs-, Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten.

Streufrucht-Bildung versus Apfel-Bildung

Selbst mit dem tollsten Bildungskonzept analog (also reales Leben) und digital, ist sofort verständlich, dass allein die Artenvielfalt und biologische Vielfalt des Streufrucht-Ansatzes viel umfangreichere und wertvollere Bildungsmöglichkeiten bietet, als die Monokultur-Einengung nur auf Apfelbäume.

Bildungskonzept der Streufrucht-Parade

Ein sinnvolles Bildungskonzept hat mehrere Dimensionen, z.B. Mitmacherinnen zur Pflanzung/Pflege oder Zielgruppen mit Themen am entstehenden Ergebnis (z.B. Umweltbildung für Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene). Zwei andere Dimensionen sind: analoge Veranstaltungen „vor Ort“ mit „Lehrer/Ausbilder/Guru etc.“ (egal ob „Sortenbestimmung“ oder „Kochen“) und digitale freie Bildungsinhalte (OER), die sich zukünftig über QR-Code oder RFID/NFC – Chip direkt mit dem Smartphone von jedem „Walnuss-Baum“ in Europa abrufen lassen (inkl. der „Rezepte mit Walnüssen“).  Der Fachbegriff hierfür ist digitales „objektbasiertes Lernen“. Ein praktischen Beispiel aus Chemnitz für diese Art des digitalen Lernens mit freien Bildungsinhalten ist der „Lernpfad“ zur „Mauerbienen-Aktion“ (ein Wildbbienen-Projekt), der vom Chemnitzer „aracube e.V.“ erstellt wurde. Über den QR-Code (oder Link) lässt sich diese „digitale Bildung“ mit jedem ähnlichen Nistblock verbinden, auch europa- und weltweit.
Die Sinnhaftigkeit dieses „Lernpfad“-Ansatzes wird auch bei der Projekt-Zielgruppe „Mitmacherinnen zur Pflanzung/Pflege“(„Paten“ in der „WE PARAPOM!“ Sprachwelt) deutlich:

Man kann einen Kurs vor Ort an einem Apfelbaum mit einer Expertin anbieten, in dem sie praktisch zeigt, wie ein Streuapfelbaum nach ihrer Ansicht richtig zu schneiden ist.  Die ca. 20 aufmerksamen Teilnehmerinnen, für die Tag/Zeit und Ort des Kurses gepasst haben, machen das Gelernte an ihrem Patenbaum nach (idealerweise ein paar Stunden später). Falls das Gelernte für die eigene Sorte auch passt, ist dieser Baum in dem Jahr richtig geschnitten. Dann merkt sich die Teilnehmerin das Wissen für ein Jahr (evtl. ist auch ab dem 3. oder 4.Jahr anderes beim Schnitt zu beachten) und wendet es dann, aus ihrer Erinnerung, wieder fehlerarm an ihrem (einzigen) Patenbaum an.
Was ist, wenn diese „Angelernte“ nun nach zwei Jahren umzieht? Ist es dann nicht sinnvoll, wenn über einen QR-Code (oder RFID/NFC-Tag) am Baum oder Busch der Streufrucht-Parade direkt die Pflege- und Schnitthinweise (z.B. Lernvideo zum Schnitt) abgerufen werden können, inkl. z.B. was an diesem Baum, dieser Sorte in diesem Standjahr als Pflegmaßnahme anstehen könnte? Theoretisch könnte darüber jede Chemnitzerin ersatzweise die Pflege durchführen, wenn die ursprüngliche Patin verhindert ist.
Dieses Wissen könnte dann später auch jeder Besucher der Streufruchtpflanze übernehmen (z.B. den Link oder QR-Code auf seinem Smartphone speichern) und als Wissen mitnehmen, um es dann für die gleiche Art und Sorte in seinem eigenen Garten oder Grundstück (irgendwo in Europa 😉 zu nutzen.
So lässt sich dieses Wissen z.B. in alle Grundstücke und Kleingärten Europas bringen, an Tausende von Personen, zu der Zeit (und wiederholt), zu der sie das Wissen wirklich benötigen.
Außerdem gibt es auch in der Kunst des Baum- und Heckenschnitts mehrere unterschiedliche „Schulen“, die an der gleichen Pflanze unterschiedlich schneiden. In der Präsenzschulung lernt man nur EINE  Methode und die eine Meinung der jeweiligen Schulungsleiterin. Digital lassen sich verschiedene (geprüfte und anerkannte) Varianten anbieten. Statt „Einengung auf eine Sicht“ wird hier die „Vielfalt für Mitdenkende“ unterstützt.
Ein solcher digitaler Bildungsansatz zu freier Bildung fehlt bis heute bei „WE PARAPOM!“ komplett. Er ist jedoch integraler Bestandteil der „Streufrucht-Parade“.

Lebensrisiko & Haftungsrisiko berücksichtigen

Apfelbäume und auch die Streufruchtpflanzen laden natürlich dazu ein, die Früchte zu pflücken und dazu auf die Bäume zu klettern. Früchte auf Wegen, nicht nur Bananenschalen, sind ein großes Risiko für Stürze und Ausrutschen. Wie bereits in der Kritik von Anfang Februar 2021 am Konzept der Apfelbaumparade ausführlicher dargestellt, sind Stürze (beim pflücken der Früchte) von Kindern und Jugendlichen, sowie ungeschickten oder unvorsichtigen Erwachsenen aus 5-7m Höhe zu erwarten, wenn die Bäume nachhaltig (mehr als 30 Jahre) gewachsen sind. Falls die Streufrüchte auf gepflasterte Wege und Straßen fallen, sind ernste Verletzungen insbesondere bei Älteren, z.B. durch ausrutschen zu erwarten.

Zum einen sollte vor dem Projekt geklärt sein, dass Chemnitz zu diesem „Lebensrisiko“ steht und es bewusst eingeht (also die Bäume nach solchen Vorfällen nach 2025 nicht gefällt werden). Zum anderen sollte das Risiko für ernthafte Verletzungen und Todesfälle reduziert werden. Wenn eine „Fallfrucht“ auf „gepflasterter Fläche“ landet, könnte an der Stelle auch das herunterfallende Schulkind landen oder die Rentnerin darauf ausgerutschen.
 Deshalb werden bei der Streufrucht-Parade alle Pflanzen so gepflanzt, dass auch im ausgewachsenen Zustand keine Früchte auf gepflasterte/versiegelte Wege und Straßen fallen.

Abstürzende Personen fallen so weich(er) und es gibt kein Ausrutschen auf den Früchten auf Wegen und Straßen. Somit wird das Verletzungsrisiko auf ein vernünftiges „Lebensrisiko“ reduziert, was nachhaltig den Bestand  der Streufruchtpflanzen des Projektes sichert.

Ob Streufruchtpflanzen mit einem hohen „Wespenrisiko“ (wie die Apfelbäume nach „WE-PARAPOM!“) in der Nähen von Spielplätzen stehen sollten, sollte ebenfalls vor Start der Pflanzungen entschieden werden. Wir meinen ja. Kinder sollten frühzeitig das Wespenrisiko beim Essen von Obst, insbesondere Fallobst, berücksichtigen lernen. Falls dies seitens der Stadt aber nicht gewünscht ist, sollten die Pflanzungen (egal ob Apfelbäume oder andere für Wespen attraktive Früchte) entsprechend weit entfernt von Spiel- und Sportplätzen stattfinden. Das Gegenteil von nachhaltig ist, wenn Bäume des Projektes nach 2025 aus diesem Grund wieder gefällt werden (nachdem vielleicht ein Kind an einem Stich im Hals gestorben ist)! Dieses Risiko ist bereits jetzt vollständig bekannt und kann entschieden/berücksichtigt werden BEVOR die Pflanzung erfolgt.

Eigendarstellung von „WE-PARAPOM!“

Zitatquelle: https://weparapom.eu/Kunstprojekte-Urbane-Interventionen, 28.9.2021
Zitatquelle: https://weparapom.eu/Kunstprojekte-Urbane-Interventionen, 28.9.2021

Wie unsinnig die Entsiegelung von Pflanzlöchern zum Start der „WE PARAPOM!“ Aktion durch die Künstlerin  Folke Köbberling (oben im Artikel verlinkt) ist, sollte nach lesen dieses „Streufrucht-Parade“ Vorschlags mit den bisherigen Informationen offensichtlich sein. „Entsiegelung“ ist ein wichtiges Umwelt-Thema, aber nicht für Pflanzstellen von Apfelbäumen im Stadtgebiet und noch dazu mit versiegelten Flächen um den Baum herum, wie das konkrete Projektbild zur „urbanen Intervention“ (Stand heute: 28.9.2021) deutlich symbolisiert. Auch im „C2025 Apfelbaumprojekt – Kritik“ Beitrag, wurde schon kritisiert, dass manipulative nicht authentische Bilder für das Projekt verwendet werden. Auch hier wird ein manipulatives Bild verwendet, das „suggeriert“, die ausgebrochenen Stücke der Entsiegelung wurden mit den Werkzeugen (Meisel und Hammer) auf dem Bild erreicht, statt mit einem „Presslufthammer“ (oder noch schwererem industriellem Gerät). Wenn man sich über Fake-News aufregt, sollte man zumindest bei so einem Kulturhauptstadt Projekt „ehrlich“ bleiben und nicht manipulieren!

Bisher stimmt die Eigendarstellung von „WE PARAPOM!“ nicht mit der Realität überein. Eigentlich möchte „WE PARAPOM!“ folgendem Entgegentreten:

Paraden haben eine lange Tradition als Ausdruck von Macht und dem zur Schau stellen von Regierungsinteressen und Ideologien. Hier erfährt das Feiern oft den Beigeschmack von erzwungenem Zujubeln, das einen auch erschauern lassen kann.Paraden haben eine lange Tradition als Ausdruck von Macht und dem zur Schau stellen von Regierungsinteressen und Ideologien. Hier erfährt das Feiern oft den Beigeschmack von erzwungenem Zujubeln, das einen auch erschauern lassen kann.“ (Quelle: https://weparapom.eu/Projekt, Stand 28.9.2021)

durch:

„WE PARAPOM!“ gibt es nur durch eine Gemeinschaft der Vielen!“ (Quelle: https://weparapom.eu/Projekt, Stand 28.9.2021)

und:

„Deutsche und internationale Künstler:innen werden ab Herbst 2021 künstlerische Interventionen realisieren, die aktuelle gesellschaftliche Themen wie Migration, Arbeitsbedingungen, Ökologie, Bodenversiegelung, Hinterfragung der Repräsentation von Macht ebenso aufgreifen wie Fragen zur aktuellen Situation von Demokratie und neues Engagement der Zivilgesellschaft für aktive demokratische Teilhabe anregen.“ (Quelle: https://weparapom.eu/Projekt, Stand 28.9.2021)

Die Realität bis heute prägt allerdings das „alte Bild“ der Demonstration der Macht :

Der Start von „WE PARAPOM!“ bis heute war „elitär“ und „autoritär“. Es ist bisher kein Mitmachprojekt der Chemnitzerinnen auf Augenhöhe und es ist bisher auch nicht als wirkliches Mitmachprojekt (was diesen Namen verdient) geplant und organisiert. Zwar wurde am Samstag (25.9.2021) von einem „WE PARAPOM!“ Teammitglied behauptet, die meisten Chemnitzer:innen wollen das Projekt nur mit Apfelbäumen. Die Wahrheit ist jedoch: Der „innere Kreis“ des Kulturhauptstadt-Teams hat verhindert, das Interessierte und Experten außerhalb des eigenen Beziehungs-Dunstkreises an den Kulturhauptstadt-Projekten mitwirken durften (ich habe es seit 2019 selbst intensiv vergeblich versucht). So haben auch nur eine Handvoll elitärer Personen festgelegt, wie aus der Apfelbaumparade „WE PARAPOM!“ wurde und auch, dass es NUR Apfelbäume sein dürfen. Genauso autoritär hat diese Elite festgelegt, was das „Kollektiv“ in „WE PARAPOM!“ tun soll und darf. Das „Kollektiv“ wird nach bisheriger Planung nur gebraucht, um die Festlegungen dieser „Elite“ umzusetzen. Deutlich wird dies beispielsweise aus dem „Patensuche-Flyer“ auf der „WE PARAPOM!“ Website, aber auch an der Präsentation des „WE PARAPOM!“ Projektes am 25.9.2021. Im Rahmen der Planungen für den Bürgerpark-Gablenz, wurde die „WE PARAPOM!“-Sicht auf die Mitwirkung des „Kollektivs“ deutlich. Die Bürgerinnen dürfen noch selbst entscheiden, ob im Bürgerpark nun ca. 20, 30 o. 50 Apfelbäume gepflanz werden sollen (die drei vorgegebenen Varianten zum Bürgerinnenfeedback). Mehr Einflussnahme durch die Bürger ist nicht gewünscht.
Laut aktuellem „WE PARAPOM!“ -Fyer bietet die kollektive Gestaltung durch die Mitmacherinnen (Paten) folgende Möglichkeiten: Wie viele Apfelbäume wollen sie pflanzen, wer stellt sein Grundstück für  Apfelbäume zur Verfügung, wie viele Apfelbäume möchte jeder Mitmacher bezahlen oder wie viele Apfelbäume möchte jede Mitmacherin pflegen.

Fazit: Es werden lediglich billige Arbeitskräfte und Gelder gesucht, das Projekt der Elite umzusetzen.  Das ist zwar in „schönen modernen Floskeln“ auf der „WE PARAPOM!“ Website umschrieben, aber bisher des Pudels-Kern (der konkrete Inhalt). Mitdenken, Mitreden, Mitgestalten, Mitwirken usw. , alles was unter „Augenhöhe“ in wirklichen „Mitmachprojekten“ selbstverständlich ist, wird bis heute in „WE PARAPOM“ abgeblockt und verhindert.

„WE PARAPOM!“ als „Streufrucht-PARADE“

Kein Einziges der künstlerischen Ziele in „WE PARAPOM!“ muss geändert werden, wenn das Projekt im Sinne der „Streufrucht-Parade“ nachhaltig wird. Es ist Zeit für die Zusammenarbeit von allen, die „WE PARAPOM!“ als ein nachhaltiges Kunstprojekt erleben möchten, bei dem die Chemnitzerinnen wirklich mitmachen können und in dem sie nicht nur billige Arbeitskräfte für ein Prestige-Projekt einer autoritären „Elite“ sind.

Wir suchen Unterstützer und Mitmacher:innen für das Konzept der „Streufrucht-Parade“ am liebsten als Teil von „WE PARAPOM!“.
Wenn es sich weiterhin als unmöglich herausstellt, einen nachhaltigen positiven Einfluss auf das „WE PARAPOM!“-Projekt zu nehmen, könnte die „Streufrucht-Parade“ auch ein eigenständiges C2025-„Mitmach-Kunstprojekt“ werden. Dann soll es über seine Nachhaltigkeit auch „künstlerisch“ widerspiegeln, welche Chancen (und Gelder) durch „Verordnung von oben“  durch eine „autoritäre Elite“ vertan werden und welches positive Potential „Vielfalt, Eigeninitiative und Gestaltungsfreiheit“ durch viele Mitmachende auf Augenhöhe hat. „WE PARAPOM!“ wird so oder so enorme finanzielle Mittel verschlingen. Die „Streufrucht -Parade“ müsste dann sicherlich komplett ehrenamtlich bleiben.  Es würde ein Wettbewerb (kein Kampf!) David gegen Goliath. Aber noch hoffen wir auf ein nachhaltiges „WE PARAPOM!“ ohne Apelbaum-Monokultur, sondern mit nachhaltiger Vielfalt.


Dieser Vorschlag enthält auch persönliche Meinungen. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein.  Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (übrigens aus dem Wissensmanagement MOOC) kann bei der zukünftigen eigenen Meinungsbildung positiv unterstützen.

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