Im „Adventskalender 2023“ werden wir zwischen dem 1.-24. Dezember jeden Tag einen Kulturhauptstadt 2025 (C2025) Projektvorschlag von „lebenswertes Chemnitz“ vorstellen (LC2025).
Es ist nur eine Auswahl aus den 42 Vorschlägen (Ihr wisst schon: „Die Antwort auf …“, HHG), von denen in den letzten Jahren auch schon ein großer Teil (bisher vergeblich) beim jeweiligen C2025-Team eingereicht wurden. Hier ist der Link zur jeweils aktuellen veröffentlichten Ideen-Liste mit der Verlinkung zu den konkreten Vorschlägen.
24 Gute Taten und 2x 24 Weihnachtskarten
Außerdem werden wir Euch die 24 Vorschläge für Gute Taten aus dem Weihnachtskalender 2021 mit den jeweils zwei Postkartenmotiven (1x Weihnachtsmotiv aus Chemnitz, 1x Lebensweisheits-Motiv) wieder in Erinnerung rufen. (Nochmals der Hinweis: Die Kartenmotive stehen unter einer freien Lizenz „CC-BY 4.0“ und können deshalb von Euch entsprechend frei genutzt werden, z.B. für eigene „Chemnitzer“- Weihnachtskarten, Glückwunschkarten oder „Postkarten-Kalender“). Hier der Link zum zugehörigen „Adventskalender 2021“:
Kritik: C2025 – Projekt Anträge
Regelmäßig wird unsere Kritik am Kulturhauptstadt-Team zur undurchsichtigen Projektunterstützung kritisiert. Seit 2020 beiteiligen wir uns regelmäßig mit Mikroprojektanträgen und mit Projektvorschlägen (alles Mitmach-Projekte für einfache und normale Menschen) im Rahmen der entsprechenden Aufrufe von C2025. Da intransparent ist, wie die 100% Ablehnungen zustande kommen und wir inzwischen ausgeprägte „Cancel Culture“ als Ursache vermuten, veröffentlichen wir die neuen Vorschläge hier so, dass sie von Anfang an auch von anderen Kommunen umgesetzt werden können, auch wenn diese kein >100 Personen – Team haben (wie C2025) welches sich um solche Themen kümmern kann. Hier ein Beispiel der vergeblichen Projektvorschläge allein vom 16.12. 2022 (als Mikroprojekte = Unterstützungssumme weniger als 50% nur eines Monatsgehalts eines der 100 Mitarbeitenden im C2025 Team):
Bitte fühlt Euch also frei, aus den 24 C2025-Projektvorschlägen dieses Adventskalenders geeignete und interessante Projekte für Eure Kommune herauszusuchen und bei Euch umzusetzen.
(Projektvorschlag von „lebenswertes Chemnitz“ für C2025. Der Vorschlag ist dem C2025-Team seit 2021 bekannt, wurde aber erst jetzt so detailliert dokumentiert & veröffentlicht)
Mit dem „Zinkblech-Garten“ als Mitmach-, Bildungs- und Willkommens-Projekt begrüßen die Chemnitzerinnen die Besucher des Kulturhauptstadt-Jahres auf dem Bahnhofsvorplatz.
Dafür entsteht auf dem komplett versiegelten, freien Bahnhofsvorplatz ein vielfältiger Garten aus alten Zinkblech-Wannen.
Das Foto soll die Idee etwas greifbarer machen, wobei auf dem Bahnhofsvorplatz auch Gruppierungen von 2-5 Wannen (als „Inseln“, „Reihen“, „Winkel“) angedacht sind.
Auf dem freien Chemnitzer-Bahnhofsvorplatz sollte auf diese Weise ein Garten mit ca. 200 (evtl. 300) solchen Zinkblech-Beeten möglich sein.
Stellen Sie sich den Bahnhofsvorplatz als großen Garten aus diesen Zinkwannen-Gruppen vor, jede der Wannen unterschiedlich bepflanzt. Das ist der „Begrüßungs-Garten“, den die Chemnitzerinnen selbst als Mitmach-Projekt erstellen.
Der Zinkblech-Garten als Mitmachprojekt der Chemnitzerinnen
Es ist sofort einsichtig, dass jede Zinkwanne komplett individuell gestaltet werden kann, vom kleinen Teich mit Seerosen, bis hin zur Trockenfläche, von der „Blumenwiese“ über die „Essbare Stadt“ (Pflanzen mit essbaren Früchten) bis hin zu Kaktus-Pflanzungen oder evtl. auch einer Hanf-Wanne. Die Vielfalt der Möglichkeiten und die „sonnige Lage“ gestattet einen abwechslungsreichen Garten vom zeitigen Frühjahr, bis in den Herbst oder sogar Winter (immergrüne Pflanzungen). In jeder Wanne kann also ein individuelles einzigartiges Konzept umgesetzt werden. Der Kreativität der Chemnitzer sind also wenig Grenzen gesetzt. Es können auch Plätze im Zinkblechgarten eingeplant werden, auf denen (nicht lebende) Skulpturen (oder Graffiti-Bilder) anderer Künstlerinnen aufgestellt und in den Garten integriert werden.
Die alten Zinkblechwannen werden von Chemnitzerinnen zur Verfügung gestellt und von Schulklassen, Privatpersonen, Vereinen, Organisationen und Unternehmen bepflanzt und gepflegt. Es gibt also immer einen Sponsor einer Wanne und eine Patin für die Bepflanzung und Pflege (wobei das auch in einer Person möglich ist, also eine eigene Wanne bepflanzen).
Der Zinkblechgarten als freies Bildungsprojekt
Jedes „Pflanzgefäß“ (jede Wanne) erhält zwei 8x8cm große Schildchen (oder Aufkleber) nach dem freien Bildungskonzept des „Smart Object Learning“ (Objektbasieres Lernen), wie es hier im „SOL“-Mikroprojektantrag des Chemnitzer „aracube e.V.“ ausführlich beschrieben ist. Über das eine Schildchen kann sich das „Projekteam“, bzw. die Mitmacherin die dieses Objekt bepflanzt und der Sponsor der die „Zinkblech-Wanne“ zur Verfügung gestellt hat, vorstellen. Über das zweite „Schildchen“ kann das „Planzkonzept“ der jeweiligen Zinkblechwanne vorgestellt und erläutert werden, z.B. die Pflanzen, der Boden, die Nutzen- oder Schönheitsüberlegungen, bis hin zu „Rezepten“, wozu die Früchte/Kräuter (usw.) der integrierten Pflanzen genutzt werden können. Über dieses Schild kann also das „Pflanzteam“ alles Wissenwerte zu seiner Pflanzung vermitteln, als freien „Lerninhalt“ (OER = Open Educational Resource).
Der Chemnitzer „aracube e.V.“ hat bereits zugestimmt, dieses Projekt hinsichtlich seines freien „SOL“ Bildungs-Konzeptes zu unterstützen und den „Pflanzteams“ bei der Erstellung der Informationen zu ihrer Bepflanzung zu helfen. Hier das SOL-Lernpfad Beispiel des aracube e.V. zum Mauerbienen-Nistblock der „Mauerbienen-Aktion“ von „lebenswertes Chemnitz“:
Der Zinkblechgarten als Kultur- und Kunstprojekt
Es enstehen 200 (oder mehr) individuelle lebende Kunstwerke von Chemnitzer Bürgerinnen als Mitmach-Aktion. Es ist kein kurzfristiger Flash-Mob, sondern ein Gesamtkunstwerk aus 200 Einzelkunstwerken (oder mehr) mit langfristiger Wirkung und ökologischem Nutzen, sowie einem sehr nachhaltigen Nutzen für die Bildung. Es entsteht wirkliche Vielfalt und es zeigt im wahrsten Sinne des Wortes dass Chemnitz bunt ist und schön sein kann.
Projektstart des „Chemnitzer Zinkblech-Gartens“
Der Projektstart sollte schon im Herbst 2023, spätestens im Frühjahr 2024 mit den ersten Pflanzungen erfolgen, zum einen, dass die Pflanzteams erste Erfahrungen sammeln können und zum zweiten, dass die Pflanzen (insbesondere „zweijährige/mehrjährige“) sich bereits ein Jahr entwickeln können.
Nachhaltigkeitsbetrachtungen zum Zinkblech-Garten
Klima- und ökologischer Effekt
Hochbeete auf fruchtbarem Boden sind natürlich ökologischer Unfug. Dazu gehören auch „Zinkblech-Beete“, wie in diesem Konzept. Werden diese allerdings auf versiegelten Flächen aufgestellt, machen sie Sinn. Sie schaffen mehr grün, mehr Blüten, mehr Natur und mehr ökologische Vielfalt auf Flächen, wo sonst nichts wächst. Gerade an heißen Tagen (aufgrund des Klimawandels) schaffen sie durch die gleichmäßige Wasser-Verdunstung durch die Böden und die Blätter der Pflanzen einen kontinuierlichen Kühlprozess. Sie wirken also einer Überhitzung der Flächen entgegen. Aufgrund des Konzepts mit ca. 200 individuellen Einzelprojekten, wird eine besonders hohe Pflanzen- und Artenvielfalt unterstützt.
Bildung & Nachhaltigkeit
Jedes „Zinkblech-Beet“ ist über die „SOL-Lernpfade“ ein eigenes freies Bildungsprojekt zu unterschiedliche Themen aus den Bereichen Klima, Nachhaltigkeit, Ökologie, Landwirtschaft, Beeren- und Obstbau, Stadtnatur usw. Diese freie Bildung lässt sich aufgrund des OER-Ansatzes (CC-BY 4.0 oder CC0-Lizenz) nicht nur an diese Beeten des Zinkblech-Gartens nutzen, sondern auch für viele ähnliche Themen in anderen Regionen nachnutzen. Selbst Privatgärtner, die evtl. das Konzept eines Beetes nachmachen, können die SOL-Lernpfade z.B. für Ihre Enkel nutzen, egal ob in Chemnitz, Wien oder Zürich. Wenn es eine englische Übersetzung geben sollte, ggf. sogar weltweit. Es entsteht ein wertvoller freier Bildungspool für ökologische Bildung, mit Wirkung weit über Chemnitz hinaus. Allein in Chemnitz sind inzwischen über 400 Lernpfade der „Mauerbienen-Aktion“ (siehe „SOL-Aufkleber“ auf den Nistblöcken) im Einsatz und bereits zahlreiche weitere in ganz D-A-CH (Deutschland-Österreich-Schweiz). Ein ähnliches Potential haben die „SOL-Lernpfade„, die für die „Zinkblech-Beete“ entstehen.
Wiederverwendbarkeit
Auch wenn nach dem Kulturhauptstadtjahr der Bahnhofsvorplatz zu einem Busbahnhof wird, kann der „Zinkblech-Garten“ entweder an einen anderen „überversiegelten Platz“ in Chemnitz umgezogen werden (z.B. auf die riesigen Beton- und Pflasterflächen des Uni-Campus an der Rheichenhainer-Str.), oder die „Pflanzteams“ können ihre Zinkblechbeete verschenken (z.B. an KITAs) oder in den eigenen Garten übernehmen.
Recycling
Natürlich symbolisiert die Verwendung der alten Zinkblech-Wannen auch den Recycling-Gedanken. Die alten Bade- und Waschwannen werden wiederverwendet (bekommen ihr „zweites Leben“, jetzt als Pflanzgefäße und Beete/Hochbeete, wozu sie noch viele Jahre sinnvoll genutzt werden können, ehe sie danach als Metall-Schrott ebenfalls gut recycelt werden können.
Umsetzungsbetrachtungen zum Zinkblech-Garten
Natürlich besteht im öffentlichen Bereich immer das Risiko von Vandalismus. Außerdem stellt sich die Frage nach der „Bewässerung“ (Gießen) der Pflanzen in den Wannen und natürlich nach den Kosten, wenn man z.B. noch den „Sitzstamm“ vor dem smac (Kaufhaus Schocken) für 60.000€ in Erinnerung hat. Außerdem könnte man aus der Bepflanzung selbst eine „Gemeinschafts-Aktion“ machen, was auch das Thema „Erde für die Wannen“ vereinfacht. Deshalb hier einige Überlegungen dazu:
Vandalismus:
Eine einzelne Zinkwanne (z.B. auf dem folgenden Foto) mit feuchter Erde oder Sand wiegt allein ca. 150 kg und ist damit schon recht schwer verschiebbar oder „wegtragbar“.
Sind 2-5 Wannen miteinander verbunden, ist das nahezu unmöglich. Mit grober Gewalt ist es sicherlich möglich diese alten Wannen etwas zu zerbeulen (was die meisten sowieso schon sein werden). Eine komplette Zerstörung sollte aber (ohne Trennschneider) extrem schwierig sein. Zudem sind die Platten des Bahnhofsvorplatzes herausnehmbar und es gibt darunter einen Hohlraum. Deshalb können die Wannen (im Bodenbereich) zusätzlich mit den Bodenplatten verschraubt werden, bevor sie mit Erde gefüllt werden. Der „Zinkblech-Garten“ kann also recht Vandalismus-resistent umgesetzt werden. Wie bei jedem „urban gardening“ Ansatz ist natürlich damit zu rechnen, das „Blumen geklaut werden“ und das natürlich die meisten essbaren Früchte von anderen Personen gegessen werden, als die, die die zugehörigen Pflanzen gepflanzt haben. Das liegt aber in der Natur der Sache. Sollte es bis dahin legal sein, eine begrenzte Zahl von weiblichen Hanf-Pflanzen anzubauen, wären 1-2 Wannen damit auch kein Problem, da die Blüten sowieso nicht reif werden würden, weil sie jemand zu zeitig „erntet“ (bevor es jemand anderes tut).
Bewässerung (Gießen)
Natürlich könnte jedes Pflanzteam selbst das notwendige Wasser mitbringen und regelmäßig gießen. Das ist aber keinesfalls sinnvoll. Im Foto ist eine „Tröpfchenbewässerung dargestellt, wie sie in der Landwirtschaft, vor allem im Gemüseanbau eingesetzt wird. Im Foto ist es ein Obstbaum einer Obst- und Beeren-Neupflanzung mit mehr als 50 Pflanzen (nur der Teil an den Pflanzen mit dem individuellen Absperregler ist überirdisch verlegt, gesamte Verteilung ist unterirdisch). Die gesamte Verlegung hat einen Arbeitstag (eine Person) gekostet. Verlegt wurde ein ähnliches System, wie in folgendem Kaufland-Angebot:
Eine ähnliche Bewässerung könnte über den „Hohlboden“ des Bahnhofsvorplatzes zu den Zinkblech-Wannen geführt werden und bei Bedarf von unten in die Wannen (die keine Moorbeete oder Teiche werden sollen) eingeführt werden, mit einem individuellen Absperrhahn (der später unterirdisch liegt). Pro Zinkwanne könnten ca. 2m Tropfschlauch als „unterirdische Schleife“ gelegt werden. Bei 30 cm Tropfabstand sind das 6-7 Tropflöcher pro Wanne. Bei bis zu 200m Tropfschlauch und einem Wasserdruck von 0,8-3 Bar (was recht niedrig und ein guter Toleranzbereich ist) werden über die gesamte Tropflänge ca. 2l Wasser pro Stunde pro Tropfloch abgegeben. Mit zwei separaten Strängen (2x200m Tropfschlauch) lassen sich also die 200 Zinkblechwannen (an trockenen Tagen) in 30 min mit jeweils ca. 6l Wasser / Wanne automatisch bewässern. Neben den „Moorbeeten“ und den „Teichen“ (die manuell regelmäßig aufgefüllt werden müssten), können die Pflanzteams, die „Trocken“-Konzepte umsetzen möchten, einfach den Absperrhahn schließen (da später unterirdisch, kann den auch nicht einfach jemand „aus Spaß“ aufdrehen). Das folgende Beispiel aus einem ähnlichen Amazon Angebot zeigt diese Bewässerungsart noch etwas deutlicher mit Beispielen aus der Landwirtschaft:
Darüber ließen sich mit max. 1.200 l Wasser pro „Trockentag“ die 200 Zinkblech-Beete automatisch bewässern. Aufgrund des relativ niedrigen notwendigen Wasserdrucks von mindestens 0,8 Bar (und maximal 3 Bar) gibt es dafür 2 Ansätze, entweder über Druckreduzierung und Bewässerungscomputer direkt aus einer Trinkwasserleitung, oder aus einem „Öko-Show“ Behälter (z.B. 1300l Edelstahlbehälter), der in 1m Höhe aufgestellt ist und an „Bewässerungstagen“ mit 1.200 l Wasser gefüllt wird, was dann einfach in ca. 30 min (ohne zusätzliche Regelung) zu Bewässerung „ausläuft“. Dazu kann auch einfach Regenwasser genutzt werden (braucht kein Trinkwasser sein).
Gemeinsame Bepflanzungsaktion
An 1-2 Tagen wird über eine gemeinsame zentrale Aktion die Bepflanzung der Wannen durchgeführt. Dies hat neben dem Eventcharakter und der Gemeinschaftsaktion auch einen praktischen Grund. Die pragmatische Bereitstellung der „Erde für die Zinkwannen“. Dazu stellt z.B. der ASR und das Grünflächenamt in entsprechenden Containern die entsprechenden Ausgangsstoffe für die Mischung der entsprechenden Boden-Varianten (vom sauren Moorboden bis zum kalkhaltigen Sandboden inkl. Trainagematerial, z.B. Tongranulat für die Bodenbereiche) zur Verfügung. So muss nicht jedes Pflanzteam die Erdmischung selbst beschaffen und zur Wanne transportieren. Es kann dabei bereits viel über „Boden und Bodenverhältnisse“ voneinander gelernt werden und die Teams können sich vorher bewusst darauf vorbereiten, da sie sich an den 1-2 Tagen ihren Pflanzboden selbst mischen, möglichst passend für das, was sie pflanzen wollen. Das Jahr 2024 kann dabei das „Lehrjahr“ werden, dessen Fehler ggf. für 2025 noch korrigiert werden können.
Grobe Kostenabschätzung
Ich habe die Bewässerung deshalb so ausführlich beschrieben (inkl. Produktbeispiele), um zu zeigen, dass die Kosten dieses Mitmach-Projektes, z.B. verlichen mit dem einzelnen Baumstamm vor dem smac (für 60.000€), und den Summen, die für andere C2025 Projekte geplant sind, überschaubar sind. Die Materialkosten für die „Bewässerungsanlage“, deren Verlegung und die „Befestigung der Zinkblechwannen“ (Arbeitsleistung) sollten ca. 10-15 T€ nicht überschreiten (wahrscheinlich sind die Planungs- und Genehmigungskosten der Stadt Chemnitz höher ;-). Die zur Verfügung-Stellung der Zinkwannen und der Bepflanzungen erfolgt durch die Chemnitzerinnen ehrenamtlich. Evtl. kann zum Kauf „besonderer Pflanzen“ ein Zuschuss gewährt werden, jetzt grob geschätzt ca. 4 T€ (durchschnittlich 20€ für Pflanzen pro Wanne).
Für die Umsetzung des Bildungskonzeptes brauchen die Pflanzteams eine entsprechend Unterstützung, Einweisung und Hilfe. Hinzu kommen ca. 2-9€pro Wanne für die jeweils zwei 8x8cm „SOL-Infozeichen“ (abhängig davon, ob Aufkleber oder „feste Schildchen“) und ca. 30-50 € pro Monat für den Webdienst auf dem die gigitalen Inhalte (digitalen Lernpfade) erstellt und bereitgestellt werden. Das ergibt insgesamt ca. 10-20T€ über zwei Jahre (insbesondere für die Einarbeitung und Betreuung der Pflanzteams zur Erstellung der „Lernpfade“ als Bildungsinhalte „hinter“ den „SOL-Infozeichen“). Insgesamt könnte dieses Gesamtprojekt also für Kosten realisiert werden, die nicht höher sind, als der einzelne Baumstamm vor dem smac (also ca. 60T€).
Sonstiges
Ich (Dirk Liesch) bin persönlich bereit drei meiner Zinkblechwannen für das Projekt zur Verfügung zu stellen und diese auch selbst zu bepflanzen und in 2024 und 2025 zu pflegen. Außerdem würde ich dazu die entsprechenden Bildungsinhalte nach dem „SOL-Konzept“ erstellen und dafür auch die Schulungen (Einarbeitung) für die anderen „Pflanzteams“ durchführen.
Das erste Bild dieses Projektvorschlags (Beitragsbild) zeigt ein Foto von einem Stand des Flohmarktes am Chemnitz Center in 2022. Es soll symbolisieren, dass noch Tausende solcher Zinkblechwannen in Chemnitzer Gärten vorhanden sind, oder auch relativ einfach auf Flohmärkten erwerbbar sind. Die für das Projekt notwendigen Wannen sind also in aureichender Anzahl vorhanden. Es ist also die Herausforderung, die Chemnitzerinnen für dieses Projekt zu begeistern, zum einen zur Bereitstellung einer Wanne und zum anderen, z.B. Schulklassen zu begeistern, auch als Unterrichtsprojekt, jeweils eine Wanne zu bepflanzen und über mindestens zwei Jahre zu pflegen.
Wenn die Bewässerung entsprechend des obigen Vorschlags geklärt ist, halten sich die notwendigen Pflegeaufwände in Grenzen.
Das „Smart Object Learning“ (SOL) Bildungs-Konzept des aracube e.V. (Chemnitz), welches im Rahmen des „Denk weiter! – Kongressfestival der Nachhaltigkeit“ im Carlowitz Congresscenter Chemnitz am 5.11.2022 als konkretes Umsetzungsprojekt unter dem Titel „Freie Bildung – digitale Lernpfade in Natur und Stadt“ vorgestellt wurde, wird hiermit als Mikroprojektvorschlag zur Umsetzung von mindestens drei digitalen Pilot-Lernpfaden zu Stadtnatur-Themen in Chemnitz vorgeschlagen. Die digitalen Lernpfade entstehen als freie, wiederverwendbare, digitale Bildungsinhalte (OER-Open Educational Resources).
Die konkreten Themen und Bildungsobjekte werden gemeinsam mit dem Grünflächenamt Chemnitz und/oder Chemnitzer-Wohnungsgesellschaften abgestimmt. Konkret sind derzeit die Pilot-Themen nachhaltige „Frühblüher-Flächen“ und „Sommerblühflächen“ unter anderem im Chemnitzer Stadtpark im Gespräch.
Zur Realisierung werden 8x8cm große „Infozeichen“ eingesetzt. Diese enthalten jeweils das „Thema“ (Überschrift), einen QR-Code (für Direktzugriff auf den „Lernpfad“ durch Mobilgeräte) und den Link (auch zum selber eintippen), der durch den QR-Code aufgerufen wird.
Um diese „Infozeichen“ an geeigneter Stelle (z.B. an einer Frühblüherfläche) anzubringen, werden auch passende „Infostelen“ aus Edelstahl eingesetzt, die in einer „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ in Hohenstein-Ernstthal gefertigt werden.
Über den „Link“ (QR-Code, oder durch „Eintippen“) gelangt man zur Webseite des entsprechenden digitalen Lernpfades, der in sinnvoller Reihenfolge die wichtigen Informationsbereiche des jeweiligen Themas erschließt. Dabei können auch Viedos und Soundaufnahmen eingebunden werden, die auf einer „konventionellen Infotafel“ nicht dargestellt werden können. Außerdem lässt sich die digitale Information kontinuierlich anpassen und verbessern. Außerdem ist man nicht auf das Platzangebot (Fläche) einer Infotafel limitiert.
Langfristigs Ziel ist, dass nach dem Mikroprojekt zahlreiche „digitale Lernpfade“ in ganz Chemnitz zu vielen „objektbasierten Bildungsthemen“ entstehen, an deren Entstehung sich viele Chemnitzerinnen beteiligen und dass dieses Bildungskonzept auch überregional nach- und mitgemacht wird.
Ausführliche Projektbeschreibung
Wie die Bezeichnung „Mikroprojekt“ verdeutlicht, geht es hier um ein Pilotprojekt zu mindestens drei digitalen Pilot-Lernpfaden zu Stadtnatur-Themen in Chemnitz. An mindestens drei „Stadtnatur-Objekten“, mindestens zwei davon wahrscheinlich im Chemnitzer-Stadtpark (Abstimmung mit dem Grünflächenamt erforderlich) werden die 8x8cm großen „Infozeichen“ mit Hilfe der „Infostelen“ aufgestellt. Außerdem werden von entsprechenden „Fachexpertinnen“ die zugehörigen freien „Lernpfade“ (Webseiten) erstellt, die das Wissen zum jeweiligen „Objekt“ (z.B. Frühblüher-Fläche) vermitteln.
Im Pilotprojekt werden dabei (neben den mindestens drei digitalen Lernpfaden) die Prozesse zur:
Herstellung der Infostelen in der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ (Lebenshilfewerk Hohenstein Ernstthal e.V.)
Aufstellung und Verankerung der Infostelen
Erstellung der digitalen Lernpfade durch „interessierte und engagierte Fachexperten“
Gestaltung, Herstellung und Befestigung der 8×8 großen „Infozeichen“
Abstimmung der Stadtnatur-Objekte und der Aufstellungs- bzw. Befestigungspunkte der „Infozeichen“ mit den jeweiligen Verantwortlichen (z.B. Grünflächenamt, Wohnungsgenossenschaften, GGG usw.)
entwickelt, so dass auf dieser Basis weitere „digitale Lernpfade“ nach Abschluss dieses Mikroprojektes in Chemnitz realisiert werden können. Die „digitalen Lernpfade“ (Webseiten auf die die QR-Codes führen) werden als „WordPress -Beiträge„(Open Source Content Management System, sehr weit verbreitete Standardlösung) erstellt, auf der Website „https://natur.open-academy.com“ (damit die Nachnutzung durch überregionale „Dritte“ auch den ländlichen Raum nicht diskriminiert, was z.B. mit einer Bezeichnung „stadtnatur“ der Fall gewesen wäre). Die Website wird im ersten Projektmonat des Mikroprojektes eingerichtet und freigeschaltet. Alle „digitalen Lernpfade“ werden unter der freien Lizenz „CC-BY 4.0“ erstellt und sind somit OER (Open Educational Resources, freie Bildungsinhalte), die von jeder Person und Organisation wiederverwendet werden können. Zusammen mit dem Konzept der „WordPress-Beiträge“ ist auch eine standardisierte, automatische Übernahme (Export /Import) in andere technische Lösungen und andere IT-Plattformen möglich (systemtechnische Offenheit).
Damit werden die Voraussetzungen für ein systematisches „Ausrollen“ dieses digitalen Bildungskonzeptes geschaffen.
Das einheitliche Bildungskonzept der „digitalen Lernpfade“ mit den 8x8cm „Infozeichen“ lässt sich auf alle wissens- und bildungsrelevanten „Objekte“ im Chemnitzer Stadtgebiet skalieren/übertragen (Stadtnatur, Architektur, Geschichte, Kulturhaupstadt relevante „Objekte“ und „Interventionsflächen“ …), bis hin zu „Lernpfaden“ zu MINT-Fächern in öffentlichen Bereichen der Stadt.
Die jeweilige digitale Bildungsinformation lässt sich an gleichen „Objekten“ (z.B. „Frühblüherflächen“) in allen Stadtteilen, bis hin zu anderen Ländern, für die die Sprachversionen passen, einfach mitnutzen (wiederverwenden).
Dieses Kulturhauptstadt-Projekt ist, wenn es wie geplant nach dem Pilotstadium des Mikroprojektes „ausgerollt“ wird, ein Mitmach-Projekt an dem sich nicht nur eine große Anzahl von Chemnitzerinnen beteiligen kann, sondern auch Menschen aus anderen Regionen in Deutschland und auch aus anderen Ländern.
Das Prinzip der digitalen Lernpfade klingt erst einmal sehr einfach und unspektakulär:
Ein kleines Schild, mit Überschrift, QR-Code und Link, über das man mit dem Smartphone zu einer Webseite gelangt, die mittels kurzer Zusammenfassungen (abstracts) und einer sinnvollen Struktur (Lernpfad), zu den besten Informationen führt, die derzeit zu dem „Objekt“ im Internet zur Verfügung stehen, vertiefend vom „Einfachen zum Speziellen“.
Diese „Einfachheit“ ist gewollt und die eigentliche Innovation, welcher mehrere durch den aracube e.V. verfolgte freie Bildungskonzepte und Jahrzehnte Erfahrung in der digitalen Bildung zugrunde liegen. Zum Verständnis wird hier auf zwei wichtige Hintergrundkonzepte verwiesen:
Da QR-Codes inzwischen akzeptiert, bekannt und einfach in der Handhabung sind, werden diese im Projekt zur „Objektidentifikation“ genutzt. Die SOL-Grafik zeigt, welche gegenwärtigen und zukünftigen Lösungen technisch möglich sind, um die jeweiligen „Objekte“ für dieses Bildungskonzept auch automatisch zu erkennen. Ein „RFID/NFC“-Tag kann jederzeit unter dem „Infozeichen“ auch nachträglich angebracht werden. Eine spezielle App könnte auch alle weiteren in der SOL-Grafik dargestellten „Objekterkennungstechnologien“ (Bilderkennung, Positionserkennung, Ton-/Spracherkennung etc.) nutzen. Diese Wege werden über die gewählte Lösung nicht behindert und sind nachträglich jederzeit möglich. Aktuell kann die Lösung, so wie jetzt konzipiert, auch ohne spezielle „digitale Lernpfad – App“ genutzt werden. Das Lernkonzept ist ein „augmented reality“ Konzept, was reale Objekte mit virtueller Information (Wissen) verbindet, mit minimaler „Zutrittsbarriere“ (KEINE extra App und Technik notwendig) .
Das „abstract – Modell“
ist ein Lösungskonzept um aus kleinen, wiederverwendbaren OER-Bildungsbausteinen (Wissensbausteine, knowledge nuggets) komplexere Wissensthemen zu vermitteln. Im Beitrag „Abstract-Modell“ (aracube.de) ist das Konzept erklärt und sind die zugehörigen Quellen verlinkt. Das folgende Video (Lizenz CC-BY 4.0) erklärt in Kurzform, wie das „abstract – Modell“ für komplexe OER-Weiterbildungen funktioniert (Dauer: 4:37 min):
Im Projekt entsteht für jedes „Objekt“ (z.B. „Frühblüher-Fläche“) ein spezifischer Lernpfad, der an anderen „gleichen Objekten“ („Frühblüher Flächen“) wiederverwendet werden kann.
Mit den Lernpfaden nach dem „abstract modell“ wird ein „best of breed“ Bildungsansatz verfolgt, indem die besten frei im Internet verfügbaren Informationen (Wissensbausteine) für die Lernpfade sinnvoll strukturiert „wiederverwendet“ werden (statt immer wieder das Gleiche im mittlerer Qualität zum Xten Mal neu zu erstellen). Das ist die Basis für eine effiziente Nachnutzung von freien Bildungsbausteinen (OER) und eine Motivation für die Qualitätssteigerung freier Bildungsinformationen.
Wen spricht das Projekt primär an?
Alle Chmnitzerinnen und Besucher vor, nach und während des Kulturhauptstadt Jahres. Alle Interessensgruppen, die innovative freie Bildungskonzepte auf Basis objektbasierter, freier, digitaler Lernpfade umsetzen möchten. Alle Personen, die Ihr Fachwissen zu Themen weitergeben möchten, die sich mit real existierenden „Objekten“ verbinden lassen.
Welcher (gesellschaftliche) Mehrwert ergibt sich aus dem Projekt?
Es ist ein innovativer Beitrag zu freier Bildung mit großem gesellschaftlichen Potential zu unterschiedlichen Themenbereichen (weit über Stadtnatur-Themen hinaus). Als „Mitmach-Projekt“ bezieht es zahlreiche Chemnitzer:innen (und darüber hinaus) aktiv mit ein. Es ist ein langjährig und nachhaltig angelegtes Projekt, was auch nach 2025 seine positive Wirkung kontinuierlich weiter entfaltet. Bildung ist der zentrale Mehrwert.
Ist das Projekt in 6 Monaten umsetzbar?
Das Mikroprojekt (mit den mindestens 3 digitalen Lernpfaden) ist nach der Zusage innerhalb von 4-5 Monaten umsetzbar. Erste Abstimmungen mit dem Grünflächenamt sind erfolgt. Ein erstes Muster der Infostelen ist mit der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ erstellt. Die theoretischen Konzepte sind in den letzten Jahren durch den aracube e.V. entstanden. Alle IT-technischen Abläufe sind erprobt. Deshalb ist das Pilotprojekt in dem Zeitraum wie geplant realisierbar.
Ist dem Projekt ein Finanzplan (Einnahmen /Ausgaben) beigelegt?
Nein
Ist die beantragte Unterstützung max. 3.000 €?
ja
Welche Kosten sollen mit der Unterstützung beglichen werden?
Notwendige zusätzliche Abstimmungs- und Koordinierungsaufwände. Aufwände für die Erstellung, Erprobung Optimierung und Dokumentation der notwendigen Prozesse. Tipps, Hinweise für alle Mitmachenden. Aufwandsentschädigungen und evtl. Honorare, wenn im Einzelfall notwendig. Marketingaufwände um das Projekt bekannt zu machen.
Die nachhaltige Nistblock-Mitmach Aktion für Mauerbienen und andere Wildbienen kann auch 2021 stattfinden.
Wer einen oder mehrere Nistblöcke haben möchte, muss eine E-Mail an „liesch@email.de“ mit dem Titel/Betreff „Mauerbienen-Aktion“ senden und wird dann in die Interessenten-Liste aufgenommen. Alle weiteren Informationen (z.B. Fertigstellung der Herstellung in der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ und Abholungsmöglichkeiten) erfolgen dann per E-Mail.
Die Details zur Aktion (Nutzen, Mitmacherinnen/Partner, fachliche Informationen, Bildungsinhalte) sind in der Projektbeschreibung „Mauerbienen-Aktion“erläutert. Hier geht es zum Lernpfad dieser Mauerbienen-Aktion (Wissenswertes zu den Nistblöcken, zu Mauerbienen, Wilbienen und nachhaltige Blühflächen).
In diesem Beitrag werden „nur“ die laufenden Informationen der Mauerbienen-Aktion in 2021 „protokolliert“.
Ziel ist es, auch dieses Jahr mindesten 100 Mitmacherinnen zu gewinnen, die einen entsprechenden Nistblock unserer Aktion auf ihren Grundstücken oder Balkonen aufstellen/aufhängen.
Zeitplan und aktueller Stand (2021):
Am Donnerstag, den 8.April 2021 wurde die „Mauerbienen Aktion“ als Live-Session im Bienen und Imkerei MOOC (biMOOC) vorgestellt. Die Aufzeichnung unter dem Titel „Mauerbienen-Aktion: Ein Wildbienen-Projekt zum Lernen und Nachmachen“ (Dauer: 56:58 min):
Am 15. April 2021 wurde die Mauerbienen-Aktion als Grundlage für den Projektantrag „Wildbienen-2025“ als Kulturhauptstadt 2025 Mikroprojekt eingereicht (und inzwischen durch das entsprechende „#chemnitz 2025“ Auswahlgremium abgelehnt). Wir sind also weiterhin auf uns allein gestellt.
Ende August 2021: Die konkreten Kosten für die Herstellung der Nistblöcke in 2021 liegen mit dem Angebot der regionalen „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ vor. Sie betragen 26,-€ pro Nistblock (gegenüber 22,-€ in 2021). Grund dafür sind die im letzten Jahr explodierten Holzpreise (sicherlich auch aus den Medien bekannt). Stand heute, darf es in 2021 kein Starterset mit „Mauerbienen-Kokons“(wie in 2020) geben. Die „Untere Naturschutzbehörde“ in Chemnitz hat dies untersagt bzw. mit unerfüllbaren Auflagen für jeden einzelnen Teilnehmer der Aktion unmöglich gemacht. Genaueres dazu ergänze ich noch in einem gesonderten Beitrag, für die Tranzparenz und die eigene Meinungsbildung.
Am 7. September informierte uns die „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“, dass es in 2021 die Möglichkeit gibt, die Nistblöcke auch schon (teilweise) vor Anfang Dezember (wie in 2021) zu erwerben. Es wird ab Ende September bereits erste Abholmöglichkeiten für die Nistblöcke geben. Genaueres über den Newsletter (Interessentenliste).
Am Sa. 2.Oktober , 10-12 Uhr findet der erste Abholtermin für die bisher bestellten Nistblöcke der diesjährigen Mauerbienen-Aktion statt, für alle Interessenten, die bis 20.9.2021 ihre Nistblöcke bestellt haben.
9.Oktober: Die ersten 50 Nistblöcke dieses Jahres wurden den Mitmacher:innen übergeben. Es kann weiter mitgemacht werden. Ein zweiter Termin zur Übergabe ist im November angestrebt.
Am Sa. 4. Dezember und Sa. 11. Dezember findet die zweite und dritte Übergabe statt. Die vorbestellten Nistblöcke dafür erhalte ich heute (30.11.) von der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“. Alle Interessenten haben dazu eine E-Mail erhalten. Falls nicht, bitte im SPAM-Ordner nachsehen und sich sonst bei mir melden.
Hinweis:
Da wir dieses Jahr keine Mauerbienen-Kokons mit ausgeben dürfen, ist es möglich, auch noch einmal bis Mitte Februar 2022 Mauerbienen-Nistblöcke herzustellen, wenn wenigstens 50 Interessenten zusammen kommen, die wir dann in der „Werkstatt für Menschen mit Behinderungen“ hergestellt werden können. Wer noch einen oder mehrere Nistblöcke haben möchte, kann noch eine E-Mail an „liesch@email.de“ mit dem Titel/Betreff „Mauerbienen-Aktion“ senden.
Weiterentwicklung der „Apfelbaumparade“ in eine „Streufruchtparade“
Leider ist die Kritik von Anfang Februar 2021 am Konzept der Apfelbaumparade (Leuchtturmprojekt der Chemnitzer Kulturhauptstadtbewerbung) bis heute (25.9.2021) seitens des C2025-Projektteams ignoriert worden, wie der heutige Stand der „WE PARAPOM!“ Website deutlich zeigt. Offiziell heißt das Projekt (Stand heute) inzwischen „WE PARAPOM! – Kollektive europäische Parade der Apfelbäume“, nachdem ich noch am 13.9. mitgeteilt bekommen habe, dass das Projekt unbedingt immer „WE PARAPOM! – europäische Parade der Apfelbäume“ zu nennen ist.
Laut offizieller Projektplanung des C2025-Teams sollen ab November die ersten Apfelbäume (trotz der bekannten Kritikpunkte) über folgende Start-Aktion gepflanzt werden:
„Im November wird die Anpflanzung der Apfelbäume mit urbanen Interventionen der Künstlerin Folke Köbberling als öffentlicher Auftakt für WE PARAPOM! und die Kulturhauptstadt starten. In einer kollektiven Aktion wird an verschiedenen Orten entlang der Route der Parade in minutiöser und mühsamer Handarbeit versiegelter Boden aufgebrochen, und damit der Boden für die ersten Pflanzungen der Apfelbäume – und für das gesamte Projekt – bereitet.“ (Quelle: https://weparapom.eu/Prozess, 25.9.2021)
Da diese Absicht (in Bezug auf zukünftige „Apfelbaumpflanzung“) komplett in die falsche Richtung geht und das C2025-Team damit „von oben herab“ negative Tatsachen schafft, veröffentlichen wir hier den konstruktiven Vorschlag zur „Streufruchtparade“ zur Weiterentwicklung der guten Grundidee der „Apfelbaumparade“ in ein nachhaltiges Leuchtturmprojekt. Die durch die „urbane Intervention“ entsiegelten Flächen, können auch anderweitig nachhaltiger genutzt werden.
Die nachhaltige Streufruchtparade
Der grundlegende Gedanke ist nicht neu, sondern wurde bereits 2014 (noch vor dem Modewort „essbare Stadt“) als Konzept für die Gestaltung des Außengeländes des Chemnitzer Schulmodells (CSM) erstellt. Hier ist das damalige Konzept: Vorschlag: „Nutzbäume+Nutzpflanzen“ im CSM Außengelände (als PDF zum Download)vom 6.3.2014.
Zuerst die grundlegenden Eckpfeiler der Streufruchtparade, die sich vom derzeitigen Projekt der Apfelbaumparade grundlegend unterscheiden:
Es werden 4.000 (oder mehr) „Streufruchtgehölze“ gepflanzt. Dazu gehören nicht nur die typischen Obstbäume, sondern auch andere „Streufruchtbäume“, wie Walnüsse oder Esskastanien (Maronen). Dazu gehören aber auch entsprechenden Sträucher- und Kletterpflanzen die essbare Samen und Beeren ausbilden, also über Aronia, Felsenbirne, Holunder, Bayern-Kiwi, Sanddorn, Haselnuss etc. bis hin zum typischen Beerenobst.
Alle Pflanzen werden auf für sie geeignete Stadorte gepflanzt, so dass sie sich langfristig und langlebig an dem Standort entwickeln können und damit einen Vorbildcharakter zu einer sinnvollen Nachahmung (Nachmachen z.B. auf eigfenen Grundstücken) ergeben.
Alle Pflanzen werden auf geeignete Standorte auch für die menschlichen Bewohner gepflanzt, d.h. die Streufrüchte fallen auch im ausgewachsenen Zustand der Pflanzen nicht auf feste/versiegelte/gepflasterte Wege und Straßen (Reduzierung der Ausrutsch- und Sturzgefahr, Verkehrssicherungspflicht). Bei Abstürzen (Unfällen beim Pflücken) von Kindern und Jugendlichen fallen diese zumindest auf Grünflächen, also weicheren Untergrund (Verletzungsrisiko reduzieren).
Die Pflanzen (Sorten und ggf. die „Unterlage“) selbst, müssen zum Einsatzziel („Streufrucht“ und nicht „Plantagen-Anbau“) passen. Es müssen also Sorten sein, die allein mit den Umweltbedingungen ohne chemische und aufwändige Bodenbearbeitungen langlebig zurecht kommen.
Es gibt ein FUNKTIONIERENDES Betreuungs- und Pflegekonzept für die jeweilige Entwicklungszeit, die wichtig ist, dass die konkrete Planze danach gesund und langjährig selbständig weiter gedeiht. (Für die Kronenentwicklung bei Streuobstbäumen sind dies beispielsweise mindestens die ersten 6-10 Jahre! je nach Art und Sorte).
Es gibt für alle Pflanzen der Aktion ein nachhaltiges Verwertungskonzept der entstehenden Lebensmittel (die Samen und Früchte dieser Pflanzen). Lebensmittel an Schafe oder Ziegen verfüttern kann dabei nicht die Option der Wahl sein.
Es gibt für alle bildungsrelevanten Themen der Streufruchtparade (fachübergreifend) ein nachhaltiges, skalierbares Bildungskonzept. Wichtiger Teil dieses Bildungskonzeptes ist eine vollständige, digitale, online Bildungsmöglichkeit mit freien Bildungsmaterialien (OER), die nicht nur durch die Besucherinnen der Pflanzungen dieses Projektes selbständig und intuitiv genutzt werden kann, sondern auch für ähnliche Bildungsaktionen in ganz Europa frei nachnutzbar ist (mindestens in den Sprachen Deutsch und Englisch).
Es ist ein echtes Mitmachprojekt für Chemnitzer Bürger:innen, mit dem sich die Menschen der Stadt wirklich identifizieren und bei dem viele Chemnitzer:innen und Gäste des Kulturhauptstadt-Jahres aller Altersgruppen viel lernen und sich vor allem auch gegenseitig austauschen und kennenlernen. Im Projekt können sich die Mitmachenden zu einem gewissen Anteil selbst verwirklichen und eigene Ideen umsetzen. Die Menschen haben bei der „Streufrucht-Parade“ das Gefühl, „Es ist mein/unser Projekt“ und kein „von oben verordnetes Projekt“. Das Wissen, die eigenen Ideen richtig zu „pflanzen“ ist dabei Teil des ganzheitlichen Bildungskonzepts.
Es gibt keine Limitierung auf 4.000 Planzen und auch nicht auf 2 Planzen pro Sorte. Es gibt keine Limitierung auf eine „von oben verordnete“ feste Route. Es gibt „flächendeckend“ Mitmacher und flächendeckend „Streufrucht“-Pflanzungen. Zwischen den entstehenden zahlreichen (dokumentierten) „Insellösungen“ können in 2025 Besuchern unterschiedliche Routen vorgeschlagen werden. Es gibt nicht nur eine „von oben verordnete Route“ durch die Streufruchtparade.
Die „Streufruchtparade“ berücksichtigt die Herausforderungen des Klimawandels in der Stadt (steigende Temperaturen, häufigere Trockenzeiten, mehr Wetter-Extremereignisse) durch Pflanzung der jeweils geeigneten Arten und Sorten an jeweils geeigneten Stellen.
Warum die „Streufruchtparade“ nachhaltig ist und die „Apfelbaumparade“ nicht:
Teilweise wurde auf dieses Thema bereits ausführlicher in der Kritik von Anfang Februar 2021 am Konzept der Apfelbaumparade eingegangen. Die dort ausgeführten Punkte werden hier jetzt nicht mehr so ausführlich dargestellt, sondern vor allem die dort nur angedeuteten Punkte.
Apfelbäume sind Flachwurzler
Apfelbäume sind wie Kirschen und Pflaumen Flachwurzler. Die Wurzeln breiten sich also flach unter der Oberfläche aus. Bei Trockenheit sind Apfelbäume deshalb deutlich stärker gefährdet als andere „Streufruchtpflanzen“. In der generell höheren Temperatur im Stadtgebiet und mit vielen Drainagen im Boden sind die Standorte im bebauten Stadtgebiet schon generell trockener, auch ohne den Klimawandel. Der Apfelbaum ist also nicht optimal für enger bebaute Bereiche der Stadt geeignet, schon gar nicht mit Blick auf den Klimawandel. Es muss also auf möglichst dauerhaft feuchtere Standorte geachtet werden.
Außerdem wird für Flachwurzler ein relativ großer freier Bodenbereich um den Stamm benötigt, etwa so groß wie die Krone des Baumes, wenn er ungeschnitten wäre, was bei Hochstamm-Apfelbäumen pro Baum eine Kreisfläche mit einem Durchmesser von ca. 12m sein sollte.
Beide Anforderungen schränken die geeigneten nachhaltigen Pflanzorte für Apfelbäume in enger bebauten Bereichen in Chemnitz deutlich ein.
Eine dauerhafte zusätzliche Bewässerung der Bäume, über 50-100 Jahre ist nicht nur unrealistisch, sondern auch nicht umwelt- und klimafreundlich, schon gar nicht, wenn auch noch Trinkwasser dafür genutzt wird. Ungeeignete Standorte sind außerdem ein „schlechtes Vorbild“ für Nachmacher, sind also auch für das Bildungskonzept falsch.
Birnen , Walnüsse und Esskastanien sind beispielsweise Tiefwurzler, die viel besser mit Trockenperioden und kleinen Baumscheiben zurecht kommen. Sie sind also für das Projekt biologisch deutliche besser geeignet, als Apfelbäume.
Deshalb sollte „WE PARAPOM!“ von einer reinen „Apfelbaumparade“ zu einer „Streufruchtparade“ weiterentwickelt werden.
2.000 Apfelsorten in Chemnitz sind „Gigantismus“ und das Gegenteil von umweltfreundlich und natürlich
Sicherlich ist es möglich 2.000 Apfelsorten zu finden, aber das ist dann zu 90% ein „Exotenpark“ von Sorten, die nicht für das Chemnitzer Klima und als „Streuapfel-Sorten“ geeignet sind. Einen gesamten „Apfelsorten-Genpool“ (ich erinnere nur an „Flachwurzler“) im Stadtgebiet von Chemnitz zu pflanzen und zu hoffen, dass das nachhaltig funktioniert, ist eine Schnapsidee und von Anfang an zum scheitern verurteilt. Das ist einfach nur Geld- und Zeitverschwendung (inkl. Enttäuschung der Mitmacherinnen und Demotivation für andere Mitmachprojekte).
Auch für die Umweltbildung bringen 2.000 Apfelsorten eher weniger als 200 geeignete Sorten.
Selbst wenn auch exotische (ungeeignete Sorten) in die Pflanzung mit einbezogen werden, sollten maximal 400 Apfelsorten mehr als als ausreichend (eher zuviel) sein! Dann blieben immer noch 1600 andere Streufruchtsorten für die biologische Vielfalt des Projektes übrig, wenn man unbedingt bei den 2.000 Sorten bleiben möchte.
Nachhaltiger und sinnvoller ist es, etwas weniger Streufruchtsorten auszuwählen, dafür aber die, die einigermaßen natürlich im Chemnitzer Stadtgebiet gedeihen können. 300-500 Sorten insgesamt über alle Streufruchtpflanzen und diese dafür mehrfach an unterschiedlichen Pflanzstellen im Stadtgebiet, ist wahrscheinlich eine deutlich sinnvollere Ausrichtung.
Verwertungskonzept versus Lebensmittelverschwendung
4.000 vor allem hochstämmige „Fallapfelbäume“ produzieren pro Jahr mindestens 400 Tonnen ( 400.000 kg) Äpfel, eher mehr (meine Halbstämme hatten in diesem Jahr teilweise mehr als 250kg/Baum). Da aus ökologischen Gründen richtigerweise zahlreiche Aktionen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln gestartet werden, ist es ein völlig falsches Signal, wenn hier Unmengen an Lebensmitteln (Bio-Äpfel) entweder verfaulen oder an Schafe und Ziegen verfüttert werden. Man stelle sich vor, die Chemnitzer Supermärkte würden ihre Salat-, Gemüse- und Obstreste an Ziegen und Schafe verfüttern oder in solchen Massen verfaulen lassen oder wegwerfen (statt diese z.B. an die „Tafeln“ zu spenden). Wenn ein Verwertungskonzept niederschwellig, einfach und bedarfsorientiert ist, wird es auch nachhaltig tragfähig und kann sogar sozial gerecht sein.
Wenn z.B. eine „Chemnitzer Apfelwein“-Marke aufgebaut wird, die wie die Apfelwein in Frankfurt (am Main) langfristig über 2025 hinaus tragfähig ist und in allen Gastrogewerben und Märkten in Chemnitz angeboten und von den Chemnitzerinnen und Besuchern angenommen wird, wäre das eine nachhaltige Option sogar für mehr als 400 Tonnen, also auch für Falläpfel aus den Kleingartenanlagen in Chemnitz. Dieses Konzept ist aber durch zu viele „wenns“ riskant.
Die Option, z.B. besonders wertvollen mit Handpressen hergestellten „Manufakturapfelsaft“ zu mehreren Euro pro Flasche anzubieten, ist extrem unsozial und ein weiterer Schritt hin auf dem „Öko -Weg“, Kindern aus Geringverdiener-Familien zu zeigen wo sie überall ausgeschlossen werden.
Ein positives Beispiel für ein mögliches (von uns favorisiertes) sinnvolles Verwertungskonzept ist seit Jahren auf der Hundewiese im Stadtpark (neben Rosengarten) zu erleben. Die Esskastanien der beiden Bäume werden kontinuierlich, spätestens ein paar Stunden nach dem Abfall, aufgelesen, durch Chemnitzer:innen unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten (also sozial gerecht). Wer es versuchen möchte: Es ist schwer, eine Mahlzeit damit zusammen zu bekommen, weil zu viele Chemnitzer mit sammeln – ganz ohne öffentliches Marketing im Amtsblatt ;-).
Mit einer Vielfalt an Streufruchtpflanzen mit unterschiedlichen Reifezeiten, kann über das Konzept, dass jede Vorbeikommende essen kann, was sie möchte, eine sozial gerechte niederschwellige Verwertung dieser Lebensmittel erreicht werden. Kombiniert mit Bildungsangeboten in Schulen und Kindergärten, sowie über kleine Gemeinschaftsaktionen in den Wohngebieten (z.B. „Pflaumenkuchen backen“ oder „gebackenen Maronen“ zum Herbstfest), können so die Streufruchterträge niederschwellig verwertet werden, wenn die jeweiligen Einzelmengen zur gleichen Reifezeit überschaubar bleiben. Die Fruchtmenge bei 4.000 Apfelbäumen ist für so ein Konzept zu hoch. Bei 4.000+ Streufruchtpflanzen ist dieses Verwertungskonzept über die Vielfalt und die gestaffelte Reifezeit der unterschiedlichen Streufrüchte möglich.
Für Insekten, Vögel und Kleinsäuger (z.B. Igel) bleibt dabei trotzdem noch ausreichend übrig.
Gestaltungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum
Da in der „Streufrucht-Parade“ auch Hecken-, Strauch- und Kletterpflanzen enthalten sind, lassen sich damit ganz andere und vielfältigere Gestaltungskonzepte, z.B. für Stadtteilparks, Schulgelände, Kindergärten, genossenschaftliche Wohngebiete und öffentliche Grünflächen umsetzen, als nur mit Apfelbäumen. Die Hecken-, Kletterpflanzen- und Strauch-Optionen bieten Vögeln, Insekten und Kleinsäugern auch zusätzliche Ernährungs-, Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten.
Streufrucht-Bildung versus Apfel-Bildung
Selbst mit dem tollsten Bildungskonzept analog (also reales Leben) und digital, ist sofort verständlich, dass allein die Artenvielfalt und biologische Vielfalt des Streufrucht-Ansatzes viel umfangreichere und wertvollere Bildungsmöglichkeiten bietet, als die Monokultur-Einengung nur auf Apfelbäume.
Bildungskonzept der Streufrucht-Parade
Ein sinnvolles Bildungskonzept hat mehrere Dimensionen, z.B. Mitmacherinnen zur Pflanzung/Pflege oderZielgruppen mit Themen am entstehenden Ergebnis (z.B. Umweltbildung für Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene). Zwei andere Dimensionen sind: analoge Veranstaltungen „vor Ort“ mit „Lehrer/Ausbilder/Guru etc.“ (egal ob „Sortenbestimmung“ oder „Kochen“) und digitale freie Bildungsinhalte (OER), die sich zukünftig über QR-Code oder RFID/NFC – Chip direkt mit dem Smartphone von jedem „Walnuss-Baum“ in Europa abrufen lassen (inkl. der „Rezepte mit Walnüssen“). Der Fachbegriff hierfür ist digitales „objektbasiertes Lernen“. Ein praktischen Beispiel aus Chemnitz für diese Art des digitalen Lernens mit freien Bildungsinhalten ist der„Lernpfad“ zur „Mauerbienen-Aktion“ (ein Wildbbienen-Projekt), der vom Chemnitzer „aracube e.V.“ erstellt wurde. Über den QR-Code (oder Link) lässt sich diese „digitale Bildung“ mit jedem ähnlichen Nistblock verbinden, auch europa- und weltweit.
Die Sinnhaftigkeit dieses „Lernpfad“-Ansatzes wird auch bei der Projekt-Zielgruppe „Mitmacherinnen zur Pflanzung/Pflege“(„Paten“ in der „WE PARAPOM!“ Sprachwelt) deutlich:
Man kann einen Kurs vor Ort an einem Apfelbaum mit einer Expertin anbieten, in dem sie praktisch zeigt, wie ein Streuapfelbaum nach ihrer Ansicht richtig zu schneiden ist. Die ca. 20 aufmerksamen Teilnehmerinnen, für die Tag/Zeit und Ort des Kurses gepasst haben, machen das Gelernte an ihrem Patenbaum nach (idealerweise ein paar Stunden später). Falls das Gelernte für die eigene Sorte auch passt, ist dieser Baum in dem Jahr richtig geschnitten. Dann merkt sich die Teilnehmerin das Wissen für ein Jahr (evtl. ist auch ab dem 3. oder 4.Jahr anderes beim Schnitt zu beachten) und wendet es dann, aus ihrer Erinnerung, wieder fehlerarm an ihrem (einzigen) Patenbaum an.
Was ist, wenn diese „Angelernte“ nun nach zwei Jahren umzieht? Ist es dann nicht sinnvoll, wenn über einen QR-Code (oder RFID/NFC-Tag) am Baum oder Busch der Streufrucht-Parade direkt die Pflege- und Schnitthinweise (z.B. Lernvideo zum Schnitt) abgerufen werden können, inkl. z.B. was an diesem Baum, dieser Sorte in diesem Standjahr als Pflegmaßnahme anstehen könnte? Theoretisch könnte darüber jede Chemnitzerin ersatzweise die Pflege durchführen, wenn die ursprüngliche Patin verhindert ist.
Dieses Wissen könnte dann später auch jeder Besucher der Streufruchtpflanze übernehmen (z.B. den Link oder QR-Code auf seinem Smartphone speichern) und als Wissen mitnehmen, um es dann für die gleiche Art und Sorte in seinem eigenen Garten oder Grundstück (irgendwo in Europa 😉 zu nutzen.
So lässt sich dieses Wissen z.B. in alle Grundstücke und Kleingärten Europas bringen, an Tausende von Personen, zu der Zeit (und wiederholt), zu der sie das Wissen wirklich benötigen.
Außerdem gibt es auch in der Kunst des Baum- und Heckenschnitts mehrere unterschiedliche „Schulen“, die an der gleichen Pflanze unterschiedlich schneiden. In der Präsenzschulung lernt man nur EINE Methode und die eine Meinung der jeweiligen Schulungsleiterin. Digital lassen sich verschiedene (geprüfte und anerkannte) Varianten anbieten. Statt „Einengung auf eine Sicht“ wird hier die „Vielfalt für Mitdenkende“ unterstützt. Ein solcher digitaler Bildungsansatz zu freier Bildung fehlt bis heute bei „WE PARAPOM!“ komplett. Er ist jedoch integraler Bestandteil der „Streufrucht-Parade“.
Lebensrisiko & Haftungsrisiko berücksichtigen
Apfelbäume und auch die Streufruchtpflanzen laden natürlich dazu ein, die Früchte zu pflücken und dazu auf die Bäume zu klettern. Früchte auf Wegen, nicht nur Bananenschalen, sind ein großes Risiko für Stürze und Ausrutschen. Wie bereits in der Kritik von Anfang Februar 2021 am Konzept der Apfelbaumparade ausführlicher dargestellt, sind Stürze (beim pflücken der Früchte) von Kindern und Jugendlichen, sowie ungeschickten oder unvorsichtigen Erwachsenen aus 5-7m Höhe zu erwarten, wenn die Bäume nachhaltig (mehr als 30 Jahre) gewachsen sind. Falls die Streufrüchte auf gepflasterte Wege und Straßen fallen, sind ernste Verletzungen insbesondere bei Älteren, z.B. durch ausrutschen zu erwarten.
Zum einen sollte vor dem Projekt geklärt sein, dass Chemnitz zu diesem „Lebensrisiko“ steht und es bewusst eingeht (also die Bäume nach solchen Vorfällen nach 2025 nicht gefällt werden). Zum anderen sollte das Risiko für ernthafte Verletzungen und Todesfälle reduziert werden. Wenn eine „Fallfrucht“ auf „gepflasterter Fläche“ landet, könnte an der Stelle auch das herunterfallende Schulkind landen oder die Rentnerin darauf ausgerutschen. Deshalb werden bei der Streufrucht-Parade alle Pflanzen so gepflanzt, dass auch im ausgewachsenen Zustand keine Früchte auf gepflasterte/versiegelte Wege und Straßen fallen.
Abstürzende Personen fallen so weich(er) und es gibt kein Ausrutschen auf den Früchten auf Wegen und Straßen. Somit wird das Verletzungsrisiko auf ein vernünftiges „Lebensrisiko“ reduziert, was nachhaltig den Bestand der Streufruchtpflanzen des Projektes sichert.
Ob Streufruchtpflanzen mit einem hohen „Wespenrisiko“ (wie die Apfelbäume nach „WE-PARAPOM!“) in der Nähen von Spielplätzen stehen sollten, sollte ebenfalls vor Start der Pflanzungen entschieden werden. Wir meinen ja. Kinder sollten frühzeitig das Wespenrisiko beim Essen von Obst, insbesondere Fallobst, berücksichtigen lernen. Falls dies seitens der Stadt aber nicht gewünscht ist, sollten die Pflanzungen (egal ob Apfelbäume oder andere für Wespen attraktive Früchte) entsprechend weit entfernt von Spiel- und Sportplätzen stattfinden. Das Gegenteil von nachhaltig ist, wenn Bäume des Projektes nach 2025 aus diesem Grund wieder gefällt werden (nachdem vielleicht ein Kind an einem Stich im Hals gestorben ist)! Dieses Risiko ist bereits jetzt vollständig bekannt und kann entschieden/berücksichtigt werden BEVOR die Pflanzung erfolgt.
Eigendarstellung von „WE-PARAPOM!“
Wie unsinnig die Entsiegelung von Pflanzlöchern zum Start der „WE PARAPOM!“ Aktion durch die Künstlerin Folke Köbberling (oben im Artikel verlinkt) ist, sollte nach lesen dieses „Streufrucht-Parade“ Vorschlags mit den bisherigen Informationen offensichtlich sein. „Entsiegelung“ ist ein wichtiges Umwelt-Thema, aber nicht für Pflanzstellen von Apfelbäumen im Stadtgebiet und noch dazu mit versiegelten Flächen um den Baum herum, wie das konkrete Projektbild zur „urbanen Intervention“ (Stand heute: 28.9.2021) deutlich symbolisiert. Auch im „C2025 Apfelbaumprojekt – Kritik“ Beitrag, wurde schon kritisiert, dass manipulative nicht authentische Bilder für das Projekt verwendet werden. Auch hier wird ein manipulatives Bild verwendet, das „suggeriert“, die ausgebrochenen Stücke der Entsiegelung wurden mit den Werkzeugen (Meisel und Hammer) auf dem Bild erreicht, statt mit einem „Presslufthammer“ (oder noch schwererem industriellem Gerät). Wenn man sich über Fake-News aufregt, sollte man zumindest bei so einem Kulturhauptstadt Projekt „ehrlich“ bleiben und nicht manipulieren!
Bisher stimmt die Eigendarstellung von „WE PARAPOM!“ nicht mit der Realität überein. Eigentlich möchte „WE PARAPOM!“ folgendem Entgegentreten:
„Paraden haben eine lange Tradition als Ausdruck von Macht und dem zur Schau stellen von Regierungsinteressen und Ideologien. Hier erfährt das Feiern oft den Beigeschmack von erzwungenem Zujubeln, das einen auch erschauern lassen kann.Paraden haben eine lange Tradition als Ausdruck von Macht und dem zur Schau stellen von Regierungsinteressen und Ideologien. Hier erfährt das Feiern oft den Beigeschmack von erzwungenem Zujubeln, das einen auch erschauern lassen kann.“ (Quelle: https://weparapom.eu/Projekt, Stand 28.9.2021)
durch:
„„WE PARAPOM!“ gibt es nur durch eine Gemeinschaft der Vielen!“ (Quelle: https://weparapom.eu/Projekt, Stand 28.9.2021)
und:
„Deutsche und internationale Künstler:innen werden ab Herbst 2021 künstlerische Interventionen realisieren, die aktuelle gesellschaftliche Themen wie Migration, Arbeitsbedingungen, Ökologie, Bodenversiegelung, Hinterfragung der Repräsentation von Macht ebenso aufgreifen wie Fragen zur aktuellen Situation von Demokratie und neues Engagement der Zivilgesellschaft für aktive demokratische Teilhabe anregen.“ (Quelle: https://weparapom.eu/Projekt, Stand 28.9.2021)
Die Realität bis heute prägt allerdings das „alte Bild“ der Demonstration der Macht :
Der Start von „WE PARAPOM!“ bis heute war „elitär“ und „autoritär“. Es ist bisher kein Mitmachprojekt der Chemnitzerinnen auf Augenhöhe und es ist bisher auch nicht als wirkliches Mitmachprojekt (was diesen Namen verdient) geplant und organisiert. Zwar wurde am Samstag (25.9.2021) von einem „WE PARAPOM!“ Teammitglied behauptet, die meisten Chemnitzer:innen wollen das Projekt nur mit Apfelbäumen. Die Wahrheit ist jedoch: Der „innere Kreis“ des Kulturhauptstadt-Teams hat verhindert, das Interessierte und Experten außerhalb des eigenen Beziehungs-Dunstkreises an den Kulturhauptstadt-Projekten mitwirken durften (ich habe es seit 2019 selbst intensiv vergeblich versucht). So haben auch nur eine Handvoll elitärer Personen festgelegt, wie aus der Apfelbaumparade „WE PARAPOM!“ wurde und auch, dass es NUR Apfelbäume sein dürfen. Genauso autoritär hat diese Elite festgelegt, was das „Kollektiv“ in „WE PARAPOM!“ tun soll und darf. Das „Kollektiv“ wird nach bisheriger Planung nur gebraucht, um die Festlegungen dieser „Elite“ umzusetzen. Deutlich wird dies beispielsweise aus dem „Patensuche-Flyer“ auf der „WE PARAPOM!“ Website, aber auch an der Präsentation des „WE PARAPOM!“ Projektes am 25.9.2021. Im Rahmen der Planungen für den Bürgerpark-Gablenz, wurde die „WE PARAPOM!“-Sicht auf die Mitwirkung des „Kollektivs“ deutlich. Die Bürgerinnen dürfen noch selbst entscheiden, ob im Bürgerpark nun ca. 20, 30 o. 50 Apfelbäume gepflanz werden sollen (die drei vorgegebenen Varianten zum Bürgerinnenfeedback). Mehr Einflussnahme durch die Bürger ist nicht gewünscht.
Laut aktuellem „WE PARAPOM!“ -Fyer bietet die kollektive Gestaltung durch die Mitmacherinnen (Paten) folgende Möglichkeiten: Wie viele Apfelbäume wollen sie pflanzen, wer stellt sein Grundstück für Apfelbäume zur Verfügung, wie viele Apfelbäume möchte jeder Mitmacher bezahlen oder wie viele Apfelbäume möchte jede Mitmacherin pflegen.
Fazit:Es werden lediglich billige Arbeitskräfte und Gelder gesucht, das Projekt der Elite umzusetzen. Das ist zwar in „schönen modernen Floskeln“ auf der „WE PARAPOM!“ Website umschrieben, aber bisher des Pudels-Kern (der konkrete Inhalt). Mitdenken, Mitreden, Mitgestalten, Mitwirken usw. , alles was unter „Augenhöhe“ in wirklichen „Mitmachprojekten“ selbstverständlich ist, wird bis heute in „WE PARAPOM“ abgeblockt und verhindert.
„WE PARAPOM!“ als „Streufrucht-PARADE“
Kein Einziges der künstlerischen Ziele in „WE PARAPOM!“ muss geändert werden, wenn das Projekt im Sinne der „Streufrucht-Parade“ nachhaltig wird. Es ist Zeit für die Zusammenarbeit von allen, die „WE PARAPOM!“ als ein nachhaltiges Kunstprojekt erleben möchten, bei dem die Chemnitzerinnen wirklich mitmachen können und in dem sie nicht nur billige Arbeitskräfte für ein Prestige-Projekt einer autoritären „Elite“ sind.
Wir suchen Unterstützer und Mitmacher:innen für das Konzept der „Streufrucht-Parade“ am liebsten als Teil von „WE PARAPOM!“.
Wenn es sich weiterhin als unmöglich herausstellt, einen nachhaltigen positiven Einfluss auf das „WE PARAPOM!“-Projekt zu nehmen, könnte die „Streufrucht-Parade“ auch ein eigenständiges C2025-„Mitmach-Kunstprojekt“ werden. Dann soll es über seine Nachhaltigkeit auch „künstlerisch“ widerspiegeln, welche Chancen (und Gelder) durch „Verordnung von oben“ durch eine „autoritäre Elite“ vertan werden und welches positive Potential „Vielfalt, Eigeninitiative und Gestaltungsfreiheit“ durch viele Mitmachende auf Augenhöhe hat. „WE PARAPOM!“ wird so oder so enorme finanzielle Mittel verschlingen. Die „Streufrucht -Parade“ müsste dann sicherlich komplett ehrenamtlich bleiben. Es würde ein Wettbewerb (kein Kampf!) David gegen Goliath. Aber noch hoffen wir auf ein nachhaltiges „WE PARAPOM!“ ohne Apelbaum-Monokultur, sondern mit nachhaltiger Vielfalt.
Dieser Vorschlag enthält auch persönliche Meinungen. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein. Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (übrigens aus dem Wissensmanagement MOOC) kann bei der zukünftigen eigenen Meinungsbildung positiv unterstützen.
(Gliederung entsprechend „Checkliste für Mikroprojekte #chemnitz2025“)
Projektzusammenfassung
Das „lebenswerte Chemnitz“ – Projekt der Hausbibliotheken wird als Kulturhauptstadt Projekt vorgeschlagen. Die fachlichen Details zum Projekt sind bereits in dieser verlinkten Projektbeschreibung dargestellt. Der zentrale Kern des Projektes, ist die Frage:
Warum muss jede Wohnpartei eine eigene Bücher- und Mediensammlung haben, wenn sich das in Mehrfamilienhäusern auch teilen lässt?
Im Projekt entsteht mindestens eine „Hausbibliothek“ die als Pilot dokumentiert wird damit danach zahlreiche „Shared Library“ in Mehrfamilienhäusern in Chemnitz entstehen, zu denen jeweils alle Mieter des jeweiligen Hauses beitragen. Es entstehen also (nachfolgend nach diesem Vorbild) Hunderte kleine Hausbibliotheken in Chemnitz, über die die Mieter Bücher, elektronische Medien und Spiele teilen.
Ausführliche Projektbeschreibung
In der „Hausbibliothek“ – Projektbeschreibung ist ein seit einigen Jahren existierendes Chemnitzer-Pilotprojekt beschrieben/dokumentiert und auch das „Hausbibliotheks-Projekt“ im Detail erläutert. Eine kurze Einführung dazu gibt das Video aus dem „24 gute Taten“-Weihnachtskalender (Dauer: 1:39 min):
Dieses Kulturhauptstadt-Projekt, ist ein Mitmach-Projekt an dem sich zukünftig eine große Anzahl von Chemnitzerinnen weitgehend selbstorganisiert beteiligen kann. Gleichzeitig ist es ein Projekt, das mit den „Hausgemeinschaften“ kleine soziale Gemeinschaften fördert, das Gemeinschaftsgefühl in Mehrfamilienhäusern, insbesondere auch „Plattenbauten“ erhöht und nebenbei auch die kulturelle Bildung fördert, indem die Menschen des Hauses, Bücher, Filme und Musik kennenlernen, die sie sonst nicht kennengelertn hätten. Es ist eine Form des kulturellen Austauschs.
Das „Teilen“ über die Hausbibliothek leistet einen Beitrag zum gemeinsamen Austausch und Kennenlernen und fördert darüber ein positives Zusammenleben und im besten Fall trägt es zum Entstehen wirklicher „Hausgemeinschaften“ bei.
Das Projekt benötigt die Unterstützung und „Ermöglichung“ durch die jeweiligen Hauseigentümer (Vermieter), da diese die jeweiligen „Austauschplätze“, im einfachsten Fall den Aufstellort des Regals oder Schrankes zum Teilen der Bücher und Medien bereitstellen müssen. Das in der Projektbeschreibung dokumentierte Pilotbeispiel zeigt, dass das Konzept der Hausbibliotheken funktioniert.
In diesem Kulturhauptstadt -Projekt sollen diese „Hausbibliotheken“ über die Vermieter in Chemnitz, insbesondere die Wohnungsgenossenschaften, GGG und private Eigentümer in die Breite gebracht werden, so dass überall in Chemnitz solche Hausbibliotheken entstehen. Dieser Prozess soll durch entsprechende Tipps, Hinweise und Erfahrungsaustausch unterstützt werden.
Umso höher die Anzahl der Mietparteien pro Hausgemeinschaft (z.B. in „Plattenbauten“) ist, um so nützlicher kann auch das Teilen dieser „Kulturgüter“ (Bücher, Filme, Musik, Spiele) über diese Hausbibliotheken werden, da viele der Bewohner sich schon aus finanziellen Gründen keine solch „umfangreiche“ Sammlung leisten würden.
Wen spricht das Projekt primär an?
Alle Mieter in Chemnitzer Mehrfamilienhäusern, die Chemnitzer Wohnungsgenossenschaften und Vermieter von Mehrfamilienhäusern. Alle interessierten „Nachmacher:innen“ auch in anderen Städten, Gemeinden und Ländern Europas. (Vielleicht geht das auch in einem gemeinsamen Schuppen in Einfamilienhaus-Siedlungen)
Welcher (gesellschaftliche) Mehrwert ergibt sich aus dem Projekt?
Förderung des sozialen Zusammenhalts und des kulturellen Austauschs. Zudem ist es auch ein „Bildungsbeitrag“. Als „Mitmach-Projekt“ bezieht es zahlreiche Chemnitzer/innen aktiv mit ein. Es ist ein langjährig und nachhaltig angelegtes Projekt, was auch nach 2025 seine positive Wirkung entfaltet. Die „Hausbibliothek“ kann sich auch zu einem Treffpunkt für Begegnungen im Haus entwickeln (wenn sie so umgestzt wird, wie im dokumentierten Pilotprojekt).
Die europäische Dimension
Das Projekt kann ein Vorbild zur Nachahmung für Wohngemeinschaften, insbesondere Plattenbausiedlungen in ganz Europa werden.
Ist dem Projekt ein Finanzplan (Einnahmen /Ausgaben) beigelegt?
Nein
Ist die beantragte Unterstützung max. 2.500 €?
ja
Welche Kosten sollen mit der Unterstützung beglichen werden?
Notwendige zusätzliche Abstimmungs- und Koordinierungsaufwände. Aufwände für die Erstellung entsprechender Tipps, Hinweise und für Erfahrungsaustausch z.B. mit Vermietern und Mieterinnen in Chemnitz.
Wenn Honorare gezahlt werden: Für wen fallen diese in welcher Höhe an?
(Gliederung entsprechend „Checkliste für Mikroprojekte #chemnitz2025“)
Projektzusammenfassung
Die „Mauerbienen-Aktion“ (Mitmach-Aktion) von „lebenswertes Chemnitz“ mit dem integrierten Bildungskonzept zum „objektbasierten Lernen“ des Chemnitzer „aracube e.V.“ sind die vorhandene Grundlage dieses Kulturhauptstadt-Projektvorschlags. Viele Chemnitzer machen bei dieser Aktion mit, indem sie in ihrem Garten und/oder auf ihrem besonnten Balkon (ca. bis zur 2.Etage) einen „Mauerbienen-Nistblock“ anbringen welcher in einer regionalen „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ gefertigt wurde. Dies unterstützt nicht nur die rote bzw. rostrote Mauerbiene (Insekt des Jahres 2019) oder andere Wildbienen, die in solchen „Insektenhotels“ nisten oder verbessert die Bestäubung in den Gartenanlagen, sondern über das damit verbundene Bildungsprojekt wird das Wissen vermittelt, ganzheitlich die Aspekte des Bienen- und Insektenschutzes zu verstehen und vor allem damit selbst nachhaltig handlungsfähig zu werden. Somit setzen sich viele Chemnitzerinnen durch dieses Projekt zukünftig ganzheitlich und sinnvoller für Bienen, Wildbienen und Insekten ein, durch geeignetes „Tun und Handeln“.
Ausführliche Projektbeschreibung
Mit der erfolgreichen „Mauerbienen-Aktion“ in 2020 wurden die Grundlagen dieses „Wildbienen-2025“ Projektes gelegt. Am Donnerstag, den 8.April 2021 wurde die „Mauerbienen Aktion“ als Live-Session im Bienen und Imkerei MOOC (biMOOC) vorgestellt. Dies ist die Aufzeichnung unter dem Titel „Mauerbienen-Aktion: Ein Wildbienen-Projekt zum Lernen und Nachmachen“ (Dauer: 56:58 min):
Bei der Mauerbienen-Aktion handelt es sich nicht nur um ein „Wildbienen – Mitmach-Projekt“, sondern auch um ein Bildungsprojekt, zu Mauerbienen, Wildbienen und Blühflächen, nach dem Ansatz des „objektbasieren Lernens“ nach dem „flipped classroom“ Konzept. Wie die digitale Bildung zum Theorie-Teil möglich ist und dies mit der Praxis über den „Mauerbienen-Nistblock“ (reales Lernobjekt) verbunden werden kann, zeigt der durch den Chemnitzer „aracube e.V.“ erstellte Lernpfad zur „Mauerbienen-Aktion“. Beachtet werden sollte an diesem Beispiel der Pfad der „Wissensvermittlung“ vom konkreten „Mauerbienen-Nistblock“ über weitergefasste Wildbienen-Themen bis hin zu nachhaltigen Blühflächenkonzepten. Der „Mauerbienen-Nistblock“ ist quasi der Startpunkt hin zu einem fundierten praxisorientierten Wissen zum Bienen – und Insektenschutz.
Im „Wildbienen-2025“ Projekt geht es darum, diese „Mauerbienen-Aktion“ ab 2021 kontinuierlich weiterzuentwickeln und zahlreiche Mitmacher in der Chemnitzer Bevölkerung zu finden und damit das Wissen zu Wildbienen, zum Wildbienenschutz und zu nachhaltigen Blühflächen zu verbreiten und die Chemnitzerinnen auf diesen Gebieten als kompetente Mitmacherinnen zu gewinnen.
Der „Mauerbienen-Nistblock“ ist ein ideales Lernobjekt, nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für Erwachsene. In dieser Hinsicht ist er allen sonstigen „Insektenhotels“ weit überlegen (siehe Aufzeichnungsvideo der Live-Session ab ca. Ende April). Wenn in 20-30% der Kleingärten, Eigenheimgrundstücken und Schulgeländen in Chemnitz ein solcher Nistblock aufgestellt ist, bedeutet das nachfolgend auch eine große Breite von weiteren Wildbienenprojekten (z.B. für „Erdbrüter“, „Hummeln“, „nachhaltige Blühflächen“ usw.) . Die Chemnitzerinnen gestalten diesen Veränderungsprozess als Mitmacher selber. Die „Mauerbienen-Nistblöcke“ sind der Samen, der aufgehen und Früchte bilden soll.
Wen spricht das Projekt primär an?
Alle Kleingartenvereine (KGVs), Kleingärtnerinnen, Grundstücksbesitzer, Mieter mit „besonnten“ Balkonen bis zur 2.Etage, sowie Schulen, Kindergärten und Organisationen mit geeignetem Gelände (sonnige Aufstellorte) .
Welcher (gesellschaftliche) Mehrwert ergibt sich aus dem Projekt?
Verbreitung von Wissens zum nachhaltigen Bienen- und Insektenschutz. Viele kleine selbstorganisierte, wertvolle und nachhaltige Maßnahmen zum Insektenschutz werden flächendeckend in Chemnitz umgesetzt, nicht „von oben“ vorgeschrieben, sondern aus eigenem Wissen und Motivation getrieben, „gesät“ über die „Mauerbiene-Aktion“. Wenn viele Chemnitzerinnen mitmachen, schafft das auch eine Gemeinschaft, ein „Wissensaustauschsthema“ zum Fachsimpeln wenn man sich an einem Mauerbienen-Nistblock trifft. Außerdem wird über die lokale Herstellung der Nistblöcke in einer „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ für sinnstiftende Arbeit/Beschäftigung dieser Mitmenschen gesorgt.
Die europäische Dimension
Das Projekt kann ein Vorbild zur Nachahmung in ganz Europa werden. Es ist ein nachahmenswertes Beispielprojekt für Insektenschutz. Die freien Bildungsinhalte (OER) des zugehörigen Bildungsprojektes können in anderen Gemeinden und Städten direkt genutzt werden (derzeit, wegen der deutschen Sprache, noch auf D-A-CH beschränkt).
Ist dem Projekt ein Finanzplan (Einnahmen /Ausgaben) beigelegt?
Nein
Ist die beantragte Unterstützung max. 2.500 €?
ja
Welche Kosten sollen mit der Unterstützung beglichen werden?
Notwendige zusätzliche Abstimmungs- und Koordinierungsaufwände. Aufwände zum Ausbau der freien Bildungsinhalte. Aufwände zur Bekanntmachung des Projektes um größere Mitmacher-Gruppen zu erreichen. Aufwände zur Abstimmung und Organisation der Produktion und zur Verteilung/Ausgabe der Nistblöcke in Zusammenarbeit mit der „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“. Aufwände zur Beantwortung zahlreicher Rückfragen der Mitmacher.
Wenn Honorare gezahlt werden: Für wen fallen diese in welcher Höhe an?
C2025 – Ideen & Vorschläge von „lebenswertes Chemnitz“
Die Initiative „lebenswertes Chemnitz“ (Link zur LC-Projektbeschreibung) hat relativ große Überschneidungsbereiche zu den Schwerpunkten der Kulturhauptstadt Bewerbung (Bid Book). Deshalb eignen sich auch einige der Projekte und Projektideen dieser Initiative sehr gut für „Kulturhauptstadt – Projekte“. Insbesondere viele der „Mitmach-Projekte“ und „Mitmach-Ideen“ lassen sich kontinuierlich für C2025 ausbauen und integrieren. Die meisten Mitmachprojekte von „lebenswertes Chemnitz“ sind grundsätzlich als „Pilotprojekte“ angelegt, die in anderen Städten, Gemeinden und Regionen nachgemacht werden können, am einfachsten in D-A-CH (wegen der deutschen Sprache), aber auch sonst in Europa („Europäische Dimension“ der Projekte) oder ggf. weltweit. Im Sinn der Mitmach-Projekte, werden nicht nur die „Mitmacher für die Umsetzung“ gesucht, sondern auch „Mitmacherinnen“ (ehrenamtlich), die einzelne der Projekte (ihre Wunschprojekte) mit gestalten, organisieren, bekannt machen und leiten. Wer würde sich gern in welches Projekt einbringen?
Einige Projektideen sind auch aus einem Brainstorming direkt für C2025 und den Schwerpunkten des Bidbook entstanden. Diese sind noch etwas unkonkreter. Nach und nach werden unsere Vorschläge hier veröffentlicht, ausformuliert und parallel als „C2025-Projekte“ beim Kulturhauptstadt-Team eingereicht (vorab kann natürlich zu allen genannten Themen schon nachgefragt werden):
Freie Bilder veröffentlichen: Bildungsprojekt zur Veröffentlichung eigener Bilder/Fotos unter einer freien Lizenz (CC-BY , CCO) auf der „Wikimedia Commons“ oder auf „pixabay“, als Gemeinschaftsprojekt mit dem Chemnitzer „aracube e.V.“.
Private Reading Offers (PRO-Events) – private Vorlese-Angebote von Chemnitzerinnen: Chemnitzer lesen auf Privatgrundstücken, in Privatgärten oder in Garagen Geschichten vor, für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einem zentralen Event am 3.Freitag im November, „Vorlesetag“ (siehe dt. Bildungsserver)
Wildbienen-2025: Eine Wildbienen-Mitmach-Aktion und ein Bildungsprojekt zum Wildbienen- und Umweltschutz, basierend auf der in 2020 erfolgreichen „Mauerbienen-Aktion„.
Walk of Art(Vorbild: Walk of Fame): jede Chemnitzerin & 2025 jeder Gast kann auf diesem Fußweg ein Bild oder eine Botschaft hinterlassen (ca. 1×1 m = 1m²), Kreiden selbst mitbringen (oder „genehmigte“ dauerhaftere Farben im C2025-Office abholen), Heinrich-Sturm-Weg durch den Stadtpark zwischen „Heinrich-Lorenz-Str.“ bis „Südring“.
Speakers Corner – Chemnitz: Ein Mitmach-Projekt für Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt, mit realem „Speakers Corner“ (nach Londoner Vorbild) zentral in der Stadt mit digitaler Ergänzung durch zugehörigen Youtube-Kanal der Aufzeichnungen.
Wildkrokus-Aktion: „Mitmach -Aktion“ für nachhaltige insektenfreundliche Blühflächen nach dem Vorbild der „Winterling-Aktion“ aber mit Wildkrokussen.
Kornelkirschen-Aktion: Mitmach Aktion zum Austausch von mindestens 1/3 der Forsythia-Flächen in Chemnitz durch Kornelkirschen, bei gleichzeitiger Überarbeitung der Chemnitzer Baumschutzsatzung in eine sinnvollere, bürgernähere und umweltfreundlichere Version.
Freie Bildung – digitale Lernpfade in Natur und Stadt: Bildungsprojekt zur Erstellung und Bereitstellung digitaler Lernpfade auf Basis freier Bildungsinhalten (OER – Open Educational Resources) zu Umweltprojekten in Chemnitz, als Gemeinschaftsprojekt mit dem Chemnitzer „aracube e.V.“ und als Mitmachprojekt aller interessierten Bürger.
OER Lernpfad Aktion / Open Education Paths (Bildung 4.0 – Aktion) : “freie Bildung” – C2025 Bildungsprojekt: Chemnitzer:innen, C2025 Gäste und „fachliche Experten/Lehrer/Gurus“ gestalten einen OER Mathe-Lernpfad im Konkordia-Park und um den Chemnitzer Schlossteich.
Open Academy – Barcamp:(OACamp, 4 Tage – Do-So im Juni-August), freie Bildungs-Sessions überall in Chemnitz, Ein BarCamp über Chemnitz verteilt, mit täglicher zentraler Einführungs- und Abendveranstaltung vor Nischl o. Stadthallenpark oder in Stadthalle bzw. Carlowitz Congress Center (bei schlechtem Wetter)
Streufruchtparade : Dieser konstruktive Vorschlag ist im Rahmen der Kritik am „WE PARAPOM!“ Projekt bereits im Sommer 2021 entstanden. Nachhaltigkeits-Projekt sowohl für öffentliche Flächen, als auch als Vorschlag/Pilot für nachhaltige Nutzgärten (z.B. privat, Schulen, Kita’s)
Selbstversorger-Markt (Taschengeld-Projekt): Obst, Gemüse & Kräuter-Aufkauf aus Kleingärten von Kindern und Jugendlichen zwischen 8-21 Jahre durch (Super)Märkte der Stadt, oder einen Obst & Gemüsemarkt jeden Samstag für diese K&J – ohne Standgebühren- mit festen Preisen, limitierte Mengen pro K&J mit Herkunftsnachweis – Garten / Gartenbesitzer-Bestätigung), ähnlich einem „Kinderflohmarkt“.
Sportplätze für Alle: Freie Nutzung von allen Sportflächen in Chemnitz, die durch „öffentliche Mittel“ ganz oder teilweise finanziert wurden. Projekt für barrierefreien Breitensport.
Public Sports days – öffentliche Sporttage: „Mitmach-Aktion“, regelmäßige gemeinsame Sport-Treffen auf den nun frei zugänglichen Sportplätzen.
Bienen und Imkerei MOOC (biMOOC): Ein freies Bildungsprojekt (OER) rund um Bienen und Imkerei, welches auch zahlreiche Wildbienen-, Natur-/Umweltschutz- und Blühflächenthemen behandelt. (siehe „biMOOC – Projekt durch Chemnitzer Initiatoren„)
Maja-Aktion: Mitmach-Aktion zum Honigbienen-Schutz zwischen Chemnitzer-Imkerinnen und Chemnitzer Unternehmen/Organisationen nach dem Vorbild der Bienen-Patenschaften nach dem „Chemnitzer -Modell“.
BiBi – Lehrbienenstand im botanischen Garten: Ein umfassendes nachhaltiges Bienen-Bildungs (BiBi) Projekt mit Schau- und Lehrbienenstand im „Botanischen Garten Chemnitz“ nach dem „Bildung 4.0“ Ansatz, in Zusammenarbeit mit dem Imkerverein Chemnitz 1874 e.V. und dem Chemnitzer aracube e.V.
Secure Hitchhiking Places (SHP), Sichere Tramper/innen Plätze: Es werden für das Trampen (als ökologische, soziale und verbindende Reisevariante) sichere Einstiegs- und Ausstiegsplätze an den Chemnitzer Autobahnauffahrten und an den Haupt-Fernstraßen geschaffen.
Tag des Autos: Chemnitz als Auto-Stadt in “Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft”, Auto-Union geschichte. “staufreie Stadt” bis vor 14 Jahren, Zukunftsvisionen des Autoverkehrs in Chemnitz
LPS 2030 – Lebenswerte Plattenbausiedlungen: Plattenbau-Siedlungen werden nachhaltiger und attraktiver als Einfamilienhaussiedlungen, durch eine Public-Private-Partnership zwischen Bewohner:innen, Stadtverwaltung und städtische Versorgungsbetriebe. (Pilotbeispiel: Yorckgebiets-Rundweg)
Timur Days (good action days): z.B. jeder 2. Samstag des Monats, typische „Timur-Hilfen“ (gute Taten, z.B. Schulklassen für Ältere)
LEA-Diskussionen: Diskussionen unter Linden, Eichen und Ahorn-Bäumen in Chemnitz – von Diskussionspartnern mit gegensätzlichen Positionen zu gesellschaftlich relevanten Themen.
Blühflächen-Verbundprojekt: Mitmach-Aktion, Früblühflächen, Spätsommerblühflächen, Nist- und Vermehrungsmöglichkeiten, Blühflächenverbund
Start-Up Success Stories: Story-Sammlung erfolgreicher Unternehmensgründungen in Chemnitz seit 1989 (mit Video-Interviews der Gründerinnen)
Zinkblech Garten (ZBG): Mitmach-, Bildungs- und Willkommens-Projekt für einen Garten aus alten Zinkblech-Wannen (Eimern und Gießkannen) auf dem Bahnhofsvorplatz, aufgebaut, gestaltet und gepflegt von Chemnitzer/innen.
Montags Musiker Nächte, Mondays Musicians Nights (MMN): Nach dem Vorbild der „Musicians Nights“ in Hull (GB) spielen am Montag Musiker oder Bands max. 3 Songs oder tragen Poeten max. 3 Gedichte u.a. vor.
Tag der Masken: Am Tag des Schauspiels (11. Oktober) tragen (alle) Menschen in Chemniz eine Maske, sind verkleidet und spielen eine selbstgewählte Rolle, inkl. LEA-Events mit Vorlesen eigener Texte und Gedichte, bzw. Vortragen eigener Musik/Songs.
Tag des Films: (27.Oktober: Welttag des ausdiovisuellen Erbes) Viele Chemnitzer sehen an diesem Tag gemeinsam mit mindestens einem Gast einen Film an (privat, zu Hause, im Garten etc.), z.B. einen der eigenen Lieblingsfilme. Evtl. kann das auch einmal pro Monat geplant werden (z.B. jeder 27. im Monat)
Tag der Nacktheit / Tag der Nackten (14.Juli): FKK-Tag, Eine negative Entwicklung der Deutschen Wiedervereinigung (bzw. Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland) wird thematisiert, Ideen – Bodypainting, FKK-Party vor dem Nischl, Einkaufen in der Innenstadt etc., evtl. mit Masken., Demonstration für Freiheit, Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Unverletzlichkeit des Einzelnen.
Urban Forestry – Initiative (part of Urban Sustainability): Ein ganzheitlicher Nachhaltigkeitsansatz für Bäume und Sträucher in der Stadt, von der Pflanzung bis zur Nutzung nach der Fällung. (Vision 2010)
Bewahrung der „Sonnenberg-Straßengalerie“:Reinigung der noch vorhandenen Bilder und „Übertragung“ in Ausstellungsfläche (Gebäude, Bahnhof, Fabrikhalle etc. mit Foto des ursprünglichen Ausstellungsplatzes), oder alternativ in den Gängen des „Technischen Rathauses“ Fensterkunst-Galery, Window-Art-Galery
Fenster-Botschaften (Windows Message Days –WMD): Banner & Botschaften, typische Demo-Plakate und Banner an und unter den Fenstern (für 1 Woche), Viele Chemnitzer hängen ihre wichtigste Botschaft/Forderung aus dem Fenster – Aktion zu Toleranz und Meinungsfreiheit (Mut auch “unbequeme/differierende Botschaften” zu zeigen)
Offene Gärten – Chemnitz: Öffnung der privaten Gärten zu Besichtigung, Kaffee, Grillen etc. für Gäste (jeden 3. Samstag im Monat von April-September)
Open-Houses (einmalig z.B. im Mai/Juni): z.B. Gründerzeithäuser in Chemnitz mit Geschichte (Privathäuser & öffentliche Gebäude), da es viele tolle Wohnhäuser (MFH) und Villen in Chemnitz gibt.
Offene Übernachtungs-Tage– Invite Guests-Day (z.B. 1. Freitag im Monat): Kostenfreie Übernachtungen als Gastfreundschaft in Chemnitzer Privathaushalten/Wohnungen.
Bonoboo-Day am Welthumanistentag (21.Juni – Sommersonnenwende): Tag des Matriarchats, https://de.wikipedia.org/wiki/Matriarchat, Tag für Gleichberechtigung und eine liebevollere Gesellschaft mit weniger Gewalt am Welthumanistentag, dem „Atheistischen Feiertag“, da Atheisten die mit am meisten verfolgte, angefeindete und diskriminierte Gruppe der Welt, siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Atheismus (“Politische Wechselwirkungen”)
Wandgemälde / Graffiti – Tour: Chemnitz hat viele tolle Wandgemälde (z.B. an Plattenbauten) und auch gute Graffities. Man muss nur wissen, wo sie sind. Deshalb soll eine entsprechende Tour erstellt und veröffentlicht werden, dass jeder Besucher diese Werke auch selbst erkunden kann.
Tag der Ehrlichkeit: Ein Tag, an dem bewusst alle Fragen ehrlich beantwortet werden.
Wer zu den ausführlichen Projektbeschreibungen derVorschläge von „lebenswertes Chemnitz“ auf dem Laufenden bleiben möchte (also zeitnah zu deren Veröffentlichung), meldet sich bei unserem „Newsletter“ an.
„Apfelbaumparade – das europäische Apfelbaumprojekt“
… ist eine tolle erste Idee, aber so wie sie am 13.11.2020 im Chemnitzer Amtsblatt als „Flagship“-Projekt (Leuchtturmprojekt) präsentiert wurde, ist es noch nicht einmal „halbgewalkt“:
„Ziel dieses Projekts ist es, 4.000 Apfelbäume in Chemnitz und der Region zu pflanzen, die zu neuen Treffpunkten in der Nachbarschaft werden. Gesucht werden dafür Paten vor Ort oder aus ganz Europa, die sich dort einbringen, indem sie kleine Events unterm Apfelbaum organisieren oder zum Austausch einladen.“(Zitat, Chemnitzer Amtsblatt, 13.11.2020, Seite 1)
Das klingt auf den ersten Eindruck toll, ist es so aber bei weitem noch nicht und bisher war auch kein persönliches Gespräch mit dem C2025 Team dazu möglich (trotz zahlreicher Versuche). Deshalb das „kritische Feedback“ hier:
Die Äpfel des Fotos sind sicherlich mehr als 10x chemisch behandelt(konventioneller Obstbau). Das Projekt wird jedoch wahrscheinlich „Streuobstbäume“, zumindest „chemisch unbehandeltes“ Wachstum im Sinn haben. Deshalb ist das Foto bewusst irreführend. Ehrlich wären Äpfel, wie auf dem folgenden Bild, die auch im November so aussehen und für ein ehrliches Bild zur Verfügung gestanden hätten:
Der Text (siehe „Zitat“) erzeugt den Eindruck, das Events des Kulturhauptstadtjahres im Schatten dieser gepflanzten Apfelbäume stattfinden sollen, also z.B. im Schatten eines Apfelbaumes wie im folgenden Bild:
Das wäre wahrscheinlich nicht einmal die Realität in 2075. Das folgende Bild kommt der Realität in 2025 (wenn die Bäume in 2021 gepflanzt werden) wohl deutlich näher und zeigt, dass es unwahrscheinlich ist, dass darunter selbst „kleine Events unter dem Apfelbaum“ stattfinden können.
Fazit: Text und Bild zum „Flagship“-Projekt sind irreführend (Desinformation für „positives Image“)
Positives und Negatives zur Grundidee
Ein Baum-Projekt im Sinne der Apfelbaumparade für C2025 durchzuführen ist toll, auch die Idee zu „Events unter den Baumkronen“ ist Klasse. Das „Mitmachen“ über „Baumpaten“ zu organisieren, ist derzeit etwas in Mode, vielleicht „ok“ aber wahrscheinlich noch optimierbar.
Warum aber ein „Mono-Projekt“ ausschließlich mit 4.000 Apfelbäumen? Das wirkt doch sofort wie „Monokultur“ und wird so ein „Streuapfel“-Projekt und kein „Streuobst“-Projekt. Deshalb sollte es zumindest auf „Steuobst“ erweitert werden, also auch mit Birnen, Quitten, Kirschen, Plaumen, Mirabellen evtl. erweitert um Walnuss und Esskastanien (Maronen) oder auch typischen „Heckenpflanzen“, wie Kornelkirsche und Felsenbirne. Das wäre Vielfalt und kann trotzdem dem gleichen Gesamtkonzept folgen, nur variantenreicher und wirksamer nutzbar für die Bildung.
Im gleichen Zeitraum (beginnend ab 2021) gibt es in Chemnitz, das tolle Projekt INTERLACE, in dem es um die „Renaturierung von Brachflächen“ bzw. darum geht „urbane Ökosysteme effektiv (wieder)herzustellen, um lebenswertere, widerstandsfähigere und integrativere Städte zu schaffen„, was Chemnitz direkt mit der „Umweltbildung“ verbinden möchte. Das ist eigentlich eine optimale „Steilvorlage“, beide Themen „intelligent“ miteinander zu verbinden, aber nicht mit „Apfel – Monokulturen“.
Ob es dann „Events unter Baumkronen“ werden, was auch Linden zur Zeit der Lindenblüte, Eichen oder „unter Hängeweiden“ einschließen würde, oder nur „Events unter Obstbäumen“ ist dann weniger entscheident.
Details zur Gesamt-Idee des „Obstbaum-Projektes“ seitens „lebenswertes Chemnitz“ auch in Verbindung mit INTERLACE führen hier zu weit. Die folgenden Bilder von Kirsche, Pflaume, Birne und Walnuss sollen nur andeuten, warum eine „Apfel-Monokultur“ nicht alles sein sollte:
„Zweierlei – Maß“ Kritik
Dieser Kritik-Bereich richtet sich an die Chemnitzer Stadtverwaltung (Ämter), aber auch z.B. den NABU in Chemnitz und betrifft die Ungleichbehandlung von solchen „Flagschiff“-Projekten, die unter „Kulturhauptstadt“-Label segeln und von der Politik „gepusht“ werden, gegenüber sonstigen ehrenamtlichen Initiativen in Chemnitz, an konkreten Beispielen. Die folgenden Bilder von „Fallobst“-Bäumen sollen in das Thema einstimmen. Zuerst ein „Marketing Bild“ zur Fallobst-Idylle:
… und jetzt Bilder zur Realität:
Zweierlei-Maß 1: Auf das Projektkonzept für den Schau- und Lehrbienenstand im Botanischen Garten (Bienen Bildungs – Projekt, BiBi) kamen sowohl von der Stadtverwaltung als auch vom NABU (Chemnitz) Rückmeldungen der Art: Weil Honigbienen auch stechen können und es Allergiker gibt, für die dies lebensgefährlich sein könnte, wäre deshalb mit einem Schau- und Lehrbienenstand der Botanische Garten Chemnitz nicht mehr sinnvoll nutzbar, weil zu große Teile wegen der Stechgefahr abgesperrt werden müssten. Wohlgemerkt, es geht hier um von Imkern auf „Friedferigkeit“ selektierte Honigbienen-Völker. Das „Stechrisiko“ ist minimal und schon 2m vom Flugloch entfernt fast nicht mehr vorhanden. Wespen dagegen sind um ein Vielfaches aggressiver (stechen um ein Vielfaches schneller und häufiger) und Wespenstiche sind für Allergiker genauso gefährlich. Es scheint aber kein Problem zu sein 4.000 „Wespen Hotspots“ (siehe Detailfotos vom Fallobst) in Chemnitz und Umgebung anzulegen. Dagegen wird aber ein einziger Schau- und Lehrbienenstand mit friedfertigen Honig-Bienen wegen der Stechgefahr als Problem gesehen und versucht, ihn zu verhindern, insbesondere auch vom NABU (Chemnitz).
Zweierlei Maß 2: Bei der „Winterling-Aktion“ kam die Rückmeldung (Grünflächenamt), dass Winterlinge nicht in der Nähe von Spielplätzen gepflanzt/gesäht werden dürfen, weil sie „giftig“ sind. Im konkreten Fall ging es um einen Abstand von mehr als 100 m vom Spielplatz, der nicht ausreichte. Dazu müssten die Kinder die Winterling Blüten, Blätter oder Samen nicht nur pflücken, sondern in größerer Menge verspeisen. Wie hoch ist dagegen das Risiko, dass Kinder sich das Fallobst holen, in dem zahlreiche Wespen sind, und in diese Äpfel beißen und dabei von den Wespen im Hals gestochen werden. Das ist dann nicht nur für Allergiker lebensgefährlich und auch nicht nur für Kinder. Das Risiko liegt also um ein Vielfaches höher, als bei Winterlingen mehr als 100m entfernt von Spielplätzen. Aber es wird zweierlei Maß angesetzt, weil es ein C2025 Projekt ist.
Zweierlei Maß 3: In Chemnitz werden Sportplätze wegen des Haftungsrisikos bei Verletzungen überall durch verschlossene Zäune vor dem freien Zugang durch Chemnitzer geschützt. (entsprechendes Schreiben vom Bürgermeister Ralph Burghart liegt zu einer entsprechenden Anfrage vor). Auf Spielplätzen wird in Chemnitz darauf geachtet, dass sich kein Kind dort irgendwo einen Kratzer oder eine Beule holen kann, weshalb die meisten „Klettergeräte“ von denen ein Fall höher als 1,50m theoretisch möglich wäre, abgeschafft sind und dort auch für den Fall des Falls ein optimaler Schutz durch den Untergrund gegeben sein muss. Das Ergebnis: Es gibt keine „Klettergerüste“ mehr, die diesen Namen noch wirklich verdienen und es gibt fast keine frei zugänglichen öffentlichen Sportanlagen in Chemnitz mehr.
Damit das Apfelbaum-Projekt Sinn macht, sind mit Sicherheit „Hochstamm“, vielleicht noch „Halbstämme“ geplant. Siehe z.B. Bild mit dem Fallobst auf dem Weg. Die Fallhöhen von den Bäumen betragen also leicht 3-7m. Das reife Obst lockt Kinder und Jugendliche auf die Bäume. Die schönsten Früchte sind außen, wo die Bruchgefahr der Äste am höchsten ist. Mir selbst sind in meiner Jugend bei solchen Aktionen zahlreiche Äste, auf denen ich stand unter den Füßen weggebrochen und zweimal bin ich auch „richtig“ mehrere Meter „abgestürzt“ (wenn auch nur mit Prellungen und Zerrungen). Das Risiko, sich bei solchen Aktionen zu verletzen ist deutlich höher, als bei einem 5m Klettergerüst (gab es früher wirklich) auf einem Spielplatz. Wenn die Baumkronen der Apfelbäume dann noch über einen Weg oder andere gefähliche unebene und/oder harte Untergründe ragen, steigt das Risiko für ernsthafte Verletzungen deutlich an … und inzwischen sind viele Kinder nicht mehr so geübt in solchen Situationen. Mit den „Fallapfel“-Bäumen entsteht also ein viel höheres Risiko für ernsthafte Verletzungen, als durch frei zugängliche Sportplätze und Spielplätze mit Klettermöglichkeiten, die den Namen verdienen. Was nach dem Kulturhauptstadtjahr mit den Fallapfel-Bäumen in Chemnitz passiert, wenn sich das erste Anwalts-Kind den Arm gebrochen hat, weil es vom Baum gefallen ist, kann ich mir gut vorstellen. Jetzt als C2025 Flagship-Projekt, gilt noch zweierlei Maß.
Zweierlei Maß 4: Das Bild „Fallobst auf Wegen“ kann man so ähnlich schon jetzt bei den wenigen existierenden Fallapfel-Bäumen in Chemnitz beobachten. Solch ein matschiger Fallapfel (ist neben der Stechgefahr durch die ansitzenden Wespen) auch sehr gut mit einer „Bananenschale“ vergleichbar. Wie auf dieser sind entsprechende Stürze auf diesen Wegen möglich und werden auftreten. Wennn eine private Grundstücksbesitzerin solche Risiken nicht beseitigt (dazu gehört auch räumen und streuen im Winter), ist sie für die Folgen haftbar. Wie ist das bei den „Falläpfeln“? Wohl genauso. Wie wird die Stadtverwaltung reagieren, wenn sich solche „Apfelschalen“-Unfälle häufen, sobald C2025 vorbei ist? Wie erginge es einem anderen Projektantrag einer ehrenamtlichen Initiative in Chemnitz, die nicht zum politisch gewollten C2025 gehört? Ich weiß es. Die hat keine Chance, von der Chemnitzer-Stadtverwaltung genhmigt zu werden.
Gleiches Maß auf „Lebensrisiko“-Niveau
Mein (im „Barbara Ludwig- Chemnitz“ wohl unerfüllbarer) Wunsch wäre, dass gleiches Maß an Projekte ehrenamtlicher Initiativen gelegt wird, wie an C2025 Projekte. Damit meine ich aber, dass Chemnitz (Politik und Stadtverwaltung) wieder einheitlich mehr zu einem „Lebensrisiko“-Niveau steht: Es soll also wieder freie öffentliche Sportstätten geben, Spielplätze mit Klettermöglichkeiten, die diesen Namen verdienen, Lehrbienenstände und Fall-Obst wo man auch mal gestochen werden kann, Fallobst-Bäume von denen man auch stürzen kann (z.B. wenn ein Ast bricht), das Risiko auf einer Eisfläche einzubrechen oder in einem unbewachten frei zugänglichen Gewässer zu ertrinken usw. Für mich gehört das zur „Freiheit“ dazu, nicht nur ausnahmsweise für C2025 Projekte!
Kritik am „C2025 – Geklüngel“
Nervig ist (schon in der C2025 -Bewerberphase) und bis heute, dass keine „fremden Meinungen“ außerhalb des „C2025 – Geklüngel“ erwünscht scheinen. Das führt letztendlich zu solch unausgegorenen Projekten, wie in diesem „Apfelbaum“ Beispiel. Nicht nur ich bin in den letzten Jahren daran gescheitert, an C2025 Themen mitzuwirken. Dadurch sonnt sich das C2025-Team immer im Eigenlob ihrer eigenen Ideen und verpasst die Chance, gute erste Ideen zu einem wirklich tollen Projekt zu entwickeln.
Das Mikroprojekt – Antragsverfahren ist eine gute Idee, solange es nicht das Mittel wird, jeden „fremden Einfluss“ aus dem „C2025 – Geklüngel“ herauszuhalten. Derzeit wird jede Anfrage und Vorschlag auf das „Mikroprojekt-Förderprogramm“ von C2025 verwiesen. Es dient also in Chemnitz derzeit als Schutzschild, „fremde Initiative“ vom Kulturhauptstadt-Team fernzuhalten. Auf die Veröffentlichung entsprechender Mails der letzten Tage verzichte ich diesmal (noch). Trotzdem fehlt mir der Glaube, dass das mit der neuen GmbH besser wird.
Wenn das Kulturhauptstadt Jahr für Chemnitz nachhaltig werden soll, muss es die Möglichkeit geben, Flagship-Projekte von der „mittelmäßigen Idee“ zu einem nachhaltigen tollen Projekt zu entwickeln und sinnvolle neue Flagship-Projekte aus der Breite der Chemnitzerinnen zu entwickeln. So etwas ist beim derzeitigen Selbstverständnis des aktuellen C2025 – Projektteams offensichtlich nicht möglich. Nur „versenkte Autos“ und auf dem Theaterplatz zertrümmerte Boote werden nicht nachhaltig für Chemnitz sein. Zum Thema wenig nachhaltig und wenig zielführend gehören übrigens auch „Schmetterlingswiesen“, die im Herbst komplett abgemäht werden und so angelegt sind, dass sie spätestens aller 3 Jahre komplett neu angelegt werden müssen (hohe laufende Kosten und „unnatürlich“).
zur Apfelbild-Kritik
Ich kritisiere nicht „Obst aus konventionellem Obstanbau“. Ich halte im Gegenteil den konventionellen Anbau für eine soziale und gerechte Gesellschaft derzeit in Deutschland und der Welt für unverzichtbar. Wobei für mich auch „integrative“ Landwirtschaft- und Obstbau dazu gehören, solange damit die sozial gerechte Ernährung der Weltbevölkerung erreicht werden kann. Je weniger Land gebraucht wird, um die Menschheit sinnvoll zu ernähren, desto mehr Land bleibt für „unberührte Natur“ und ist deshalb ein Beitrag zum Natur- und Umweltschutz. Die Kritik am Anfang bezog sich also ausschließlich auf das „unehrliche Bild“ im Amtsblatt zum Apfelbaum-Projekt.
Allgemeine Gedanken-Sammlung zum Apfelbaum-Projekt
Eines der größten Nachhaltigkeitspotentiale zu allen Umweltthemen in Chemnitz haben die Kleingartensparten (Kleingartenvereine). Diese sind quasi das mächtige Rückgrat für „grüne Nachhaltigkeit“ in Chemnitz. Wie werden diese in alle C2025 Projekte konstruktiv eingebunden, die das Thema Umwelt tangieren? (wirklich konstruktiv und nicht nur auf dem Papier)
10 Hektar große Blühflächen am Stück, sind etwa genauso, wie ein Speicher mit allem Getreide, das für Chemnitz in einem Jahr benötigt wird, in den man eine einzelne Maus steckt. Wie werden die ca. 400 Tonnen Fallobst (geschätzt 100kg/Baum/Jahr) oder die 4.000 „Veranstaltungsorte unter dem Apfelbaum“ (in ca. 50 Jahren) am sinnvollsten benötigt? Wenn wir auf der einen Seite umfassende Aktionen starten, um das Wegwerfen von 200 Tonnen Lebensmitteln in Chemnitz zu verhindern, wie passen dann 300 Tonnen (überflüssiges) Fallobst dazu? Nutzen solche Igel-Futterplätze an Stellen, wo es auf der Insel zwischen den umgebenden Straßen keine „Übertagungs- und Überwinterungsplätze“ für Igel gibt? Fazit: Wo sollten warum diese OBSTbäume gepflanzt werden und machen auch zusätzlich Ideen zur Verwendung des überschüssigen Obstes Sinn. Das sind ja sonst „vergammelnde Lebensmittel“ in recht großem Umfang. Sind Events im faulenden Fallobst tatsächlich so sexy, oder wäre zu der Zeit ein Event unter der Farbenpracht eines „Zuckerahorns“ nicht passender?
Die vorhandenen Überlegungen zur Verbindung zur „Umweltbildung“ und zum Projekt INTERLACE führen hier zu weit.
Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Eigenes (Mit)Denken sollte bei jedem Thema und Informationskanal die wichtigste Grundlage sein. Der Beitrag „Desinformation (Fake News) aufdecken und einordnen“ (übrigens aus dem Wissensmanagement MOOC) kann bei der zukünftigen eigenen Meinungsbildung positiv unterstützen.
im „Park der Opfer des Faschismus“, im „Nordpark“ und auf weiteren Flächen, die noch festzulegen sind …
… ist ein konkreter Projektvorschlag (Start: 24.1.2021) für „nachhaltige Blühflächen“ als „Mitmachprojekt“ der Chemnitzer/innen für Chemnitz als Kulturhauptstadt 2025.
Dabei wird die seit 2019 stattfindende „Winterling – Aktion“ dahingehend ergänzt, einige festgelegte öffentlich zugängliche Flächen in Chemnitz gezielt in „Winterling-Blühflächen“ zu verwandeln. Bisher gibt es diese „gezielt“ festgelegten und bepflanzten Flächen als „Vorzeigeflächen für 2025“ nicht. Die seit 2019 stattfindende Winterling-Aktion wird in folgendem Video vorgestellt (Dauer: 4:47min):
In der ausführlichen Projekt-Beschreibung zur Winterling-Aktion, wird diese nachhaltige Blühflächen-Aktion erläutert, an der sich bereits in 2019 und 2020 einige Chemnitzer/innen sehr aktiv beteiligt haben. Der verlinkte Beitrag erläutert auch, warum diese Mitmach-Aktion ein besonders nachhaltiges und wichtiges Projekt für den Wildbienen- und Insektenschutz ist und auch für Honigbienen besonders wertvoll ist. Auf der Seite sind auch ausführliche Hinweise für ALLE, die sich an der Aktion beteiligen möchten, um den Erfolg so effektiv und langfristig wie möglich zu gestalten. Jede Interessierte kann sich daran in jedem Frühjahr beteiligen. Um aber so schöne Blühflächen, wie im Rautal bei Jena zu erhalten, dauert es jedoch mindestens 8-10 Jahre.
Der Grund ist, dass Sämlinge erst nach 3-5 Jahren blühen. Die 2019 ausgesäten Samen blühen also frühestens 2023 und deren Samen blühen erst frühestens 2026. Jedoch die 2019 und 2020 gesteckten Knollen blühen teilweise bereits schon dieses Jahr (2021) und deren Samen können bereits ab 2024/25 blühen. Deshalb ist es möglich mit der Aktion im Frühjahr 2021 noch zu erreichen, dass in 2025 bereits sehr schöne „Winterling“-Blühflächen entstehen.
Im vorigen Jahr (2020) gab es bereits neben mehreren kleineren Spenden auch eine größere Spende an Winterling-Samen und eine große Spende an Winterling-Knollen, welche die beiden folgenden Bilder zeigen.
Die 12 Knollen neben den beiden Winterling Knollen-Kisten zeigen im Verhältnis zu den Kisten, dass es sich hier um mehrere tausend Knollen handelt.
Auf indirektem Weg (über die „Redakteurin Kulturhauptstadt“, Jenny Zichner) habe ich am 5.3.2020, eine Mail vom Chef des Grünflächenamts Peter Börner weitergeleitet bekommen (ein direkter Kontakt zu Hr. Börner ist mir übrigens trotz etlicher unterschiedlicher Projekte und Versuche bis heute NICHT gelungen!!!). Diese weitergeleitete eMail enthielt folgende Abschnitte:
„Winterlinge sind wunderschön. Die Aktion an sich ist begrüßenswert. … Gute Winterling- Flächen wären zentrumsnah im Park der Opfer des Faschismus, entlang der Zschopauer Straße. … Park der OdF wäre für einen ersten Anfang ideal.„
Deshalb wurden viele der Samen und Knollen dieser Spenden auch im Park der Opfer des Faschismus an geeigneten Stellen (im Frühjahr Sonne, später durch Laub beschattet) gepflanzt und gesät. Es befinden sich also seit 2020 schon ca. 1000-2000 Knollen und eine größere Menge an Samen im Park der OdF. Das folgende Bild zeigt mich beim „Stecken der Knollen“ im Park der OdF:
Es sind also schon viele „Startpunkte“ vorhanden, wovon etliche wahrscheinlich bereits im Frühjahr 2021 blühen. Deshalb lohnt es sich, ab Mitte/Ende Februar dort die Augen offen zu halten. Deren Samen könnten wiederum bereits ab 2024 blühen. Falls das Grünflächenamt mitspielt, und Hr. Börner seine Aussage an die Kulturhauptstadt Redakteurin ernst gemeint hat, besteht somit eine gute Chance, dass der Park der ODF im Kulturhauptstadtjahr 2025 bereits eine sehr schöne Winterling-Blühfläche sein kann.
Dazu müssen sich die Winterlinge aber gut und ungestört entwickeln, Samen bilden und diese ausstreuen können. Das bedeutet, dass die (wenn das Laub austreibt) beschatteten Rasenflächen des Parks der OdF von Anfang Januar bis zum Ende des Ausstreuens der Samen und vergilben der Winterling-Blätter (Ende Mai – Mitte Juni, je nach Wetter) NICHT gemäht werden dürfen. Da es nur die im Sommer beschatteten Flächen betrifft, auf denen das Gras sowieso „gemäßigt“ wächst, ist das bei vorhandenem Willen kein Problem.
Eine Fläche auf der der BUND offiziell die Bepflanzung in Chemnitz durchführen darf, ist der „Nordpark“. In Abstimmung mit dem BUND-Verantwortlichen für die dortige Aktion, erfolget in 2020 ebenfalls eine „offizielle“ Pflanzung und Aussaat im Rahmen der Winterling Aktion. Im Nordpark ist dies vor allem in folgenden Bereichen erfolgt:
Somit bietet sich der Nordpark als zweite „offizielle“ Fläche der „Winterling-Aktion“ im Rahmen „Kulturhauptstadt 2025“ an. Es kann sein, dass es bereits einige andere mögliche Flächen gibt, da die „Winterling-Aktion“ so angelegt ist, dass jede Mitmacherin sich auch ihre eigene (möglichst geeignete) Stelle im öffentlichen Bereich suchen kann. Das macht Sinn, damit Winterlinge überall in Chemnitz blühen und Mitmacher in der Nähe ihrer Wohnung pflanzen können.
Damit man Kulturhauptstadt-Besuchern, dass Projekt aber nahebringen/zeigen kann, sind einige ausgewählte Flächen (wie der Park der Oper des Faschismus oder der Nordpark) als Beidpiele („Leuchttürme“) sinnvoll.
Vielleicht möchten sich auch einige Wohnungsgenossenschaften mit einer ihrer Flächen und ihren Mietern im Rahmen dieses Kulturhauptstadt-Projektes beteiligen?
Mit einem konzentrierten Start im Frühjahr 2021 ist es noch rechtzeitig möglich, eine ganz schöne Winterling-Fläche bis 2025 zu erreichen.
Als Frage lässt sich noch diskutieren, ob im Rahmen des Projektes jeweils „reine“ Winterling – Flächen gewünscht sind, wie im Beispiel des Rautals bei Jena, oder gemischte Flächen mit Schneeglöckchen und Märzenbechern oder Elfenkrokussen, wie die folgenden Foto’s symbolisieren:
Ein gemeinsames Pflanzen/Säen mit Schneeglöckchen und Elfenkrokussen würde die Mähzeiten der Flächen nicht weiter verändern. Bei Märzenbechern, dürfte wahrscheinlich bis Mitte Juni nicht gemäht werden, damit sie die Blätter in Ruhe „einziehen“ können, während der Elfen-Krokus Ende Mai auch ausgesamt haben sollte.
Aufwand für Chemnitz für dieses Kulturhauptstadt -Projekt um es erfolgreich zu machen
Wenn das Motto gilt, „einfach machen – einfach machen“, kostet das „Winterling-Projekt“ die Stadt und das Kulturhauptstadt-Team keinen zusätzlichen Euro. Für einen Erfolg ist jedoch folgendes erforderlich:
Das Grünflächenamt hat zumindest für den Park der OdF den Vorschlag ernst gemeint und mäht deshalb zumindest die durch Bäume und Hecken beschattetet Flächen in der Zeit zwischen 1.Januar und Ende Mai/Mitte Juni (bis Vergilben der Blätter der Winterlinge) nicht mehr. Außerdem erfolgt in dem Zeitraum keine Bodenbearbeitung unter den Hecken, also die Entfernung des Laubs (wenn nötig) bis spätestens Ende Dezember. Wenn das Laub unter den Hecken liegen bleibt, dann in einer „normalen Schicht“, ohne das zusätzliche Blätter „darunter gepustet“ werden, damit die Winterlinge noch durch die Laubschicht austreiben können. Es geht also eher um etwas weniger Aufwand zur Pflege der Flächen (oder den gleichen nur mit Beachtung der „pflegefreien Zeit“).
Der BUND kann für den Nordpark gleiches für die „Winterling – Flächen“ erreichen.
Wenn sich noch Wohnungsgenossenschaften an dem Winterling-Projekt mit festgelegten Flächen beteiligen, stellen sie das gleiche für diese Flächen sicher.
Die Chemnitzer-Medien berichten über das Projekt und machen es noch bekannter, damit viele Bürger an diesem „Mitmach-Projekt“ vor allem in 2021 und 2022 teilnehmen (die noch relevanten Jahre für 2025).
Dieses „Bürger-Mitmach-Projekt“ wird in Besucherinformationen und „Veranstaltungspläne“ für die Kulturhauptstadt 2025 mit aufgenommen, damit das
Mit „einfach machen – einfach machen“ ist gemeint, dass nur weil es ein Kulturhauptstadtprojekt wird, nicht unnötig viel organisatorischer Overhead/Zusatzaufwand entsteht.
Im oben bereits verlinkten Projektbeitrag zur „Winterling – Aktion“ ist alles fachlich Notwendige für die Projektdurchführung bereits beschrieben und auch erläutert, warum es ein besonders nachhaltiges und wertvolles Blühflächenprojekt zum Insektenschutz ist, nicht nur für Wildbienen und Honigbienen.
Dies ist einer der Projektvorschläge von „lebenswertes Chemnitz“ für das Kulturhauptstadt-Jahr 2025.